DE682798C - Verfahren zur Beobachtung der Bodenveraenderungen von Hangendschichten - Google Patents

Verfahren zur Beobachtung der Bodenveraenderungen von Hangendschichten

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DE682798C
DE682798C DEK145765D DEK0145765D DE682798C DE 682798 C DE682798 C DE 682798C DE K145765 D DEK145765 D DE K145765D DE K0145765 D DEK0145765 D DE K0145765D DE 682798 C DE682798 C DE 682798C
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DEK145765D
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Anton Kassay
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ANTON KASSAY
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ANTON KASSAY
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    • EFIXED CONSTRUCTIONS
    • E21EARTH OR ROCK DRILLING; MINING
    • E21FSAFETY DEVICES, TRANSPORT, FILLING-UP, RESCUE, VENTILATION, OR DRAINING IN OR OF MINES OR TUNNELS
    • E21F17/00Methods or devices for use in mines or tunnels, not covered elsewhere
    • E21F17/18Special adaptations of signalling or alarm devices
    • E21F17/185Rock-pressure control devices with or without alarm devices; Alarm devices in case of roof subsidence

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mining & Mineral Resources (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • General Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Geochemistry & Mineralogy (AREA)
  • Geology (AREA)
  • Investigation Of Foundation Soil And Reinforcement Of Foundation Soil By Compacting Or Drainage (AREA)

Description

  • Verfahren zur Beobachtung der Bodenveränderungen von Hangendschichten Durch das allmähliche Schwinden oder Einstürzen der Hohlräume des Abbaues von Flözen. des Bergbaues wird das über dem Flöz befindliche Hangendgestein in Bewegung gesetzt, und diese Bodenbewegung kann z. B. ein Durchbiegen oder -Nahstürzen .der Hangen@dschichten im Gefolige haben. Dieser Vorgang kann sich allmählich bis zur Erdoberfläche fortsetzen, und seine Auswirkung kann sich auf der Erdoberfläche in Form von Senkungen äußern. Diese Folgen des Abbaues können durch Ausfüllen der Hohlräume mittels Versatzmaterials wohl verringert werden, auschlieBldch durch Maßnahmen des Bergbaues selbst ist es aber nicht möglich, dem Vorgange vorzubeugen, und .derselbe kann auf diese Weise, falls er bereits eingetreten ist, nicht wieder zum Stillistande gebracht werden.
  • In Iden Hangendschichten und auf der ErdoberfläChe können mehr oder weniger ähnliche Erscheinungen und Wirkungen auch aus einer Reihe von anderen Gründlen auftreten; so können z. B. ähnliche Bodenbewegungen auch von Untergrundgewässern 'herbeigeführt werden, z: B. falls deren Strö-mungs- oder Versickerungsrichtung sich ändert, was ebenfalls infolge des Abbaues, aber auch aus anderen Gründen eintreten kann.
  • Die Erfindung bezweckt, ein Verfahren und Einrichtungen zu schaffen, durch die ermöglicht wird, diese in den Hangendschichten sich ergebenden Bodenveränderungen zu messen und, falls dies erforderlich sein sollte, die Auswirkungen der erwähnten Bodenveränderungen, in Richtung zur Erdoberfläche mindestens teilweise vorbeugend zu beseitigen bzw., falls diese Auswirkungen bereits eingetreten sein sollten,dieselben an einer beliebigen Stelle oder in einer beliebigen Ebene (Tiefe) wieder zum Stillstand zu bringen.
