-
Arbeitszylinder für Lederschleifmaschinen Die Erfindung bezieht sich
auf einen Arbeitszylinder für Lederschleifmaschinen o. dgL, wie sie zum Bearbeiten
von Häuten, Fellen und Leder dienen. Der Arbeitszylinder solcher Lederschleifmaschinen
ist mit einem auswechselbaren Bezug aus Schleifmaterial versehen. Dieser Bezug muß
bei leichter Auswechselbarkeit doch straff auf dem Zylinder sitzen. Zu diesem Zweck
wird der Bezug entweder schraubenlinienförmig um den Zylinder herumgewickelt und
die Enden in geeigneten Klemmvorrichtungen festgehalten. Dies hat jedoch infolge
der Dehnung dieses langen Schleifmaterialstreifens den Nachteil, daß das eine Ende
leicht locker wird. Die Bespannung des Arbeitszylinders erfolgt daher auch in der
Weise, daß ein Schleifblatt auf die zylindrische Fläche aufgelegt wird, das durch
einen Schlitz in der Oberfläche des Arbeitszylinders in das Innere desselben hineinragt
und dort durch entsprechende Haltevorrichtungen gehalten und gespannt wird. Dabei
entsteht am Eintritt des Schleifblattes in den Schlitz in der Zylinderschleifbelagfläche
eine geradlinige Teilfuge, deren Kanten beim jeweiligen Berühren mit dem Werkstück
unliebsam stoßend sich an ihm abdrücken und so häufig Beschädigungen des Schleifpapiers
und ungleichmäßigen Schliff zur Folge haben.
-
Um diesen Nachteil zu vermeiden, wurde schon vorgeschlagen, den Schlitz
nicht parallel und axial zur Drehachse anzuordnen, sondern schräg zur Drehachse.
Hierbei ergeben sich jedoch Schwierigkeiten für die Befestigung des Schleifblattes,
denn der Schlitz
in der Oberfläche des Zylinders verläuft jetzt
nicht mehr gerade, sondern in Form eines Ellipsenbogens gekrümmt. Eine durchgehende
Haltevorrichtung für das Schleifblatt w also nicht eine gleichmäßige Spannung selben
auf der ganzen Breite des Zyline zur Folge haben. Um dies zti vermeiden,,: wird
gemäß der Erfindung vorgeschlagen, die aus zwei geschlitzten Stangen bestehenden
Einstellglieder der Klemmvorrichtung hintereinander unter einem Winkel von weniger
als 18o° anzuordnen. Es ist an sich bekannt, bei Arbeitszylindern, wie sie insbesondere
im Druckereibetrieb Anwendung finden, die Platten aus Zink oder Aluminium durch
eine Anzahl sich über die ganze Länge des Zylinders erstreckende Haltevorrichtungen
zu erfassen. Diese Haltevorrichtungen besitzen dabei einen gewissen Abstand voneinander
und sind parallel und axial zur Drehachse des Zylinders angeordnet. Diese Anordnung
der Haltevorrichtungen ist möglich, wenn es sich um das Aufbringen von so starren
Werkstoffen, wie Aluminium oder Zinkplatten, auf Arbeitszylinder handelt, jedoch
sind solche Haltevorrichtungen nicht brauchbar, wenn ein aus Papier oder Schmirgelleinen
bestehendes Schleifblatt auf den Arbeitszylinder von Lederschleifmaschinen o. dgl.
aufgebracht wird.
-
Wenn gemäß dem Gegenstand der vorliegenden Erfindung die Einzelglieder
der Klemmvorrichtung aus zwei geschlitzten Stangen bestehen, die hintereinander
unter einem Winkel von weniger als 18o° angeordnet sind, so läßt sich hierdurch
eine gleichmäßige Spannung in dem Schleifblatt auf der ganzen Breite des Arbeitszylinders
erzielen, ohne daß das Schleifblatt durch das Spannen einreißt oder beschädigt wird.
-
Die Einzelglieder der Klemmvorrichtung .sitzen drehbar in Lagern,
die derart geformt und an der Innenseite des Zylindermantels angeordnet sind, daß
die Enden der Einzelglieder von dem Zylindermantel an dessen in Höhe des Wandungsschlitzes
liegenden Stellen im gleichen Abstand liegen.
