DE807440C - Verfahren zur Herstellung von Kunststoffen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von KunststoffenInfo
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- DE807440C DE807440C DEB749A DEB0000749A DE807440C DE 807440 C DE807440 C DE 807440C DE B749 A DEB749 A DE B749A DE B0000749 A DEB0000749 A DE B0000749A DE 807440 C DE807440 C DE 807440C
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
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Description
- Verfahren zur Herstellung von Kunststoffen Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Herstellung von neuen Kunststoffen durch Kondensation von einem Aldehyd mit Polymerisaten oder Mischpolymerisaten aus Vinylphenolen oder ihren Derivaten.
- Als Vinylphenole oder ihre Derivate kommen die o-, m- und p-Vinylphenole und ihre im Kern substituierten Derivate, die wenigstens ein, vorzugsweise aber zwei unsubstituierte \\'asserstoffatome im Kern in wirksamer o- oder p-Stellung in bezug auf die Phenolhydroxylgruppe enthalten, wie z. B. die methyl-, äthyl- und propylsubstituierten Derivate, in erster Linie in Betracht.
- Es wurde gefunden, daß bei der Umsetzung der aus solchen Vinylphenolen hergestellten Polymerisate oder Mischpolymerisate mit einem Aldehyd oder einem Reaktionsmittel, das Aldehyd erzeugt, z. B. Formaldehyd, Butyraldehyd oder Furfuraldehyd, Hexamethylentetramin oder Paraldehyd, Kondensation stattfindet, wobei zum mindesten einige der Vinylphenolgruppen in die Methylolderivate umgewandelt werden mit den dadurch bedingten Eigenschaften in dem Kunststoff der Wärmeerhärtung. Das Aldehydmaterial kann den Polymerisaten einverleibt werden, wobei die letzteren, wenn gewünscht, in einem geeigneten Lösungsmittel aufgelöst werden, oder die Polymerisate können an der Oberfläche mit dem Aldehyd behandelt werden, wodurch eine wärmehärtende Schicht an der Oberfläche entsteht. Ist das Polymerisat oder das Mischpolymerisat durch Emulsions-oder Dispersionspolymerisation gebildet, so kann die Suspension der Mischpolymerisatteilchen unmittelbar der Behandlung mit dem Aldehyd unterworfen werden.
- Es ist empfehlenswert, Katalysatoren anzuwenden, um die Kondensation zu beschleunigen. Alkalien, wie Natriumhydroxyd, oder Säuren, wie
Bernsteinsäure, sind hierfür geeignet. Anorganische Säuren mögen gebraucht werden, doch ist ihre Ver- wendung nicht ratsam, da sie eine schädigende Wir- kung auf den erzeugten Kunststoff ausüben. Es ist ebenfalls vorzuziehen, daß das Polymerisat oder Mischpolymerisat entweder ganz frei von o-Vinyl- phenolgruppen ist oder nur kleine Mengen davon enthält, weil dann das '-Material eine viel höhere L-m- setzutigsfähigkeit den Aldehyden gegenüber besitzt. Ein besonders wertvoller Vorteil des beanspruch- ten Verfahrens besteht darin, daß es ermöglicht, ein ursprünglich thermoplastisches Polymerisat oder Mischpolymerisat in ein wärmeerhärtende: Produkt, <las widerstandsfähiger gegen die Einwirkung von Wasser, Säuren, Alkalien und Lösungsmitteln ist, tinizuwandeln. Diese Wirkung kann z. B. für die l lerstellung von schnell backenden Lackbasen nutz- bar gemacht werden, indem ein N-inylplienolmiscli- polynterisat mit einem Aldehyd, z. 13. Formaldelivd. in einem geeigneten Lösungsmittel. wie z. B. einem Alkohol, einem Keton oder niedrigen Ester, be- handelt wird. Wenn das 2Nlischpolymerisat einen er- lieblichen Anteil an Vinylphenolgruppenenthält und besonders wenn das i\lischmonomere eine polare Natur besitzt, kann die Reaktion in wässeriger Lösung, in wässerigem Alkohol oder in alkalischer Alkohollösung erfolgen. Die