  • Die Erfindung geht von der Überlegung aus, daß die Schichten des Hangendgesteins von einem zugeführten flüssigen oder gasförmgen Mittel in Abhängigkeit von ihrem Aggregatzustandie sowie in Abhängigkeit von dem jeweils angewendeten Druck eine von der Zähigkeit des betreffenden Mittels- abhängige Menge aufnehmen (ableiten oder aufsaugen), und d?,e Erfindung beruht auf den beiden neuen Erkenntnissen, daß einerseits das Schluckvermögen des betreffenden Gesteins .gegenüber einem im übrigen unter gl:eiahen Bedingungen zugeführten Mittel bei unverändertem -Gesteinzustande konstant -iAr: d. b. die in der Zeiteinheit von dem betrefferi-: den Mittel aufgenommene oder abgeleitete Menge bleibt konstant, und daß anderseits die Änderung des erwähnten Schluckvermögens eine derartige Funktion des Ausmaßes der im Aggregatzustande (Dichtigkeit) der Hanendschichten eingetretenen Änderungen bildet, daß sie für derartige Bodenveränderungen als Maßstab dienen kann.
  • Die Erfindung besteht nun unter Nutzbarmachung der obigen Erkenntnisse darin, daß des Schluckvermögen der Hangendsobichten gegenüber einem flüssigen und/oder gasförmigen Mittel, das den Hangendschichten über Bohrlöcher hindurch, die von Übertage her oder von einem im Hangend:gestein liegenden Stollen o. dgl. abgeteuft wurden, ständig zugeführt wird, in prüfender und messender Weise beobachtet wird und daß in Abhängigkeit von der Größe oder Änderung des Schluckvermögens weitere gefahrvolleBodenveränderungen dadurch beseitigt werden, daß in die Hangendschichten Versatzgut, vorzugsweise zementhaltiges, eingeführt wird.
  • Die Erfindung ist dort von :ganz besonderer Bedeutung, wo auf der Erdoberfläche oder in der Nähe derselben bzw. in Verbindung mit derselben wichtige und empfindliche Gebäude, Maschinenhäuser, Schornsteine, Eisenbahnanlagen, Rohrleitungen, Förder- oder Luftschächte usw. errichtet sind, die infolge der durch Abbauarbeiten oder aus sonstigen Gründen eintretenden Untergrundbewegungen Schäden erleiden können, die in weiterer Folge ständige lästige Instandhaltungsmehrkosten und auch Betriebsstörungen verursachen oder sogar gefahrdrohend sein können. Durch die Erfindung können diese Nachteile unter Umständen schon vorbeugend beseitigt werden. Darüber hinausgehend kann durch die Erfindung im Bergbau auch der weitere Vorteil erreicht werden, daß die üblichen Schutzpfeiler der von Übertage her zu den Flözen o. dgl. führenden. Schächte im Flöze weitgehendst abgebaut wenden, ohne daß die hierbei sonst befürchtetenFol;geerscheinungen auftreten würden. Dadurch werden infolge Vermeidung der hier bisher sich stets ergebenden Erz- und Kohlenverluste, ferner hinsichtlich Feuerschutz usw. Vorteile von ganz außergewöhnlicher Wichtigkeit erzielt.
  • Die Bedeutung und Zweckmäßigkeit der Erfindung wird @dadurch noch weiter er'hö'ht, daß einerseits das neue Verfahren an sich und die zu seiner Verwirklichung notwendigen technischen Mittel äußerst einfach sind, ferner daß .die schon an sich .geringen Kosten, die durch die Anwendung der Erfindung entstehen, Gegenstand einer verläßlichen Vor-` ])er echnung sein können, so daß diese Kosten . stets mit den jeweils zu erreichenden Zielen, d. h. mit dem jeweils angestrebten Grad dies Schutzes bzw. .der Stabilisierung der betreffenden Gegenstände, in Einklang gebracht werden können.
  • Obwohl zur Durchführung der erwähnten Versatzarbeiten auch besondere Bohrlöcher angewendet werden könr*en, falls sich dieselben als notwendig erweisen sollten, werden gemäß einer vorteilhaften Ausführungsart der Erfindung die Versatzarbeiten, gegebenenfalls wiederholt, über dasselbe Bohrloch bewirkt, welches vorher zwecks Beobachtung oder Messung der Bodenveränderungen zum Einführen der flüssigen und/oder gasförmigen Mittel benutzt worden ist. Auf diese Weise kann einerseits die Abteufung von besonderen Bohrlöchern für die Bewirkung der Versatzarbeiten erspart werden, und andererseits kann die Wirkung .des eingeführten Versatzmaterials auf demselben Wege beobachtet und ausgeübt werden, auf welchem vorher die Messung bzw. die Beobachtung der Bodenveränderungen bewirkt worden war; dadurch wird die Wirksamkeit und Sicherheit des erfindungsgemäßen Verfahrens erhöht.
