DE662292C

DE662292C - Anordnung zur Zuendung von gegensinnig parallel geschalteten, zur Steuerung insbesondere von Schweissstromkreisen dienenden Gas- oder Dampfentladungsstrecken

Info

Publication number: DE662292C
Application number: DEA74984D
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Claus Froehmer
Original assignee: AEG AG
Current assignee: AEG AG
Priority date: 1935-01-08
Filing date: 1935-01-08
Publication date: 1938-07-09
Also published as: DE663261C

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 9. JULI 1938

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 21 h GRUPPE 29

Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft in Berlin*)

Patentiert im Deutschen Reiche vom 8. Januar 1935 ab

Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zur Zündung von gegensinnig parallel geschalteten, zur Steuerung insbesondere von Schweißstromkreisen dienendien Gas- oder Dampfentladungsstrecken, bei denen die Zündung der zweiten Strecke selbsttätig in Abhängigkeit von der Brennperiode der ersten Strecke bewirkt wird.

Die Forderung der abhängigen Zündung besteht insbesondere beim Betrieb von Punktschweißmaschinen. Bisher wurde für diesen Zweck im allgemeinen ein in dem Anodenstromkreis der Entladungsstrecken liegender, von einem durch die erste Strecke gehenden Stromimpuls erregter Stromwandler verwendet, der sekundärseitig in den Gitterkreis der zu zündenden Entladungsstrecke eingeschaltet war. Die Genauigkeit der Zündung ist jedoch bei diesen Anordnungen nicht sehr groß. Das ist insbesondere dann nachteilig, wenn die Entladungsstrecken, wie beispielsweise bei der Steuerung von Schweißeinrichtungen, nur für Stromimpulse durchlässig sein sollen, die nur eine, oder wenige Vollwellen der Speisewechselspannung umfassen.

Gemäß der Erfindung wird ein genaues Zünden der zweiten der gegensinnig parallel geschalteten Entladungsstrecken in Abhängigkeit von der Stromdurchlässigkeit der ersten Strecke dadurch erreicht, daß parallel zu einem im Anodenstromkreis der Entladungsstrecken liegenden Widerstand, gegebenenfalls auch parallel zu der Transformatorwicklung, in Reihe mit einem Hilfsgleichrichter ein Kondensator ,angeordnet wird, welcher von einem durch die erste Strecke gehenden Stromimpuls über den Hilfsgleichrichter aufgeladen wird und eine solche Spannung an das Gitter der zweiten Strecke' legt, daß dessen Zündung erfolgt. Der parallel zu dem Kondensator geschaltete Widerstand ist derart bemessen, daß die am Gitter der zweiten Strecke liegende Kondensatorspannung nur während der Dauer ungefähr der ersten Hälfte der positiven Wechselspannungswelle dieser zweiten Strecke mindestens die Höhe der Zündspannung besitzt.

Zweckmäßig erhält das Gitter der zweiten, abhängig gesteuerten Entladungsstrecke eine negative Vorspannung, welcher dann die 5c Kondensatorspannung überlagert wird.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Abb. 1 zeigt eine aus dem Wechselstromnetz 3 gespeiste Schweißeinrichtung. Im Primärkreis des Schweißtransformators 5 liegen die gegensinnig parallel geschalteten Entladungsstrekken ι und 2. An die, Sekundärwicklung sind die Schweißelektroden 4 angeschlossen. Die Schweißstromstärke und die Dauer der Strom-

*) Von dem Patent sucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dr.-Ing. Claus Fröhmer in Berlin-Siemensstadt.

impulse wird, von der Stromdurchlässigkeit der Entladungsstrecken i, 2 bestimmt. Zur Steuerung der Entladungsstrecken, dient eine bei 11 anzuschließende Steuereinrichtung, beispiels weise eine rotierende Kontakteinrichtung oder irgendein elektrischer Zeitkreis, unter Umständen in Verbindung mit einem Phasenschieber. Die Stromdurehlässigkeit der Entladungsstrecken kann mittels dieser Steuereinrichtung dann so geregelt werden, daß die Schweißstromimpulse eine oder auch mehrere Vollwellen der Speisewechselspannung umfassen.

