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Vorrichtung zum Abschleifen der Rückseite von gebogenen Gummidruckplatten
für Rotationsdruckmaschinen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bearbeiten
von Gummidruckplatten für Rotationsdruckmaschinen durch Abschleifen der Rückseite.
Diese Gummidruckplatten werden bekanntlich von einem @ebenen Druckstock in der Weise
hergestellt, daß der Druckstock abgeformt wird, die Form dann mit plastischem Gummi
ausgefüllt wird und die so. erhaltene Gununiplatte durch Vulkanisieren gehärtet
wird. Zum Fertigstellen der Platten wurde bisher eine Schleifmaschine benutzt, bei
der die Platte mit ihrer Druckseite auf eine ebene Unterlage aufgelegt und in dieser
Lage die Rückseite der Platte mit einem Schleifwerkzeug so, bearbeitet wurde, daß
die Fläche der Rückseite genau parallel zur Druckseite der Platte verläuft. Die
Erfindung geht nun von der Erkenntnis aus, daß die Einrichtungsarbeit erleichtert
und die Druckarbeit verbessert werden kann, wenn das Abschleifen der Plattenrückseite
an der gebogenen Gummiplatte erfolgt bei einer der endgültigen Lage entsprechenden
Biegung. Beim Gegenstand der Erfindung handelt @es sich also um eine Schleifvorrichtung
nach Art der bereits bekannten Schleifmaschinen, reit denen die Rückseite walzenförmig
gebogener metallener Stereotypplatten bearbeitet wird, bei denen also das Werkstück
in einem um seine Achse drehbaren Rohrkörper gebettet ist und bei einer Drehung
dieses Körpers an einer axial zu ihm "liegenden SIchleifwalze vorbeigeführt wird.
Zwischen der Herstellung von Stereotypzylindern und dem Bearbeiten von Gummi druckplatten
bestehen nun erhebliche Unterschiede hinsichtlich der dabei vorliegenden Aufgaben.
Der Stereotypdruck setzt seiner Art nach Massenauflagen gleichbleibenden Formats
voraus, der Gummidruck dagegen ist in erster Reihe für kleine und mittlere Aufla
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mit wechselndem Format vorzugsweise bestimmt. Daraus ergibt sich eine weitere Aufgabenstellung
der vorliegenden Erfindung: dahingehend, daß bei der Bearbeitung vö Gummidruckplatten
auch darauf Rücksicht"z@i nehmen ist, dal_) niit einer einheitlichen Vor=, richtung
Druckplatten für unterschiedliche Walzendurchmesser lierstellbar sein sollen.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß eine Schleifvorrichtung
nach Art der bekannten Schleifmaschinenfür walzenförmige metallene Stereotypplatten
Anwendung findet, bei der der als Werkstückträger dienende Rohrkörper auf äußeren
Rollen aufliegt, deren gegenseitiger Abstand einstellbar ist, um Rohrkörper verschiedenen
Innendurchmessers aufnehmen und dadurch Gummidruck-platten für unterschiedliche
Forinwalzendtirclimesser abschleifen zu könneu. Durch die Einstellung des Abstandes
,der Lagerrollen wird dabei nicht nur die Möglichkeit geschalten, Rohrkörper verschiedenen
Außendurchmessers in der gleichen Schleifvorr ichtung zu verwenden, sondern mit
der gleichen Einstellvorrichtung ist auch die Möglichkeit geschaffen, dis Anstellung
der Schleifaalz@ -uni t@-er lcstüc lc den jeweiligen Erfordernissen anzupassen.
hei einer besonderen Ausführungsform der Erfindung dient dabei die Einstellvorrichtung
für den Rollenabstand sogar lediglich zum I"eg41n der Anstellung der Schleifwalze,
während die gegenseitig aus-«echsellareti, als Wei-katü,kiräger dienenden Rohrkörper
finit verschiedenem Innendurchniesser auf ihrer Aufknseite Laufringe gleichen Außendurchmessers
erhalten, so daß also die Höhe dieser Laufringe je nach dem Rohrkörperdurchmessei-
unterschiedlich groß ist; in diesem Falle braucht also der Einstellbereich der Lagerrollen
nur ein geringes Maß aufzuweisen, während trotzdem eine günstige und richtige Lagerung
bei der Bearbeitung voll Gumniidruckplatten für verschie;lene Formwahr ndur@-h,üe
sser -e sichert ist.
