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Einrichtung zum Prüfen der Aktivität von Entladungsröhren Die Erfindung
bezieht sich auf eine Einrichtung zur Prüfung der Aktivität von Entladeröhren.
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In Nachrichtenübertragungsanlagen für große Entfernungen, die im
Dauerbetrieb stehen, spielen die zur Verstärkung der Zeichenströme dienenden Verstärker-
oder Übertragungsstationen eine wichtige Rolle.
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In solchen Anlagen werden Entladeröhren als Verstärker, Modulatoren,
Demodulatoren oder als Schwingungserzeuger verwendet. Die Betriebsweise und die
Stabilität solcherAnlagen hängt hauptsächlich von der Aktivität dieser Röhren ab.
DieAktivität einerRöhre ist durch die Fähigkeit gekennzeichnet, eine ausreichende
Menge Elektronen durch den Entladeraum zwischen der Kathode und den übrigen Elektroden,
beispielsweise dem Gitter oder der Anode, zu emittieren.
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In solchen Anlagen ist es von außerordentlicher Wichtig, keit, daß
der Betriebszustand der Röhren regelmäßig überprüft wird, um feststellen zu können,
ob eine Röhre, und in diesem Falle welche Röhre, die Betriebsweise oder die Stabilität
der Anlage irgendwie gefährden könnte. Es ist fernerhin erwünscht, daß diese Feststellung
gemacht werden kann, ohne daß die betreffende Röhre von ihrem Sockel entfernt und
der Betrieb unterbrochen zu werden braucht. Dies ist insbesondere in Trägerfrequenzanlagen
über eine große Anzahl Kanäle wichtig, in denen die Entfernung der Röhre die Unterbrechung
einer Anzahl Verbindungen bedeuten würde.
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Erfindungsgemäß wird eine Prüfeinrichtung vorgeschlagen, durch die
die Kathoden der zur Verwendung kommenden Röhren in den obengenannten Anlagen auf
ihre Aktivität geprüft und gemessen werden können, ohne daß der Betrieb der Anlage
irgendwie unterbrochen oder beeinträchtigt wird und ohne daß die Röhren von ihrem
Sockel entfernt zu werden brauchen.
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Je aktiver die Kathode ist, desto mehr darf die Temperatur der Kathode
abfallen, ohne daß der Anodenstrom einen bestimmten Wert unterschreitet. Bei einer
aktiven Kathode ist also die zum Absinken des Anodenstromes auf einen bestimmten
Wert verbrauchte Zeit länger als bei einer weniger aktiven. Die Zeit ist somit ein
Maß für die Aktivität der Röhre. und wenn diese Zeit unter einem bestimmten kritischen
Wert liegt, so muß die Röhre ersetzt werden.
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In der Abb. 1 ist eine erfindungsgemäße Prüfanordnung dargestellt,
deren hauptsächliche Bestandteile ein Kontaktmeßinstrument I0, beispielsweise ein
Relais mit einem verstellbaren
Kontakt II, eine Schaltanordnung
oder Taste I2, eine Zeitmeßvorrichtung I3, beispielsweise eine an einer Stromquelle
14; angeschlossene elektrische Uhr, ein Elektrto magnet oder Relais 15, das von
den kopntakter des Kontaktmeßinstruments 10 gesteurert wird und zwei Verbindungsstöpsel
i 6 und I7 sind.
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Die Entladeröhre, deren Aktivität gemessen werden soll, ist in einer
typischen Verstärkerschaltung dargestellt, deren EingangstransformatorIS durch das
eineEnde seiner Sekundärwicklung mit dem Gitter 19 in Verbindung steht, während
das andere Ende mit der Kathode 20 verbunden ist. Die Kathode 20 besitzt ein Heizelement
21, das von einer Batterie 22 oder einer sonstigen Stromquelle gespeist wird. Auf
der anderen Seite der Röhre liegt ein Ausgangstransformator 23, dessen Primärwicklung
mit der Anode 24 in Verbindung steht, während das zweite Ende der Primärwicklung
mit dem positiven Pol einer Batterie 25 verbunden ist, deren negativer Pol zur Erde
führt. Auf beiden Seiten der Anode ist eine Schirmelektrode 26 angeordnet, die ihre
Spannung von der Batterie 25 jedoch von einem geringeren Wert als die Anode 24 bezieht.
