DE683029C - Verfahren zur Herstellung ungesaettigter Verbindungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung ungesaettigter Verbindungen

Info

Publication number
DE683029C
DE683029C DEI56167D DEI0056167D DE683029C DE 683029 C DE683029 C DE 683029C DE I56167 D DEI56167 D DE I56167D DE I0056167 D DEI0056167 D DE I0056167D DE 683029 C DE683029 C DE 683029C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
unsaturated compounds
dichlorobutane
contact
preparation
butadiene
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEI56167D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Hans Baehr
Dr Wilhelm Deiters
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by IG Farbenindustrie AG filed Critical IG Farbenindustrie AG
Priority to DEI56167D priority Critical patent/DE683029C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE683029C publication Critical patent/DE683029C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C1/00Preparation of hydrocarbons from one or more compounds, none of them being a hydrocarbon
    • C07C1/26Preparation of hydrocarbons from one or more compounds, none of them being a hydrocarbon starting from organic compounds containing only halogen atoms as hetero-atoms
    • C07C1/30Preparation of hydrocarbons from one or more compounds, none of them being a hydrocarbon starting from organic compounds containing only halogen atoms as hetero-atoms by splitting-off the elements of hydrogen halide from a single molecule

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung ungesättigterVerbindungen Es wurde gefunden, daß man wertvolle ungesättigte Verbindungen, insbesondere ungesättigte Kohlenwasserstoffe erhält, wenn man aliphatische oder cycloaliphatische Halogenkohlenwasserstoffe, die mindestens drei Kohlenstoffatome und mindestens zwei Halogenatome enthalten, in der Weise mit einem elektrisch zum Glühen gebrachten Widerstandskörper in Berührung bringt, daß die Berührungsdauer der Halogenverbindung mit dem Widerstandskörper geringer als r Sekunde ist. Dieses Verfahren gestattet es, insbesondere im fortlaufenden Betrieb, Halogenwasserstoff aus mehrfach halogenierten Halogenkohlenwasserstoffen abzuspalten, ohne daß überraschenderweise- hierbei die entstehenden ungesättigten Verbindungen in wesentlichem Maße weiter zersetzt werden.
  • Als Ausgangsstoffe dienen mehrfach halogenierte aliphatische oder cycloaliphatische Kohlenwasserstofe; z. B. Dichlor- und -brompropane, -butane, -pentane und -cycloheaane, oder auch mehrfach halogenierte aliphatische Kohlenwasserstoffe, die bereits olefinische Doppelbindungen enthalten. Wesentlich für das vorgeschlagene Verfahren ist es, daß die Berührungsdauer des zu behandelnden Halogenkohlenwasserstoffs mit dem glühenden Widerstandskörper nur Bruchteile einer Sekunde beträgt, zweckmäßig sogar nur in der Größenordnung von Sekunde und noch darunter liegt. Nach dieser schlagartigen Erhitzung muß das Umsetzungsgemisch so rasch als möglich wieder abgekühlt, sozusagen abgeschreckt werden. Nur auf diese Weise gelingt es, die entstandenen ungesättigten Verbindungen im wesentlichen vor einer über die HalogenwasserstoffabspaItung hinausgehenden Veränderung, insbesondere vor Verkrackung zu schützen. Die für die Halogenwasserstoffabspaltung günstigste Temperatur liegt zwischen 700 und goo°, jedoch lassen sich auch noch bei nicht genauem Innehalten dieser Grenzen befriedigende Ausbeuten erzielen.
  • Das Verfahren kann so ausgeführt werden, daß man einen elektrisch beheizten, hell rotglühenden Widerstandskörper, beispielsweise Metalldraht oder Siliciumcarbidstab in den flüssigen Halogenkohlenwasserstoff eintaucht. Dieser gerät hierdurch in ein lebhaftes Sieden, bewegt sich mit großer Geschwindigkeit an dem erhitzten Draht oder Stab vorbei und, , wird dabei zum Teil gespalten. Dadurch, da t sich in unmittelbarer Nähe des die Spaltu "rgf bewirkenden glühenden Widerstandskörpers: der siedende Ausgangsstoff befindet, ist eine rasche Abschreckung der Spaltgase gewährleistet. Die Abschreckungstemperatur ist hierbei durch den Siedepunkt des Ausgangsstoff es gegeben, wobei man es in der Hand hat, diesen durch Änderung des Drucks jeweils auf den für die Umsetzung günstigsten Stand einzustellen. Die Spaltprodukte trennt man in einem Rückflußkühler von dem zum Teil verdampften Ausgangsstoff, entfernt