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Bei der geschilderten Bauart der Schleifvorriclitinig ergehen sich
fulgeiide Vorteile: Zunächst liegt das Werkstück in dieser Vorrichtung schon in
der gekrümmten Lage, die es später auf der Formwalze selbst einnimmt. Hierdurch
wird jede Zurichtarheit an der Druckmaschine gespart. Bei Druckplatten, die in ebener
Lage abgeschliffen sind, trifft dies nicht immer zu. Die meist ganz regellose Verteilu-n"
der Zwischenräume zwischen den eigentlichen Druckflächen bringt es nämlich finit
sich, daß beine Anschmiegen der in ebenem Zustande geschliffenen Platten an die
Formwalze. die Druckflächen durchaus nicht genau auf einer Zylinderbäche liegen.
Durch die Verteilung der -Zwischenräume zwischen den Dru@-kth:clieii ergeben sich
au allen I'utikten des Gummikörpers ganz unterschiedliche Zug- und Druckbeanspruchungen
und damit eine verschiedene Dicke des Plattenkörpers an verschiedenen Stellen. Die
neue Schleif-Vöi,-richtung ermöglicht also zunächst ein ganz einwandfreies Druckergebnis
dadurch, daß; beim Schleifvorgang die Platte bereits in der gleichen Lage gekrümmt
ist wie später an der Formwalze. Der Durchmesser des Rohrkörpers wird also zweckmäßig
so gewählt, daß er um die doppelte Plattendicke größer ist als die Formwalze, für
die die Platten bestimmt sind. Die Anwendung eines vollständigen Rohrkörpers ermöglicht
dabei auch die Bearbeitung von Druckplatten, die den Formwalzenkörper vollständig
umspannen sollen.
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Infolge der Anwendung einer feststehenden Schleifwalze ist es zweckmäßig,
den Rohrkörper in der Weise auszubilden, daß er aus zwei Halbschalen zusammensetzbar
ist, wobei die beiden Halbschalen geg.ebenenfa!ls durch ein Gelenk miteinander verbunden
sein können. Die Anwendung von Halbschalen erleichtert auch den Einbau und die Bedienung
von Spannvorrichtungen für die Ränder der Gummidruckplatten.
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Die Vorrichtung ermöglicht nicht nur das Zurichten einfacher Gunimidruckplatten,
sondern auch solcher Gunimidruckplatten, die in ebenem Zustande mit der Druckseite
auf eine Hilfsplatte aufgeklebt sind und dann zusammen mit der Hilfsplatte m einem
der Fläche der Formwalze angepaßten Maße gekrümmt sind. Durch die Verwendung derartiger
Hilfsplatten wird jede Verzerrung des Druckbildes beim Walzendruck vermieden, und
außerdem wird die Schleifarbeit in der neuen Schleifvorrichtung erleichtert, da
das Einspannen des gekrümmten Hilfsblechs in den Rohrkörper mit besonders einfachen
Mitteln durchführbar ist. Bei dieser Arbeitsweise wird dann ein Rohrkörper angewendet,
bei dem der Halbmesser der Innenfläche um die Dicke der Blechplatte und um die Dicke
der Druckplatte größer ist als der Halbmesser der Formwalze.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der
Erfindung dargestellt, und zwar zeigen: Abb. i einen ()uerschnitt durch die Schleifvorrichtung
und Abb. 2 den zugehörigen Grundriß, bei dem die eine Hälfte des Ruhrkörpers zur
besseren Übersicht fortgelassen ist und bei dein durch die Pfeile 1,'I die Schnittebene
für die Abb. i bezeichnet ist.
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Die Schleifvorrichtung wird voll einer Grundplatte i getragen, auf
der die beiden Lagerböcke 2 aufgesetzt sind, die die Welle der Schleifwalze 3 tragen.
