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Abtrittspülkasten nur Heber Bei der Entleerung von Abtrittspülkasten
mit Heber entstehen starke Geräusche am Ende des Spülvorganges. Bei der üblichen
Bauart wird nämlich der Abfluß nicht plötzlich unterbrochen, sondern der Heber saugt
während einer gewissen Zeit Luft und Wasser gleichzeitig ein, wobei ein schlürfendes
Geräusch entsteht. Ein weiteres Geräusch ergibt sich beim Austritt des entstandenen
Wasser-Luft-Gemisches in das Becken.
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In Abb. r sind die für den Entleerungsvorgang in Betracht kommenden
Teile eines mit Heber versehenen Spülkastens bekannter Bauart schematisch dargestellt.
a ist das Gehäuse, .b das. Ablaufrdhx und c die Tauchglocke, die durch nicht gezeichnete
Rippen mit dem Ablaufrohr b verbunden ist. Der ringförmigen Querschnitt aufweisende
Raum d zwischen dem Ablaufrohr b und der Tauchglocke c bildet den
aufsteigenden Ast des Hebers. Der Wasserspiegel ist so eingezeichnet, wie er während
des Eintleerwngsvorganges in dem Augenblick steht, in dem der Eintritt von Luft
in die Tauchglocke beginnt, der Wasserspiegel also gerade den unteren Rand der Tauchglocke
erreicht hat.
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In der Nähe der Tauchglocke ist dabei der Wasserspiegel nicht waagerecht,
sondern nach der Glocke hin geneigt infolge der Beschleunigung, die das Wasser nach
der Tauchglocke hin erfährt. Der Wasserspiegel in den von der Glocke weiter entfernten
Stellen liegt infolgedessen in diesem Augenblick noch merklich. höher als der untere
Rand der Tauchglocke. (Die Darstellung in der Abbildung ist übertrieben.) Im nächsten
Augenblick beginnt Luft in die Glocke einzutreten; sie wird .in Blasenform vom Wasser
mitgerissen. Die sekundlich in die Tauchglocke .eintretende Wassermenge wird infolgedessen.
plötzlich kleiner, ohne sofort Null zu werden. Dementsprechend . ;sinkt auch der
Wasserspiegel an den von der Tauchglocke etwas weiter entfernten Stellen noch ab;
aber der Unterschied zwischen diesem Wasserspiegel und dem Wasserspiegel am Rande
der Tauchglocke wird plötzlich kleiner, da die örtliche Spiegelsenkung in der Nähe
der Tauchglocke von der sekundlichen Wassermenge abhängt und diese plötzlich zurückgegangen
ist.
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So kommt es, daß trotz des; Absinkens des Wasserspiegels an den weiter
entfernten Stellen der untere - Rand der Tauch:glocke wieder bedeckt wird, so -daß
ein neuerliches Ansaugen erfolgt und der Vorgang sich wiederholt und sich über eine
verhältnismäßig lange Zeit erstreckt, während welcher der Wasserspiegel am Rande
der Tauchglocke gewissermaßen selbsttätig ungefähr auf die Höhe des Randes eingesteuert
wird. Bei dem durch die Wasseroberfläche gedros,selten Eintreten der Luft entsteht
das sc!hlürfende
Geräusch; während der ganzen Zeit findet auch
.eine Mischung von Wasser mit Luft satt, und beim Austritt der Mischung in das Becken
entsteht ebenfalls Geräusch,..
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Eine Milderung dieser Geräusche ist' reits dadurch erreicht worden,
daß die nicht durch den Hauptströmungsweg (R , raum d), sondern durch eine Nebenleitung
zugeführt wird, deren unteres Ende zum Austauchen kommt, bevor der untere Rand des
Hebers austaucht. Bei den bekannten Abtrittspülkasten dieser Art ist jedoch die
Nebenleitung senkrecht angeordnet, so daß in ihr eine Vermischung von Wasser und
Luft stattfindet,, die Geräusch verursacht. Außerdem entstehen bei dieser Anordnung
während des Anlaufes so große Wassergeschwindigkeiten in der Nebenleitung, daß beim
Austauchen der Nebenleitung im kleinen derselbe Vorgang auftritt, der oben hinsichtlich
des Austauchens des unteren Randes der Tauchglocke beschrieben worden ist.
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Durch die Erfindung wird nun ein Abtrittspüllzasten der zuletzt ,genannten
Art geschafen, bei dem die geschilderten Nachteile vermieden sind. Gemäß der Erfindung
wird dies dadurch erreicht, daß die in den oberen Teil des Hebers eimnündende Rohrleitung
(Nebenleitung) zur Lotrechten um etwa. 30 bis 6o° geneigt ist und an ihrer
höchsten Stelle eine im oberen Teil ihres Querschnitts angeordnete Drosselstelle
aufweist.
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Hierdurch wird .erreicht, daß die Luft an der Oberseite der Rohrleitung
entlang eintritt, ohne sich mit dem auf der Unterseite abfließenden Wasser zu vermischen,
so daß bei Unterbrechung der Heberwirkung ein ruhiges, geräuschloses Zurückfließen
des in der schrägen Rohrleitung befindlichen Wassers erfolgt. Durch die an der höchsten
Stelle der Luftzuführungsleitung, und zwar an der höchsten Stelle ihres Querschnittes
angeordnete Drosselstelle wird der Wasserstrom beim Eindringen von Luft in die schräge
Rohrleitung abgetrennt und das geräuschlose ruhige Abfließen des Wassers aus der
Rohrleitung gefördert.
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In den Abb.2 bis q. der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des
Erfindungsgegenstandes dargestellt.
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Dne Zeichen a, b, c und d haben dieselbe Bedeutung wie in Abb.
i._ Die Nebenleitung wird von der an die Tauch,-locke b oben angeschlossenen Rohrleitung
e gebildet, die gegen die Lotrechte um etwa 6o° geneigt ist. D:e an der Einlaßäfnung
der Rohrleitung e befindliche obere Kante f, die beim Entleerungsvorgang maßgebend
für den Beginn des Lufteintrittes isst, liegt höher als die Unterkante der Tauchglooke
c, aber erheblich tiefer als die Oberkante des Ablaufrohres b. Wenn zur Einleitung
der Entleerung des Spülkastens in bekannter Weise das ganze, aus den Teilen
b, c und e beetehende Stück vorübergehend angehoben 4@ird, taucht
daher die Kante f nicht ,aus dem Wasser aus.
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Nach der Einteilung der Entleerung sind der Ringraum d und die Rohrleitung
e zunächst ganz von Wasser erfüllt. Die Hauptmenge des Wgssers strömt durch den
Ringraum d zur Oberkante des Ablaufrohres b; aber auch das Rohr e wird durchströmt.
Damit bei dem .alsbald erfolgenden Austauchen der Kante f nicht dieselben Erscheinungen
auftreten, wie sie für die in Abb. i dargestellte Bauart beschrieben worden sind,
darf die Wassergeschwindiigkeit im Rohr 2 nicht zu groß sein. Die Wassergeschwindigkeit
wird dadurch herabgesetzt, daß in der Rohrleitung e an ihrer höchsten Stelle im
oberen Teil ihres Querschnittes eine Drosselstelle g angeordnet ist.
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Um zu vermeiden, daß nach erfolgtem Austauchen der Kante f die Luft
in Blasenform vom Wasser im Rohr e mitgeführt wird, .so daß die obenerwähnte schädliche
Mischung von , Wasser und Luft eintritt, ist das Rohr e um etwa 6o° gegen die Lotrechte
,geneigt. Versuche haben gezeigt, daß die Luft dann als geschlossene Masse an der
Oberseite des Rohres eintritt, ohne sich mit dem Wasser zu vermischen. Der Vorgang
ist in den Abb. z bis q. dargestellt Abb.2 zeigt den kurze Zeit nach dem Austauchen
der Kante f bestehenden Zustand, bei dem die Luft bereits in den vorderen Teil des,
Rohres e eingedrungen ist. Abb . 3 zeigt den Zustand, bei dem die Luft bis zur Dirosßdstelle
g vorgedrungen ist. Der Widerstand, den die Drosselstelle der leichten Luft entgegensetzt,
ist sehr klein, so -daß jetzt mit großer Schnelligkeit ein Lufteinbruch in die Tauch;glocke
erfolgt. In Abb. q. ist der kurze Zeit später bestehende Zustand dargestellt: die
Einströmung des Wassers in. das Ablaufrohr b ist unterbrochen, und der Wasserinhalt
des Ringraumes d sinkt in den Spülkasten zurück.
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Die Geschwindigkeit, mit der die Luft in dein Rohr e vordringt (Abb.
2), ist verhäUnismäßig klein. Die Kante f muß deshalb erheblich höher liegen als
die Unterkante der Tauchglocke b, damit im Augenblick der Unterbrechung der Strömung
(Abb.3) noch eine Sicherheit gegen Lufteintritt unter der Unterkante der Tauchglocke
vorhanden ist. Da die Geschwindigkeit, mit der die Luft im Rohr e vordringt, gesetzmäßig
bestimmt und für eine gegebene Anordnung unveränderlich ist, kann die erforderliche
Höhenlage
der Kante f leicht durch Versuche gefunden werden.
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Um die Anordnung gedrängter zu machen, kann das Rohr e auch schraubenförmig
uni die Außenwand der Tauchglucke c herumg_ elegt werden.