  • Die Beobachtung und die Messung des Schluckvermögens braucht nicht unbedingt mittels Wassers zu geschehen; hierzu können auch andere jeweils zur Verfügung stehende Flüssigkeiten verwendet werden; noch vorteilhafter ist es aber, zur Beobachtung bzw. Messung des Schluckvermögens als flüssiges Mittel ein Gas, vorzugsweise Druckluft, zu verwenden. Die Anwendung von Wasser ist wohl einfacher, zumal hierbei auch die Messung einfacher bewirkt -werden kann als im Falle eines Gases; Wasser kann jedoch den im Boden sich ergebenden Veränderungen gegenüber, insbesondere im Falle eines plastischen Bodenmaterials, eine abdichtende oder verstopfende Stauchwirkung ausüben, während Gase infolge ihrer kleineren Zähigkeit in das Gestein leichter und besser eindringen und weniger geneigt sind, eine Stopf-oder Stauchwirkung herbeizuführen, so daß Gase zum Anzeigen von Bodenveränderungen empfindlichere Mittel als Flüssigkeit darstellen und daher Flüssigkeiten gegenüber bedeutende Vorteile bieten.
  • Die Erfindung soll noch ausführlicher an Hand der Zeichnung erläutert werden, die einige Anw endungs- und Ausführungsbeispiele der Erfindung veranschaulicht.
  • Abb. i zeigt als Beispiel den senkrechten Schnitt einer Lagerstätte von Kohle. Abb. z ist die Draufsicht zu Abb. i. Abb. 3 zeigt den Querschnitt zu Abb. 2 gemäß der gebrochenen Linie 3-3. Abb. ¢ zeigt im senkrechten Schnitt eine Einzelheit. Die Abb. 5 bis 8 zeigen in Seitenansicht bzw. im senkrechten Schnitte einige Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Einrichtung.
  • In Abb. i bedeutet a das Kohlenflöz, b den Förderschacht und c den Luftschacht. Der Abb. i ist zu entnahmen, .daß durch den Abbau des Kohlenflözes a innerhalb der senkrechten Ebenen A und B eine Bewegung der Hangendschichten innerhalb dieser beiden senkrechten Ebenen ermöglicht wird, und daher werden jene Gegenstände, die auf der Erdoberfläche oder in Zusammenhang damit innerhalb der senkrechten Ebenen A und B vorgesehen sind, unmittelbar bedroht. Die Gefahr erstreckt sich aber auch auf jenen Bereich der Erdoberfläche und der Hangendschichten, der sich außerhalb der senkrechten Ebenen A und B befindet, weil sich die Bewegung .der Han:gendschicbten längs schrägen Gleitflächen C und D auch auf weitere Bereiche des Hangen.dgesteins ausbreitet; auf diese Weise werden im dargestellten Ausführungsbeispiel auch die Schächte b und c, ferner.alle jene Gegenstände gefährdet, die auf oder bei der Erdoberfläche mindestens zum Teil innerhalb der Schrägflächen D und C vorgesehen sind. Gerade mit Rücksicht hierauf werden um den Fuß der Schächte b und c herum im Flöze a bekanntlich Schutzpfeiler für die Schächte belassen, um dadurch die Gefahr von den Schächten entsprechend fernzuhalten.
  • Zur Beobachtung und/oder zur Messung des Ausmaßes von Bodenveränderungen werden innerhalb der Grundfläche der zu schützenden Gegenstände oder in geeigneter Verteilung um diese Grundfläche herum unter Berücksichtigung eines bestimmten Wirkungskreises Bohrlöcher abgeteuft, derenTiefeversohi.eiden, z. B. 5 bis a 5 m und noch mehr, sein kann und die zugleich auch für den Fall von gefährdrohenden Bodenveränderungen zur Versteinung der Hangendschichten benutzt werden können. Diese Bohrlöcher, die in Abb. i und 3 klar zu sehen sind, wurden in Abb. 2 durch kleine Dreiecke angedeutet. Die Tiefe der Bohrlöcher hängt davon ab, bis zu -,welcher Tiefe der Untergrund bzw. das Fundament der Objekte gesichert oder stabilisiert werden soll, sie hängt aber auch von der Beschaffenheit der Gesteinschichten ab, an deren Ausnutzungsmöglichkeiten die Arbeiten angepaßt werden müssen. Es können z. B. in einem bestimmten Falle verhältnismäßig widerstandsfähige Schichten vorhanden sein, die wie z. B. die in Abb. i mit d bezeichnete Schicht, welche beispielsweise eine Sandstein-, schickt sein kann, als Aussteifungsträger-wirken, die sich verhältnismäßig weniger durchbiegen, so daß unter denselben sich Hohlräume f bilden können. Durch Ausfüllung dieser Hohlräume f. z. B. mit zementhaltigem Versatzgut kann die weitere Durchbiegung der Schicht d verhindert und auf diese Weise kann der Vorgang der Einsenkung schon hier zum Stillstand gebracht werden. In einem solchen Falle wird man also mindestens ein Bohrloch bis unterhalb der Schicht d bzw. bis zu dem Hohlraum f abteufen, wie dies .in Abb. i angedeutet ist.
  • Jenes Mittel, das in einem gegebenen Falle jeweils als zweckentsprechendst erachtet wird, also z. B. eine Flüssigkeit oder ein Gas, wird mit einem Druck, der dem jeweiligen Schluckvermögen und dem jeweils zu erreichenden Ziel angepaßt ist, in das Bohrloch eingeführt. Bei kleinerem Schluckvermögen ist es am einfachsten, gewöhnliches Wasser mit seinem -gegebenen Druck zu verwenden. Hierbei kann beispielsweise gemäß Abb. 5 ein Futterrohr g in das Bohrloch gelassen werden, wobei der Stand des in das Bohrloch eingeführten Wassers mittels eines Schwimmers h beobachtet werden kann. Gemäß Abb. 6 kann man an Stelle des Schwimmers h ein Schauglas j anwenden, welches an einer über die Erdoberfläche reichenden Verlängerung k des Futterrohres g angebracht ist. Die Wirkungsweise und Handhabung dieser Einrichtungen ist ohne weiteres klar.
  • Bei größerem Schluckvermögen wird das Wasser dem Futterrohr g mittels einer Pumpe i zugeführt, deren Leistung und Druck veränderbar ist. Auf diese Weise wird also dem Bohrloch. das Wasser mit künstlich erhöhtem Druck zugeführt, und die Änderung des Schluckvermögens wird z. B. in der Weise gemessen, daß festgestellt wird, mit welcher Pumpenleistung ein bestimmter, mittels eines Druckmessers in gemessener Wasserdruck aufrechterhalten werden kann. Das jeweilige Schluckvermögen kann aber auch auf andere Weise gemessen werden, z. B. mittels eines in die Rohrleitung eingeschalteten Wassermengenmessers, einer Venturiröhre usw.
  • Wird zur Beobachtung bzw. Messung des Schluckvermögens Druckluft verwendet, so wird das obere Ende des Futterrohres b beispielsweise gemäß Abb. 8 mittels einer Rohrleitung an einen Windkessel p angeschlossen, der mit einem Manometer n ausgerüstet und an einen auf der Zeichnung der Einfachheit halber nicht dargestellten Kompressor angeschlossen ist. Auch in diesem Falle kann die Änderung des Schluckvermögens auf verschiedene Weise gemessen werden. Man kann z. B. die Änderung des Druckes im Kessel p bei gegebener Kompressorleistung oder die Änderung der Kompressorleistung bei konstantem Druck im Kessel p messen, oder aber es kann auch hier ein Gasmengemesser z. B. üblicher Bauart verwendet werden.
