DE683165C - Verfahren zur Herstellung von Kunststoffen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Kunststoffen

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DE683165C
DE683165C DEI38295D DEI0038295D DE683165C DE 683165 C DE683165 C DE 683165C DE I38295 D DEI38295 D DE I38295D DE I0038295 D DEI0038295 D DE I0038295D DE 683165 C DE683165 C DE 683165C
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DE
Germany
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water
condensation
polyvinyl alcohol
production
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Expired
Application number
DEI38295D
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English (en)
Inventor
Dr Heinrich Hopff
Dr Erich Kuehn
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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Application granted granted Critical
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08FMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
    • C08F8/00Chemical modification by after-treatment
    • C08F8/28Condensation with aldehydes or ketones
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08FMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
    • C08F2810/00Chemical modification of a polymer
    • C08F2810/30Chemical modification of a polymer leading to the formation or introduction of aliphatic or alicyclic unsaturated groups

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Addition Polymer Or Copolymer, Post-Treatments, Or Chemical Modifications (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Kunststoffen Es wurde gefunden, daß man hochwertige Kunstmassen erhält, wenn man Polyvinylalkohole, besonders die durch Verseifung von Polyvinylestern erhältlichen, mit aliphatischen Aldehyden in wäßriger Lösung stark saurer Elektrolyte kondensiert. Die Reaktion erfolgt schon bei gewöhnlicher oder auch tieferer Temperatur. Manchmal ist es zweckmäßig, sie durch Erwärmen zu beschleunigen.
  • Als für die Kondensation besonders geeignete Katalysatoren haben sich z. B. Mineralsäuren, Metallsalze, wie Aluminiumchlorid, Zinkchlorid, Natriumbisulfat u. dgl., letztere am besten bei gleichzeitiger Gegenwart von Säuren, erwiesen. Für die Kondensation sind sowohl gesättigte als auch ungesättigte aliphatische Aldehyde anwendbar. An Stelle der Aldehyde können auch deren Polymere oder unter den Reaktionsbedingungen Aldehyde abspaltende Derivate, z. B. Acetale, Aldehydammoniake usw., verwendet werden.
  • Die erhaltenen Kunstmassen sind je nach den verwendeten Ausgangsmaterialien kautschukähnlich, plastisch und dehnbar oder hart und spröde. Durch Zusatz von Weichmachungsmitteln, z. B. Paraffin, Leinöl, Phthalsäureester u. dgl., lassen sich die Eigenschaften in weiten Grenzen abstufen. Auch können Füll- und Farbstoffe vor, während und nach der Kondensation zugegeben werden. Ferner können die Produkte mit anderen Massen, wie Kautschuk, Celluloid, Celluloseestern, kombiniert werden. In manchen Fällen, insbesondere bei den aus ungesättigten Aldchyden erhaltenen Produkten, läßt sich durch nachträgliches Vulkanisieren mit Schwefel eine Verbesserung der Eigenschaften erzielen. Oft genügt aber hierfür schon längeres Erhitzen.
  • Es ist im Schrifttum erwähnt, daß man aus Acetaldehyd und Polyvinylalkohol Acetale herstellen könne; es ist aber nicht näher angegeben, wie diese Acetale praktisch hergestellt werden sollen und welche Eigenschaften sie besitzen. Überdies war es keineswegs sicher, daß es sich dabei wirklich um Acetale handelt, da die genaue chemische Struktur des Polyvinylallcohols, insbesondere die Stellung der Hydroxylgruppen zueinander, ebenso wie die Struktur der natürlichen hochpolymeren Hydroxylverbindungen,wie Cellulose und Stärke, die mit dem Polyainylalkohol zunächst als Vergleich hätten herangezogen werden können, noch nicht endgültig erforscht war. Der Polyvinylalkohol bildet, wie gleichfalls bekannt ist, mit Formaldehyd einen dem Amyloform der Stärke verwandten Körper, der wie das Amyloform der Stärke selbst leicht wieder Formaldehyd abspaltet, während niedrigmolelzulare Acetäle unter den gleichen Bedingungen keinen Aldehyd abspalten. Es war deshalb nicht zu erwarten, daß die bei der Acetalisierung von niedrigmolekularen Alkoholen als Reaktionsbeschleuniger zu verwendenden Säuren bei der Umsetzung von #Polyvinylalkoholen mit aliphatischen Aldehyden eine günstige Wirkung ausüben würden. Dabei erhält man sogar Stoffe von ausgezeichneter Wasserbeständigkeit, während die bekannten Produkte aus Polyvinylalkohol und Formaldehyd stark wasserquellbar. sind.
  • Überdies erhält man diese wasserbestän digen Umsetzungsprodukte beim Arbeiten in wäßrigem Medium, während man bei Acetalisierungen sonst im Interesse der Verschiebung des Gleiehgewichts zugunsten der Acetalbildung Wasser möglichst ausschließt und sogar für die Beseitigung des bei der Acetalisierung entstehenden Wassers sorgt.
  • Beispiel i ioo Teile Polyvinylalkohol, in 3ooo Teilen Wasser gelöst, werden mit 125 Teilen 3o°joiger wäßriger Formaldehydlösung unter Rühren und Rückfluß erwärmt und allmählich mit etwa io Teilen konzentrierter Salzsäure versetzt. Es scheidet sich sehr schnell eine weiße, zähe Masse ab. Der überschüssige Formaldehyd und die Säure werden mit Wasserdampf abgeblasen. Das Reaktionsprodukt wird auf der warmen Walze bis zur neutralen Reaktion gewaschen und anschließend trockengewalzt. Es bildet eine harte Masse, die in Wasser und organischen Lösungsmitteln unlöslich ist.
  • Beim Vulkanisieren mit Schwefel entsteht daraus eine dunkelgefärbte Kunstmasse, die Hartgummieigenschaften besitzt.
  • Beispiel 2 ioo Teile Polyvinylalkohol, in 3ooo Teilen Wasser gelöst, werden mit 55 Teilen Acetaldehyd und 2o Teilen konz°ntrierter Salzsäure versetzt und unter Rühren erwärmt. Nach einiger Zeit scheidet sich unter Selbsterwärmung eine weiße, gummiartige Masse ab. Die Aufarbeitung des Produktes erfolgt in der in Beispiel i angegebenen Weise.
  • Beispiel 3 ioo Teile Polyvinylalkohol, in 40oo Teilen Wasser gelöst, werden mit 2o Teilen konzentrierter Salzsäure und 8o Teilen Crotonaldehyd versetzt und unter Rühren erwärmt. Es fällt bald eine helle, schwammige, zähe Masse aus, die wie in Beispiel i weiter aufgearbeitet wird.
  • Beispiel 4 iooTeile Polyvinylalkoholwerden allmählich in eine eisgekühlte Lösung von iooo Teilen 6o.°/oigei Schwefelsäure und iooo Teilen 3o°joiger Formaldehydlösung eingetragen, danach wird unter ständiger Eiskühlung etwa io Stunden lang gerührt. Die erhaltene zähflüssige Lösung wird langsam in Eiswasser gegossen, wobei das Kondensationsprodukt in feinen, weißen, faserigen Flocken ausfällt. Das Reaktionsprodukt wird mit Wasser bis zum Verschwinden des Formaldehyds und der Schwefelsäure gewaschen und anschließend getrocknet. Das erhaltene Kondensationsprodukt ist in Methylenrhlorid und Chloroform löslich, ferner in Dioxan sowie in Gemischen von Alkohol und Benzol usw. Durch Variieren der Kondensationsdauer und der Temperatur läßt sich die Viscosität der erhaltenen Kondensationsprodukte in weiten Grenzen abstufen.
  • Beispiel 5 ioo Teile Polyv inylalkohol werden in 750 Teilen 7o°/aiger Schwefelsäure gelöst und mit ioo Teilen Trioxymethylen versetzt. Die zähflüssige Lösung wird 6 Stunden lang bei io bis 2o° gerührt und dann langsam in Eiswasser gegossen. Das ausfallende Kondensationsprodukt wird wie in Beispiel 4 aufgearbeitet. Es ist ebenfalls, im Gegensatz zu den in der Wärme kondensierten Produkten, in Methylenchlorid und Chloroform löslich. Die nach Beispiel 4 und 5 gewonnenen Kondensationsprodukte lassen sich ähnlich wie Acetylcellulose auf cellonartige transparente Massen verarbeiten. Desgleichen liefern sie gute Filme und lassen sich nach den bekannten Verfahren zu Kunstfäden verspinnen.
  • Beispiel 6 ioo Teile Polyvinylalkohol werden allmählich in eine eisgekühlte Lösung von iooo Teilen 6o°joiger Schwefelsäure und 3oo Teilen Glyoxalsulfat, dargestellt gemäß Beispiel i des Patents 362 743, eingetragen. Die Mischung wird 8 Stunden bei bis zu 25° ansteigender Temperatur gerührt. Beim langsamen Eingießen der zähen Lösung in Wasser fällt das Kondensationsprodukt aus, das wie in Beispiel 4 und 5 weiter aufgearbeitet wird.
  • Das erhalteneKondensationsprodukt ist ein weißes, in organischen Lösungsmitteln unlösliches Pulver, das sich unter Druck in der Wärme zu widerstandsfähigen Preßkörpern formen läßt. Beispiel 7 4.4. Gewichtsteile Polyvinylalkohol werden unter Rühren zu 3oo Gewichtsteilen Wasser gegeben und bis zur Lösung auf 5o° erhitzt. Dann wird mit 1/2 Gewichtsteil Schwefelsäure oder Salzsäure schwach angesäuert, `vorauf man bei q.o bis 6o° 22 GewichtsteileAcetaldehyd zusetzt. Es tritt augenblicklich Kondensation ein zu einem in Wasser unlöslichen Körper. Zur Entfernung der Säure wird der Niederschlag mehrmals mit Wasser ausgewaschen. Das Umsetzungsprodukt ist leicht löslich in organischen Lösungsmitteln, wie Sprit, Benzol, Dioxan.
  • Beispiel 8 Eine Lösung von 44 Gewichtsteilen Polyv inylalkohol in 40o Teilen Wasser wird mit i Teil konzentrierter Schwefelsäure und ioo Teilen Butyraldehyd versetzt und 12 Stunden unter Rühren auf 6o° erwärmt. Nach dem Neutralisieren wird der überschüssige Butyraldehyd mit Wasserdampf abgetrieben. Durch Auswaschen mit Wasser wird das Produkt von Elektrolyten befreit und anschließend getrocknet. Es ist eine weiße, feste Masse, die in Benzol, chlorierten Kohlenwasserstoffen, wie Methylenchlorid, Chlorbenzol usw., und Estern löslich ist.
  • Beispiel 9 22 Gewichtsteile Polyvinylalkohol werden in einer Mischung von i5o Teilen Wasser, 2 Teilen 89°/oiger Phosphorsäure und 3 Teilen des Natriumsalzes einer butylierten Naphthalinsulfonsäure gelöst. Nach Zugabe von 7o Teilen Oleylaldehyd wird das Reaktionsgemisch unter Rühren 12 Stunden lang auf 5o° erwärmt. Durch Zusatz von Aluminiumsulfat wird aus der entstandenen Emulsion das Reaktionsprodukt ausgefällt. Nach dem Auswaschen mit Wasser und Trocknen erhält man eine Masse, die schon bei Zimmertemperatur plastisch ist und sich in Benzol und chlorierten Kohlenwasserstoffen löst.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Kunstmassen durch Kondensation von Polyvinylalkoholen mit aliphatischen Aldehyden, dadurch gekennzeichnet, daß man die Kondensation in wäßriger Lösung stark saurer Elektrolyte vornimmt.
DEI38295D 1929-06-08 1929-06-08 Verfahren zur Herstellung von Kunststoffen Expired DE683165C (de)

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