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Mehrmotorenantrieb mit Kollektormotoren und Gleichlaufregelung, insbesondere
für Papiermaschinen Es sind Mehrmotorenantriebe mit Kollektormotoren und Gleichlaufregeleinrichtungen
bekannt, bei denen jedem Teilmotor eine Geschwindigkeitsregeleinrichtung zugeordnet
ist, die von einem Verstellmotor angetrieben wird, der von einem von dem Teilmotor
über ein Reguliergetriebe angetriebenes und von einer Leitfrequenz gespeistes elektrisches
Differenzial mit einer Frequenz gespeist wird, die sich aus der Differenz der Geschwindigkeit
des Teilmotors und der Leitgeschwindigkeit ergibt.
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Die Erfindung bezweckt, eine für derartige Mehrmotorenantriebe geeignete
Anlaß- uizd Regelschaltung zu schaffen. Erfindungsgemäß ist beim Anlassen der Verstellmotor
der Geschwindigkeitsregeleinrichtung von dem elektrischen Differenzial abgeschaltet
und mit einem Hilfsgenerator verbunden, während das elektrische Differenzial ein
Kontakttachometer speist, das bei Überschreiten der Istgeschwindigkeit über die
Leitgeschwindigkeit die Abschaltung des Verstellmotors von dem Hilfsgenerator und
seine Verbindung mit dem elektrischen Differenzial herbeiführt.
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Zweckmäßig wird nach einmaligem Überschreiten der Sollgeschwindigkeit
die Verbindung des Verstellmotors mit dem elektrischen Differenzial unabhängig von
dem
Kontakttachometer aufrechterhalten, indem ein die Verbindung
des Verstellmotors mit dem elektrischen Differenzial herstellendes Schütz, welches
beim Ansprechen des Kontakttachometers erregt wird, sich in einen vom Kontakttachometer
unabhängigen Haltestromkreis legt.
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" In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in Anwendung
auf einen Mehrmotorenantrieb dargestellt, bei dem als Teilmotoren Wechselstrom-Kommutatormotoren
verwendet werden, deren Drehzahl durch Bürstenverstellung geregelt wird. Mit i ist
der beispielsweise mit der Rolle 2 einer Papiermaschine verbundene Teilmotor bezeichnet,
der über die Arbeitskontakte 3Q1 eines Schützes 3 an das Drehstromnetz RST mit konstanter
Frequenz angeschlossen ist. Der Verstellmotor 5, dessen Läufer mit der Antriebswelle
6 der Bürstenv erstelleinrichtung des Teilmotors i gekuppelt ist, ist als Synchronmaschine
mit Dreiphasenständerwicklung und Einphasenläuferwicklung ausgebildet. Die Ständerwicklungen
sind über die Hauptkontakte 7, eines Schützes 7 mit der Dreiphasenständerwicklung
eines Synchronhilfsgenerators 8 verbunden, dessen Einphasenläuferwicklung mit den
Phasen R und T des Drehstromnetzes verbunden ist. Der' Läufer des Hilfsgenerators
8 ist über ein Getriebe 9 mit einem Hilfsmotor io gekuppelt, der über die Hauptkontakte
i r" bzw. 12" zweier Umkehrschütze 11, 12 in .dem einen oder anderen Drehsinn mit
dem Drehstromnetz RST verbunden werden kann.
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Der Ständer des Verstellmotors 5 ist ferner über die Hauptkontakte
13Q1 eines Schützes 13 an den Läufer einer Differenzialmaschine 1q. anschaltbar.
Der Läufer der Maschine 1q. ist ferner mit dem Ständer einer kleinen Synchronmaschine
15 verbunden, deren Läufer ebenfalls mit den Phasen R und T des Drehstromnetzes
verbunden ist. In Abhängigkeit von der Geschwindigkeit der Maschine 15 wird eine
Kontakteinrichtung 16 in der Weise betätigt, daß bei der Drehzahl Null oder bei
sehr kleiner Geschwindigkeit der Maschine der Kontakt 16 die dargestellte Stellung
einnimmt, während bei größerer Geschwindigkeit der Kontakt in die untere Stellung
umgelegt wird. Diese Einrichtung wird nachfolgend als Kontakttachometer bezeichnet.