  • Es ist vorteilhaft, die Bohrlöcher, die verschiedenen Durchmesser haben können, mit gelochten Futterröhren g1 auszustatten, um das Mittel auf der ganzen Länge des Bohrloches mit den durchgebohrten Gesteinschichten möglichst vollkommen und unmittelbar in Berührung zu bringen. Das obere Ende des Bohrloches wird in Anpassung an das jeweils verwendete Mittel derart ausgebildet und aus= gerüstet, daß es etwa auf einer Länge von i bis a m praktisch vollkommen abgedichtet ist, um zu verhindern, daß das Mittel zwischen der Außenfläche des Futterrohres g und der Innenwand des Bohrloches entweicht. Diese Abdichtung kann z. B. durch Ausgießen mittels Zementmilch erfolgen.
  • Erfindungsgemäß können nicht nur senkrechte Bohrlöcher verwendet werden, sondern® man kann unter Ausnutzung der Ausdehnung des zu schützenden Gegenstandes oder der Bodenverhältnisse mit dem gleichen Zweck auch schräge Bohrlöcher abteufen, wie dies in Abb. 3 auf der rechten Hälfte angedeutet ist, ja man kann sogar auch waagerechte Bohrungen o. dgl. verwenden, wie dies auf der linken Hälfte der Abb. 3 gezeigt ist. Sollten im letzteren Falle die Bodenverhältnisse nicht die Vortreibung einer waagerechten Bohrung ohne weiteres zulassen, so kann man hierzu einen Hilfsschacht bzw. einen Stollen r ausheben. Durch diese schrägen oder waagerechten Bohrlöcher wird ermöglicht, jede unterhalb eines Gegenstandes entstehende Richtung von Rissen, Spalten oder sonstigen Bodenveränderungen zu kreuzen, und auf diese Weise können derartige Bohrlöcher bei Sicherung und Stabilisierung der Fundamente vorzügliche Dienste leisten.
  • Wird durch die Veränderung des Schluckvermögens eine gefahrdrohende Bodenveränderung angezeigt, so werden vorzugsweise mit zementhaltigem Versatzgut die Versatzarbeiten durchgeführt. Auch hierbei kann j e nach der festgestellten Größe des Schluckvermögens das Versatzgut, das vorzugsweise in Form eines Schlammes oder flüssigen Breies angewendet wird, entweder mit natürlichem oder mit künstlich erhöhtem Druck eingeführt werden. Es wird hierbei der Schlamm des Versatzgutes vorzugsweise in die Futterröhre g der auch zur Beobachtung bzw. Messung des Schluckvermögens verwendeten Bohrlöcher selbst eingeführt. Dies kann einfach mittels Trichter erfolgen, die am oberen Ende der Bohrlöcher angebracht werden. Die Einführung unter Druck bietet den Vorteil, daß der Schlamm o. dgl. in verläßlicherer Weise auch in die feinen Risse o. dgl. eindringt und daß die Wirkung sich auf einen größeren Bereich erstreckt.
  • Nach beendeter Zementierung o. dgl. wird das Bohrloch ausgeräumt und ausgespült, um es in gereinigtem Zustande wieder zur Beobachtung bzw. Messung und hierauf folgend gegebenenfalls erneut zur Zementierung verwenden zu können. Da die Abteufung kurzer Bohrlöcher schnell und leicht bewirkt werden kann, ist es in manchen Fällen vorteilhaft, zur Erhöhung der Sicherheit neben dem zu einer Zementierung o. dgl. verwendeten Bohrloch evtl. ein neues abzuteufen, um durch dasselbe hindurch die mit der Zementierung erreichte Wirkung beobachten und prüfen zu können.
  • Die Versatzarbeiten durch Einführung von Füllgut können natürlich je nach den Ergebnissen der Beobachtungen und(oder Messungen dem jeweiligen Bedarf entsprechend wiederholt werden.