Menge des aii7u- wendenden Aldehyds hängt von dem gewünschten Grade der Vernetzung der Polymerisatketten ab und von dem 'lolekulargewicht des Polymerisats, indem eine Erhöhung des Vinylphenolgehalts den Grad der Vernetzung, den man zustande bringen kann, erhöht. Vorzugsweise wird wenigstens ein Molekül Aldehyd auf je zwanzig \'inylphenol- gruppen in dem Polymerisat zur .Anwendung ge- bracht. Eine geringere Menge kann jedoch ver- wendet werden, wenn nur ein schwächerer Här- aingsgrad benötigt wird. \\'enn die Aldehydkondensation nicht auf alle Vinylphenolgruppen ausgedehnt worden ist, kann man einige oder alle übrigen der Ätherifizierung unterwerfen. Die folgenden Beispiele sollen zeigen, wie die llerstullung der neuen Kunststoffe praktisch aus- geführt werden kann. Die angegebenen Teile sind Gewichtsteile. Beispiel' ioo Teile eines Gemisches gleicher Teile in-\"invl- phenoi und Styrol wurden für 16 Stunden auf i000 erwärmt, wobei ein klares weiches, gummiälinliclies \) iscl1polymerisat erhalten wurde. 5 Teile Bernstein- säure wurden dem so erzeugten Produkt bei 120 bis i .3o' einverleibt und die Masse auf ioo° abgekühlt. Dann wurden 25 Teile Paraformaldehyd hinein- gearbeitet und die 'lasse gekühlt. Das anfallende Material wurde auf 120' erhitzt, wobei es schnell zii einer unschmelzbaren Masse erhärtete. 13cis1>iel 1,' inc Platte eines Mischpolymerisats aus 25 Teilen 111-\'invllihenol und 75 Teilen Styrol wurde für i Stunde in einem auf 6o0 erwärmten Bade, das aus einer Lösung von j 0. o \ atriunili\-droxyd in wässe- rigem 37,5gewichtsprozentigen Formaldehyd be- stand, aufgehängt. Die Platte wurde nach Ablauf dieser Zeit entfernt, mit verdünnter Säure ab- gespült, mit Wasser gewaschen, getrocknet und für 2 Stunden bei 8o0 gehärtet. Die hervorgebrachte Wirkung kann am besten mit der als Stahleinsatz- härtung beschriebenen verglichen werden. Bei der Ausführung des in diesem Beispiel be- schriebenen Vorgehens kamt die Dicke der ge- härteten Schicht dadurch erhöht werden, daß man die folgenden Schritte entweder einzeln oder ins- gesamt vornimmt: nämlich indem man den Gehalt des Nlischpolymerisats an ni-\-invlplienol oder den Gehalt der Formaldehy dlösung an N atriumhydroxyd vergrößert oder die Zeit des VerNveilens in dem Formaldelivdbad verlängert und eine gewisse Menge eines niedrigeren Alkohols, Ketons oder eines anderen mit Wasser verträg=lichen organischen Lösungsmittels. das eine erweichende Wirkung auf den Kunststoff auszuüben vermag. dein Formal- dehyd zusetzt. Beispiel3 5o Teile eines farblosen Polvnierisats aus im wesentlichen reinem in-Vinylphenol, das durch Stehenlassen von m-@-in_ylplienol bei ungefähr 180 in einem geschlossenen Behälter in Abwesenheit eines jeglichen Katalysator: während einer Woche, wobei es in einen weichen, gummiähnlichen Zustand überging, gewonnen war, wurde zweimal mit je 5o Teilen Benzol mastiziert, sodann in grobe Brok- ken gebrochen und allmählich zti einem faserigen, weißen Pulver in je ioo Teile Benzol nacheinander zerkleinert. Das Benzol @i-urde dann abfiltriert, das Pulver mit kleinen Portionen von zusammen ioo Teilen Benzol gewaschen und getrocknet, wobei 2o Teile eines Poly-m-Vinylphenols finit hohem Molekulargewicht in Gestalt eine: weißen, frei fließenden, groben Pulvers anfielen. io Teile dieses Pulvers wurden in 4o Teilen einer 5% wässerigen Natritimhydroxydlösung auf- gelöst und hierzu 13,1 Teile einer 37.5% Forinal- dehydlösung (ä(luimolekular mit dein Vinylphenol- gehalt des Kunststoffs) gegeben. Nach dein Stehen- lassen für i Stunde bei 5o0 wurde das :",lkali durch Zusatz von n-Schwefelsäure neutralisiert und dabei das erzeugte polymerisierte 1(ethylolvinylphenol als weißes Pulver gefällt. Dieses wurde al)filtriert, der gewonnene Filterkuchen mit Wasser gewaschen, zer- kleinert und im Vakuum unter mildem Erwärmen getrocknet. Das erhaltene weiße frei fließende Pulver konnte als Bestandteil für die Herstellung von Lacken oder Preßstücken. wie oben beschrieben, Anwendung finden. 