Die Elektroden der Röhre sind in einer unter Vakuum stehenden Hülle untergebracht,
und zwar in solchen Abständen von der Kathode ab, daß diese, wenn die für den Betrieb
erforderliche Temperatur erreicht wird, eine genügende Menge Elektronen in den Entladeraum
zwischen den Elektroden emittieren kann, wobei die Elektronen gegen die Anode 24
fließen und von dem Gitter 19 gesteuert werden. Ein Widerstand 28, der bei 29 geerdet
ist, ist mit der Kathode 20 verbunden. Dieser Widerstand hat einen solchen Wert,
daß ein beim Fließen des Entladestrom es auftretender Spannungsabfall eine entsprechende
negative Vorspannung des Steuergitters 19 hervorruft. Einer der Kontakte der Klinke
30 steht mit der einen Seite des Widerstandes28 inVerbindung, während derHauptkontakt
einer zweiten Klinke 31 mit den Leitern 32 und 33 verbunden ist, die den Speisestromkreis
für das Heizelement 21 bildn. Die der Klinke 31 zugeordneten. Kontakte 34 bilden
für das Heizelement 21 durch die Batterie 22 einen im normalen Betrieb geschlossenen
Stromkreis. Diese Anordnung ist eine typische Schaltung für eine Nachrichtenübertragungsanlage,
in der die Röhre im Dauerbetrieb steht. Die einzige Abweichung besteht hier in der
Hinzufügung der Klinken 30 und 3I.
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Die Prüfung der Aktivität derEntladeröhre in dieser Verstärkerschaltung
umfaßt lediglich zwei Schaltmaßnahmen, nämlich die Einführung der Stöpsel und I7
in die entsprechenden Klinken 30 und 3I und die Betätigung der Taste 12. Die folgenden
Schaltmaßnahmen erfolgen selbsttätig durch die in der Anlage vorgesehenen Organe.
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Die genaue Arbeitsweise der Prüfvorrichung ist die folgende: Wenn
der Stöpsel I6 in die khhke 30 emgesetzt wird, wird das Kontaktumeßinstrument parallel
zu dem Widerstand 28 gelegt, und der Zeiger 35 zeigt den Spannungsabfall an dem
Widerstand 28 an, wobei dieser Spannungsabfall proportional dem in der Kathode fließenden
Entladestrom ist, so daß das Kontaktmeßinstrument den Emissionsstrom der Röhre anzeigt.
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Das Kontaktmeßinstrument 10 ist ein Mikroamperemeter, das mit einem
hochohmigen Widerstand 36 versehen ist, der zwischen dem Spitzenkontakt des Stöpsels
Id und einer Seite des Meßinstrumentes angeschlossen ist. während die zweite Seite
dieses Instrumentes geerdet ist, so daß es als Voltmeter arbeitet.
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Ein veränderlicher Widerstand 37 liegt parallel zu den Klemmen des
Kontaktmeßinstrumentes, um einen vollen Ausschlag des Zeigers 35 zu gewährleisten.
Als Kontaktmeßinstrument ist ein bekanntes Milçroamperemeterrelais besonders geeignet,
das mit einer Skala versehen ist, die 10 Mikroampere für den zu messenden Strom
anzeigt. Der verstellbare Kontakt ist ein kleiner Dauermagnet, während der bewegliche
Kontakt ein auf dem Zeiger 35 angebrachtes Eisenstück ist, was sich über der Skala
bewegt. Das Drehmoment bewegt das Eisenstück in das magnetische Feld des verstellbaren
Kontaktes. so daß dieses durch den Magneten angezogen wird, wodurch eine einwandfreie
Kontaktgehrung ohne Erschütterung entsteht. Der bewegliche Kontakt kann beliebig
eingestellt werden. Der Kontakt 1 1 und ein Zeiger sind auf einem gemeinsamen Arm
befestigt. der mit Hilfe eines Knopfes in die gewünschte Betriebsstellung vor dem
Gehäuse des Relaiszeigers gebracht werden kann. Nachdem der Anodenstrom in dem Kontaktmeßinstrument
10 angezeigt ist und der Widerstand 37 so eingestellt worden ist, daß ein voller
Ausschlag des Zeigers 35 erfolgt, wird der Stöpsel 17 in die Klinke 3I eingeführt
und die Taste 12 gedrückt, wodurch der Heizkreis der Entladeröhre an dem Kontakt
38 der Taste 12 unterbrochen wird. Gleichzeitig mit dem Öffnen des Kontaktes 38
der Taste 12 schließt der untere Kontakt 39 den Stromkreis mit der Stromquelle 14
für die Zeitmßvorrichtung, die beispielsweise eine elektrische Uhr sein kann. Sobald
der Heizstromkreis an dem Kontakt 38 der Taste 12 unterbrochen wird, nimmt die Temperatur
der Kathode 20 ab, da ihre Wärmezufuhr unterbrochen ist. Dadurch verringert sich
auch der Emissionsstrom der Kathode und damit der Spannungsabfall an dem Widerstand
28. Diese Spannungsverminderung
an dem Widerstand 28 wird von dem
Zeiger 35 des Kontaktmeßinstrumentes 10 angezeigt. Das Eisenstück auf dem Zeiger
35 kommt mit dem Kontakt In in Berührung, der beispielsweise auf etwa 200/0 unterhalb
des normalen Emissionsstromes der Entladeröhre eingestellt ist, damit diese während
der Prüfung betriebsfähig bleibt.
