DE575528C - Verfahren zum Schutze gegen Wassereinbrueche und zur Suempfung von Gruben mit Kalksteinliegendem, bei dem Beton von UEbertage her durch Bohrloecher eingefuehrt wird - Google Patents

Verfahren zum Schutze gegen Wassereinbrueche und zur Suempfung von Gruben mit Kalksteinliegendem, bei dem Beton von UEbertage her durch Bohrloecher eingefuehrt wird

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DE575528C
DE575528C DESCH85195D DESC085195D DE575528C DE 575528 C DE575528 C DE 575528C DE SCH85195 D DESCH85195 D DE SCH85195D DE SC085195 D DESC085195 D DE SC085195D DE 575528 C DE575528 C DE 575528C
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    • E21EARTH OR ROCK DRILLING; MINING
    • E21FSAFETY DEVICES, TRANSPORT, FILLING-UP, RESCUE, VENTILATION, OR DRAINING IN OR OF MINES OR TUNNELS
    • E21F17/00Methods or devices for use in mines or tunnels, not covered elsewhere
    • EFIXED CONSTRUCTIONS
    • E21EARTH OR ROCK DRILLING; MINING
    • E21DSHAFTS; TUNNELS; GALLERIES; LARGE UNDERGROUND CHAMBERS
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Description

  • Verfahren zum Schutze gegenWassereinbrüche und zur Sümpfung von Gruben mit Kalksteinliegendem, bei dem Beton von Übertage her durch Bohrlöcher eingeführt wird Gruben, bei denen das Liegende, z. B. des Kohlenflözes, von einem aus Triaskalkstein oder -dolomit bestehenden Becken gebildet wird, sind der ständigen Gefahr des Wassereinbruches aus dem Liegenden und infolgedessen der Gefahr des Ersaufens ausgesetzt. 1n dem erwähnten Gestein bilden sich nämlich durch die Einwirkung der Niederschlagsgewässer Höhlen, Hohlräume, Spalte, die mit Wasser gefüllt sind, dessen Druck nach der Tiefe mehr und mehr zunimmt, und sobald sich der unter dem Niveau dieser Gewässer geführte Bergbaubetrieb einem derartigen Hohlraum, Spalt o. dgl. zu sehr nähert öder ihn sogar erschließt, dringt das Wasser in die betreffende Grube hinein.
  • Falls die Menge und der Druck des eindringenden Wassers nicht übermäßig groß ist, kann der Bergbaubetrieb in der betreffenden Grube durch Anwendung der üblichen Arten der Entwässerung, namentlich des Auspumpens sowie evtl. der örtlichen Zementierung der Wassereinbruchsstelle und deren Umgebung, auch nach dem Wassereinbruch noch aufrechterhalten werden; insbesondere bei in größerer Tiefe befindlichen Flözen wird jedoch die Grube von Wasser in einer so gewaltigen Menge und mit so großem Druck überflutet, daß die betreffende Grube rettungslos ersäuft. In einer derartigen Grube bleibt meistens wertvolles Material in großer Menge zurück, das bisher infolge des Ersaufens als endgültig verloren gegolten hat, so daß schon aus diesem Grunde, aber auch mit Rücksicht auf die sonstigen Gefahren und Verluste, die die normalen Begleiterscheinungen eines derartigen Ersaufens bilden, außerordentlich große technische und wirtschaftliche Interessen damit verknüpft sind, Mittel zu schaffen, die geeignet sind, dem Ersaufen von in einem Becken aus mit Wasser gesättigtem Kalkstein und Dolomitgestein unter dem Wasserniveau arbeitenden Gruben wirksam vorzubeugen bzw. derartige, evtl. bereits ersoffene Gruben von neuem betriebfähig zu machen.
  • Die vorliegende Erfindung bezweckt die Lösung des obigen, bisher noch nicht gelösten technischen Problems.
  • Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis des Erfinders, daß das Kalksteinliegende von den Höhlen, Hohlräumen, Spalten (deren Vorhandensein an sich ebenso bekannt ist wie ihr Wasservorrat und sein Verhalten bei Liegenddurchbrüchen) nicht systemlos und schwammartig durchwoben ist, sondern daß es unter der Sohle des Flözes in einer verhältnismäßig geringen Tiefe von etwa 3o bis 40 in einer derartigen Verkarstung unterworfen war, als dessen Ergebnis das Liegende des Bergreviers von in bestimmten, Richtungen fließenden Karstbächen durchkreuzt wird, die im Falle eines Wassereinbruches in die tiefer liegenden Gruben nicht nur die Niederschlagsgewässer, sondern außerdem auch jene Wassermassen hinein- bzw. ableiten, die von den Flüssen oder Bächen der Erdoberfläche der Umgebung ständige Nachspeisung in durch Auspumpen nicht erschöpfbarer Menge erhalten.
  • Auf Grund der obigen Erkenntnis besteht nun die Erfindung darin, daß von Übertage her durch Bohrlöcher Beton in. die den Liegendkalk durchziehenden wasserführenden Klüfte selbst, und zwar vor oder nach Beginn der Abbauarbeiten, eingeführt wird.
  • Das Abschließen von wasserführenden Klüften durch Einführen von Zement und Beton ist an sich wohl bekannt, und es ist auch bekannt, ersoffene Gruben mit Liegendkalk durch Einführen von Beton durch Bohrlöcher von Übertage her abzudämmen. Das Neue besteht demgegenüber darin, daß beim erfin-, dungsgemäßen Verfahren mit dem eingeführten Beton von der Seite des Liegendkalkes her die Ouelle des Einbruchswassers selbst verstopft wird, indem durch eingeführten Beton die verkarstet gewesene obere Schicht des Liegendkalkes entkarstet wird. Auf diese Weise wird die Grube gegen Wassereinbrüche für ihre ganze Lebensdauer mit vollkommener Sicherheit geschützt, da durch die Entkarstung des Liegendkalkes im Bereiche der Grube die Ouelle des Einbruchswassers vernichtet wurde, während bei den bekannten Verfahren die mit Wassereinbruch ständig drohende Wasserquelle im Liegendkalk unversehrt bleibt. Im Vergleich zu dem bekannten Abdämmen bietet das Verfahren gemäß der Erfindung auch den Vorteil, daß die Entkarstung des Liegendkalkes vorbeugend schon durchgeführt werden kann, bevor noch mit den Abbauarbeiten überhaupt begonnen wurde.
  • Die Erfindung soll ausführlicher an Hand der Zeichnung erläutert werden, deren Abb. i als Anwendungsbeispiel des neuen Verfahrens nach der gebrochenen Linie i-i der Abb. z einen teilweisen und schematischen Schnitt eines Kohlenbeckens veranschaulicht, dessen Liegendes aus verkarstetem Kalkstein besteht, während Abb.2 die schematische Draufsicht zu Abb. I zeigt. ` In Abb. i bedeutet A das Kohlenflöz, Al einen durch -den Schacht I erreichbaren Förderstollen, A2 die mit dem Wetterschacht K verbundene Wetterstrecke, E das Deckgestein oder Hangende des Kohlenflözes A, C das aus Kalkstein o. dgl. bestehende beckenförmige Liegende der Kohlenlagerstätte, das von einem oder von mehreren Karstbächen D durchkreuzt wird, und B bedeutet eine sandige lettige Schicht, die man in vielen Fällen zwischen dem Flöz A und dem eigentlichen Liegenden C eingelagert findet.