-
Um die Einstellung der beiden Teile der Klemmvorrichtung von einer
einzigen Stelle aus vornehmen zu können, sind die Klemm-oder Spannstangen an ihren
gegeneinanderstoßenden Enden miteinander gelenkig gekuppelt. Dies geschieht beispielsweise
dadurch, daß die Klemm- oder Spannstangen an ihren benachbarten Enden polygonal
ausgebildete Aushöhlungen aufweisen, die ein entsprechend geformtes Kupplungsglied
aufweisen, welches die Drehung der einen Stange auf die andere Stange überträgt.
Die Verbindung der beiden Klemm- oder Spannstangen kann auch durch biegsame Zwischenstücke
erfolgen, welche die Drehbewegung der einen Stange auf die andere übertragen, wobei
die biegsamen Zwischenstücke auf ihrer ganzen Länge so geschlitzt sind, dali die
.Klemmvorrichtung einen einzigen durchgehenden Schlitz aufweist, der die Enden des
Schleifpapiers in ihrer ganzen Breite auf-'nimmt.
-
Es ist an sich bekannt, bei Arbeitszylindern für den Rotationsdruck
selbsttätig wirkende Vorrichtungen zum Aufspannen der Folien vorzusehen. Diese Spannvorrichtungen
wirken durch die Vorspannung einer Feder, und die Spannvorrichtung erstreckt sich
über die ganze Länge des Zylinders. Diese durchgehende Spannvorrichtung ist aus
den oben dargelegten Gründen nur brauchbar, wenn sich diese parallel und axial zur
Drehachse des Zylinders erstreckt. Gemäß der Erfindung ist die selbsttätige Spannvorrichtung,
deren Feder beim Anspannen des Schleifpapiers sowohl über eine Kupplung auf eine
erhöhte Spannung gebracht, als auch in ihrer Spannung regelbar verstellt werden
kann, zum Aufstecken auf die äußeren Enden der Klemm- oder Spannstangen eingerichtet.
-
Die Erfindung ist durch Ausführungsbeispiele in der Zeichnung erläutert.
Es sind Abb. i eine Außenansicht eines Schleifzylinders, Abb. 2 ein Teillängsschnitt
nach der Linie A-B gemäß Abb. i, der die Spannstangen zeigt, Abb. 3 bis 7 Einzelheiten
dazu, Abb. g und io abweichende Ausführungsformen der Spannstangen im Längsschnitt
nach der Linie A-B gemäß Abb. i, Abb. 8, 11 und 12 Einzelheiten dazu.
-
Bei dem Schleifzylinder 14 wird die Arbeitsfläche von einem Schleifblatt
15 o. dgl. gebildet, das um den Zylinder gelegt und mit diesem dadurch verbunden
ist, daß die Blattenden durch einen Schlitz der Zylinderwand hindurchgehen und mit
Klemmitteln in Eingriff stehen, die so gestaltet und angeordnet sind, daß sie das
Schleifpapier in geeigneter Spannung auf der Umfläche einer Filz- oder Gummidecke
21 des Zylinders 14 festhalten. Gemäß Abb. i besitzt der Hohlzylinder 14 einen Schlitz
22, der unter einem Winkel zur Zylinderwelle 24 in den Mantel eingeschnitten ist.
Die Beziehung des Schlitzes 22 zur Welle 24 ist durch Abb. 4 erläutert, in der die
Winkelstellung der Ebene des Schlitzes 22 zu einer durch die Achse 24 gehenden Ebene
in der Mittelachse einer Klemmstange 26 bzw. 28 zum Halten des Schleifpapiers 15
veranschaulicht ist. Gleichachsig mit dem Schlitz 22 sind zwei solcher Stangen 26,
28 angeordnet. Abb. 2 zeigt die Klemmstangen in einer Stellung, bei der die Längsschlitze
30 sichtbar sind, die beide Enden des durch
den Schlitz 22
eingeführten Schleifpapiers 15
aufnehmen. Beim Einführen des Schleifpapiers
liegen die Schlitze 3o in gleicher Ebene mit dem Schlitz 22 und würden daher an
sich in Abb.2 nicht sichtbar sein. Die Stangen 26 und 28 liegen in der -Ebene des
Schlitzes 22 unter einem Winkel zueinander, und ihre Stellung ist dadurch bestimmt,
daß die Stangenenden sämtlich in Lagern ruhen, die vom Mantel des Zylinders 14 gleich
weit entfernt sind, d. h. die Lager 32, 34 und 36 halten die Stangen 26 und 28 derart,
daß dieselben von der Innenfläche des Hohlzylinders 14 gleichen Abstand haben, s.