Damit die Strecke 2 nur nach einer Brennperiode der Strecke 1 durchlässig wird, ist parallel zur Primärwicklung des Transformators S ein Kondensator 6 gelegt, dessen eine Belegung also mit der Kathode der Strecke 2 in Verbindung ist, während die andere vorzugsweise über eine bei 9 anzulegende negative Vorspannungsbatterie tund einen Widerstand 10 an das Gitter angeschlossen ist.

Bei Freigabe der Strecke 1 entsteht am Transformator 5 eine Spannung in bestimmter Richtung, und zwar entsteht am rechten Pol des Transformators ein positives Potential gegenüber dem mit der Anode der Strecke 1 verbundenen Pol. Mit Hilfe dieser Spannung wird der Kondensator 6 über einen Gleichrichter, zweckmäßig einen Trockengleichrichter 8, aufgeladen. Die Entladung des Kondensators geht über den Widerstand 7 vor sich. Die Entladezeit ist dabei durch entsprechende Bemessung des Widerstandes 7 so eingerichtet, daß, die Spannung am Kondensator bis zu ungefähr 90⁰ der Anoden,-spannung der Strecke 2 größer als die negative Gittervorspannung 9 bleibt, so daß also die Strecke 2 während dieser Zeit freigegeben ist. '

Die Spannungsverhältnisse der Emtladiingsstrecken und des Kondensators sind in Abb. 2 dargestellt. ■ Ur- bedeutet die an den Entladungsstrecken i, 2 liegende Wechselspannung, während «c den Verlauf der Spannung am Kondensator 6 darstellt. Bei Zündung der Strecke 1 am Punkte b, der zweckmäßig bei ungefähr 30⁰ der Anodenwechselspannung liegt, wird der Kondensator 6 aufgeladen. Er entlädt sich langsam wieder über den Widerstand 7, seine Spannung lic sinkt also. In dem Zeitintervall von α. bis d überwiegt die Spannung Uq 'die bei 9 angelegte negative Gittervorspannung, die hier die Großes besitzt. Während dieser Zeit ist das Gitter der Strecke 2 für das Einsetzen der Entladung freigegeben.

Da der Kondensator nach jeder Zündung der Strecke ι aufgeladen wird und das Gitter der Strecke 2 freigibt, zündet diese nur auf Befehl der Entladungsstrecke 1.

Claims

Patentansprüche:

i. Anordnung zur Zündung von gegensinnig parallel geschalteten, zur Steuerung insbesondere von Schweißstromkreisen dienenden Gas-oder Dampf entladungsstrecken, bei welcher die Zündung der zweiten Strecke selbsttätig in Abhängigkeit von der Brennperiode der ersten Strecke bewirkt wird, dadurch gekennzeichnet, daß parallel zu einem im Anodenstromkreis der Entladungsstrecken liegenden Widerstand, gegebenenfalls auch parallel zur Wicklung des Schweißtransformators, in Reihe mit einem Hilfsgleichrichter ein Kondensator vorgesehen ist, der von einem durch die erste Entladungsstrecke gehenden Stromimpuls über den Hilfsgleichrichter auf geladen wird und eine solche Spannung an das Gitter der zweiten Strecke legt, daß die Entladung in dieser einsetzen kann.
2. Anordnung nach Anspruch !,dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Entladung des Kondensators parallel zu diesem ein Widerstand ,angeordnet ist, welcher derart bemessen ist, daß die am Gitter der zweiten Strecke liegende Koixdensatorspannung nur während der Dauer un- go gefahr der ersten Hälfte der positiven Wechselspannungshalbwelle dieser zweiten Strecke mindestens die Höhe der Zündspannung besitzt.
3. Anordnung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß am Gitter der zweiten, abhängig gesteuerten Entladurigsstrecke eine negative Gleichspannung liegt, welcher die Kondensatorspannung überlagert wird.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen