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Vorrichtung zum selbsttätigen Umsteuern des Antriebes von Waschgang
auf Schleudergang . bei Waschmaschinen mit selbsttätiger Steuerung der Arbeitsvorgänge
Die Erfindung hat eine Vorrichtung zum selbsttätigen Umsteuern des Antriebes von
Waschgang auf Schleudergang bei Waschmaschienen mit selbsttätiger Steuerung der
Arbeitsvorgänge zum Gegenstand und ist dadurch gekennzeichnet, daß zur Betätigung
der Umsteuermittel (Kupplung o. dgl.) ein mechanischer Energiespeicher dient, dessen
Energieabgabe durch die Steuereinrichtung des Waschautomaten ausgelöst wird.
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Bei Waschmaschinen mit selbsttätiger Steuerung der Arbeitsvorgänge,
sog. Waschautomaten, stellte die Umschaltung von Waschgang auf Schleudergang bzw.
die Betätigung der hierzu vorgesehenen Umschaltmittel, wie das Ein- und Ausrücken
von Kupplungen o. dgl., ein schwer zu lösendes Problem dar. Es müssen nämlich relativ
große Steuerwege in kurzen Zeiträumen bewältigt werden, da ja der übergang vom Waschen
zum Schleudern ohne wesentliche Pause erfolgen soll. Bei Waschautomaten, bei denen
die Steuerung der verschiedenen Waschvorgänge auf mechanischem Wege erfolgt und
in der Regel von Nocken und ähnlichen Teilen bewirkt wird, läßt sich die Forderung
nach einer schnellen Umsteuerung bei gleichzeitiger Zurücklegung eines großen Steuerweges
schwer oder gar nicht verwirklichen, da die Umlaufgeschwindigkeit der die Nocken
tragenden Steuerwelle oder -trommel mit Rücksicht auf die zahlreichen anderen
Schaltvorgänge,
die diese Teile durchzuführen haben, nicht groß genug gewählt -werden kann. Gemäß
der Erfindung wird nun zur Betätigung der Umsteuermittel .ein mechanischer Energiespeicher
vorgesehen, der zu einem beliebigen Zeitpunkt, z. B. nach Beendigung des Schleuderns,
vorgespannt oder aufgeladen werden kann und in gespanntem Zustande verriegelt bleibt,
bis in Umsteuerzeitpunkt durch die Steuereinrichtung des Waschautomaten die Verriegelung
aufgehoben und damit die Energie des Speichers ausgelöst wird. Dieser Energiespeicher,
der gemäß einer bevorzugten Ausführungsform aus einer Feder besteht, übernimmt demnach
die für die Umsteuerv orrichtung erforderliche Arbeitsleistung und ist, da die von
der Feder gespeicherte Energie innerhalb gewisser Grenzen beliebig gewählt werden
kann, auch imstande, Schaltvorgänge zu veranlassen, für die einen Nocken oder ein
verwandter Teil nicht befähigt wäre.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann zum Vorspannen
der Umsteuerfeder noch .eine zweite Feder vorgesehen sein, die im gespannten Zustande
die Arbeitsbewegung der Umsteuerfeder zuläßt, nach Aufheben ihrer Verriegelung aber
die Feder in die Ausgangsstellung zurückführt und mit der neuerlichen Spannung der
Umsteuerfeder gleichzeitig das Rückschatten der Maschine von Schleudergang auf Waschgang
hervorruft. Auf diese Weise ist es möglich gemacht, daß die Maschine nach Beendigung
des Schleuderprozesses nochmals selbsttätig einen Waschprozeß durchführt, was für
bestimmte Waschverfahren vorteilhaft oder notwendig, ist. Insbesondere kann durch
die erfindungsgemäße Vorrichtung der maschinelle W aschprozeß dem bei der Handarbeit
üblichen Prozeß vollkommen angepaßt werden, bei dem nach jedesmaligem Spülen fein
Schleudern der Wäsche üblich ist. Die mit der Umsteuervorrichtung ausgerüstete selbsttätige
Waschmaschine kann nunmehr nach jedem Spülprozeß eine Schleuderphase einschalten,
wobei .die Zahl der aufeinanderfolgenden Wasch- und Schleudergänge beliebig gewählt
werden kann. Es wird. auf diese Weise nicht nur eine große Ersparnis an Waschwasser
und Waschmittel erzielt, sondern es kann auch die Wäsche besonders schonend behandelt
werden. Das Spannen der als Energiespeicher wirkenden Federn kann entweder von Hand
mittels Handhebels in beliebigen Zeiträumen willkürlich erfolgen. oder es kann das
Gestänge, das zum Vorspannen der Feder dient, derart mit der Beschickungstür der
Waschmaschine gekuppelt sein, daß beim Ültnen der Tür selbsttätig das Spannen der
Feder erfolgt, Das Spannen der Federn kann aber auch von der selbsttätigen Steuereinrichtung
der Waschmaschine bewirkt werden, zu welchem Zwecke eine Kupplung des Gestänges
der Federn mit dem Steuergestänge vorgesehen ist.
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In der Zeichnung sind zwei beispielsweise Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes
schematisch dargestellt. Fig. i ist eine Ansicht der selbsttätigen Umsteuervorrichtung
mit Vorspannung des Energiespeichers von Hand; Fig. a zeigt eine Anordnung des Steuergestänges,
welche das Spannen der Feder von der Steuereinrichtung der Maschine aus ermöglicht.
