DE687786C - enhaltigen Gasen - Google Patents

enhaltigen Gasen

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DE687786C
DE687786C DE1935I0052541 DEI0052541D DE687786C DE 687786 C DE687786 C DE 687786C DE 1935I0052541 DE1935I0052541 DE 1935I0052541 DE I0052541 D DEI0052541 D DE I0052541D DE 687786 C DE687786 C DE 687786C
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DE
Germany
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acetylene
tower
catalyst liquid
catalyst
acetaldehyde
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Expired
Application number
DE1935I0052541
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Inventor
Dr Friedrich Lieseberg
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IG Farbenindustrie AG
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IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Acetaldehyd aus acetylenhaltigen Gasen Es ist bekannt, aus hochprozentigem Acetylen unter gewöhnlichem odererhöhtem Druck durch Anlagerung von Wasser mit Hilfe einer quecksilbersulfathaltigen Katalysatorflüssigkeit, die neben Wasser ein organisches Lösungsmittel für Acetylen enthält, Acetaldehyd herzustellen. Die Katalysatorflüssigkeit kann man hierbei mit Hilfe einer Pumpe im Kreislauf führen, um so die Temperatur der Katalysatorflüssigkeit durch Kühlung oder Heizung auf der gewünschten Höhe zu halten oder die Zusammensetzung der Flüssigkeit zu regeln. Da hierbei nahezu zooprozentiges Acetylen verarbeitet wird, kann man das Acetylen im Kreislauf führen und muß nicht darauf bedacht sein, es bei einmaligem Durchgang durch die Katalysatorflüssigkeit möglichst" vollständig in Acetaldehyd überzuführen. Schwieriger gestaltet sich dagegen die Verarbeitung von acetylenhaltigen Gasen, wie sie beispielsweise im elektrischen Flammenbogen neuerdings unter technisch und wirtschaftlich günstigen Bedingungen erzeugt werden. Diese Gase kann man nicht im Kreislauf auf Acetaldehyd verarbeiten, da sich die beigemengten trägen Gase anreichern und so den Teildruck des Acetylens im Kreislaufgas mehr und mehr herabsetzen. Man ist daher gezwungen, dauernd einen großen Anteil des Gases aus dem Kreislauf herauszunehmen und damit für den Umsatz zu Acetaldehyd verlorenzugeben. Da eine solche Arbeitsweise unwirtschaftlich und technisch wertlos wird, ist es notwendig, das acetylenhaltige Gasgemisch bei einmaligem Durchgang des Gases durch die Katalysatorflüssigkeit nach Möglichkeit vollständig in Acetaldehyd überzuführen. Nur so gelingt es, auch acetylenhaltige Gase ohne Acetylenverluste, die die technische Verwertungsmöglichkeit eines Verfahrens entscheidend beeinflussen, wirtschaftlich vorteilhaft zu verarbeiten.
  • Zur Erreichung dieses Zieles hat man schon vorgeschlagen, das in acetylenhaltigen Gasgemischen vorhandene Acetylen im Gegenstrom in Türmen, die mit Füllkörpern versehen sind, mittels geeigneter Katalysatorflüssigkeiten, die z. B. in schwefelsaurer Lösung neben Quecksilbersalzen auch Eisensalze enthalten können, in Acetaldehyd umzuwandeln. Die Katalysatorflüssigkeit muß hierzu von einer gegen heiße Schwefelsäure unempfindlichen Pumpe am unteren Ende des Umsatzturmes angesaugt und am oberen Turmende dem aufsteigenden Gasstrom entgegen in den Turm gedrückt werden. Eine solche Arbeitsweise bedingt besondere, kostspielige Werkstoffe für die Pumpen und außerdem einen dauernden Kraftaufwand zur Führung der Katälysatorflüssigkeit im Kreislauf. Die technischen Nachteile, die sich beim Umwälzen heißer Schwefelsäure mittels einer Pumpe ergeben, werden also noch vermehrt durch Kosten für Kraftaufwand. Ferner kann man beim Arbeiten im Gegenstrom den Umsetzungsturm nicht über eine gewisse Grenze belasten, da sich sonst die' dem Gasstrom entgegenrieselnde Katalysatorflüssigkeit staut und die Waschwirkung der im Turm verteilten Flüssigkeit und damit auch der gewünschte Umsatz leidet. Man kann also nicht die größten Durchsätze für einen gegebenen Turmraum erreichen, wie sie die Wirkungsfähigkeit einer Katalysatorflüssigkeit gestatten würde, sondern die Stauwirkung setzt diesem anzustrebenden Ziel eine Grenze. Man ist also gezwungen, größere oder zahlreichere Türme zur Verarbeitung einer bestimmten Acetylmenge zu bauen. Das bedeutet aber eine wesentliche Beeinträchtigung der Verwendbarkeit acetylenhaltiger Gase aus dem elektrischen Flammenbogen an Stelle von hochprozentigem Acetylen bei der Verarbeitung zu Acetaldehyd.
