DE684053C

DE684053C - Einrichtung zur Aufnahme von Zeitwegkurven der beweglichen Teile von automatischen Schusswaffen

Info

Publication number: DE684053C
Application number: DEM126141D
Authority: DE
Original assignee: Mauser Werke AG
Current assignee: Mauser Werke AG
Priority date: 1934-01-11
Filing date: 1934-01-11
Publication date: 1939-11-06

Description

Apparate zur Aufnahme von Zeitwegkurven beweglicher Konstruktionsteile sind allgemein bekannt. Man benutzt hierzu elektrische, optische und mechanische Schreib organe, die auf Diagrammträger aufzeichnen, welche als ebene Platten, Bänder oder umlaufende Trommeln ausgebildet sind, und sich in der Zeitrichtung des Diagramms mit ungleichförmiger oder gleichförmiger Geschwindigkeit bewegen.

Die Erfindung bezieht sich auf derartige Kurvenaufzeichnungen und geht von dem Gedanken aus, daß der zu beschreibende Diagrammträger nur während der zu untersuchenden Bewegungsdauer der Konstruktionsteile mit dem oder den Schreiborganen in Berührung gebracht wird. Dies hat folgende Vorteile :

Die Anwendung eines konstanten Zeitmaß-Stabes ist im Interesse einer bequemen Auswertung der gewonnenen Kurven dringend erwünscht. Würde man nun mit dauernd ablaufendem Papierband arbeiten, so würde dies bei der gleichförmigen Geschwindigkeit zu großem Papierverbrauch führen. Beim Arbeiten mit ringförmig umlaufendem Papier, welches über eine oder mehrere Trommeln oder Führungen gelegt ist, würden die Schreiborgane vor oder nach der untersuchten Bewegung das Diagrammpapier beschreiben und so bei mehrmaligem Umlauf der Trommel wieder in die aufgenommene Kurve hineinfahren.

Die Erfindung besteht nun im wesentlichen darin, daß vorzugsweise durch automatische, entweder .von der Waffe oder vom Diagrammträger oder einem gesonderten Hilfsgerät abgeleitete Steuerung kurz vor Beginn der aufzunehmenden Bewegungen der Diagrammträger auf die Schreib organe der zu untersuchenden Waffenteile gesenkt und nach Beendigung der aufzunehmenden Bewegungen bzw. nach Ablauf einer bestimmten Strecke wieder von ihnen entfernt wird. Hierdurch sind die obengenannten Nachteile beseitigt und ferner die Vorteile gegeben, daß nach Einschaltung der Schreibvorrichtung die ganze Aufmerksamkeit dem zu untersuchenden Mechanismus gewidmet werden kann, da die Schreibvorrichtung nach Ingangsetzung völlig selbsttätig arbeiten kann und insbesondere am Ende der Bewegungen selbsttätig ausgeschaltet wird. Bei Verwendung von Trommeln kann der Zeitmaßstab so groß gewählt werden, daß der gesamte Bewegungsvorgang bei einmaliger Umdrehung der Trommel aufgenommen ist, d. h., daß diese bzw. die Schreiborgane nach einmaliger Umdrehung ausge-

rückt werden, und dadurch verhindert wird, daß das Schreiborgan das aufgezeichnete Kurvenbild übermalt und bei Stillstand an der gleichen Stelle entsprechend der Ruhelage der Teile das Papier beschädigt. v_;*

Weitere Merkmale der Erfindung, insbe-. sondere was die Ausbildung der Schreibvorrichtung betrifft, ergeben sich im einzelnen aus der Beschreibung, der Zeichnung und den ίο Patentansprüchen.

Die Erfindung wird an Hand eines in beiliegender Zeichnung gezeigten Ausführungsbeispiels der Einrichtung nachstehend beschrieben.

Abb. ι zeigt schematisch eine Seitenansicht, Abb. 2 die Vorderansicht einer derartigen Einrichtung zur Aufnahme der Zeitwegkurven beweglicher Teile von automatischen Feuerwaffen.

ao Auf einem festen Gestell 1 ist die zu untersuchende Waffe 2 gelagert, an deren beweglichen Teilen die Schreibstifte 4, 5, 6 befestigt sind. Über der Waffe ist eine Registriertronv mel 3 angeordnet, deren Achse möglichst parallel zur Bewegungsrichtung der Schreibstifte läuft.