den Halogenwasserstoff und kondensiert gewünschtenfalls die entstandenen ungesättigten Verbindungen. Scheidet sich bei der beschriebenen Ausführungsform des Verfahrens durch Zerfall eines geringen Teiles der Kohlenstofverbindungen auf dem elektrisch beheizten Glühmaterial eine Haut von Glanzkohle ab, so wird dadurch die Umsetzung nicht gestört, vielmehr übernimmt diese Haut den Stromtransport und wirkt dann als glühende Spaltfläche. Als Werkstoffe für die elektrischen Widerstandskörper kommen insbesondere Metalle in Betracht, die gegenüber Halogenwasserstoffen möglichst beständig sind, insbesondere Legierungen des Chroms mit Nickel bzw. mit Eisen, ferner auch Glanzkohle, graphitartige Kohle oder Graphit.
  • Man kann auch den Halogenkohlenwasserstoff in dampfförmigem Zustand, gegebenenfalls durch glühende Spiralen oder Gitter aus Metall oder Siliciumcarbid blasen und die Umsetzungsgase unmittelbar dahinter abschrecken. Das Verfahren kann gewünschtenfalls auch bei erhöhtem oder vermindertem Druck und in Anwesenheit von inerten Gasen oder Dämpfen ausgeführt werden.
  • Der bei der Umsetzung entstandene Halogenwasserstoff kann leicht durch Behandeln der Umsetzungsgase mit Laugen, Kalk o. dgl. gebunden oder durch Waschen mit Wasser, zweckmäßig unter Kühlung, ausgewaschen werden.
  • Beispiel i In ein mit Dichlorbutan (Kp. = i i o bis 1200, hergestellt durch Chlorieren von Butylen) gefülltes Glasgefäß taucht man eine Chromnickelspirale von 0,5 mm Durchmesser ein und bringt diese durch elektrische Widerstandsbeheizung mit 450 Watt auf helle Rot-Blut. Das Dichlorbutan wird hierdurch während der Dauer der Umsetzung im Sieden (bei etwa iio bis 12o°) gehalten. Die heftige Entwicklung von Chlorwasserstoff und ungesättigten Kohlenwasserstoff en bewirkt, daß die Flüssigkeit andauernd mit großer Geschwindigkeit durch die Spirale strömt, worch die erforderliche hohe Strömungsgege-Windigkeit eingestellt wird. - Die gebildeten tinisetzungsgase gelangen in einen Rückflußkühler, werden dort vom mitgeführten dampfförmigen. Dichlorbutan getrennt und durch Behandeln mit Natronlauge vom Chlorwasserstoff befreit. Das so erhaltene Gasgemisch enthält 73 Volumprozent Butadien neben Butan und Butylen. Die Ausbeute an Butadien beträgt 69 %, bezogen auf den Gesamtumsatz an Dichlorbutan.
  • Zersetzt man unter sonst gleichen Bedingungen das Dichlorbutan in einem Quarzgefäß, dessen Boden mit einer Gebläseflamme auf Rotglut erhitzt wird, so erhält man nach dem Aufarbeiten in der beschriebenen Weise ein Kohlenwasserstoffgemisch, das 72 Volumprozent Butadien neben Butan und Butylen enthält. Die Ausbeute an Butadien, bezogen auf den Gesamtumsatz an Dichlorbutan, beträgt hier etwa 6o °/o. Beispiel 2 In einem Quarzrohr leitet man über eine mit 115 Watt auf Rotglut erhitzte Chromnickelspirale auf 300° erhitzten Dichlorbutandampf mit einer Strömungsgeschwindigkeit von q.51 in der Stunde. Bei einmaligem Durchsatz werden nahezu 36°o des durchgeleiteten Dichlorbutans umgesetzt. Man erhält ein Kohlenwasserstoffgemisch, das 7q. Volumprozent Butadien neben Butan und Butylen enthält. Die Ausbeute an Butadien, bezogen auf die Menge des angewandten Dichlorbutans, beträgt 62,5 %.
  • Leitet man unter den geschilderten Bedingungen Dichlorbutan mit einer Strömungsgeschwindigkeit von iSo 1 in der Stunde Tiber drei mit je 350 Watt zum Glühen erhitzte Siliciumcarbidstäbe, so werden 7i,5 °/o des Dichlorbutans umgesetzt. Man erhält ein Kohlenwasserstoffgemisch, das 81 Volumprozent Butadien enthält. Bezogen auf die Menge des umgesetzten Dichlorbutans beträgt die Ausbeute an Butadien 72,7 Beispiel 3 In ein mit Dichlorpropan (Kp. = 9o bis i000, d = 1,15) gefülltes Gefäß taucht man eine Chromnickelspirale von 0,5 mm Durchmesser ein und bringt diese durch elektrische Widerstandsbebeizung mit 51o Watt zum Glühen. Das Aufarbeiten der durch die Chlorwasserstofabspaltung entstandenen Stoffe geschieht in der in Beispiel i beschriebenen Weise. Man erhält so bei einem Umsatz von i80 ccm Dichlorpropan in der Stunde aus i280 ccm des Ausgangsstoffs neben z601 eines Gasgemisches, das 7q.°/0 Mono- und T4°/0 Diolefine enthält, die nachstehenden Kohlenwasserstofffraktionen:
    Menge Siedepunkt Jodzahl Dichte
    ccm
    Ixo 4o bis 45 I05,0 0,92
    200 55 - 65 I32,0 0199
    IIO - I20 I0,2 I,I7
    390
    I50 - I60 7,4 I,26

