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Verfahren zur Herstellung von Behältern Metallbehälter, insbesondere
für Nahrungs-und Genußmittel, werden bisher nahezu ausschließlich aus Weißblech
hergestellt. Dies bedingt einerseits eine erhebliche Verteuerung dieser Behälter,
andererseits die Notwendigkeit, das zur Herstellung des Weißblechs erforderliche
Zinn in großen Mengen einzuführen.
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Man hat bereits vorgeschlagen, Metallbehälter aus mit Schutzüberzügen
versehenem gewöhnlichem Eisenblech herzustellen. Doch haben sich solche Behälter
bisher nicht bewährt, da die vorgeschlagenen Schutzüberzüge einerseits .auf dem
Schwarzblech nicht die gewünschte Haftfestigkeit hatten und andererseits Bestandteile
enthielten, die die Verwendungder Behälter zur Aufbewahrung von Nahrungs- und Genußmitteln
entweder unmöglich oder zumindest unerwünscht machten, da sie nicht ungiftig oder
zumindest nicht `eruch- oder geschmackfrei waren. So hat man vorgeschlagen, Blechbehälter
für Nahrungs- und Genußmittel mit Polymerisaten oder Mischpolymerisaten von Vinylverbindungen
zu überziehen. Solche Überzüge haften gerade auf Schwarz- oder Weißblech nicht genügend
fest, weshalb man bei Anwendung solcher Bleche auf diese. zuerst eine Zwischenlage
aus einem öl- oder Alkydharzlack aufbringen muß, diese Lage bei erhöhter Temperatur
einbrennen muß und erst hierauf den Polyvinylüberzug aufbringen kann.
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Ein weiterer Vorschlag geht dahin, Phenolkunstharzlacke zur Herstellung
von überzügen auf Konservendosen zu verwenden. Doch haben auch diese Überzüge keine
genügende Elastizität und Haftfähigkeit, um mit praktischem Erfolg verwendet zu
werden.
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Der Erfinder hat sich die Aufgabe gestellt, Metallbehälter, insbesondere
für Nahrungs-und Genußmittel, wie Konservendosen, herzustellen,
die
sich durch große Widerstandsfähigkeit gegen chemische Einflüsse der verschiedensten
Art auszeichnen und auch in Berührung mit den verschiedenen Lebens-und Genußmitteln
diesen keinen unerwünschten Geruch bzw. Geschmack verleihen. Der Erfinder hat gefunden,
daß dieses Ziel dadurch erreicht werden kann, daß die Metalle, aus denen die Behälter
bestehen sollen, mit einer Schutzschicht versehen werden, die aus einer Mischung
aus Phenolformaldehydharzen und natürlichem oder künstlichem Rohkautschuk, gegebenenfalls
unter Zusatz von mineralischen Füllmitteln, Pigmenten u. dgl., besteht.
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So hergestellte Behältereignen sich in hervorragendem Maße zur Aufbewahrung
von Lebensmitteln und Genußmitteln, da sie den hierbei in Betracht kommenden Einflüssen,
insbesondere der Einwirkung von Heringslake, Sardellenlake, Gurkenbrühe, verdünnten
Lösungen von Essigsäure, Zitronensäure, Weinsäure oder Milchsäure, von Marmelade
und ,anderen Stoffen widerstehen und die Lebens- und Genußmittel weder geschmacklich,
noch geruchlich, noch sonstwie ungünstig beeinflussen. Außerdem zeichnen sich die
erfindungsgemäßen Behälter dadurch aus, daß die Schutzschicht auf der Metallunterlage
so fest haftet; daß sie beim Lagern bei den verschiedensten Temperaturen, insbesondere
bei der Sterilisierung der aufbewahrten Nahrungsmittel, und auch beim Gebrauch nicht
abblättert: ' In Ausübung der Erfindung geht man von den an sich bekannten Kunstharzen
auf Phenol- und Formaldehydgrundlage aus. Als besonders geeignet haben sich die
Phenolformaldehydkondensationsprodukte erwiesen, die sich im Handel befinden. Es
ist selbstverständlich, däß man auch von Kunstharzen ausgehen kann, die durch Umsetzung
von substituierten Phenolen oder Phenolhomologen mit Formaldehyd erhalten wurden.
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Die andere wesentliche Komponente der erfindungsgemäß zum Überziehen
der Metalle verwendeten Schutzmischung ist -natürlicher und "'oder künstlicher Rohkautschuk.
Der Naturkautschuk wird in handelsüblichen Formen, z. B. als Crepegümmi oder Smokedgumtni,
verwendet. Selbstverständlich kann. man auch Kautschukregenerat verwenden. Neben
oder an Stelle von Naturkautschuk können die verschiedensten Kunstkautschuke, insbesondere
die bekannten Butadien-, Iso-Aren- oder Chloroprenderivate, wie sie sich im Handel
befinden, zur Anwendung gelangen.