Abb. 5. Nur die Enden der Stangen haben aber gleichen Abstand, denn der mittlere
Teil jeder Stange steht von der Innenfläche der Rolle 14 weiter ab als die Stangenenden,
denn die Stangen sind geradlinige Sehnen einer Ellipse. Die Unterschiede im Abstande
der Stangenteile von den benachbarten Punkten der Innenfläche des Zylinders 14 lassen
sich dadurch vermindern; daß man die Spann- oder Klemmstange unterteilt und für
die Enden der Teilstangen Lager von gleicher Ausladung an der Innenfläche des Zylinders
14 anbringt, während bei nur einer über die ganze Länge des Schlitzes gehenden Stange
der mittlere Teil derselben wesentlich weiter abstehen würde. Ferner werden kurze
Stangen durch das Spannen des Schleifpapiers weniger durchgebogen als eine einzige
lange Stange desselben Durchmessers. Schließlich besteht dabei auch weniger die
Gefahr des Verzerrens des Schleifpäpiers, wenn es auf der Rollenoberfläche gespannt
wird oder nachher auf die Werkstücke einwirkt.
-
Zweckmäßig ist das Lager 32 gemäß Abb. 3 ganz geschlossen, da die
Spannstange 26 durch beide Lager 34 und 32 hindurch sich in ihre Stellung bringen
läßt, worauf eine Unterlegscheibe 38 auf das abgesetzte Ende der Stange gesteckt
wird, bevor sie in das Lager 32 eintritt. Dagegen ist das Lager 36 gemäß Abb.6 unten
offen, um die Einführung der Spannstange 28 durch eine Schwingbewegung zu ermöglichen,
nachdem ihr inneres Ende in das Lager 34 eingeführt worden ist. Gemäß Abb. 2 und
6 besitzt das Lager 36 eine ringförmige Aussparung zur Aufnahme eines dazu passenden
Ansatzes der Mutter 40.
-
Bei der Ausführungsform der Erfindung gemäß Abb. 2 müssen die Spannstangen
26 und 28 einzeln verdreht werden, um das Schleifpapier auf der Oberfläche des Zylinders
14 festzuhalten und unter Spannung zu setzen. Der Bedienungsmann muß also zunächst
eine Klemmstange im Sinn des Pfeiles in Abb. 12 ein wenig drehen und dann die andere
Klemmstange um einen gleichen Teilbetrag drehen. Dann muß er zur ersten Stange zurückkehren,
darauf wieder zur zweiten und die ab-,vechslungsweise Drehung so oft wiederholen,
bis das Schleifpapier auf der ganzen Breite (bzw. Länge) der Walze 14 gleichmäßig
gespannt ist. In der angegebenen Weise läßt sich ein frisches Schleifpapier auf
die Walze aufziehen.
-
Um aber die Zahl der Arbeitsschritte beim Aufziehen des Schleifblattes
zu vermindern, können gemäß der Erfindung die beiden Spannstangen zum Zwecke gemeinsamer
Drehung miteinander verbunden sein, ohne daß ' sich die oben angegebene Winkelstellung
der Stangen ändert. Eine Ausführungsform dieser Art ist in Abb. 8 und 9 gezeigt,
worin die inneren Enden der Klemmstangen 42 und 44 Aushöhlungen besitzen, die hantelförmige
Kupplungsglieder 46 aufnehmen. Ist das Kupplungsglied etwa vierseitig, wie dargestellt,
so sind auch die Höhlungen vierseitig; bei einem sechsseitigen Kupplungsglied werden
die Höhlungen entsprechend geformt. Das Kupplungsglied 46 verbindet die Stangen
42 und 44 . so miteinander, daß sie sich zusammen drehen, ohne daß die Winkelstellung
sich ändert. Die Schlitze 30 in den Stangen 26 und 28 der Abb. 2 und in den
Stangen 42 und 44 der Abb.9 hören vor den inneren Stangenenden auf. Infolgedessen
müssen beide Enden des Schleifpapiers in der Mitte ausgeschnitten sein, damit sie
an dem Lager 34 vorbeigehen können, wenn sie in die Schlitze 3o eingeführt werden,
sobald dieselben sich in der Ebene des Schlitzes 22 befinden. Um die Beanspruchung
des Schleifblattes im Bereich des Ausschnittes zu vermindern, ist dieser abgerundet.
Nach dem Einführen der Blattenden werden die Spann-: stangen gedreht, um das Schleifpapier
auf der Umfläche der Arbeitswalze 14 unter eine zweckmäßige Spannung zu setzen.
