DE550926C - Verfahren zum Schutze gegen Wassereinbrueche - Google Patents
Verfahren zum Schutze gegen WassereinbruecheInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum
Schütze gegen Wassereinbrüche und zur Sümpfung von Gruben mit Kalkstein- oder
Dolomitliegendem, bei dem von Übertage her durch Bohrlöcher Beton eingeführt wird.
Es kann hierbei in der Weise vorgegangen werden, daß der Beton in die das Liegendgestein
durchziehenden, wasserführenden Klüfte (Karstbächer) vor oder nach Beginn der Abbauarbeiten
eingeführt wird.
Die Erfindung bezweckt, die praktische Ausführung von Verfahren dieser Art in
hohem Maße zu erleichtern.
Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß nach oder während des Abteufens
des Bohrloches in dasselbe ein das Liegendgestein angreifendes Chemikal, zweckmäßig
eine Säurelösung, eingeführt und mittels dieses Chemikals der zur Überführung des Versatzmaterials in die Kluft erforderliche
Verbindungsweg zwischen Bohrloch und Kluft erweitert oder geschaffen wird.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird ermöglicht, das Bohrloch, für das zementhaltige
Versatzmaterial innerhalb des jeweils in Betracht kommenden Bereiches an einer beliebigen Stelle abzuteufen, während es bisher
notwendig war, die im Bergbau üblichen und vielfach sehr umständlichen Schürfmethoden
sorgfältigst anzuwenden, um sicher zu erreichen, daß das Bohrloch tatsächlich in
eine wasserführende Kluft (Karstbach) trifft, was auf Grund des Schluckvermögens des
Bohrloches festgestellt werden kann.
Es ist bekannt, zur Erhöhung der Ergiebigkeit von Ölquellen die Porosität des Gesteins
dadurch zu erhöhen, daß das feste Gestein durch. Einführung von das Gestein· angreifenden
Chemikalien in eine sandartige Masse umgewandelt und dabei evtl. auch die Höhlung
der Quelle vergrößert wird. Im Gegensatz hierzu handelt es sich bei der Erfindung
darum, zwischen Bohrloch und einer davon abseits liegenden Kluft einen Verbindungsweg
von solcher lichter Querschnittsgröße zu schaffen, daß die Kluft über diesen Verbindungsweg
mit festem Versatzmaterial verstopft werden kann.
Zur Erleichterung des Einspritzens von Zementmilch in feine Risse ist es ferner bekannt,
den Reibungswiderstand, den die Rißwandungen dem eindringenden Zement entgegensetzen,
durch vorheriges Einführen eines durch Mischen chemischer Lösungen gebildeten, als Schmiermittel wirkenden Nieder-Schlages
zu vermindern.
Demgegenüber besteht das Eigenartige der vorliegenden Erfindung darin, daß Risse
o. dgl., die schließlich voll verstopft werden sollen, durch ein Chemikal zunächst im Querschnitt
erweitert werden, was bisher nur bei Höhlungen (z. B. bei den erwähnten Quellen)
für zulässig erachtet wurde, die ständig in möglichst großer Weite offen zu bleiben
haben. Diese Arbeitsweise bietet den wesentliehen Vorteil, daß die derart künstlich erweiterten
Klüfte o. dgl. als Verbindungskanäle die unmittelbare Einführung von festem Ver-
sat2niaterial auch in trotz ihrer verhältnismäßigen Größe von Übertage her noch nicht
erschürfte, benachbarte Klüfte o. dgl. ermöglichen, deren Versteinung mit Zementmilch
gerade wegen ihrer Größe praktisch nicht in Frage kommt und die für festes Viersatzmaterial durch die bekannte Reibungsverminderung
gar nicht zugänglich gemacht werden könnten.
to Die Erfindung soll noch ausführlicher an Hand der Zeichnung erläutert werden, auf
der im senkrechten Schnitt als Anwendungsbeispiel schematisch ein Teil eines Kohlenbeckens
vor Beginn der Abbauarbeiten darts gestellt ist.
Auf der Zeichnung bedeutet A das Kohlenflötz,
C das Kalkstein- oder Dolomitliegende, D die dasselbe in seinem oberen Teile durchziehende,
wasserführende Kluft (Karstbach), B eine sandige, lettige Schicht, die man zwischen
dem Flötz A und dem eigentlichen' Liegenden C vielfach eingelagert findet. F bedeutet
das von E aus abgeteufte Tiefbohrloch. Gemäß der Zeichnung hat das Bohrloch/7
nicht in den Karstbach getroffen.