13eisliie1 4 ioo Teile Poly-m-\-iny111h enol wurden finit 3o Teilen l)iltutylplitlialat in einer Tei#-niiSch- maschine bei 120' verarbeitet und die Mischung, nachdem sie homogen geworden war, auf ioo° ge- kühlt. Sie wurde dann innerhalb 15 Minuten mit 18,1 Teilen Hexaniethylentetrainin gemischt. Die Masse konnte dann geformt und durch Erwärmen unter Druck auf Temperaturen oberhalb t20°, z. B. i55°, für 5 @linuten gehärtet werden. Für die Her- stellung von Formpulver sollten irgend%% elche ge- wünschten Zusatzmittel. wie Farbstoffe, Pigmente. Schtnierniittel. vor der Zugabe des Hexamethvlen- tetramins der Mischung einverleibt werden. Beispiel ; Eine Anzahl Styrol-ni-`'inylpIienolmisclil>olynieri- sate wurden durch Mischen von Styrol und m-@'in_vl- go Teile Stvrol: io Teile m-\inyllihenol 75 - - .23 - - 0 - - : 30 - - 25 - - _ 7,3 - - und Erhitzen während 16 Stunden auf ioo° her- gestellt. Nach Ablauf dieser Zeit wurde so viel Hexa- metliylentetrainin, claß der frei gemachte Aldehyd äquimolektilar mit den Plietiolliydroxvdgrtilipen ist, mit jedem einzelnen der obigen @Iisclipolvrneri- sate bei ioo° gründlich gemischt. In jedem dieser Fälle verursachte Erhitzen auf i2o bis 13o° Gelatinieren, dem fortschreitende Er- härtung folgte. Nach dem Abkühlen auf Zimmertemperatur stell- ten sich die Produkte als überaus hart heraus. Beispie16 Eine Scheibe eines Mischpolymerisats, das durch Polymerisation gleicher Gewichtsteile Acrylonitril und m-`'inylphenol irr Anwesenheit von tertiärem Butylhydroperoxyd (i %, berechnet auf die kombi- nierten Monomeren) hergestellt worden "war, wurde in eine Lösung eingehängt, die aus 5 Teilen Acet- aldehyd, 5 Teilen Kalitunliydroxvd und go Teilen technischen, mit Holzgeist denaturierten Alkohols bestand, und für 30 Minuten bei .4o° darin belassen. Nach Ablauf dieser Zeit wurde die Scheibe heraus- gehoben, mit kaltern Wasser abgespült und für 15 Minuten in eine 2prozentige Schwefelsäure ein- gehängt, abermals mit kaltem Wasser gespült und über Nacht in warmer Luft trocknen gelassen. Danach wurde sie 30 Minuten gebacken, wodurch sie nach dein Abkühlen unschtnelzbar und hart ge- worden war. Beispie17 Zu ioo Teilen einer Dispersion, die 30% eines aus 75'10 Methylacrylat und 2511/o m-Vinylphenol bestehenden R-Iisclipolymerisats enthielt, wurden io Teile einer wässerigen Ammoniaklösung vom spezifischen Gewicht o.88o und darauf folgend io Teile einer 37,5 0i'o wässerigen Formaldeliyd- lösung zugegeben. Die Masse erwärmte :ich infolge der exothermischen Bildung von Hexamethylen- tetramin. Nach dem Abkühlen wurden daraus Filme auf Glasplatten hergestellt, diese bei Zimmertempe- ratur trocknen gelassen und für 30 Minuten bei 13o° gebacken. Nach Ablauf dieses Zeitraums wurden die Filme untersucht, @vobei sie sich als praktisch farblos, durchsichtig und nicht mehr löslich in einer Mischung von gleichen Volumina Alkohol und Ben- zol herausstellten, im Gegensatz zu Filmen, die aus dem ursprünglichen Latex angefertigt waren. Beispie18 5o Teile einer Dispersion, wie sie ]in Beispiel verwendet wurde, wurden durch den Zusatz von o.; n-\atriuinliydroxy-dlösung gerade alkalisch ge- macht (1>h = cy). ioTeile einer 37,5% Formaldehyd- lösung "wurden zugegeben, und die Umsetzung wurde durch Stehenlassen bei Zirnrnertemperatur für 24 Stunden vollzogen. Das Methylolderivat des Nfischpolymerisats wurde dann nach Neutralisation mit Schwefelsäure bis zu einem pH- \Vert 7 durch Koagulation mittels einer io% wässe- rigen Kochsalzlösung isoliert, filtriert, mit Wasser gewasclieti und getrocknet, indem es in dünner Schicht in einer flachen Schale bei Zimmertempe- ratur für .18 Stunden unter gelegentlichem Um- rühren und Zerkleinern der Luft ausgesetzt wurde. Dieses Material stellte sich als brauchbar für die Herstellung von Preßstücken bei Temperaturen oberhalb ioo° Heraus, die bei 13o° schnellstens härteten. Beispiel 9 ioo Teilen eines in Benzol löslichen Polymerisats, das durch Polymerisieren einer Mischung aus 75 % Stvrol tind 25% m-Vitiylphenol in Gegenwart von tertiärem Butylhydroperoxyd als Katalysator er- halten worden war, wurden 5 Teile Hexamethylen- tretamiti einverleibt. Diese 1lischung wurde dann unter geringem Druck für 30 Minuten auf i5o° er- hitzt, wodurch sie in Benzol unlöslich gemacht wurde. Unter den Mischpolymerisaten, die nach vor- liegender Erfindung mit Aldehyden kondensiert werden können, seien solche von Vinylphenol- verbindungen mit 'Mischmonomeren, wie Styrol- verbindungen, @'inyltiaplithalin, Acenaplithalin, Stickstottvinvlverbitichingen, wie N-@'invtcarliazol, Cvkloheritaclieri, Vinylester, ;lcrylsätireester, unge- sättigte Aldehyde, Nvie Akrolein, und Allylverbin- dungen genannt. Die Mischpolymerisate können Vinylplienole in beliebiger Menge enthalten. Wunschweise kann das benutzte polymerisierte Material vor der Kondensation mit dem Aldehyd von der Anwesenheit vors \Ionomeren oder Poiv- meren mit niedrigem Molekulargewichtdurch Extra- hieren mit einem geeigneten Lösungsmittel, z. B. Benzol, befreit werden.
Claims (1)
-
PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Kunst- stiften. dadurch gekennzeichnet, claß man Polv- rnerisate oder Älischpolvmerisate aus Vinyl- phenolen oder ihren Derivaten mit einem Alde- hyd kondensiert. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch ge- kennzeichnet, daß als Aldehyd Forinal-deliyd verwendet wird. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB807440X | 1948-11-24 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE807440C true DE807440C (de) | 1951-06-28 |
Family
ID=10518552
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEB749A Expired DE807440C (de) | 1948-11-24 | 1949-11-22 | Verfahren zur Herstellung von Kunststoffen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE807440C (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2694693A (en) * | 1952-04-15 | 1954-11-16 | Eastman Kodak Co | Process for preparing polymers of vinyl hydroquinone employing azo-bis-isobutyronitrile as catalyst |
US2735837A (en) * | 1956-02-21 | Interpolymers of z | ||
DE1019463B (de) * | 1953-11-03 | 1957-11-14 | Pittsburgh Plate Glass Co | Verfahren zur Herstellung von harzartigen Kondensationsprodukten |
-
1949
- 1949-11-22 DE DEB749A patent/DE807440C/de not_active Expired
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2735837A (en) * | 1956-02-21 | Interpolymers of z | ||
US2694693A (en) * | 1952-04-15 | 1954-11-16 | Eastman Kodak Co | Process for preparing polymers of vinyl hydroquinone employing azo-bis-isobutyronitrile as catalyst |
DE1019463B (de) * | 1953-11-03 | 1957-11-14 | Pittsburgh Plate Glass Co | Verfahren zur Herstellung von harzartigen Kondensationsprodukten |
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