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Durch die Berührung des Eisenstückes des Zeigers 35 mit dem Kontakt
II wird der Relaiskreis I5 geschlossen und das Relais über die Batterie 40 und die
Kontakte des Meßinstrumentes 10 und über die Erdklemme des Instrumentes erregt.
Das Relais 15 schließt selbsttätig wieder den Heizkreis über den oberen Kontakt
41 und damit ist die Röhre wieder voll betriebsfähig. Gleichzeitig öffnet das Relais
15 den Stromkreis für das Zeitmeßinstrument I3 an dem unteren Kontakt 42 und schließt
über den inneren Kontakt 43 und ;1en Kontakt 44 der Taste 12 einen eigenen Haltestromkreis.
Dieser letzte verhindert ein sonst unvermeidliches Abfallen des Relais I5 durch
das Öffnen der Kontakte des Kontaktineßinstruinentes 10. Es ist zweckmäßiger, den
Heizstrom auf 25 bis 500/o des normalen zu verringern, als diesen vollkommen abzuschalten;
zu diesem Zweck ist der Widerstand 45 zu den Kontakten des Stöpsels 17 parallel
geschaltet. Wie bereits beschrieben, wird die Zeitmeßvorrichtung durch das Anziehen
des Relais 15 unterbrochen, und die Zeitspanne, die von der elektrischen Uhr 13
angezeigt wird, ist ein Maß für die Aktivität der Kathode 20 der Entladeröhre. Ist
diese Zeitspanne kleiner als ein gewählter kritischer Wert, so reicht die Aktivität
der Röhre nicht aus, und die Röhre muß ersetzt werden. Die Prüfanlage kommt wieder
in den Ruhezustand, wenn die Taste 12 losgelassen und die Stöpsel 16 und I7 aus
den Klinken 30 und 3I entfernt werden. Die Abb. 2 zeigt eine Anordnung, in der mehrere
Röhren einzeln geprüft werden können. Die Verstärkeranordnung ist jedoch wegen der
Deutlichkeit nicht dargestellt. Die Abb. 2 zeigt eine Anordnung zur Prüfung zweier
Röhren, aber die gleiche Anordnung kann, wie leicht zu ersehen ist, für jede Anzahl
Röhren vorgesehen sein, deren Heizelemente in Reihe über eine gemeinsame Stromquelle
geschaltet sind. Die beiden gezeigten Röhren 46 und 47 können entweder in zwei verschiedenen
Verstärkern, in zwei Stufen eines mehrstufigen Verstärkers oder in einer einzigen
Stufe in Gegentaktschaltung liegen, deren Heizelemente 48 und 49 in Reihe mit dem
Speisestromkreis geschaltet sind, der wie folgt verläuft: Erde bei 50, Batterie
51, Leiter 52, Heizelement 48, Leiter 53, oberer Kontakt und Kontaktfeder der Klinke
54, Leiter 55, Heizelement 49 der Röhre 47, oberer Kontakt und Kontaktfeder der
Klinke 56, Erde.
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Die Buchsen der beiden Klinken 54 und-56 sind mit dem Heizstromkreis
für die Röhren verbunden, um mit dem Dreifachstöpsel 57, Der den Stöpsel I7 in Abb.