Im Sinne der Erfindung wird in der Weise vorgegangen, daß die kleinen Risse des Kalksteines
oder, falls solche nicht vorhaiideni sein sollten, die Stoßstellen F1 der einzelnen
Kalksteinschichten zwischen dem Bohrloch! und dem Karstbach D durch ein Chemikal
(Säuren), das durch das Bohrloch/7 zugeführt wird, abgesetzt bzw. ausgelöst werden, so daß
hierdurch zwischen Bohrloch und Karstbach ein so weiter Verbindungsweg geschaffen wird,
daß durch diesen hindurch nunmehr die zur Verstopfung bzw. vollkommenen Ausfüllung
des Karstbaches D erforderliche Menge von zementhaltigem Versatzmaterial, Kies o. dgl.,
mit Erfolg eingeführt werden kann.
Die Einführung des Chemikals, z. B. Salzsäure, Salpetersäure, erfolgt durch ein Bohrgestänge
oder ein Futterrohr, das aus säurebeständigem Stoffe hergestellt oder mit solchem
(z. B. mit Teer) überzogen ist, und zwar geschieht dies z. B. in der Weise, daß in das
Gestänge oder in das Bohrloch über einem Trichter ständig ein wenig Wasser eingelassen
und diesem in gleichmäßiger Verteilung Säure, z. B, 8 bis ι ο 1 pro Stunde, zugegeben wird,
es kann aber eine gewisse Menge Säure auch auf einmal eingegossen werden. In gewissen
Zeiträumen werden dann Schluckungsproben gemacht, und das Ätzen (Lösen) wird so lange fortgesetzt, bis das Schluckungsvermögen
dem jeweils gewollten Zwecke entspricht, z.B. 1000 bis 2000 1 pro Minute beträgt.
In Fällen, in denen der Druck des die Klüfte (Karstbächer) durchströmenden Wassers
so groß ist, daß das Wasser aus dem Bohrloch über die Erdoberfläche steigt, wird
in der Weise verfahren, daß das Bohrloch abgeschlossen und die Säure in dasselbe gegen
den Druck des Wassers mittels einer Pumpe eingedrückt wird, wobei an Stelle der Schlukkungsproben
zeitweise die aufsteigende Wassermenge gemessen wird.
Gemäß der Zeichnung ist das Bohrloch/7 unmittelbar von der Erdoberfläche £ her abgeteuft
worden, die Abteufung des Bohrloches/7 kann aber gegebenenfalls auch von
einer über dem Niveau des Karstwassers liegenden Strecke, z. B. von einem Förderstollen
her, erfolgen.
Claims (2)
1. Verfahren-zum Schütze gegen Wassereinbrüche
oder zur Sümpfung von Gruben mit Kalkstein- oder Dolomitliegendem, bei
dem durch Bohrlöcher, die von Übertage oder von einem über dem Niveau des Karstwassers liegenden Stollen abgeteuft
wurden, zementhaltiges Versatzmaterial in wasserführende Klüfte (Karstbächer) eingeführt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß der zur Überführung des Versatzmaterials vom Bohrloch in die Klüfte erforderliche
Verbindungsweg zwischen Bohrloch und Kluft mittels eines durch das Bohrloch hindurch eingeführten Chemikals erweitert
oder geschaffen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Chemikal in das
abgeschlossene Bohrloch mittels Pumpe eingedrückt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
BEtU.iK. <!Kn!>i:(*KT IN' EiER
Applications Claiming Priority (1)
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DE550926T | 1930-06-08 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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ID=6562852
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1930550926D Expired DE550926C (de) | 1930-06-08 | 1930-06-08 | Verfahren zum Schutze gegen Wassereinbrueche |
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Country | Link |
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DE (1) | DE550926C (de) |
FR (1) | FR720078A (de) |
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1930
- 1930-06-08 DE DE1930550926D patent/DE550926C/de not_active Expired
-
1931
- 1931-07-16 FR FR720078D patent/FR720078A/fr not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR720078A (fr) | 1932-02-15 |
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