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung ungesättigter Verbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß man aliphatische oder cycloaliphatische Halogenkohlenwasserstoffe, die mindestens drei Kohlens'toffatome und mindestens zwei Halogenatome enthalten, in der Weise mit einem elektrisch zum Glühen gebrachten Widerstandskörper in Berührung bringt, daß die Berührungsdauer der Halogenverbindung mit dem Widerstandskörper geringer als i Sekunde ist.
  2. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man elektrische Widerstandskörper, die aus Siliciumcarbid, Glanzkohle, Graphit oder einer Legierung des Chroms mit Nickel bzw. mit Eisen bestehen, verwendet.
  3. 3. Ausführungsform des Verfahrens nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Umsetzungsgemisch unmittelbar nach der Berührung mit dem hoch erhitzten Körper auf ungefähr die Siedetemperatur des Ausgangsstoffes abgeschreckt wird.
DEI56167D 1936-10-18 1936-10-18 Verfahren zur Herstellung ungesaettigter Verbindungen Expired DE683029C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEI56167D DE683029C (de) 1936-10-18 1936-10-18 Verfahren zur Herstellung ungesaettigter Verbindungen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEI56167D DE683029C (de) 1936-10-18 1936-10-18 Verfahren zur Herstellung ungesaettigter Verbindungen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE683029C true DE683029C (de) 1939-10-27

Family

ID=7194292

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEI56167D Expired DE683029C (de) 1936-10-18 1936-10-18 Verfahren zur Herstellung ungesaettigter Verbindungen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE683029C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE683029C (de) Verfahren zur Herstellung ungesaettigter Verbindungen
DE933826C (de) Verfahren zur Herstellung von Benzin und gegebenenfalls von Dieseloel aus Rohoel
DE806455C (de) Verfahren zur Spaltung fluessiger Kohlenwasserstoffe mittels elektrischer Lichtbogenoefen
DE845338C (de) Herstellung von Magnesium-aluminium-hydrid
DE898297C (de) Verfahren zur Herstellung von Butadien
DE650088C (de) Verfahren zur Herstellung von Kohlenwasserstoffen, auch niedrigsiedenden, aus Kohlearten, Teeren, Mineraloelen u. dgl.
DE971563C (de) Verfahren zum Herstellen festhaftender UEberzuege aus Wolfram oder Molybdaen oder deren Legierungen durch Aufdampfen
DE912928C (de) Verfahren zur Abtrennung konjugierte Doppelbindungen enthaltender aliphatischer und alicyclischer Diene
DE725530C (de) Verfahren zur Herstellung ungesaettigter Verbindungen
DE938613C (de) Verfahren zur Herstellung von zur Sulfochlorierung geeigneten Kohlenwasserstoffgemischen
DE635100C (de) Verfahren zur Erzeugung von harten Schichten aus Metallcarbiden durch Behandeln von metallischen oder mit metallischen Schichten versehenen Gegenstaenden
DE692212C (de) Verfahren zum Vergueten von Gegenstaenden aus Metallen, insbesondere aus Leichtmetallen, wie Aluminium, oder Leichtmetallegierungen
DE700650C (de) Verfahren zur Behandlung von acetylenhaltigen Gasen
DE700434C (de)
DE832148C (de) Verfahren zur Herstellung von Vinylchlorid
AT51873B (de) Verfahren und Ofen zur Durchführung von Gasreaktionen.
DE257640C (de)
DE651731C (de) Verfahren zur Behandlung von Kohlenwasserstoffen in der Hitze
AT58178B (de) Verfahren zur Darstellung von Isopren aus Terpenkohlenwasserstoffen.
DE305104C (de)
DE818351C (de) Verfahren zur Herstellung von Ketenen durch thermische Zersetzung von Ketonen
DE886898C (de) Verfahren zur Gewinnung von technisch reinem Benzol
DE270485C (de)
DE576388C (de) Verfahren zur Darstellung von Camphen
DE675303C (de) Herstellung von Phosphorsulfochlorid