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In Fig. i ist die als Energiespeicher dienende, das Umsteuern des
Antriebes von Waschgang auf Schleudergang bewirkende Feder mit i bezeichnet. Die
Feder i ' sitzt auf einer in axialer Richtung verschiebbar gelagerten Welle z, die
mit dem Steuergestänge 3, das die Schaltbewegung der die Umsteuerung bewirkenden
Kupplung o. dgl. veranlaßt, verbunden ist. Ein Verschieben der Welle in axialer
Richtung hat durch Vermittlung des Gestänges 3 ein gleichzeitiges Verschieben der
entsprechenden Teile der Umschalteinrichtung zur Folge und bewirkt somit bei Bewegung
in der einen Richtung das Umschalten des Antriebes von Waschgang auf Schleudergang,
bei dem Umschalten in der anderen Richtung die Rücksteuerung von Schleudern auf
Waschen. In der Bereitschaftsstellung, d. h. in vorgespanntem Zustande der Feder,
befindet sich die Welle 2 in nach rechts geschobener Lage. in der sie durch den
Riegel 4 gesichert wird. Wird dieser Riegel 4 über das Gestänge 5 von der zentralen
Regelstelle aus verschwenkt und dadurch die Verriegelung aufgehoben, so drückt die
vorgespannte Feder i die Welle a nach links und verursacht dadurch unter Vermittlung
des Gestänges 3 das L msteuern des Antriebes von Waschgang auf Schleudergang. Zwischen
dem Gestänge ,3 und der Welle 2 ist eine Feder 6 eingeschaltet, die bei dem Umschalten
etwa auftretende Stöße abfängt und mildert. Die Rückbewegung der Welle bzw. der
Feder i in die Bereitschaftsstellung und damit das Umschalten des Maschinenantriebes
von Schleudergang auf Waschgang wird bei dem in Fig. i dargestellten Ausführungsbeispiel
dadurch bewirkt, daß eine zweite Feder ; vorgesehen ist, die derart bemessen ist,
daß sie einerseits die Feder i zusammenzudrücken imstande ist und andererseits noch
einen Kraftiiberschuß hat, der den zum Rückschatten notwendigen Arbeitsaufwand deckt.
Die Feder 7 wird im gespannten Zustande durch den Riegel S festgehalten, der einerseits
an dem Hebel 9 angreift und andererseits mit der zentralen Steuereinrichtun
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der Maschine durch ein Gestänge r o in Verbindung steht. Der Hebel 9 steht seinerseits
in Verbindung mit der Welle 2, die er mittels eines Bolzens I I o. dgl. in die Ausgangsstellung
zurückzuführen in der Lage ist. Das Spanneu der Feder erfolgt unter Vermittlung
eines Gestänges 12, das entweder von Hand mittels des Handhebels 13 willkürlich
zu betätigen ist oder das mit der Beschickungstür 14 der Waschtrommel derart gekuppelt
ist, daß bei einem öffnen der Tür, das durch Verschwenken um ihren Drehpunkt 15
erfolgt, das Gestänge 12 nach links bewegt und damit die Feder ; in die Spannungsstellung
gebracht wird. Ein Langloch 16 macht es möglich, daß die Feder 7 ihren Arbeitsweg
zurücklegen kann, ohne daß das Gestänge 12 an dieser Bewegung teilnehmen muß.
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Bei Maschinen, bei denen ein wiederholter Übergang vom Waschen zum
Schleudern und umgekehrt vorgesehen ist, ist es vorteilhaft, das Spannen der Feder
7 nicht von Hand, sondern von der Steuereinrichtung des Waschautomaten zu bewirken.
Wie Fig.2 erkennen läßt, ist in diesem Falle das das Spannen der Feder 7 bewirkende
Gestänge 12 über einen Kniehebel i,^. mit einem Gestänge 18 verbunden, das mit der
zentralen Steuereinrichtung, z. B. einer Nockentrommel, zwangsläufig gekuppelt ist.
Die zentrale Steuereinrichtung kann in diesem Fall so ausgestaltet werden, daß sie
in gewissen Zeitabständen den Winkelhebel 17 verschwenkt, damit das Gestänge
12 nach -links bewegt und die Feder 7 in die Bereitschaftsstellung bringt und spannt.
Auch bei dieser Anordnung ist ein Langloch 16 im Gestänge vorgesehen, das den Arbeitshub
der Feder 7 beim Ruhen des Gestänges zuläßt.
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Wenn auf selbsttätiges Rück-schalten des Antriebes der Maschine von
Schleudergang auf Waschgang kein Wert gelegt wird, kann die Feder 7, die dieses
Rückschalten zugleich mit der neuerlichen Spannung der Feder i bewirkt, entfallen.
In diesem Fall wird das Steuergestänge 12, 13 so ausgestaltet, daß es unmittelbar
auf die Welle 2 einwirkt und diese in die Bereitschaftsstellung, d. h. in die rechte
Ruhelage, zurückzubewegen imstande ist. Dies kann in einfachster Weise durch Anordnung
eines doppelarmigen Hebels bewirkt werden, der ähnlich wie der Hebel g eine Rechtsbewegung
der Welle 2 verursacht.
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An Stelle der in den Ausführungsbeispielen dargestellten Feder kann
selbstverständlich auch ein anderer mechanischer Energiespeicher, z. B. ein Gewicht
o. dgl.,. Anwendung finden.