  • In Zusammenhang mit der Erfindung kann es manchmal zweckmäßig oder erforderlich sein, zur Schaffung größerer Berührungsflächen oder zur Herstellung von Betonpfeilern am unteren Ende eines Bohrloches einen größeren Hohlraum s gemäß Abb. q. herzustellen, derart, daß derselbe mit den benachbarten Rissen s1 o. dgl. in unmittelbare Verbindung gebracht wird. Hierzu kann ein eigenartiges Ausspülungsverfahren verwendet werden, das darin besteht, daß in dem Bohrloch ein Rohr t kleineren Durchmessers eingeführt und durch dasselbe hindurch Wasser eingedrückt wird, das am unteren Ende des Bohrloches unter Umkehrung seiner Strömungsrichtung außerhalb des Rohres t wieder hochsteigt und das am unteren Ende des Bohrloches ausgewaschene Material auf die Erdoberfläche fördert. Bei der nachfolgenden Zementierung kann auf diese Weise zur verläßlichen Sicherung des Fundaments eines Gebäudes ein entsprechend großer Betonpfeiler mit ausgebreiteter Sohle erzeugt werden, und dabei können auch die Riss., Spalten s1 mit zementhaltigem Gut ausgefüllt werden. Die Größe des auf diese Weise erzielten Hohlraumes s kann beliebig sein, und der Hohlraum kann dem jeweiligen Zweck entsprechend ausgedehnt werden. Die Versteinung durch Zementierung o. dgl. kann auf dem gleichen Wege, also unter Nutzbarmachung des Ausspülungsrohres t der Abb. q. erfolgen, wodurch der Vorteil erzielt wird, daß der als Versatzgut verwendete Schlamm während der Durchführung der Versatzarbeiten in ständiger strömender Bewegung gehalten wird. Auf diese Weise können erfahrungsgemäß geschlossene Hohlräume oder Hohlräume von nicht ausreichendem Schluckvermögen ebenfalls wirksamst versteint werden. Soll der Schutzpfeiler eines z. B. zu der Erdoberfläche führenden Schachtes zum Teil abgebaut werden (z. B. in Abhängigkeit von der jeweiligen 'Flözstärke etwa bis zu einem Halbmesser von io bis io m), so werden zur Beseitigung oder Verhinderung der Verformung des Schachtes je nach der Beschaffenheit des Gesteins und der zu befürchtenden Bodeneinsenkungen z. B. in einem Abstand von 5 bis 15 m vom Schacht Bohrlöcher abgeteuft, deren Tiefe von der Lage der Schrägflächen D und C der Abb. i abhängt, und diese Bohrlöcher werden mit den Einrichtungen gemäß den Abb. 5 bis 8 ausgerüstet. Die auf dieseWeise beobachteten undloder gemessenen Bodenbewegungen, z. B. Senkungen, können mit dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Stillstand gebracht und sogar vorbeugend verhindert werden, indem in der Längsachslinie des Bohrloches durch die Zementierung o. dgl. ein künstlicher Pfeiler geschaffen und dadurch vom Schacht die schädlichen Auswirkungen des Abbaues bzw. die dadurch sonst verursachten Verformungen ferngehalten werden. .
  • Durch die Zugabe von Zement zu dem Schlamm kann natürlich ein Ausfüllungsgut größerer Härte erhalten werden. Dies ist aber nicht in allen Fällen unbedingt notwendig, man kann daher beim erfindungsgemäßen Verfahren als Versatzgut unter anderem auch tonhaltige Stoffe oder Ton, z. B. Löß, verwenden.
  • Die beim erfindungsgemägen Verfahren zur Beobachtung und/oder Messung des Schluckvermögens bzw. zu den Versatzarbeiten herangezogenen Bohrlöcher muß man nicht unbedingt von Übertage her abteufen, sondern dieselben können auch von einer unterhalb der Erdoberfläche verlaufenden Strecke, Stollen o. dgl., ausgebend abgeteuft werden.