I ersetzt, zusammenzuwirken. Wenn die Heizelemente zweier oder mehrerer Röhren in
Reihe liegen und die Zeit gemessen wird, in der der Heizstromkreis offen ist, dann
ist es klar, daß die Elektronenemission oder die Aktivität der zweiten Röhre, die
niedriger sein könnte als die geprüfte Röhre, während der Prüfdauer so weit abfallen
könnte, daß der Betrieb unterbrochen wird. Um diese Schwierigkeit zu vermeiden,
ist ein Widerstand 58 mit der Buchse des Stöpsels 57 verbunden, so daß, wenn dieser
in die Klinke 54 eingeführt wird, der Widerstand 58 in den Heizstromkreis für das
Heizelement 48 der Röhre 46 eingeschaltet ist, solange dieser Kreis offen ist. Der
Heizstrom für die Röhre 47 behält somit seinen normalen Wert. Nachdem der Stöpsel
57 in die Klinke 54 eingeführt und die Taste 12 gedrückt worden ist, wird der Heizstromkreis
für das Heizelement 48 über die Kontakte 57, den oberen Kontakt des Relais 15 und
den oberen Kontakt 38 der gedrückten Taste 12 geschlossen.
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Der Widerstand 58 ersetzt in dem Stromkreis der Röhre 47 das Heizelement
48, so daß das Heizelement 49 den gleichen Heizstrom erhält wie unter normalen Verhältnissen,
wenn das Heizelement 48 in Reihe eingeschaltet ist.
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Dieser Stromkreis verläuft wie folgt: Erde 50, Batterie 5, Buchse
der Klinke 5ß, Buchse des Stöpsels 57, Widerstand 58, geschlossener Kontakt 59 der
Taste I2 in ihrer gedrückten Lage, geschlossener Kontakt des Relais I5, Spitzenkontakt
des Stöpsels 57, oberer Kontakt der Klinke 54, Leiter 55, Heizelement49, oberer
Kontakt der Klinke56, Erde.
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Der Rest der Schaltung ist im wesentlichen der gleiche wie in Abb.
I, und die Arbeitsweise der Prüfschaltung ist ebenfalls die gleiche, wie an Hand
der Abb. I beschrieben, in der der Stöpsel I6 in die Klinke 30 eingeführt ist, um
den in dem Widerstand 28 auftretenden Spannungsabfall dem Kontaktmeßinstrument 10
zuzuführen, und der Stöpsel 57 wird in die Klinke 54 eingeführt, um die Unterbrechung
des Heizstromes für das Heizelement 48 durch Betätigung der Taste 12 vorzubereiten.
Das Herabsinken des durch das Kontaktmeßinstrument 10 angezeigten Emissionsstromes
der Röhre 46 bringt den Zeiger 35 mit dem Kontakt II in Berührung und erregt selbsttätig
das Relais I5, wodurch der Stromkreis für das Heizelement 48 wiederhergestellt wird,
und unterbricht gleichzeitig den Stromkreis für die Zeitmeßvorrichtung
I3,
die die Zeit, in der der Emissionsstrom bis zu einem bestimmten Wert absinkt, und
somit die Aktivität der geprüften Röhre anzeigt. In der gleichen Weise wird die
Röhre 47 geprüft, wenn der Stöpsel I6 in die Klinke 30'und der Stöpsel 57 in die
Klinke 56 eingeführt wird, wodurch die Kathode der Röhre 47 mit dem geerdeten Widerstand
28' durch die Erdverbindung 29' verbunden wird.
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Durch die Einführung des Stöpsels I6 in die Klinke 30' wird das Kontaktmeßinstrument
10 mit dem Widerstand 28' parallel geschaltet, wodurch der an dem Widerstand auftretende
Spannungsabfall dem Meßinstrument zugeführt ist. Es ist leicht ersichtlich, daß
die Röhre 46 während der Prüfung der Röhre 47 durch die Unterbrechung des Heizstromes
der Röhre 47 unberührt bleibt, da ein vollständiger Stromkreis für die Röhre 46
entstanden ist.
