DE270485C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JV* 270485 KLASSE
12 o. GRUPPE
ARTHUR HEINEMANN in LONDON.
oder rohem Terpentin.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 23. Januar 1913 ab.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Depolymerisation von Terpentinöl
oder rohem Terpentin, d. h. Substanzen, welche im Terpentin enthalten sind, in Verbindungen,
welche einen niedrigeren, zum größten Teil unter ioo° C. liegenden Siedepunkt als Terpentin
haben, insbesondere Isopren.
Verschiedene Verfahren für diesen Zweck sind bereits bekannt. So hat man vorgeschlagen,
Terpentinöl mit einem Gas, wie Kohlendioxyd, Wasserstoff, Stickstoff u. dgl.,
zu mischen und es dann in erhitzten Gefäßen oder Röhren zu zersetzen.
Die vorliegende Erfindung unterscheidet sich insofern von den bekannten Verfahren, daß
an Stelle genannter Gase Wasserdampf angewandt wird. Die Anwendung von Wasserdampf
ist zwar in der Patentschrift 16820,1 bereits vorgeschlagen worden, doch handelt
es sich bei diesem Patent um die Herstellung von organischen Substanzen durch teilweise
Verbrennung, wobei der Wasserdampf insofern als Verdünnungsmittel wirkt, als er Explosionen
verhindert und überschüssige Wärme aufnimmt. Bei der vorliegenden Erfindung dient der Wasserdampf als Träger des Terpentins
und dazu, eine gute Zersetzung und somit eine verhältnismäßig große Ausbeute an leichteren Kohlenwasserstoffen zu erhalten.
Weitere und wichtige Vorteile des Verfahrens sind, daß größere Mengen von Terpentinöl in
der Zeiteinheit zersetzt werden können, und daß weniger persönliche Erfahrung und Aufmerksamkeit in bezug auf die Fabrikations
anlage nötig sind, während die Kondensierung der gewonnenen neuen Produkte leichter vonstatten
geht, weil der Dampf mit einfachen Mitteln und schneller kondensiert werden kann
und seine Verdampfungstension' sehr gering ist, so daß die Möglichkeit des Verlustes an
leicht siedenden Produkten auf ein Minimum beschränkt ist:
Bei Anwendung von Gasen, wie Stickstoff oder Kohlendioxyd, reißen diese stets leicht
siedende Produkte mit sich. Die Bedienung einer solchen Zersetzungsanlage ist aus dem
Grunde äußerst einfach, weil die Bildung von Kohle aus Terpentin, wie dies bei einer
Temperatur über 500° durch Zersetzung sofort stets eintritt, ausgeschlossen ist. Die Ausbeute
an niedriger als Terpentinöl siedenden Kohlenwasserstoffen beträgt etwa 40 bis 50 Prozent
der angewandten Menge, während ohne Anwendung von Wasserdampf nur eine Ausbeute von etwa 26 Prozent erzielt wird (siehe
Tilden, Journal of Chemical Society, Bd. 261, S. 417).
Das neue Verfahren kann in folgender Weise ausgeführt werden:
Durch ein Terpentin oder Terpentinöl enthaltendes Gefäß wird Dampf, vorzugsweise
überhitzter Dampf geschickt, der das Terpentin bzw. Terpentinöl mit sich reißt. Die
Menge des mitgerissenen Öls hängt von der Temperatur und dem Druck des Dampfes ab.
Den mit Terpentindampf gesättigten Wasserdampf leitet man in ein Rohr, eine Retorte
oder ein sonstiges Gefäß, in welchem die
Zersetzung stattfindet. Die neu gewonnenen Produkte mit unzersetztem öl und Wasserdampf
werden dann in bekannter Weise gekühlt und' kondensiert. Das Rohr, die Retorte
oder das Zersetzungsgefäß können aus irgendeinem zweckentsprechenden Metall oder
sonstigem widerstandsfähigen Material bestehen, doch müssen sie von solcher Größe und so
konstruiert sein, daß die Terpentinöldämpfe
ίο darin zersetzt werden können, d. h. sie müssen
für diesen Zweck mit Widerstandsplatten versehen sein, die die Dämpfe zwingen, einen
bestimmten Weg zu nehmen und so eine genügend lange Zeit mit der erhitzten Oberfläche
in Berührung zu bleiben. Die Temperatur des Zersetzungsgefäßes kann in weiten Grenzen
schwanken; es hat sich gezeigt, daß die beste
/ Zersetzungstemperatur zwischen 650 und 900 ° liegt. 900° können auch überschritten werden,
doch darf man natürlich nicht die Zersetzungstemperatur des Wassers, die bei 950 °
liegt, überschreiten. Als sehr zweckentsprechende Temperatur sind 7500 beobachtet worden.
In diesem Fall war der Zersetzungsapparat ein rohrartiges Gefäß von einem Querschnitt von 0,25 cm2 und mit z. B. zwölf
Widerstandsplatten, die so angeordnet waren, daß die Dämpfe einem bestimmten Weg
folgen mußten. In dieser Anordnung wurde in der Stunde eine Dampfmenge durch das
Terpentin geschickt, die einer Wassermenge von 200 1 entsprach und ungefähr dieselbe
Menge Terpentin zur Zersetzung mit sich riß.
Die Ausbeute an unter 100 ° siedenden Bestandteilen beträgt etwa 30 Prozent, von
denen etwa 2J3 Isoprene sind.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zur Gewinnung von niedrig siedenden Kohlenwasserstoffen aus Terpentinöl oder rohem Terpentin, darin bestehend, daß die Terpentinöldämpfe mit Wasserdampf oder überhitztem Wasserdampf gemischt werden und dann diese Mischung über zweckentsprechende erhitzte Oberflächen geleitet wird.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Family
ID=527225
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