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Der Ständer der Differenzialmaschine 1q. ist über die Sammelschienen
R', S', T' mit dein Ständer des Leitfrequenzgenerators 18 verbunden, dessen Einphasenläuferwicklung
mit den Phasen R und T des Drehstromnetzes RST verbunden ist. Der Leitfrequenzgenerator
18 wird durch den Motor ig angetrieben, der als regelbarer Wechselstrommotor ausgebildet
sein kann und von dem Drehstromnetz RST gespeist wird.
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Die Wirkungsweise der Einrichtung ist wie folgt: Vor dem Anlassen
der Teilmotore wird der Leitfrequenzgenerator 18 mittels des Motors i9 auf die gewünschte
Geschwindigkeit gebracht. Da die Differenzialmaschine 14 zunächst noch stillsteht,
wird das Kontakttachometer 15, 16 mit der vom Leitfrequenzgenerator 18 abgegebenen
Frequenz gespeist und läuft daher im selben Zeitmaß wie dieser hoch., so daß dann
der Kontakt 16 die untere Stellung einnimmt.
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Nun wird der Druckknopf 2o gedrückt und dadurch das Schütz 3 erregt,
welches über seine Hauptkontakte 3,1 den Teilmotor i an Spannung legt. Der Hilfsarbeitskontakt
3,2
überbrückt den Druckknopf 20, so daß das Schütz 3 auch nach Loslassen
des Druckknopfes erregt bleibt. Das Schütz 7 ist über den Ruhehilfskontakt 13,.2
des Schützes 13 ebenfalls erregt und es schließt seine Hauptkontakte 7Q1, so daß
die Maschinen 5 und 8 miteinander verbunden werden. Da dieLäufer dieser Maschinen
von den Phasen R und T erregt sind, sind diese zunächst noch stillstehenden Maschinen
in Gleichlaufschaltung miteinander gelegt. Nach Ablauf einer Verzögerungszeit wird
der Hilfsarbeitskontakt 1,3 des Schützes 3 geschlossen und hierdurch das
Schütz ii über den Ruhekontakt 13,1 und den Arbeitshilfskontakt 7,2 erregt. Über
die Hauptkontakte i i" wird der Antriebsmotor io des Hilfsgenerators 8 erregt, der
nun über das Getriebe 9 den Hilfsgenerator 8 antreibt. Der mit dem Hilfsgenerator
8 in Gleichlaufschaltung liegende Verstellmotor 5 läuft nun mit der gleichen Geschwindigkeit
und dreht dabei die Antriebswelle 6 der Bürstenverstelleinrichtung des Motors i
in solcher Richtung, daß die Geschwindigkeit des Motors i erhöht wird.
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Die Differenzialmaschine 1,4, welche über Kegelscheiben 22 mit dem
Hilfsmotor i gekuppelt ist, wird beschleunigt; die Verbindung des Kontakttachometers
15, 16 mit der Differenzialmaschine 1q. ist derart, daß seine Geschwindigkeit mit
ansteigender Geschwindigkeit der Differenzialmaschine abnimmt. Wenn die Geschwindigkeit
der Differenzialmaschine 1q. gleich der des Leitfrequenzgenerators 18 ist, steht
das Kontakttachometer 15, 16 still, und wenn die Geschwindigkeit der Maschine 14.