Die Welle ist durch die Kupplung .l unmittelbar mit dem Motor 5 verbunden, der auf
die Grundplatte t fest aufgesetzt
ist. Zur Lagerung des Rohrkörpers
ig, 2o dienen die Rollenpaare 6 und.-7. Die Achse 8 der beiden Rollen 6 ist an ihren
Enden fest in Lagerböcken gelagert. Die gemeinsame Achse der beiden Rollen ist dagegen
in zwei quer zur Rollenachse verschiebbaren Lagerböcken g gelagert. Diese ruhen
auf Schlitten i o, die in Gleitführungen i i verschiebbar sind. Die Lagerböcke 9
werden durch die beiden Schrauben i2 eingestellt, die sich in einem Muttergewinde
der Lagerböcke 9 drehen können. Der Antrieb der Schrauben 12 erfolgt durch die Wellen
13, .die in einem Lagerbock i q. gelagert sind und an ihrem freien Ende ein Schneckenrad
15 tragen. Jedes Schneckenrad 15 arbeitet mit einer Schnecke 16 zusammen; beide
Schnecken 16 sind auf einer gemeinsamen Welle 17 befestigt, die durch ein Handrad
18 gedreht werden kann. Dadurch kann also eine völlig gleichmäßige Drehbewegung
der beiden Schrauben 12 und damit eine einwandfreie Parallelverschiebung des Rollenpaares
7 in waagerechter Ebene bewirkt werden.
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Der Rohrkörper zur Aufnahme der zu bearbeitenden Gummidruckplatten
wird aus den beiden Halbschalen i9 und 2o gebildet. Der Rohrkörper io, 2o trägt
auf seiner Außenseite zwei ringförmige Flanschen 2 i, die auf den Rollen 6 und 7
gelagert sind. Die beiden Halbschalen ig und 2o sind auf der einen Seite durch ein
Gelenk 22 und auf der anderen Seite durch einen lösbaren Verschluß 23 miteinander
verbunden. In Abb. 2 ist das Gelenk eingehender dargestellt; zu diesem Zwecke ist
in Abb. 2 der Rohrkörper um 9o° gegenüber der in Abb. i gezeigten Lage herumgedreht,
so, daß die Gelenkstelle von oben sichtbar ist. Mit der Halbschale i 9 sind die
Gelenkansätze 24., mit der Halbschale 2o die Gelenkansätze 25 verbunden, die passend
ineinandergneifen und gemeinsam die Gelenkachse 26 aufnehmen. Der Ring 2i ist an
der Gelenkstelle ebenfalls geteilt, und zwar so-, daß an der Gelenkstelle von jeder
Ringhälfte eine Lasche von halber Ringbreite liegt. Auf diese Weise :ergibt sich
in der Außenfläche eine Z-förmige Unterbrechungsstelle 27, die beim Abrollen über
die Rollen 6 und 7 einen völlig stoßfreien Übergang gewährleistet. In ähnlicher
Weise ist der Ring auch an der Verschlußstelle 28 ausgebildet, wo die Außenfläche
ebenfalls lediglich eine Z-förmige Unterbrechung aufweist. In Abb. i ist im Innern
des Rohrkörpers eine Ausbuchtung 29 dargestellt, die zur Aufnahme der Spannvorrichtung
für die eingelegten Werkstücke vorgesehen ist.
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Die Arbeitsweise der Vorrichtung ist folgende: --Zum Einspannen der
Gummidruckplatten wird zunächst die Achse der Rolle 7 durch eine Bewegung .des Handrades
18 weit nach links verschoben. Dann werden nach öffnen des Verschlusses 23 die beiden
Halbschalen aus den Rollen 6, 7 herausgenommen. Außerhalb der Vorrichtung wird dann
die zu bearbeitende Gummidruckplatte allein oder zusammen mit deiner Blechhilfsplatte
als Grundlageeingespannt. Die Halbschalen ig, 2o werden dann. wieder um die Schleifwalze
3 herumgelegt, und der Verschluß 23 wird wieder verschlossen. Danach wird der Motor
5 angestellt und das Handrad 18 zurückgedreht, bis der Rohrkörper so weit
angehoben ist, daß die Schleifwalze 3 die Rückseite der Gunamidruckplatte berührt.