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Ein weiteres Ausführungsbeispiel für die erfindungsgemäße Prüfung
eines Verstärkers mit mehreren Röhren zeigt die Abb. 3, in der die Röhren einander
angepaßt sind und in der die Röhre mit der geringeren Aktivität die Betriebsweise
der Prüfschaltung steuert. Die Zeit, in der der Emissionsstrom sich verringert,
kann dann in der weniger aktiven Röhre gemessen werden, wenn diese mit einem bestimmten
kritischen Wert verglichen wird, wodurch festgestellt werden kann, ob die Röhre
in dem Verstärker ersetzt werden soll oder nicht. In dieser Anordnung liegen die
Heizelemente 48 und 49 der Röhren 46 und 47 in Reihe in dem Erregerkreis, der von
Erde 50 über die Batterie 5I, die Röhre 47 zur Erde an dem oberen geschlossenen
Kontakt der Klinke führt. Zum Zwecke der Messung sind besondere Klinken 30 und 30'
vorgesehen, die parallel zu den Kathodenwiderständen 28 und 28' liegen, während
die beiden Kontaktmeßinstrumente 10 und 10' mit dem Stöpsel I6 bzw. I6'verbunden
sind. Die Parallelwiderstände 37 und 37' sind so bemessen, daß die Zeiger der vollen
Skalenablesung der Meßinstrumente ro und Io' entsprechen. Daraufhin wird der Stöpsel
17 in die Klinke 60 eingeführt. Das Drücken der Taste 12 verursacht entweder eine
Unterbrechung des Heizstromkreises der Röhren 48 und 49 oder einen Stromabfall,
der dem Überbrückungswiderstand 45 entspricht. Gleichzeitig wird über den unteren
geschlossenen Kontakt 36 der Taste 12 die elektrische Zeitmeßvorrichtung I3 eingeschaltet,
wobei der Stromkreis für diese Vorrichtung auf Grund der Hinzufügung der Relais
6I und 62 und der Anzeigevorrichtungen 63 und 64 einer geringen Veränderung unterworfen
ist. Der Stromkreis für dieZeitmeßvorrichtung 13 verläuft wie folgt: Stromquelle
14, geschlossener Kontakt 39 -der Taste I2, Ruhekontakt 65 des Relais 6I, Ruhekontakt
66a des Relais 62, 7eitmeßvorrichtung I3, Stromquelle 14.
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Es sei nun angenommen, daß, nachdem die Stöpsel in die entsprechenden
Klinken eingeführt worden sind und die Taste 12 gedrückt ist, die Kathode der Röhre
46 weniger aktiv als die Kathode der Röhre 47 ist. Wenn dann die Kathoden sich abkühlen,
fällt der Emissionsstrom der Röhre 46 schneller als der der Röhre 47 ab, so daß
der Zeiger 35 des Kontaktmeßinstrumentes 10 den Kontakt I I eher als der Zeiger
35' den Kontakt II' berührt. Auf Grund der Betätigung der Taste 12 ist die Zeitmeßvorrichtung
in dieser Zeitspanne tätig, und wenn der Zeiger 35 den Kontakt ii des Meßinstrumentes
I0 berührt, zieht das Relais I5 an, bringt den Heizstromkreis über den linken Kontakt
wieder in den normalen Zustand und schließt über seinen rechten inneren Kontakt
und über den Kontakt 44 der Taste 12 einen Haltestromkreis über Erde. Über den äußeren
Kontakt 66 des Relais I5 wird über die Batterie 67 ein Strom kreis für das Relais
62 hergestellt. Durch das Ansprechen des Relais 62 wird die Zeitmeßvorrichtung über
den Kontakt 66a zum Stillstand gebracht, während der untere Kontakt 68 dieses Relais
die Anzeigevorrichtung 64 durch -die Batterie 69 einschaltet. Dieses Instrument
64 kann eine akustische oder optische Anzeigevorrichtung sein, die die Röhre der
niedrigeren Aktivität anzeigt. Die Zeit, die an derZeitmeßvorrichtung angezeigt
wird, bestimmt, ob die Röhre noch brauchbar ist oder auf Grund einer zu niedrigen
Aktivität den Betrieb gefährden würde und somit zu ersetzen ist.
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Es sei nun angenommen, daß die Röhre 47 geringere Aktivität als die
Röhre 46 aufweist.
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In diesem Falle steuert das Kontaktmeßinstrument 10' den Prüfstromkreis,
indem folgender Struomkreis für das Relais 15' zustande kommt: Erde, Batterie 40',
Relais 15', werstellbarer Kontakt 11', Zeiger 35', Erde.