  • Es wurde nun gefunden, daß man das Acetylen in acetylenhaltigen Gasen, wie man sie auf thermischem Wege, insbesondere im elektrischen Flammenbogen erhält, vorteilhaft in Acetaldehyd überführen kann, wenn man die Gase im Gleichstrom mit der Katalysatorflüssigkeit behandelt und diese gleichzeitig im Kreislauf herumführt. Der Kreislauf erfolgt derart, daß stündlich ein Mehrfaches der im Reaktionsgefäß vorhandenen Flüssigkeitsmenge umgewälzt wird. In besonders günstiger Weise kann dies erreicht werden, wenn man eine Anordnung wählt, wie sie die beiliegende Zeichnung veranschaulicht. Das acetylenhaltige Gasgemisch strömt in den unteren Turmteil A. Die darin sowie im Turmteil B, der mit Füllkörpern beschickt sein kann, befindliche Katalysatorflüssigkeit wird durch den Gasstrom teils schaumartig hochgetragen und sammelt sich im Turmteil C, von wo sie wieder durch ein Überlaufrohr zum unteren Turmteil A zurückfließt. Die Schnelligkeit der Kreislaufbewegung der Katalysatorflüssigkeit hängt also lediglich von dem infolge teilweiser Schaumbildung im Turm geringeren spezifischen Gewicht der Katalysatorflüssigkeit und der Menge des in den Turm eingeführten acetylenhaltigen Gasgemisches ab. Richtige Abmessung der Rohr-und Turmteile vorausgesetzt, entspricht jeweils einem bestimmten Gasdurchsatz eine bestimmte umlaufende Menge Katalysatorflüssigkeit in der Zeiteinheit. Die für eine gewisse Turmbelastung notwendige Katalysatormenge paßt sich demnach selbsttätig dem Gasdurchsatz an. Eine Pumpe ist also nicht erforderlich. Alle beim Umpumpen heißer Säuren auftretenden Schwierigkeiten sind damit ausgeschaltet. .Ein dauernder Kraftaufwand zum Umpumpen der Säure ist ebenfalls nicht notwendig. Eine Stauung der Katalysatorflüssigkeit im Turm kann nie eintreten, da Gas und -Katalysatorflüssigkeit in derselben Richtung strömen.
