DE68406C - Verbindung eines Pianinos mit einem Harmonium - Google Patents

Description

AUSGEGEBEN DEN 29. MAI 1893.

Claims (1)

1. KAISERLICHES

   PATENTAMT.

   Durch vorliegende Erfindung wird bezweckt, ein Piano mit einem Harmonium derart zu verbinden, dafs jedes Instrument für sich allein gespielt werden kann, ohne die Mechanik des anderen in Bewegung zu setzen und ohne die Spielweise zu beeinträchtigen.

   Die Einrichtung ist folgende:

   Beim Niederdrücken der Taste c wird die Stange b heruntergedrückt und das Ventil d für die Harmohiumstimmen geöffnet, wodurch letztere zum Ertönen gebracht werden. Gleichzeitig setzt die Taste c die Pianomechanik in Bewegung und bringt die Hämmer i derselben zum Anschlagen an die Saiten h.

   Die Auslösung des Pianos wird, wie Fig. 2 zeigt, durch Einschieben der Stange g bewirkt, welche mit der beweglichen Hammerruheleiste e verbunden ist. Durch letztere werden die' Hämmer i gegen die Saiten h gedrückt und durch Einlegen einer Aussparung der Stange g in der in der Vorderwand befindlichen Platte χ in dieser Lage festgehalten.

   Durch das Drehen der Hammerruheleiste hebt sich die Mechanik so weit von der Wippe jr, dafs beim Niederdrücken der Taste c die Mechanik nicht berührt wird.

   Zur Auslösung des Harmoniums ist der Klaviaturrahmen aus zwei Theilen hergestellt. Der hintere Theil s ist fest mit dem Stuhlrahmen α verschraubt, der den Waagebalken tragende vordere Theil 0 dagegen mit dem hinteren Theil s durch die Scharniere ρ beweglich verbunden.

   Durch die Anordnung des beweglichen Keiles n, welcher in einen schrägen Einschnitt des vorderen Theiles ο des Klaviaturrahmens pafst, wird erreicht, dafs beim Herausziehen des Keiles η der vordere Theil 0 des Klaviaturrahmens mit darauf liegenden Tasten c in den Scharnieren ρ um die Spieltiefe gehoben wird, also die Stangen b nicht berührt werden, während das Pianospiel nicht beeinträchtigt Wird.

   Die Bälge k und / für das Harmonium sind aufrecht stehende Saugbälge, welche durch die Pedaltritte m in Thätigkeit gesetzt werden (Fig. 1). Zwischen den beiden Pedaltritten m ist ein Pedaltritt zum Abheben der Dämpfer der Pianomechanik angeordnet.

   Patent-Anspruch:

   Die Verbindung eines Pianinos mit einem Harmonium, darin bestehend, dafs

   a) zur Ausschaltung des Pianinos die Hammerruheleiste (e) mittelst eines in der Vorderwand des Instrumentes angeordneten Stößers (g) so weit gedreht werden kann, dafs die Stöfser für die Hämmer aus dem Bereich der Tasten gehoben werden;

   b) zur Ausschaltung des Harmoniumspiels der Klaviaturboden aus zwei durch Scharniere verbundenen Theilen besteht, von denen der die Tasten tragende mittelst eines keilförmigen Schiebers so weit gedreht bezw. gehoben werden kann, dafs die Tasten die Stöfser für die Stimmen nicht mehr beeinflussen können.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.