größer wird als die des Leitfrequenzgenerators 18, kehrt sich die Drehrichtung der
Hilfsmaschine 15 um und der Kontakt 16 geht in die dargestellte obere Lage. Infolgedessen
wird das Schütz 13 von der Phase R über den Ausschaltdruckknopf 22, den Arbeitshilfskontakt
3Q3, den Kontakt 16 und die Spule des Schützes 13 zur Phase T
erregt,
und dieses unterbricht durch Öffnen seines Ruhehilfskontaktes 13" den Stromkreis
des Schützes 7, das seine Hauptkontakte 7Q1 öffnet und damit den Verstellmotor 5
von dem Hilfsgenerator 8 abschaltet. Gleichzeitig wird der Verstellinotor 5 durch
die Hauptkontakte 13Q1 mit der Differenzialinaschine 14 verbunden. Durch den Kontakt
13" legt sich das Schütz 13 in einen vom Kontakt 16 unabhängigen Haltestromkreis.
Nunmehr findet die normale Regelung des Motors i statt, in dem bei einer Abweichung
der Geschwindigkeit des Motors i von der Sollgeschwindigkeit der Verstellmotor in
Abhängigkeit von dem Geschwindigkeitsunterschied zwischen der Differenzialmaschine
14 und dem Leitfrequenzgenerator 18 gedreht wird. Wenn die Geschwindigkeit der Differenzialmaschine
durch Änderung des Übersetzungsverhältnisses des Kegelscheibentriebes 22 erhöht
wird, wird der Verstellinotor 5 gedreht und dadurch die Geschwindigkeit des Teilmotors
i derart eingestellt, daß die Differenzialmaschine 14 auf die gleiche Geschwindigkeit.
finit dem Leitfrequenzgenerator zurückgeführt wird..
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Da bei jedem Teilantrieb die Differenzialmaschine 14 mit dein Teilmotor
durch ein Kegelscheibengetriebe o. dgl. gekuppelt ist, kann die Geschwindigkeit
jedes Teilantriebes in der zurHervorrufung eines Zuges zwischen benachbarten Teilantrieben
erforderlichen Weise eingestellt werden. Wenn der Leitfrequenzgeiierator 18 auf
eine höhere Geschwindigkeit gebracht wird, wird der Verstellmotor wiederum bewegt
und er beschleurügt den Teilmotor i so weit, bis die Geschwindigkeit der Differenzialmaschine
14 wieder gleich der des Leitfrequenzgenerators 18 ist. Dieser Vorgang spielt sich
bei allen Teilantrieben ab, und daher wird die Geschwindigkeit dieser Teilantriebe
gleichzeitig geändert.
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Zum Abschalten wird der Ausschaltdruckknopf 22 gedrückt, wodurch das
Schütz 3 und damit der Motor i abgeschaltet werden. Durch den Kontakt 3a, wird der
Stromkreis des Schützes 13 unterbrochen, das nun seinen Ruhekontakt 1312
schließt. Beim Loslassen des Druckknopfes 22 wird dann. das Schütz 7 erregt, das
über seinen Kontakt 7Q3 und den Ruhekontakt 3,., sowie über einen Kontakt 21, der
nur in der Anfangsstellung der Bürstenverstelleinrichtung geöffnet ist, das Schütz
12 zum Ansprechen bringt. Das Schütz 12 schaltet den Hilfsmotor io in entgegengesetzter
Drehrichtung wie vorher an das Drehstromnetz an. Da das Schütz 7 seine Hauptkontakte
geschlossen hat, wird der Verstellmotor 5 in Übereinstimmung mit der Bewegung des
Hilfsgenerators 8 angetrieben und damit die Bürstenverstelleinrichtung in die Anfangsstellung
zurückgedreht. Wenn die Anfangsstellung erreicht ist, wird der Kontakt 21 geöffnet
und dadurch das Schütz 12 zum Anfallen gebracht, das durch Öffnen seiner Hauptkontakte
12" den Hilfsmotor io abschaltet. Damit sind alle Teile wieder in der Stellung,
in der ein erneutes Anlassen durch Drücken des Druckknopfes 2o erfolgen kann.