  • Die Erfindung kann nicht nur in Verbindung mit den erläuterten Versatzarbeiten verwendet werden, sondern es können die durch bergmännische Abbauarbeiten gegebenenfalls verursachten Bodenveränderungen lediglich nur beobachtet oder lediglich nur gemessen werden, und die Erfindung kann ferner in Zusammenhang mit Bodenveränderungen oder Bodenbewegungen jeglicher- Art verwendet werden, die in den Hangendschichten aus ganz beliebigen Gründen eingetreten sind oder einzutreten drohen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Beobachtung der Bodenveränderungen von Hangendschichten, insbesondere der in denselben durch die Wirkung des bergmännischen Abbaues herbeigeführten Bodenbewegungen sowie zur gegebenenfalls vorbeugenden Verhinderung der zerstörenden Auswirkungen der erwähnten Bodenveränderungen auf an der Erdoberfläche befindliche oder damit verbundene Gebäude, Schächte u. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß das Schluckvermögen der Hangendschichten gegenüber einem flüssigen undioder gasförmigen Mittel, das den Hangendschichten über Bohrlöcher hindurch, die von Übertage her oder von einem im Hangendgestein liegenden Stollen o. dgl. abgeteuft wurden, ständig zugeführt wird, in prüfender und messender Weise beobachtet wird und daß in -Abhängigkeit von der Größe oder Änderung des Schluckvermögens weitere gefahrvolle Bodenveränderungen dadurch beseitigt werden, daß in die Hangendschichten Versatzgut, vorzugsweise zementhaltiges, eingeführt wird. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Schluckvermögen der Hangendschichten gegenüber dem Miftel in der Weise festgestellt wird, daß das Mittel in das Bohrloch oder die Bohrlöcher mit konstantem Druck gespeist und die hierbei jeweils verschluckte Menge desselben ständig oder zeitweise gemessen wird. 3. Verfahren nach Anspruch i oder z, dadurch gekennzeichnet, daß zur Beobachtung des Schluckvermögens in das Bohrloch oder in die Bohrlöcher Wasser mit Druck eingepumpt wird. 4. Verfahren nach Anspruch 1, a oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Versatzarbeiten, gegebenenfalls wiederholt, über dasselbe Bohrloch bewirkt werden, welches vorher zwecks Beobachtung der Bodenveränderungen auch zum Einführen des flüssigen und/oder gasförmigen Mittels benutzt worden ist. 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die sowohl zur Beobachtung der Bodenveränderungen wie auch zur Einführung des Versatzgutes verwendeten Bohrlöcher nach Einführung des Versatzgutes wieder freigelegt und wiederholt zur Einführung eines flüssigen undloder gasförmigen Mittels und dadurch zur Beobachtung des Schluckvermögens nutzbar gemacht werden. 6. Verfahren nach irgendeinem der Amsprüche i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zur Beobachtung des Schluckvermögens undioder zur Einführung des Versatzgutes schräge und/oder waagerechte Bohrlöcher benutzt werden. 7. Verfahren nach irgendeinem der Ansprüche i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenteile vom unteren Ende des Bohrloches mittels einer in das Bohrloch eingeführten und darin getrennt wieder hochströmenden Ausspülungsflüssigkeit hinausbefördert werden, derart, daß am unteren Ende des Bohrloches ein erweiterter, vorzugsweise mit den benachbarten Bodenrissen o. dgl. in Verbindung gebrachter Hohlraum (s) entsteht. $. Verfahren nach irgendeinem der Ansprüche i bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zur Durchführung der Versatzarbeiten der Strom des aus dem Versatzgut hergestellten flüssigen Schlammes im Bohrloch nach Art des Ausspülungsverfahrens gemäß Anspruch 7 unter Umkehrung des Strömungssinnes beim unteren Ende des Bohrloches hin und her geführt wird. g. Einrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach irgendeinem der Ansprüche i bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß im Bohrloch ein Futterrohr (g) untergebracht und dessen oberes, in die Erdoberfläche oder einen darunter befindlichen Stollen ausmündendes Ende an seiner Außenfläche derart abgedichtet ist, daß dadurch das Entweichen des Mittels verhindert wird. io.- Einrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der in das Bohrloch nach unten ragende Teil des Futterrohres gelocht ist.
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