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Die Herstellung der erfindungsgemäß zu verwendenden Schutzschichten
erfolgt derart, daß einerseits eine Lösung des Kunstharzes in einem geeigneten Lösungsmittel,
andererseits eine Mischung aus Rohkautschuk und geeigneten Füllstoffen mit geeigneten
L>-sungsmitteln hergestellt wird. Man kann die verschiedensten Lösungsmittel, insbesondere
Mineralöle, z. B. Lackbenzin oder Solvent-.naphtha, oder höhere Alkohole, z. B.
Butanol, Isopropylalkohol, oder auch Ester, wie Butylacetat oder Amylacetat, verwenden.
Es ist zweckmäßig, sowohl zurrt Lösen der Kunstharze als auch zum Anpasten des Rokautschuks
das gleiche Lösungsmittel zu verwenden.
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Vor dem Anpasten mit dem Lösungsmittel -wird der Rohkautschuk auf
eine Mischwalze mastiziert und werden dem Rohkautschuk die gewünschten Zusatzstoffe,
insbesondere mineralische Füllmittel, wie Kieselkreide, Kieselgur; Kaolin, Magnesia,
Talite, ferner gegebenenfalls geeignete Pigmente sowie andere Zusatzstoffe, wie
Weichmacher, zugesetzt. Die Mischung wird auf der Knetmaschine unter Zusatz von
Lösungsmitteln bis zur dickflüssigen Beschaffenheit verknetet. Hierauf wird die
Kautschukmischung mit der Kunstharzlösung in einem Rührwerk, gegebenenfalls unter
Zusatz weiterer Mengen an Lösungsmitteln, bis zur gewünschten Viscosität verrührt.
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Bei der Wahl der Mengenverhältnisse ist es zweckmäßig, bis zu 50,'ö
Rohkautschuk vom Gewicht des Kunstharzes zu verwenden. Eine geeignete Entmischung
kann z. B. wie folgt zusammengesetzt sein: ioo Teile Phenolform,aldehydharz, 5 Teile
Rohkautschuk, io Teile Kieselkreide, 15 Teile Kaolin, 5 Teile Magnesia, 6 Teile
Butanol, q.o Teile Lackbenzin, 4 Teile Solventnaphtha.
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Die Wähl der Mengenverhältnisse und die Einstellung der Viscosität
der Gesamtmischung erfolgt zweckmäßig derart, daß bei der Behandlung ,der Metalle
mit der Mischung nach dem Trocknen überzüge 'von großer Dehnbarkeit erhalten werden.
Dies ermöglicht, ungeformte Bleche mit der Schutzmasse zu überziehen und nach dem
Trocknen der überzogenen Bleche aus diesen die Dosen und andere Behälter zu ziehen
oder zu stanzen. Auf diese Weise wird nicht nur an Schutzmasse, sondern auch an
Arbeit gespart. 1 Das Überziehen der Metalle mit der Schutzschicht erfolgt entweder
durch Aufstreichen,. gegebenenfalls wiederholtes Aufstreichen, oder Aufspritzen
der Mischung.
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Um die mit der Schutzschicht überzogenen i Behälter besonders widerstandsfähig
zu machen, ist es weiterhin zweckmäßig; sie auf höhere Temperaturen, z. B. zwischen
ioo und 200°, zu erhitzen. Besonders gute Ergebnisse wurden z. B. mit der angeführten
Mischung mzielt, wenn die überzogenen Behälter i Stunde lang bei 15 ö° C
eingebrannt wurden.
Die so hergestellten Dosen entsprechen allen
Anforderungen des Lebensmittelgesetztes und sind auch zur Sterilisation der darin
aufbewahrten Konserven geeignet.
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Man hat bereits vorgeschlagen, eiserne Rohre mit einer Mischung von
Kautschuk und knetbaren Kunstharzen in Gegenwart von Füllstoffen und unter Zusatz
von Teeröl als Lösungsmittel zu überziehen. An solche,eiserne Rohre bzw. an deren
Überzüge werden bei weitem nicht die Ansprüche in bezug auf mechanische und chemische
Widerstandsfähigkeit, Haftfähigkeit und Elastizität gestellt, wie dies bei Konservendosenüberzüge.n
der Fall ist. Es lag deshalb keinesfalls nahe, auf Grund des bekannten Vorschlags,
der keine bestimmten Kunstharze nennt, anzunehmen, daß man durch Zusatz von Kautschuk
zu Phenolformaldehydharzen die Haftfähigkeit und Elastizität der aus solchen Gemischen
hergestellten Konservendose.nüberzüge erhöhen wird.