Die Registriertrommel 3 ist auf einem Hebel 7 gelagert, der um eine Achse 8 am Rahmen ι schwenkbar ist. AmH eb el 7 greifen zwei Federn 9 und 10 in entgegengesetzter Richtung an, von denen die eine, 9, mit ihrem anderen Ende fest am Rahmen 1 sitzt, während die andere, 10, mit ihrem anderen Ende an einem am Rahmen 1 schwenkbaren Hebel 1 r befestigt ist, welcher durch eine Klinke 1.2 abgestützt wird. Die Feder 10 besitzt eine größere Zugkraft als die Feder 9. Der Hebel 7 kommt also entweder an der Klinke 13 oder am festen Stützpunkt 14 zur Anlage. ..-

Es ergibt sich folgende Wirkungsweise der Einrichtung:

Nach Anbringung der automatischen Waffe und der Schreiborgane an den einzelnen Teilen derselben, wird der Diagrammträger (Trommel 3) in Bewegung gesetzt. Die Schreiborgane 4 (bzw. auch 5 und 6) berühren die Trommel noch nicht, weil der Hebel 7 noch auf der Klinke 13 ruht. Die Waffe kann in aller Ruhe gespannt und zum Schießen fertiggemacht werden. In dieser Stellung der Teile stützt sich der Hebel 11 an der Klinke 12 ab. Kurz vor Beginn der Kurvenaufnahme wird nun die Trommel mit Hilfe der Federn 9 und 10 auf die Schreibstifte gesenkt, indem die Klinke 13 ausgelöst wird und die stärkere Feder ι ο den Hebel 7 mit der Trommel 3 nach unten zieht, bis der Hebel.7 am Stützpunkt 14 zur. Anlage kommt.. Kurz nach der Senkung der Trommel wird das Bewegungsspiel der automatischen Waffe eingeleitet. Die Schreiborgane können nun ihre Bewegungen auf der Trommel aufzeichnen.

Wird dann nach willkürlich einstellbarer Zeit, z. B. nach Beendigung der aufzunehmen-'.den Bewegungen, weiter die Klinke 12 ausgelöst, so hebt sich die Trommel wieder, da zunächst der Feder 10 das Widerlager entzogen wird, diese sich entspannt und die Feder 9 nun die Trommel nach oben von den Schreibstiften wiegbewegt. Die Geschwindigkeit für das Senken und Heben kann mit Hilfe entsprechender Zugkräfte der Federn 9 und 10 reguliert werden. Man kann auch Zwischenhebel und Gestänge einbauen zur Erzielung geeigneter Kraftwirkung.

Für die Auslösung der Klinken 12 und 13 bzw., das Senken und Heben der Trommel sind nun die folgenden Möglichkeiten gegeben: Die Steuerung der ganzen Einrichtung, Senken und Heben der Trommel, Abziehen und Stillsetzender Waffe kann erfolgen:

1. von der zu untersuchenden Waffe aus,

2. vom Diagrammträger (Trommel 3) durch Nocken, Anschlagstifte, Kurvenstücke auf "mechanischem oder elektrischem Wege, ' -

3. von einem gesondert aufgestellten Apparat, der die genannten Steuerimpulse zu willkürlich einstellbaren Zeitpunkten auf mechanischem oder elektrischem Wege erteilt,

4. von Hand.

Claims

Patentansprüche:

i. Einrichtung zur Aufnahme von Zeitwegkurven der beweglichen Teile von automatischen Schußwaffen mit mechanisch wirkender Schreibvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß vorzugsweise durch automatische, entweder von der Waffe 'oder vom Diagrammträger oder einem gesonderten Hilfsgerät abgeleitete Steuerung kurz vor Beginn der aufzunehmenden Bewegungen der Diagrammträger auf_die Schreiborgane der zu untersuchenden WaffenteÜe gesenkt und nach Beendigung der aufzunehmenden Bewegungen bzw. nach Ablauf einer bestimmten Strecke wieder von ihnen entfernt wird.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Steuerung der Diagrammträger gegeneinander geschaltete Federn o. dgl. vorgesehen sind, derart, daß durch den Steuerimpuls Senken einer Feder die Möglichkeit der Energieabgabe gegeben wird, während durch den zweiten Impuls Heben dieser gleichen Feder das Widerlager entzogen wird, so daß die andere Feder zur Wirkung kommt und den Diagrammträger hebt.
3. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die

die Hub- und Senkbewegungen des Diagrammträgers auslösenden Organe mit den zu untersuchenden Waffenteilen durch eine Steuervorrichtung verbunden sind, durch deren Betätigung zunächst das Senken des Diagrammträgers und nach kurzer Verzögerung das Abziehen der Waffe ausgelöst wird.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Betätigungsorgan der Steuervorrichtung der Abzug der Waffe vorgesehen ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen