DE4232290A1 - Verfahren zur Sicherung rutschgefährdeter Massen beim Tunnelbau und Verpreßanker - Google Patents
Verfahren zur Sicherung rutschgefährdeter Massen beim Tunnelbau und VerpreßankerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Sicherung rutsch
gefährdeter Hänge bei einem oberflächennahen Tunnel oder zur
Sicherung von Baugrubenwänden durch Einbringen einer Stahlarmie
rung aus Ankern und gleichzeitigem Verpressen mit Injektionsmit
teln oder unter hohem Druck. Die Erfindung betrifft außerdem
einen Verpreßanker mit einem außen ein aufgerolltes Gewinde
aufweisenden Ankerrohr, das aus einzelnen Abschnitten zusammen
gesetzt ist, die über eine mit korrespondierendem Innengewinde
mit Mittenstop ausgerüstete Kupplungsmuttern miteinander ver
bunden sind.
Derartige Verpreßanker sind aus der DE OS 37 17 024 bekannt. Sie
dienen sowohl als Bohrstange als auch im Gebirge verbleibender
Anker- wobei durch das Rohr hindurch auch verpreßt werden kann.
Beim Auffahren von unterirdischen Bauwerken, insbeson
dere im oberflächennahen Bereich wird häufig die Stabilität
des angrenzenden Gebirges und dabei vor allem bei rutsch
gefährdeten Hängen so weit beeinträchtigt, daß die Auffah
rung ohne gesonderte Sicherungsmaßnahmen gar nicht möglich
ist. Es ist bekannt, in den rutschgefährdeten Hang oder
auch in die Baugrubenwände, die nicht genügend Stabilität
aufweisen, Anker einzubringen, die anschließend oder gleich
zeitig beim Einbringen in Beton eingebettet werden. Dabei
wird der Beton so weit möglich mit Druck eingebracht, um
das Eindringen auch in benachbarte Bereiche zu erreichen.
Nachteilig ist, daß man zwar die Menge des eingepreßten
Injektionsmittels nachhalten kann, nicht aber den Bereich,
in den dieses Injektionsmittel eingedrungen ist. Von daher
bleibt häufig unsicher, ob ein solcher Anker überhaupt
die notwendigen Tragkräfte und Sicherungskräfte ausüben
kann.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein
Hang- bzw. Gebirgssicherungsverfahren und einen Verpreßanker
zu schaffen, die eine segmentweise wirkende, armierte und
mengenmäßig überwachbare Sicherungssäule ermöglichen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
über die Länge des einzelnen Verpreßankers gesehen in vorbe
stimmten Abständen nacheinander Injektionsmittel durch
das Ankerrohr und die im Abstand angebrachten Rückschlag
ventile hindurch ins Gebirge eingepreßt wird.
Damit ist die Möglichkeit gegeben, einen derartigen
Anker beispielsweise in einen rutschgefährdeten Hang einzu
bringen und ihm dabei definierte Abstütz- und Sicherungs
kräfte zuzuordnen. Der Verpreßanker wird dabei über die
Länge gesehen von mehreren, im Abstand angeordneten birnen
förmigen Verpreßzonen umgeben, so daß die gewünschte
stabilisierende Wirkung gesichert ist. Durch die im Abstand
angebrachten Rückschlagventile hindurch kann das Injektions
mittel dosiert, d. h. auch mengenmäßig und so eingebracht
werden, daß wirklich die notwendigen, die stabile Ankersäule
ergebenden birnenförmigen Verpreßzonen erreicht werden.
Um einen genauen Sitz des Verpreßankers zu gewährlei
sten, ist gemäß einer zweckmäßigen Ausbildung der Erfindung
vorgesehen, daß beim Einbohren des Verpreßankers Dickspülung
eingebracht wird. Der Verpreßanker wird somit so fixiert,
daß er einmal in der vorgegebenen Richtung ins Gebirge
eingebracht werden kann und zum anderen diese vorgesehene
Position dann auch einhält, so daß um ihn herum und im
Winkel dazu weitere Anker eingebracht werden können, um
die gewünschte Armierung des rutschgefährdeten Hanges oder
der Baugrubenwand sicherzustellen. Die eingebrachte Dick
spülung, die dann auch beispielsweise im Ankerrohr ansteht,
kann durch Druckwasser in den Bereich wieder freigespült
werden, der für das spätere Einbringen des Injektionsmittels
frei gehalten werden muß. Um den Anker oder besser gesagt
um das Ankerrohr herum ist aber dann die gewünschte Vor
stabilisierung erreicht.
Eine weitere zweckmäßige Ausbildung sieht vor, daß
nach dem Einbohren des Verpreßankers die Bohrung zementiert
und daß diese Injektionsbohrung anschließend gezielt über
die in vorbestimmten Abständen angeordneten Rückschlagven
tile hindurch aufgesprengt, nachverpreßt und das Gebirge
damit verfestigt wird. Auf diese Weise wird beispielsweise
durch Einbringen einer Dickspülung zunächst die genaue
Positionierung des Verpreßankers sichergestellt, um dann
anschließend beispielsweise nach Freispülen des Innenraums
des Verpreßankers Zementtrübe oder ein ähnliches Injektions
mittel dann so einzupressen, daß die vorgesehenen Rück
schlagventile öffnen und das Injektionsmittel unter hohem
Druck durch diese Rückschlagventile hindurch ins Gebirge
eindringen kann. Dabei wird die vorher hergestellte Zement
säule aufgesprengt und durch die Ritze hindurch Injektions
mittel verpreßt. Dieses Nachverpressen bringt bezüglich
der Stabilität des Hanges bzw. des Gebirges erhebliche
Vorteile und sichert die gewünschte Stabilisierung.
Dabei ist es denkbar, daß das Aufsprengen und Nachver
pressen durch Ansprechen der Rückschlagventile vom Rohr
inneren abschnittsweise durchgeführt wird, beispielsweise
durch Einführen eines Doppelpackers in das Ankerrohr, so
daß die einzelnen Ventile nacheinander öffnen und die
Zementspülung bzw. das Injektionsmittel passieren lassen.
Diese Vorgehensweise hat den großen Vorteil, daß das Nach
verpressen nicht dem Zufall überlassen bleibt, sondern
vielmehr segmentweise vorgenommen werden kann, um so das
Entstehen der vorteilhaften Stabilisierungssäule vorzugeben
und zu sichern.
Um Sicherzustellen, daß in die einzelnen Abschnitte
auch die notwendige Menge an Injektionsmittel eingepreßt
wird, ist es zweckmäßig, die Verpreßmengen während des
Aufsprengens und Nachverpressens über Druck- und Mengen
schreiber zu registrieren. Dies ist beispielsweise durch
im Bereich des Bohrlochmundes angeordnete übliche Meßgeräte
möglich. Durch Registrierung und Dokumentierung kann zwecks
Überwachung auch nachgehalten werden, welche Mengen und
welche Konditionen die notwendige Stabilität für einen
solchen Hang oder eine Baugrube gesichert haben.
Neben der Möglichkeit, einen Doppelpacker durch das
Ankerrohr hindurchzuschieben, besteht auch die Möglichkeit,
das abschnittsweise Aufsprengen und Nachverpressen durch
unterschiedliche Einstellung der Rückschlagventile vorzu
geben. Dadurch kann je nach Zweckmäßigkeit und Anordnung
der einzelnen Rückschlagventile beispielsweise vom Bohrloch
mund oder vom Bohrlochtiefsten aus zonenweise verpreßt
werden. Genauso gut es aber auch möglich, beispielsweise
mittig des Ankerrohres anzufangen und dann nach beiden
Seiten, d. h. zum Bohrlochmund und zum Bohrlochtiefsten
hin nacheinander das Injektionsmittel einzubringen.
Zur Durchführung des Verfahrens dient ein Verpreßanker,
bei dem die die Abschnitte miteinander verbindende Kupp
lungsmutter mit im Bereich des Mittenstops ausgebildeten,
rechtwinklig zur Bohrstangenlängsachse verlaufenden Boh
rungen versehen ist und bei dem eine die Bohrungen abdecken
de, flexible Manschette vorgesehen ist. Die flexible
Manschette deckt die Bohrungen sicher ab, so daß sich auf
einfache Weise ein Rückschlagventil ergibt. Denkbar ist
es natürlich auch, Rückschlagventile mit federbelasteten
Kugeln zu verwenden, doch eignet sich die erfindungsgemäße
Ausbildung insbesondere deshalb für den vorgesehenen Ein
satzfall, weil sie durch das eingebrachte Injektionsmittel
unbeeinflußt arbeitet. Bei entsprechend wirkendem Druck
gibt die Manschette so weit nach, daß das Injektionsmittel
austreten kann, um sich sofort bei absinkendem Druck wieder
auf die Bohrung aufzulegen und den Austritt zu verschließen,
so daß insbesondere auch Material aus dem Bohrloch nicht
in den Innenraum des Ankerrohres eindringen kann. Die erfin
dungsgemäße Lösung ist darüber hinaus besonders vorteilhaft,
weil sie an den Bohrstangen keinerlei Änderungen erfordert.
Vielmehr müssen nur die Kupplungsmuttern entsprechend umge
rüstet, d. h. mit Bohrungen und mit der flexiblen Manschette
ausgerüstet werden, um die gewünschte Rückschlagventilwir
kung zu gewährleisten. Weiter vorne ist bereits darauf
hingewiesen worden, daß durch entsprechende Bemessung der
Manschette oder entsprechende Veränderung des Rückschlag
ventils die Möglichkeit gegeben ist, das nacheinander An
sprechen der einzelnen Kupplungsmuttern/Rückschlagventile
vorzugeben.
Gemäß einer Ausbildung der vorliegenden Erfindung
weisen die Abschnitte eine Länge von 1 bis 3 m auf und
sind entsprechend den Verpreßhorizonten miteinander über
Kupplungsmuttern mit Bohrungen verbunden. Damit ist klarge
stellt, daß die Länge der Abschnitte den jeweiligen Ver
preßhorizonten entsprechend gewählt werden kann, so daß
entweder in gleichmäßigen Abständen oder aber in den jeweils
erforderlichen Abständen verpreßt bzw. nachverpreßt werden
kann. Die einzelnen Abschnitte können dabei immer in der
gleichen Weise, d. h. ohne besondere Beachtung eingebracht
werden; durch die die einzelnen Abschnitte verbindenden
Kupplungsmuttern ist dann immer der Austritt des Injektions
mittel in den vorgesehenen Bereich, d. h. im Bereich des
Zusammenstoßens der Abschnitte sicher gestellt ist.
Um beim Einschieben des Ankerrohrs eine Beschädigung
der Manschetten zu vermeiden, sieht die Erfindung vor,
daß die Kupplungsmuttern die Manschette ganz oder teilweise
aufnehmende Ausnehmungen aufweisen. In diese Ausnehmungen
werden die Manschetten eingelegt bzw. so über die Kupplungs
muttern geschoben, daß sie dann in diesen Ausnehmungen
Platz finden. Die Manschetten bestehen in der Regel aus
Gummi oder einem ähnlichen Material, so daß nicht ganz
vermieden werden kann, daß die Reibung für das Bohrklein
oder auch die eingebrachte Dickspülung sich in diesem Be
reich erhöht. Um hier Verstopfer zu vermeiden, sieht die
Erfindung ergänzend vor, daß die Manschette durch einen
Schutzmantel und zwar vorzugsweise einen kettenhemdartigen
abgedeckt ist. Der kettenhemdartige Schutzmantel erlaubt
das "Aufblähen" der Manschette, sichert aber gleichzeitig
das Vorbeigleiten der Dickspülung bzw. des Bohrkleins.
Um über die Länge des Ankerrohres gesehen gezielt
und nacheinander ein Nachverpressen zu ermöglichen, sieht
die Erfindung vor, daß die Flexibilität der Manschette
oder des Schutzmantels einstellbar bzw. veränderbar ist.
Dies kann dadurch erreicht werden, daß für die Manschette
unterschiedliches Material bzw. beispielsweise Kunststoff
oder Gummi mit unterschiedlicher Vorspannung Verwendung
findet, so daß die einzelnen "Rückschlagventile" gezielt
und nacheinander angesprochen werden können.
Beim Einschieben eines Doppelpackers kann ebenfalls
ein Nachverpressen in vorgegebenen Schritten vorgenommen
werden. Um hier die Fixierung der beiden Packer jeweils
im gleichmäßigen und richtigen Abstand zur Bohrung in der
Kupplungsmutter zu erreichen, ist es von Vorteil, wenn
die Innenwandung der Abschnitte endseitig mit Rillen ver
sehen ist. Dabei wirken die Rillen gleichzeitig zusätzlich
abdichtend und das insbesondere dann, wenn gemäß einer
weiteren Ausbildung die in das Ankerrohr einschiebbaren
Doppelpacker eine mit den Rillen korrespondierend ausgebil
dete Oberfläche aufweisen. Beim Einschieben der Doppelpacker
stellt die Bedienungsperson praktisch durch entsprechenden
Widerstand o. ä. fest, daß der Doppelpacker nun in der vorge
sehenen Position steckt. Dann wird der Doppelpacker aufge
bläht und festgesetzt, um anschließend das Verpreßmaterial
bzw. Injektionsmaterial über den Zwischenraum zwischen
den Packern und durch die Kupplungsmutter hindurch in
das Gebirge einzupressen.
Ein gleichmäßiges Austreten des Injektionsmittel im
Bereich der Kupplungsmutter wird erfindungsgemäß dadurch
sichergestellt, daß über den Umfang der Kupplungsmutter
verteilt vier Bohrungen ausgebildet sind. Theoretisch denk
bar ist auch der Einsatz von drei oder fünf oder auch sechs
Bohrungen, doch hat die Verwendung von vier Bohrungen den
Vorteil, daß die Stabilität der Kupplungsmutter sicher
erhalten bleibt, gleichzeitig aber genügend Injektionsmittel
austreten kann, um mit dem notwendigen hohen Druck ins
Gebirge einzudringen.
Weiter vorn ist erwähnt, daß die Manschette durch
einen Schutzmantel abgedeckt sein kann. Denkbar ist es
dabei, daß durch den Schutzmantel eine so weitreichende
Abdeckung und ein Schutz der Manschette gewährleistet ist,
daß ein Versenken in die Kupplungsmutter gar nicht notwendig
ist. Dies hat den Vorteil, daß die Herstellung der Kupp
lungsmutter billiger und ihre Stabilität im Verbindungs
bereich zwischen zwei Abschnitten des Ankerrohres höher
ist.
Ein gezieltes Ansprechen der einzelnen "Rückschlag
ventile" im Bereich der Kupplungsmuttern kann dadurch ge
fördert werden, daß die Ausnehmung in der Kupplungsmutter
trichterförmig zur Bohrung hin abfallend und die Innenseite
der Manschette korrespondierend ausgebildet ist. Bei ent
sprechend hohem Druck braucht das Injektionsmittel nicht
die gesamte Manschette anzuheben, sondern vielmehr nur
den Mittenbereich, während dann ein Austreten in den Rand
bereichen ohne weiteres möglich ist, weil hier die Man
schette dünner ist. Außerdem ergibt sich so eine Art Düsen
wirkung, was bezüglich des Eindringens in das Gebirge Vor
teile aufweist.
Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß ein Hang-
bzw. Gebirgssicherungsverfahren geschaffen ist, das insbe
sondere im Bereich zum Abrutschen neigender Hänge vorteil
haft eingesetzt werden kann, da mit Hilfe des Verfahrens
und des entsprechend erfindungsgemäßen Verpreßankers eine
Armierung in den Hang eingebracht werden kann, die durch
umgebende Verpreßzonen zusätzlich stabilisiert wird. Das
gezielte Einbringen der Verpreßanker mit gleichzeitiger
Dickspülung oder aber auch mit Verpressen durch Zementtrübe
o. ä. ergibt die Möglichkeit, Anker unterschiedlicher Länge
aber insbesondere auch unterschiedlicher Richtung einzu
bringen, so daß eine wirkliche Armierung erzielt werden
kann, die einen solchen Hang absichert. Dabei ist vorteil
haft auch die Möglichkeit gegeben, mit einem derartigen
Tunnel dicht an den Hangbereich heranzugehen, was bisher
aufgrund der fehlenden Stabilität in aller Regel nicht
möglich war. Der Verpreßanker selbst zeichnet sich durch
einen verhältnismäßig einfachen Aufbau aus, wobei vorteil
haft über die gesamte Länge in beliebig einzustellenden
Abständen durch die Kupplungsmutter hindurch Verpreßmaterial
bzw. Injektionsmittel in das Gebirge eingepreßt wird. Die
Bohrstange selbst bleibt unverändert, nur daß beispielsweise
die Länge der Abschnitte den jeweils gewünschten Verpreß
zonen entsprechend eingestellt wird oder aber indem immer
gleichmäßige Abschnitte von beispielsweise 1,50 m Länge
zur Verwendung kommen. Die Kupplungsmuttern mit den inte
grierten Rückschlagventilen sorgen dann dafür, daß durch
die beiden im Abstand fixierten Abschnitte und die Bohrung
in der Kupplungsmutter hindurch Verpreßmaterial austreten
kann. Die Kupplungsmuttern bzw. die integrierten Ventile
können dabei so eingestellt werden, daß die einzelnen Ab
schnitte nacheinander oder aber auch in anderen Schritten
angesprochen werden können. Das Verfahren ist sehr viel
seitig und löst Probleme, die bisher als unlösbar angesehen
worden sind. Auch für die Baugrund- bzw. für die Sicherung
der Wände von Baugruben eignet sich das Verfahren und der
erfindungsgemäße Verpreßanker sehr gut, weil, wie auch
bei Hangsicherungsmaßnahmen, die eingebrachte und zwar
pro Abschnitt eingebrachte Injektionsmittelmenge genau
festgestellt und nachgehalten werden kann.
Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegen
standes ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
der zugehörigen Zeichnung, in der bevorzugte Ausführungs
beispiele mit den dazu notwendigen Einzelheiten und Einzel
teilen dargestellt sind. Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch einen rutschgefähr
deten Hang mit Tunnel,
Fig. 2 einen Schnitt durch ein Bohrloch mit
angedeuteter abschnittsweiser Nachver
pressung,
Fig. 3 einen Schnitt durch eine Kupplungsmutter
mit integriertem Rückschlagventil,
Fig. 4 einen Schnitt durch ein geöffnetes
Kupplungsmutter-Rückschlagventil,
Fig. 5 einen Querschnitt durch eine Kupplungs
mutter mit Bohrungen und
Fig. 6 einen Schnitt durch eine Kupplungsmutter
mit eingebrachtem Doppelpacker.
Fig. 1 zeigt einen Tunnel (1), der in einen rutschge
fährdeten Hand eingebracht ist und durch einen Sicherungs
ausbau so abgesichert ist, daß er aus einer Vielzahl von
Verpreßankern (3, 4, 5) bestehend dicht an den Hang (6)
herangelegt werden kann. Dies bedeutet, daß das Überlagern
der Deckgebirge (7) nur eine geringe Dicke aufweist, dennoch
aber ein Abrutschen des Hangs (6) ausgeschlossen ist. Der
Sicherungsausbau (2) besteht aus miteinander verbundenen
Profilbögen, in die oder mit denen kombiniert die Ver
pressungsanker (3, 4, 5) eingebracht sind. Angedeutet ist,
daß diese Verpreßanker (3, 4, 5, 5′) auch sich kreuzend
eingebracht werden können.
Die einzelnen Verpreßanker (3, 4, 5) verfügen über
ein Ankerrohr (10), auf das ein Gewinde (11) aufgebracht
ist. Dieses Gewinde gibt die Möglichkeit, das Ankerrohr
(10) aus einzelnen Abschnitten (12, 15, 16) zusammenzu
setzen, die nacheinander in das Bohrloch (13) eingebohrt
werden. Am Bohrlochmund (14) ist eine hier nur angedeutete
Platte mit Mutter angeordnet, über die eine gewisse Vor
spannung auf das Ankerrohr (10) aufgebracht werden kann.
Das Einbohren der einzelnen Abschnitte (12, 15, 16)
erfolgt mit Hilfe einer auf den vorderen Abschnitt (16)
aufsitzenden Bohrkrone (17). Diese Bohrkrone (17) verbleibt
im Bohrlochtiefsten und ist wie gezeigt von Injektions
material (22) umgeben.
Die einzelnen Abschnitte (12, 15, 16) werden über
Kupplungsmuttern (18, 19) jeweils verbunden, wobei durch
einen hier nicht sichtbaren Mittenstop sichergestellt ist,
daß die miteinander zu verbindenden Abschnitte (12, 15
bzw. 15, 16) jeweils gleich weit in die Kupplungsmutter
(18, 19) eingedreht sind.
Die einzelnen Kupplungsmuttern (18, 19) weisen eine
besondere Ausbildung auf, auf die noch weiter hinten einge
gangen wird. Dadurch ist es möglich, durch die Kupplungs
muttern (18, 19) hindurch Injektionsmaterial einzupressen,
so daß um diese Kupplungsmuttern (18, 19) herum Verpreß
birnen (20, 21) entstehen. Das Besondere bei diesen Verpreß
birnen (20, 21) ist das, daß um die normale Schicht von
Injektionsmaterial (22) herum noch eine Nachpreßzone (23)
vorgegeben ist, die durch entsprechendes Einpressen von
Injektionsmaterial (22) mit hohem Druck erreicht wird.
Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch ein entsprechendes
Bohrloch (13), das nur abschnittsweise dargestellt ist
und wobei die entsprechenden Verpreßbirnen (20, 21) nur
eine relativ geringe Dicke aufweisen. Dadurch, daß man
die eingebrachte Menge an Injektionsmaterial und den Druck
nachhält, kann die Nachpreßzone (23) bzw. kann die gesamte
Verpreßbirne (20, 21) in ihrer Ausbildung und Größe jeweils
genau dimensioniert hergestellt werden.
Die in Fig. 2 wiedergegebenen Kupplungsmuttern (18,
19) sind in Fig. 3 teilweise im Schnitt wiedergegeben.
Dabei wird deutlich, daß rechtwinklig zur Bohrstangenlängs
achse (25) in der Kupplungsmutter (18, 19) Bohrungen (26)
ausgebildet sind. Diese Bohrungen (26) sind durch die rund
umlaufende und mit Spannung aufgebrachte Manschette (27)
abgedeckt. Dadurch entsteht das schon erwähnte "Rückschlag
ventil", wobei vorteilhaft eine Bearbeitung der Abschnitte
(12, 15, 16) nicht notwendig ist, weil durch den Mittenstop
(28) die jeweiligen Enden der Abschnitte (12, 15, 16) im
Abstand verbleiben, so daß sich die notwendige kreisförmige
Öffnung ergibt, durch die hindurch das Injektionsmaterial
an die Bohrungen (26) herankommen kann.
Die Bohrungen (26) sind somit nur in der Kupplungs
mutter (18, 19) ausgebildet, in der auch eine Ausnehmung
(29) zur Aufnahme der Manschette (27) vorgesehen ist. Diese
Manschette (27) besteht aus Gummi oder einem ähnlichen
flexiblen Material. Sie öffnet automatisch, wenn durch
die Bohrung (26) hindurch Injektionsmaterial mit hohem
Druck eindringt. Die Breite der Manschette muß nicht unbe
dingt der in Fig. 3 gezeigten entsprechen. In der Regel
reicht auch eine wesentlich schmalere Manschette (27) aus,
um die Wirkung eines Rückschlagventils zu erreichen.
Fig. 3 und auch die nachfolgenden Fig. 4 und 6 zeigen
die Verbindung der einzelnen Abschnitte (12, 15 bzw. 15, 16)
durch eine Kupplungsmutter (18 bzw. 19). Über den Mittenstop
(28) ist sichergestellt, daß beide Abschnitte (12, 15,
16) jeweils gleichmäßig tief in die Kupplungsmutter (18, 19)
eindringen, so daß die Stabilität der Verbindung gewähr
leistet ist.
Fig. 4 zeigt eine Kupplungsmutter (18, 19) mit inte
griertem "Rückschlagventil", wobei hier angedeutet ist,
daß durch das eingebrachte Injektionsmaterial das Ventil
gerade öffnet, so daß das Injektionsmaterial entsprechend
in den die Ankerstange umgebenden Hohlraum und dann in
das Gebirge eindringen kann. Beim Nachverpressen wird das
Injektionsmaterial (22) im die Ankerstange umgebenden Hohl
raum aufgesprengt, so daß durch die entstehenden Ritzen
hindurch Injektionsmaterial auch in das Gebirge eindringt.
Fig. 5 zeigt einen Schnitt durch ein Bohrloch im
Bereich einer Kupplungsmutter (18, 19), wobei das Ankerrohr
(10) bzw. der Abschnitt (12) mit seinem Ende sichtbar wird
und die Kupplungsmutter (18), die hier insgesamt vier Boh
rungen (26, 31, 32) aufweist. Diese Bohrungen (26, 31,
32) sind von der Manschette (27) umgeben.
Fig. 6 zeigt die Kupplungsmutter (18, 19) wiederum
teilweise im Längsschnitt, wobei deutlich wird, daß hier
die Manschette (27) zusätzlich durch einen Schutzmantel
(33) abgedeckt und abgesichert ist. Statt der hier vorge
sehenen Einlassung in die Kupplungsmutter (18) ist es auch
denkbar, die Manschette (27) einfach auf die Kupplungsmutter
aufzusetzen und dann durch den Schutzmantel (33) abzu
sichern.
Auf der Innenseite bzw. Innenwandung (34) der Ab
schnitte (12, 15) sind Rillen (35) aufgebracht, die mit
der entsprechenden Ausbildung der Oberfläche (41) des einge
schobenen Doppelpackers (39) korrespondieren. Die beiden
Teile des Doppelpackers (39, 39′) sind über das Verpreßrohr
(40) verbunden, das mittig eine Rohrerweiterung (42) und
einen Rohrauslaß (43) aufweist. Auf diese Weise ist
nach dem Einbringen des Doppelpackers (39) ein Verspannen
möglich, um dann anschließend das Injektionsmaterial (22)
einzupressen, das sich dann an den Kanten (44, 45) der
Abschnitte (12, 15) vorbei in die Bohrungen (26, 31, 32)
drückt, um die Manschette (27) anzuheben und dann in den
Hohlraum zwischen Ankerrohr (10) und Gebirge einzudringen
und von dort auch ins Gebirge selbst.
Die Innenseite (37) der Manschette (27) ist, wie Fig. 6
zeigt, plan ausgebildet. Denkbar ist aber auch, die Innen
seite (37) und die Ausnehmung (29) trichterförmig bzw.
pyramidenförmig auszubilden, so daß nach kurzem Anheben
der Manschette (27) bereits Injektionsmaterial austreten
kann.
Alle genannten Merkmale, auch die den Zeichnungen
allein zu entnehmenden, werden allein und in Kombination
als erfindungswesentlich angesehen.
Claims (15)
1. Verfahren zur Sicherung rutschgefährdeter Hänge
bei einem oberflächennahen Tunnel oder zur Sicherung von
Baugrubenwänden durch Einbringen einer Stahlarmierung aus
Ankern und gleichzeitigem Verpressen mit Injektionsmitteln
unter hohem Druck,
dadurch gekennzeichnet,
daß über die Länge des einzelnen Verpreßankers gesehen
in vorbestimmten Abständen nacheinander Injektionsmittel
durch das Ankerrohr und die im Abstand angebrachten Rück
schlagventile hindurch ins Gebirge eingepreßt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß beim Einbohren des Verpreßankers Dickspülung eingebracht
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach dem Einbohren des Verpreßankers die Bohrung
zementiert und daß diese Injektionsbohrung anschließend
gezielt über die in vorbestimmten Abständen angeordneten
Rückschlagventile hindurch aufgesprengt, nachverpreßt und
das Gebirge damit verfestigt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Aufsprengen und Nachverpressen durch Ansprechen
der Rückschlagventile vom Rohrinneren abschnittsweise durch
geführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verpreßmengen während des Aufsprengens und Nachver
pressens über Druck- und Mengenschreiber registriert werden.
6. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das abschnittsweise Aufsprengen und Nachverpressen
durch unterschiedliche Einstellung der Rückschlagventile
erreicht wird.
7. Verpreßanker mit einem außen ein aufgerolltes
Gewinde aufweisenden Ankerrohr, das aus einzelnen Ab
schnitten zusammengesetzt ist, die über eine mit korres
pondierendem Gewinde mit Mittenstop ausgerüstete Kupplungs
mutter miteinander verbunden sind, zur Durchführung des
Verfahrens nach Anspruch 1 bis Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die die Abschnitte (15, 16) miteinander verbindende
Kupplungsmutter (18, 19) mit im Bereich des Mittenstops
(28) ausgebildeten, rechtwinklig zur Bohrstangenlängsachse
(25) verlaufenden Bohrungen (26, 31, 32) versehen ist und
daß eine die Bohrungen abdeckende, flexible Manschette
(27) vorgesehen ist.
8. Verpreßanker nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abschnitte (15, 16) eine Länge von 1 bis 3 m auf
weisen und den Verpreßhorizonten entsprechend miteinander
über Kupplungsmuttern (17, 18) mit Bohrungen (26, 31, 32)
verbunden sind.
9. Verpreßanker nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kupplungsmuttern (18, 19) die Manschette (27) ganz
oder teilweise aufnehmende Ausnehmungen (29) aufweisen.
10. Verpreßanker nach Anspruch 7 bis Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Manschette (27) durch einen kettenhemdartigen
Schutzmantel (33) abgedeckt ist.
11. Verpreßanker nach Anspruch 7 oder Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Flexibilität der Manschette (27) oder des Schutz
mantels (33) einstellbar bzw. veränderbar ist.
12. Verpreßanker nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Innenwandung (34) der Abschnitte (15, 16) endseitig
mit Rillen (35) versehen ist.
13. Verpreßanker nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß über den Umfang der Kupplungsmutter (18, 19) verteilt
vier Bohrungen (26, 31, 32) ausgebildet sind.
14. Verpreßanker nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausnehmung (29) in der Kupplungsmutter (18, 19)
trichterförmig zur Bohrung (26) hin abfallend und die Innen
seite (37) der Manschette (27) korrespondierend ausgebildet
sind.
15. Verpreßanker nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die in das Ankerrohr (10) einschiebbaren Doppelpacker
(39) eine mit den Rillen (35) korrespondierend ausgebildete
Oberfläche (41) aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4232290A DE4232290A1 (de) | 1992-09-28 | 1992-09-28 | Verfahren zur Sicherung rutschgefährdeter Massen beim Tunnelbau und Verpreßanker |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4232290A DE4232290A1 (de) | 1992-09-28 | 1992-09-28 | Verfahren zur Sicherung rutschgefährdeter Massen beim Tunnelbau und Verpreßanker |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4232290A1 true DE4232290A1 (de) | 1994-03-31 |
Family
ID=6468900
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4232290A Withdrawn DE4232290A1 (de) | 1992-09-28 | 1992-09-28 | Verfahren zur Sicherung rutschgefährdeter Massen beim Tunnelbau und Verpreßanker |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4232290A1 (de) |
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