  • Wie aus Abb. i zu ersehen ist, arbeitet dieses Köhlenbergwerk tief unter dem Niveau des Karstwassers, so daß, falls durch den Bergbaubetrieb das Profil des Karstbaches D oder einzelne Abzweigungen desselben sich zu sehr nähern oder aber erschlossen werden, wie dies in Abb. i z. B. bei A4 angedeutet wurde, das Karstwasser an dieser Stelle mit großem Druck in-die Grube einbricht.
  • Gemäß der Erfindung wird die durch einen derartigen Wassereinbruch ersoffene Grube dadurch wieder betriebfähig gemacht, daß der Karstbach D von Übertage her durch Tiefbohrung erschürft und dann durch ein oder mehrere Tiefbohrlöcher FI, F2 hindurch mittels Versatzmaterials verstopft wird.
  • Wie dies auch auf der Zeichnung angedeutet wurde, können sich die Bohrlöcher F1, F2 von der Wassereinbruchstelle A4 auf größerer, evtl. mehrere hundert Meter betragender Entfernung befinden, und diese Tiefbohrlöcher dringen in entsprechender Tiefe in das unter dem Flöz A befindliche Liegende C selbst hinein.
  • Das durch das Tiefbohrloch F1 eingeführte Versatzmaterial dringt infolge seines Eigengewichtes in den Karstbach D hinein, dessen Wasserströmung dann die allmähliche Verstopfung des Baches ebenfalls befördert, indem diese Strömung daran mitwirkt, das Versatzmaterial in den siphonartigen Windungen des Karstbaches bis zu einem gewissen Niveau, z. B. bis zur Höhe D,., hochzuheben; wird hierauf Versatzmaterial durch das Tiefbohrloch F,. auch weiter noch eingeführt, dann verstopft dieses Material allmählich den oberen Teil des Karstbaches, der sich über der Einmündungsstelle D2 des Bohrloches F,, auf der Zeichnung rechts,» befindet und in Abb. i wegen Platzmangels nicht mehr dargestellt werden konnte. Zur wirksameren Verstopfung des Karstbaches D *kann das Versatzmaterial in die Bohrlöcher evtl. auch mit künstlich erhöhtem Druck, z. B. mittels der an sich bekannten Zementpumpen, hineingepreßt ,'erden. , Zum Verstopfen können Sand, Kieselstein oder ein sonstiges, jeweils zur Verfügung stehendes Versatzmaterial Verwendung finden, das vom Karstwasser nicht gelöst wird und dem eine beliebige Zementart, z. B. Portlandzement, Aluminiumzement, zugesetzt werden kann. Da die Verstopfung derartiger Karstbäche große Materialmassen beansprucht, wird die verhältnismäßige Menge des angewendeten Zementzusatzes zweckmäßig niedrig, z. B. im Verhältnis i : io, gewählt.
  • Infolge Verstopfung des Karstbaches D wurden jene Gruben des Bergreviers, in denen ein Wassereinbruch noch nicht stattgefunden hat, präventiv der vorher drohenden Gefahr des Wassereinbruches. entzogen, während in jenen Gruben, in denen, wie z. B. an der Stelle A4, ein Wassereinbruch bereits stattgefunden hat, der weitere Wasserzufluß entweder ganz aufgehoben oder aber auf eine Menge und einen Druck reduziert wurde, daß es nunmehr möglich geworden ist, zur völligen Entwässerung die hierzu normal üblichen Methoden, das Auspumpen sowie evtl. die örtliche Zementierung der Wassereinbruchsöffnung A4 und deren Umgebung, anzuwenden. Dabei kann man, da infolge des vorherigen Verstopfens des Karstbaches D Wassereinbrüche großen Umfanges nicht mehr zu befürchten sind, auch in der Weise vorgehen, daß man durch im Bergbau übliche Arbeitsweisen unter das Kohlenflöz A und die evtl. vorhandene sandige, lettige Zwischenschicht B vordringt und mittels besonderer Stollen G und H (Abb. r) jene Höhlen, Risse, Spalte usw. kleineren Umfanges aufsucht, auf die die dichtende Wirkung des Verstopfens des Karstbaches D von der Seite der Tiefbohrlöcher F1, F2 sich evtl. nicht voll erstreckt hat, so daß die Verstopfung bzw. Abdichtung dieser Höhlen o. dgl. nunmehr von der Seite des Kohlenflözes und unter demselben wirksam durchgeführt werden kann.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Schutze gegen Wassereinbrüche und zur Sümpfung von Gruben mit Kalksteinliegendem, bei dem Beton von Übertage her durch Bohrlöcher eingeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Beton in die den Liegendkalk durchziehenden wasserführenden Klüfte vor oder nach Beginn der Abbauarbeiten eingeführt wird.
DESCH85195D 1927-12-02 1928-01-20 Verfahren zum Schutze gegen Wassereinbrueche und zur Suempfung von Gruben mit Kalksteinliegendem, bei dem Beton von UEbertage her durch Bohrloecher eingefuehrt wird Expired DE575528C (de)

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DESCH85195D Expired DE575528C (de) 1927-12-02 1928-01-20 Verfahren zum Schutze gegen Wassereinbrueche und zur Suempfung von Gruben mit Kalksteinliegendem, bei dem Beton von UEbertage her durch Bohrloecher eingefuehrt wird

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