DE68480C

DE68480C - Einfach wirkender Motor mit mehreren Cylindern und ohne Druckwechsel in den Lagern

Info

Publication number: DE68480C
Application number: DENDAT68480D
Authority: DE
Original assignee: G. FRICK in Köln-Bayenthal
Anticipated expiration: 1912-05-14

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 14:

Die Erfindung besteht aus einer Maschine, welche durch Dampf oder comprimirte Luft oder Gase getrieben wird. Dieselbe kann mit verticaler, horizontaler oder geneigter Stellung der Cylinder construirt werden..

Die Maschine besteht im wesentlichen aus zwei gleich grofsen Gylindern, welche parallel neben einander angeordnet sind. In diesen Cylindern bewegen sich zwei Kolben, deren Kolbenstangen durch Flügelstangen und Kreuzkopf mit ·· den Kurbeln der Maschinenachse verbunden sind. Diese beiden Kurbeln stehen unter i8o° gegen einander. Beide Cylinder sind auf der der Achse gegenüberstehenden Seite mit einander verbunden durch einen gemeinschaftlichen Raum, in welchen directer. Dampf oder comprimirte Luft etc. eingelassen wird. Hierdurch stehen beide Kolben unter gleichem Druck und mittelst der sich gegenüberstehenden Kurbeln im Gleichgewicht.

In einem gemeinschaftlichen Schieberkasten bewegt sich ein oder mehrere Schieber durch irgend einen bekannten Steuerungsmechanismus. Diese Schieber stellen abwechselnd die Verbindung des Dampfräumes über den Cylindern mit dem unteren Theile der Cylinder her oder des letzteren Theiles mit dem Auspuffrohre. Auf der Zeichnung sind A und B zwei verticale Cylinder, in denen sich die Kolben C und D bewegen. E ist der Schieberkasten mit für beide Cylinder gemeinschaftlichem Kolbenschieber F mit Expansionsschieber. H ist das Auspuffrohr. Das Spiel der Maschine vollzieht sich nun in folgender Weise:

Der Kolben in A steht am oberen, in B am unteren Ende der Cylinder und halten sich beide durch die Kurbeln im Gleichgewicht. Oeffnet der Schieber die Einströmung nach B unter dem Kolben D, so wird das Gleichgewicht gestört, der Kolben D entlastet durch den Dampfdruck von unten (nur der Querschnitt der dünnen Kolbenstange wird nicht entlastet), gleichzeitig ist aber der untere Theil des Cylinders A mit dem Auspuffrohr verbunden, so dafs der Kolben C seinen vollen Druck von oben hat. Dieser Volldruck des Kolbens C wirkt auf seine Kurbel und treibt durch die Achse die andere Kurbel mit dem entlasteten Kolben D in die Höhe, und entsteht hierdurch der Umlauf der Achse; das Spiel wiederholt sich umgekehrt auf dem zweiten Theil des Umlaufes.

Es ist ersichtlich, dafs stets alle Zapfen in dieser Anordnung nur von oben Druck haben werden, welches ein besonderer Vorzug dieser Maschine ist. Der Verbindungskanal in dieser gezeichneten Maschine ist als Dampfmantel ausgebildet.

Durch Combination einer kleineren mit einer gröfseren Maschine mit je zwei Cylindern, bei welchen letzteren der Dampfraum über den Cylindern als Receiver der kleineren Maschine dient, erhält man eine Verbundmaschine mit mehrstufiger Expansion, wenn die Kurbelachsen in beliebigem Winkel gekuppelt werden oder beide Maschinen, gegen einander geneigt, auf denselben Kurbeln angeordnet werden, wie in Fig. 2 angegeben.

Die Indicatorcurven für die unteren Räume der Cylinder sind die gleichen wie bei jeder Dampfmaschine mit oder ohne Expansion.

Claims

Patenτ-Anspruch:

Einfach wirkender Motor für Dampf und andere comprimirte Gase, gekennzeichnet durch zwei oder mehr parallel stehende Cylinder, deren zugehörige Kurbeln unter i8o° bezw. gleichmäfsig im Kreise vertheilt gegen einander stehen, und deren Kolben von der der Kurbel abgewendeten Seite stets unter gleichem Druck stehen, während die anderen Kolbenseiten abwechselnd unter Druck und Auslafs gebracht werden, zum Zweck, die sämmtlichen Zapfen dauernd während des Spielens der Maschine unter einseitigem Druck zu halten und hierdurch bei schnellem Gange alle Stöfse zu vermeiden, welche durch Verschleifs der Zapfen und Pfannen hervorgerufen werden können.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.