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Der linke Kontakt des Relais 15 bringt den Heizstromkreis für die
Röhre wieder in den normalen Zustand zurück, während sich das Relais über Erde,
Kontakt 44 der Taste 12. den rechten inneren Kontakt und Batterie 40 hält. Die Zeitmeßvorrichtung
13 wird am Kontakt 65 des Relais 6I unterbrochen, während die Anzeigevorrichtung
63 in Tätigkeit gesetzt wird, um anzuzeigen, daß die Röhre 47 geringere Aktivität
als die Röhre6 besitzt. Die Zeitspanne, die die Zeitmeßvorrichtung anzeigt, dient
zur Bestimmung, ob die Röhre 47 in dem Verstärker ersetzt werden soll oder nicht.
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Obwohl die Zeitmeßvorrichtung im vorhergehenden als eine elektrische
Uhr bezeichnet worden ist, soll die Erfindung keineswegs nur auf ein solches Instrument
beschränkt werden.
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Eine andere Vorrichtung, in der ein Zeitkreis und zwei gasgefüllte
Röhren als Anzeigeorgane in einem Prüfkreis zur Verwendung kommen, zeigt die Abb.
4, wobei diese Anordnung die rechts von der senkrechten Linie X in der Abb. 3 dargestellten
Teile ersetzen kann. Hier wird ein aus einem Kondensator und einem Widerstand bestehender
Entladekreis als Zeitelement verwendet, der für gewöhnlich an dem positiven Pol
einer I30-Volt-Batterie 7 I angeschlossen ist. Wenn die Zeitkonstante für den Zeitkreis
70 bei einer einwandfrei emittierenden Kathode bei abgeschaltetem Heizstrom für
die Abkühlung der Kathodesetwa 10 Sekunden sein soll, so soll der Kondensator 72
io µF und der Widerstand 73 ein Megohm betragen. An Stelle des die Zeitmeßvorrichtung
I3 und die Stromquelle Iß enthaltenden Stromkreises, der tandem unteren Kontakt
der Taste I2 angeschlossen ist, kann ein Relais 74, wie die Abb. 4 zeigt, gesetzt
werden. Die Relais 75 und 76 ersetzen die Relais 6I und 62 in der Abb. 3 und steuern
die gasgefüllten Röhren 77 und 78.
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Wenn die in der Abb. 4 gezeigte Schaltung die rechts in der Abb.
3 gezeigte ersetzt, so ist die Arbeitsweise wie folgt. Wie bereits beschrieben,
werden die verschiedenen Stöpsel I6, 16' und I7 in die ihnen zugeordnetenKlinken
eingeführt, damit die Kontaktmeßinstrumente I o und i 0' den normalen, durch die
Röhren 46 und 47 fließenden Raumladestrom anzeigen. Wenn die Taste 12 gedrückt wird,
entsteht von der Batterie 79 über den Kontakt 39 ein Stromkreis für das Relais 74.
Die I30-Volt-Batterie 71 wird von dem Zeitkreis 70 abgeschaltet und an die Anoden
der Röhren 77 und 78 gelegt. Durch die Abschaltung der 1 o-Volt-Batterie von dem
Zeitkreis 70 durch das Öffnen des Kontaktes des Relais 74 beginnt der Kondensator
72, sich über den Widerstand 73 derart zu entladen, daß sich die restliche Spannung
an dem Kondensator etwa um 50 Volt innerhalb von 10 Sekunden auf Grund der Konstanten
der den Zeitkreis bildenden Elemente ändert. Die Kathoden der Röhren 77 und 78 sind
eingeschaltet, aber da diese an einem dazwischenliegenden Punkt des Widerstandes
8o verbunden sind, der parallel mit der Batterie 7I über den geschlossenen Kontakt
des Relais 74 liegt, so erhalten die Kathoden eine positive Spannung von etwa 50
Volt der Erdverbindung 8I gegenüber, und die Gitter der Röhren haben für gewöhnlich
Erdpotential durch die Kontakte der Relais 75 und 76, die hinsichtlich der CEÇathoden
eine mehrere Volt betragende negative Spannung besitzen, so daß kein Strom in den
Röhren fließt. Das Anziehen eines der Relais 75 oder ;6 auf Grund der Erregung des
Relais 15' oder 15 über den geschlossenen Kontakt des Kontaktmeßinstrumentes 10
bzw. 10 trennt eines der Gitter dieser Röhren von Erde und verbindet es mit der
augenblicklichen Spannung des Kondensators 72. Das Gitter einer der Röhren, das
hinsichtlich der Kathode positive Spannung erhalten hat, verursacht eine sofortige
Zündspannung in dem Entladeweg zwischen der Kathode und der Anode, so daß die Röhre
aufleuchtet und anzeigt, welche von den Raumladeröhren in dem Verstärkerkreis eine
ungenügende Aktivität aufweist.