  • Zur Verarbeitung von Acetylen in acetylenhaltigen Gasen auf Acetaldehyd arbeitet man folgendermaßen: Man füllt eine der Größe des Umsetzungsturms angepaßte Menge einer freie Schwefelsäure und Ferrisulfat enthaltenden Lösung, wie sie z. B. bei dem in der Patentschrift 293 07o beschriebenen Verfahren angewandt wird, bei E in den Türm. Durch Einblasen von Dampf oder mittelbare Heizung des Turms wird die Lösung auf etwa 9o° erwärmt. Wenn diese Temperatur erreicht ist, bläst man nach vorausgegangenem Einfüllen von OOuecksilber in den Turinteil D durch das Rohr F das acetylenhaltige Gasgemisch ein. Die Katalysatorlösung wird nach C hochgetragen, fließt nach D über, sättigt sich mit Ouecksilberv erbindungen und fließt im Kreislauf nach A zurück. Im Turm werden die mitgeführten Quecksilberverbindungen verbraucht; die an Quecksilberverbindungen verarmte Lösung fließt erneut über nach Di, sättigt sich wieder, und der Kreislauf beginnt von neuem. Durch diese Anordnung wird erreicht daß immer die für die Wasseranlagerung an das Acetylen notwendige Quecksilbermenge zur Verfügung steht. Das Restgas zusammen mit dem entstandenen Aldehyd durchstreicht Teil C des Turms und verläßt ihn durch das Übergangsrohr H, um in einem angeschlossenen Kühler und Waschturm vom Aldehyd befreit zu werden. Auf diese Weise gelingt es, hohe Durchsätze zu erzielen und den Gasdurchgang durch den Turm der jeweils erforderlichen Menge der Katalysatorflüssigkeit anzupassen, da die stündlich umgewälzte Menge der Flüssigkeit in dauernder Abhängigkeit vom Gasdurchsatz steht. Mit den erreichten hohen Durchsätzen ist gleichzeitig eine so gut wie vollständige Überführung des Acetylens in Acetaldehyd verbunden. Bei dem bekannten Gegenstromverfahren konnte nur ein acetylenhaltiges Gasgemisch, das 3 % Acetylen enthielt, verarbeitet werden. Nach der neuen Arbeitsweise kann man aber acetylenhaltige Gase, die bis zu 18 % Acetylen enthalten, umsetzen.
  • Die zur Umsetzung erforderlichen und bei ihr teilweise verbrauchten O_uecksilberverbindungen müssen durch Umsetzen von metallischem Ouecksilber mit Eisen-3-salz neu gebildet werden. Das dabei entstandene Eisen-2-salz muß wieder oxydiert werden. Diese Erneuerung der Katalysatorlösung kann in den Kreislauf eingeschaltet oder getrennt davon vorgenommen werden.
  • Die Durchsätze kann man noch erhöhen, wenn man die Umsetzung unter erhöhtem Druck durchführt. Beispiel meinen Turm, wie er in der beiliegenden Zeichnung dargestellt ist, bringt man eine Katalysatorlösung, die neben 5o g freier Schwefelsäure 35 g Eisen als Eisen-a- und Eisen-3-sulfatimLiterenthält. DieKatalysatorlösung wird im Kreislauf geführt und hierbei an geeigneter Stelle mit metallischem Quecksilber in Berührung gebracht. Hierdurch sättigt sich diese Lösung infolge des Umsatzes des metallischen OOuecksilbers mit dem Eisen-3-sulfat an Queclcsilberverbindungen der Merkuro- und i@lerkuristufe. In diese Katalysatorlösung wird ein acetylenhaltiges Gas, das 18 Volumprozente Acetylen enthält, unter Zusatz einer Dampfmenge eingeblasen, die der für die Wasseranlagerung an das Acetylen und für die Aufrechterhaltung der Konzentration der Katalysatorlösung erforderlichen Wassermenge entspricht. Das Abgas steht im Turmteil C unter einem Überdruck von 1/2 Atmosphäre. Gas und Katalysätorflüssigkeit bewegen sich im Gleichstrom. Das acetylenhaltige Gasgemisch wird bei einmaligem Durchgang durch die Katalysatorlösung zu 97,8 % umgesetzt, so daß im Abgas neben Acetaldehyd und den Begleitgasen nur noch 0,4 Volumprozent Acetylen nachzuweisen sind. 94 % der zugeführten Acetylenmenge werden in Acetaldehyd, etwa z % in Crotonaldehyd und weitere 1,8 °/o in Essigsäure übergeführt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Gewinnung von Acetaldehyd aus acetylenhaltigen Gasen unter Verwendung einer Katalysatorflüssigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß man die acetylenhaltigen Gase im Gleichstrom mit der im Kreislauf befindlichen Katalysatorflüssigkeit mit einer solchen Geschwindigkeit durch das Reaktionsgefäß leitet, daß durch den Gasstrom stündlich ein Vielfaches der im Reaktionsgefäß befindlichen Katalysatorflüssigkeit durch den Reaktionsraum geführt wird.
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