Dann wird bei stillstehendem Handrad 18 der Rohrkörper i g, 20 langsam einmal
um seine Achse gedreht, und zwar am besten einfach durch abwechselndes Auflegen
der Hände auf den Außenumfang des Rohrkörpers. Nach einer vollen Umdrehung wird
durch Drehen des Handrades 18 der Rohrkörper 19, 20 mit der eingelegten Gummidruckplatte
um ein geringes Maß angehoben und dann nochmals der Rohr. körper von Hand :einmal
um sich selbst gedreht. Diese Arbeit wiederholt sich, bis die Gummidruckplatte die
richtige Dicke erreicht hat. Danach werden die Rollen 7 wieder nach außen geschoben,
.der Rohrkörper geöffnet und abgenommen, und die fertige Druckplatte wird herausgenommen.
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Die dargestellte Ausführungsform ist lediglich als. ein Beispiel für
die Verwirklichung der Erfindung anzusehen. Änderungen sind beispielsweise zunächst
für die Verstellvorrichtung der Tragrollen für den Rohrkörper möglich. Es können
also auch die beiden Achsen der beiden Rollenpaare 6 und 7 gegeneinander verschiebbar
gemacht werden; es kann auch eine oder beide der Achsen in Schwingen schwenkbar
gelagert werden, oder @es kann auch eine Einrichtung vorgesehen werden, bei der
die Schleifwalze 3 gegenüber den Rollen 6 und 7 bewegt wird. Ehenso sind andere
Ausführungsformen für den Rohrkörper möglich. Es kann also die gelenkige Verbindung
der beiden Halbschalen 19 und 2o fortfallen, so daß beim Zusammensetzen der Halbschalen
an beiden Berührungsflächen eine Verschlußeinrichtung anzubringen ist. Die Halbschalen
können auch für sich hergestellt sein und in der Verschlußstellung in vol'.e Ringe
?m i von der Seite her eingeführt werden, so daß der Verschluß durch diese Ringe
21 bewirkt wird. Auch bei allen diesen Abänderungen bleibt der Grundgedanke der
Erfindung unverändert.
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Wie bereits ausgeführt wurde, soll die dargestellte Vorrichtung auch
di° Aufgabe erfüllen, Druckplatten für verschieden dicke Formwalzen bearbeiten zu
können. Zu diesem Zweck
wird der Rohrkörper 19, 2o einfach
gegen einen anderen Rohrkörper mit entsprechend verändertem Innendurchmesser ausgewechselt.
Infolge der großen gegenseitigen Verstellbarkeit der Laufrollen 6 und 7 ist es ohne
weiteres möglich, verschiedenartige Rohrkörper mit unterschiedlichem Außendurchmesser
der Laufringe in der gleichen Vorrichtung zu verwenden, wobei dann zwecks Anpassens
der Lagerung an den jeweilig verwendeten Rohrkörper die gleiche Verstelleinrichtung
dient wie zum Anstellen der Schleifwalze an das Werkstück, also das vom Handrad
18
bewegte Getriebe. Sind bei den verschiedenen in Frage kommenden Formwalzengrößen
außerordentliche Unterschiede gegeben, so ist es zweckmäßig, alle für die einzelnen
Formwalzengrößen vorgesehenen besonderen Rohrkörper mit Laufringen gleichen Durchmessers,
also von unterschiedlicher Höhe, zu versehen. Auchauf diese Weise kann die in der
Zeichnung dargestellte Vorrichtung für Rohrkörper verschieden großen Innendurchmessers
verwendet werden, ohne daß dabei eine wesentliche Einstellbarkeit zur Anpassung
an den jeweiligen Durchmesser notwendig wäre. Wenn eine Anpassung in sehr weiten
Grenzen notwendig ist, wenn also zwischen den einzelnen Formwalzengrößen sehr erhebliche
Unterschiede bestehen, so läßt sich die Anpassungsfähigkeit der dargestellten Einrichtung
noch erhöhen, indem die feste Achse der Schleifwalze 3 nicht an der gezeichneten
Stelle, sondern an dem in Abb. I mit 3o bezeichne-,en Punkte angeordnet wird, also
in der Nähe des Kreises, der um die Achse der Räder 6 als Mittelpunkt durch den
Mittelpunkt des Ringes 2I läuft, wenn die Rollen 7 ihre :Mittellage einnehmen. In
allen Fällen reichen also ganz einfache Mittel aus, um das nötige Anpassen an unterschiedliche
Arbeitsbedingungen zu ermöglichen.