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Um eine vorzeitige Betätigung der Röhren zu vermeiden, solange der
Anker des Relais oder 76 sich zwischen den Kontakten befindet, sind die Kondensatoren
82 und 83 in den Gitterkreisen der entsprechenden Röhren eingeschaltet. Diese Kondensatoren
haben einen relativ geringen Wert, beispielsweise o,ooI aF, so daß sich der Kondensator
72 des Zeitkreises im wesentlichen nicht entlädt. Es ist leicht ersichtlich, daß,
wenn eines der Relais 75 oder 76 betätigt wird, ehe die Spannung des Kondensators
so weit gesunken ist, daß sie merkbar niedriger ist als die der Kathoden der Röhren
77 und 78, die Röhre sofort zündet. nin anzuzeigen, welche der Verstärlierröhren
die niedrigere Aktivität hat. Ist das Relais bis dahin jedoch nicht erregt, so hat
sich der Kondensator 72. genügend entladen, so daß das betreffende Gitter der Röhren
77 und 78 eine genügende negative Spannung besitzt, um ein Zünden der entsprechenden
Röhren zu verhindern. Das Aufleuchten einer der Röhren ist somit ein Zeichen dafür,
daß die entsprechende unter Prüfung stehende Röhre nicht mehr die erforderliche
Aktivität besitzt und somit ersetzt werden muß. Am Schluß der Prüfung unterbricht
das Loslassen der Taste 12 den Anodenstrom für die Röhren 77 und 78 an dem Kontakt
des abgefallenen Relais 74, und der Zeitkreis 70 wird für die nächste Prüfung wieder
aufgeladen. Die Wahl der Zeitkonstanten des Zeitkreises 70 und des den Kathoden
der Röhren über den Widerstand 80 zugeführten Spannungsabfalles bestimmt die kritische
Zeit, die zum Anzeigen einer ungenügenden Aktivität einer Entladeröhre dient. Die
Einstellung der an der Röhre liegenden Spannungen ist nicht kritisch. Eine Änderung
der Spannungen der Röhren 77 und 78 um-I-Volt bewirkt nur eine Änderung der Zeitanzeige
um o.? Seil.
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Die oben beschriebenen Anordnungen und erfindungsgemäßen Merkmale
ergeben eine genaue und schnelle Prüfung der Aktivität der Entladeröhren, ohne daß
diese von ihrem Sockel entfernt zu werden brauchen oder eine
Unterbrechung
des Betriebes der Fernmeldeanlage erfolgt. Die Prüfungsanordnung kann in Anlagen
mit verschiedenen Röhrentypen benutzt werden, deren Anodenstromwerte bei normalem
Betrieb voneinander abweichen.
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DiesePrüfung der Aktivität der verschiedenen Röhren ermöglicht eine
einwandfreie Unterscheidung zwischen guten und schlechten Röhren. Die Zeitspanne,
in der der Anodenstrom beispielsweise auf den halben Wert nach Unterbrechung des
Heizstromes herabsinkt, verhält sich etwa wie 2 : I als Vergleich zwischen einer
einwandfreien und einer schlechten Röhre.
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Obwohl die erfindungsgemäßen Ausffihrungsbeispiele zum großen Teil
in Fernmeldeanlagen im Dauerbetrieb gezeigt sind, ist die Anordnung keineswegs auf
dieses Gebiet beschränkt. Sie kann ebensogut in anderen Anlagen, z. B. Niederfrequenzübertragern
oder Trägerfrequenzanlagen, zur Verwendung kommen, in denen die Röhren nicht ununterbrochen
in Tätigkeit sind. Auch in Hochfrequenzsende-und-empfangsanlagen, in denen eine
hochwertige Übertragung erwünscht ist, kann die erfindungsgemäße Anordnung mit Vorteil
benutzt werden. Obgleich die Heizelemente der Röhren in den Abb. 2 und 3 in Reihe
liegen, können Schaltungen zur Verwendung kommen, in denen die Heizelemente einer
Anzahl Entladeröhren parallel geschaltet oder einige Röhren parallel und wieder
andere in Reihe geschaltet sind.