-
Um das Ausschneiden der Blattenden im Bereich des Lagers 34 zu vermeiden,
sind gemäß Abb. io Klemmstangen 48 und 50 vorgesehen, deren innere Enden
durch biegsame Glieder 52 und 54 verbunden sind, die von Gummihüllen gleichen Querschnitts
wie die übrigen Stangenteile im Bereich des Schlitzes umgeben sind, siehe Abb.7.
Dadurch wird erreicht, daß die Schlitze der Klemmstangen 48 und 5o ineinander übergehen
und sich gemäß Abb. io über die ganze Zylinder= länge erstrecken. Um das Aufwickeln
des i Schleifpapiers um die Außenflächen der Teile 52 und 54 zu ermöglichen, ist
ein wesentlich erweitertes Lager 56 vorgesehen, innerhalb dessen das Schleifpapier
bei der Ausfüllung des Lagers mitwirkt, wenn es"gemäß Abb. 12 i auf die Spannstange
aufgewickelt wird. Die Stangen 48 und 5o wirken also wie eine einzige
Stange;
gleichwohl wird die` Winkellage, die der der Stangen 26, 28 nach Abb. 2 entspricht,
nicht gestört.
-
Zweckmäßig werden selbsttätige Hilfsmittel vorgesehen, um ein Lockerwerden
des Schleifpapiers auf der Umfläche der Schleifrolle zu verhindern, und zwar vorzugsweise
federnde Sicherungshilfsmittel, die zwecks Spannens von Hand eingestellt werden.
Abb. i i zeigt eine solche Spannungsaufnahmevorrichtung bei ihrer Anwendung an der
Stange 28. Die Vorrichtung besitzt eine Hülse 6o mit einem Halsstück 62. Da die
Hülse 6o auf die Stange 28 aufgesteckt ist, dreht sie sich mit letzterer, aber sie
kann achsrecht zu- ihr gleiten. Die Hülse 6o ist in einem Lager 63 (ähnlich dem
Lager 32 nach Abb.3) drehbar angeordnet und nicht in einem geschlitzten Lager, wie
es in Abb.6 gezeigt ist. - Man kann die selbsttätige Aufnahmevorrichtung an beiden
Enden der Spannstangen gemäß Abb.2 und an dem rechten Ende der gekuppelten Spannstangen
gemäß Abb. g und io anbringen.
-
Gemäß Abb. i i ist auf die Hülse 6o eine Feder 64 gewickelt, von der
ein Ende in das Lager 63 und das andere Ende in einen Bund 66 der Hülse 6o eingreift,
der durch eine Schraube 68 gesichert ist. Wenn man die Spannung der Feder 64 einstellen
will, entfernt man die Schraube 68, so daß der Bund oder Ring 66 sich um die Hülse
6o drehen kann. Zum Spannen der Feder 64 müssen die Enden des Schleifpapiers zuerst
in die Schlitze der Spannstangen eingeführt und letztere so eingestellt sein, daß
sie das Blatt gefaßt haben. Darin wird der Ring 66 entgegen dem Uhrzeigersinne (in
Abb. i i von rechts gesehen) gedreht, worauf man die Feder 64 dadurch auf der gewünschten
Spannung hält, .daß man die Schraube 68 in irgendeins der in größerer Zahl vorgesehenen
Gewindelöcher 7o einschraubt. Nach diesem Vorspannen der Feder 64 wird ein Schlüssel
mit Vierkant, der in ein Vierkantloch der Stange 28 hineinpaßt, eingesetzt und die
Klemmstange wird gedreht, um das Schleifpapier noch stärker anzuspannen. Das Halsstück
62 und das Lager 63 greifen mit einer einseitigen Verzahnung ineinander, deren Zähne
beim Drehen der Hülse 6o und der Stange 28 im Uhrzeigersinne übereinander weggleiten
und die durch die Feder 64 dauernd in Eingriff gehalten werden. Alsdann wird die
Mutter 72 auf das Ende der Stange 28 geschraubt; sie dient mit einem Stift 74 zusammen
zur Verhinderung einer achsrechten Bewegung der Stange 28 im Lager 63. Die Feder
64 ist bestrebt, die Spannstange 28 dauernd im Uhrzeigersinne zu drehen; sie hält
dadurch die Spannung des Schleifpapiers aufrecht und nimmt ein etwaiges Lockern
auf. Die Wirkungsweise der selbsttätigen Spannungsaufnahmevorrichtung ist eine solche,
daß ihre Teile einschließlich der Spannstangen arbeiten, ohne ihren Schwerpunkt
zu verlegen, so daß die genaue Auswuchtung des mit sehr hohen Drehzahlen umlaufenden
Schleifzylinders nicht gestört wird.