-
Verfahren zur Herstellung von sauren Wollfarbstoffen Es wurde gefunden,
daß man zu wertvollen sauren Wollfarbstoffen gelangt, wenn man Nitroverbindungen
der allgemeinen Formel
(worin Y Halogen oder eine Alkoxygruppe und X eine Alkylsulfon-, Arylsulfon- oder
Cycloalkylsulfongruppe bedeutet) mit Verbindungen der allgemeinen Formel Ri-NH-R2-NH2
(worin R, Aryl oder Cycloalkyl, R2 Aryl bedeutet und R1 oder R2 bzw. R1 und R2 eine
Sulfogruppe enthalten) kondensiert.
-
Die Kondensation erfolgt in Gegenwart säurebindender Mittel, wie Natriumacetat,
Kalk, Kreide o. dgl., in Wasser oder in geeigneten organischen Lösungsmitteln oder
in Gemischen beider durch Erwärmen sowohl unter Rückfluß als auch unter Druck.
-
Die so erhaltenen Farbstoffe färben die tierische Faser in sehr guter
Egalität und guten Echtheitseigenschaften, insbesondere hervorragender Lichtechtheit.
Beispiel i 28,6 kg q.-aminodiphenylamin-2-sulfonsaures Natrium werden in der iofachen
Menge Wasser gelöst. Dann fügt man 25 kg i-Chlor-2-nitrobenzol-4-äthylsulfon in
etwa Zoo 1 Alkohol und. io kg Natriumacetat zu und erhitzt das Ganze mehrere Stunden
zum Sieden. Hierauf wird der Alkohol abdestilliert und die wäßrige Lösung mit Kochsalz
ausgesalz@en oder so weit eingeengt, daß der Farbstoff sich beim Erkalten ausscheidet.
-
Der so erhaltene Farbstoff ergibt aus dem sauren Bade auf Wolle gelbbraune
Färbungen von sehr guter Egalität und hervorragender Lichtechtheit. Den entsprechenden
Farbstoff aus 2 # q.-Dinitrochlorbenzol (Patent z63 655) übertrifft der neue Farbstoff
in beiden Eigenschaften beträchtlich.
-
Verwendet man an Stelle von i-Chlor-2-nitrobenzol-q.-äthylsulfon i-Methoxy-2-nitrobenz.ol-4-äthylsulfon,
so erhält man den gleichen Farbstoff.
-
Bei Verwendung von 33 kg 4.'-äthoxy-4.-aminodiphenylamin-2-sulfonsauremNatrium
an Stelle von 4-aminodiphenylamin-2-sulfonsaurem Natrium wird ein ähnlicher brauner
Farbstoff von gleich guten Eigenschaften erhalten.
Beispiel 2-28,6
kg 4-aminodiphenylamin-2-sulfonsaures Natrium- werden in der iofachen Menge Wasser
gelöst. Hierauf werden 26,3 kg i-Chlor-2-nitrobenzol-4-propylsulfon und io kg Natriumacetat
zugefügt und mehrere Stunden unter Rückfluß zum Sieden erhitzt. Nach dem Erkalten
wird mit Kochsalz ausgesalzen oder so weit eingeengt, daß der Farbstoff sich beim
Erkalten abscheidet.
-
Der so erhaltene Farbstoff färbt Wolle gegenüber dein, des Beispiels
i in dunkler braunen Tönen von ebenfalls guter Egalität und Lichtechtheit.
-
Ein, analoger Farbstoff, der Wolle in satten braunen Tönen von gleichfalls
guten Echtheitseigenschaften färbt, wird erhalten bei Verwendung von 27,5 kg i-Chlor-2-nitrobenzol-4-butylsülfon
anstatt des i-Chlor-2-nitrobenzol-4-propylsulfon.
-
Zu Farbstoffen von ähnlichen Eigenschaften gelangt man, wenn man die
in den Beispielen i und :2 angewandte 4-Aminodiphenylamin-2-sulfonsäure durch beispielsweise
4- Amino - 4' - acetylaminodiphenylamin- 2-sulfonsäure, i-Amino-4-cyclohexylaminobenzol-3-sulfonsäure
oder i-Amino-4-n.aphthylaminobenzol-3-sulfonsäure u. dgl. ersetzt.
-
Beispiel 3 .28,6 kg 4-aminodiphenylamin-2-sulfonsaures Natrium werden
in der iofachen Menge Wasser gelöst. Alsdann fügt man 27 kg i,6-Dichlor-2-nitrobenzol-4-methylsulfon
vom Schmelzpunkt L.49° C und io kg Natriumacetat zu und erhitzt unter Rückfluß einige
Stunden zum Sieden. Hierauf wird von Verunreinigungen abfiltriert und das Filtrat
zur Trockne verdampft bzw. mit Kochsalz ausgesalzen. Der so erhaltene Farbstoff
färbt Wolle aus saurem Bad in gelbbraunen Tönen. Bei Verwendung der äquivalenten
Menge der q!-Methoxy- bzw, q.'-Äthoxyverbindung an Stelle von 28,6 kg 4-aminodiphenylamin-2-sulfonsaurem
Natrium werden rotstichigere Brauns von ähnlichen Eigenschaften erhalten. Beispiel
4 28,6 kg des Nätriumsalzes der 4-Aminodiphenylamin-2-sulfonsäure, 30 kg 4-Chlor-3-nitrodiphenylsulfon
und 2o kg wasserfreies Natriutnacetat werden mit Zoo kg Wasser und 200 kg
Alkohol etwa 8 Stunden zum Sieden erhitzt. Hierauf wird der Alkohol abdestilliert
und der Farbstoff durch Zusatz von Kochsalz aüsgesalzen. Er färbt Wolle aus saurem
Bade in gelbbraunen Tönen von hervorragender Lichtechtheit. Beispiel 26,4 kg 4-Aminodiphenylamin-2-sulfonsäure
und 3o kg i-Chlor-2-nitrobenzol--f=cyclohexylsulfon (farblose Kristalle aus Methanol
vom Fp. 139 bis i 4o° C; dargestellt durch Alkylieren von p-Chlorphenylmerkaptan
mit Cyclohexylchlorid, Oxydation des so erhaltenen p-Chlorphenylcyclohexylsulfids
zum Sulfon mit Wasserstoffsuperoxyd in Eisessig und nachfolgende Nitrierung desselben
in Schwefelsäure mit Salpetersäure) und io,6 kg wasserfreies Natriumcarbonat sowie
3oo kg Wasser werden etwa io Stunden zum Sieden erhitzt. Hierauf wird die Lösung
heiß filtriert und der gebildete Farbstoff durch Zusatz von wenig Kochsalz zum Filtrat
ausgesalzen, abgesaugt und getrocknet. Er färbt Wolle aus saurem Bade in lichtechten
gelbbraunen Tönen. Beispiel 6 34,4 kg 4-Aminodiphenylamin-:2 # 3`-disulfonsäure
und 25 kg i-Chlor-2-nitrobenzol-4-methylsulfon werden mit io,6 kg wasserfreiem
Natriumcarbonat und 3oo kg Wasser etwa io Stunden zum Sieden erhitzt. Hierauf wird
die Lösung heiß filtriert und der Farbstoff mit Kochsalz ausgesalzen. Er färbt Wolle
aus saurere Bade in gelbbraunen Tönen von sehr guter Lichtechtheit.