DE3140027C2 - Verfahren zum Vorrichten und Vergasen eines Kohleflözes in großer Teufe - Google Patents
Verfahren zum Vorrichten und Vergasen eines Kohleflözes in großer TeufeInfo
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Abstract
Zur Vorbereitung des Abbaus wird in herkömmlicher Weise ein Netz von Stollen unterhalb des Niveaus einer auszubeutenden Schicht in das Gebirge vorangetrieben. Nun wird zwischen diesen Stollen und den auszubeutenden Schichten ein Wehrstoß mit einer Mindeststärke von vierzig bis fünfzig Metern freigelassen. Während der gesamten Vergasung sind die einzigen Verbindungen zwischen den Stollen und den im Abbau befindlichen Schichten eine Anzahl von Bohrungen geringen Durchmessers, die vor dem Beginn des Abbaus gebohrt wurden und mit in das Gebirge einzementierten Rohren ausgekleidet sind.
Description
— zwischen dem Flöz (1) und dem Streckennetz (5) ein Mindestabstand von 40 m verbleibt, daß
— das Streckennetz (5) mit dem Flöz (1) durch mindestens einen Blindschacht (7) verbunden
wird, daß
— von diesem Blindschacht (7) aus das zu vergasende RSz durch Strecken (8,15) oder Flözbohrup.gep.
aufgeschlossen wird, daß
— danach der Blindschacht (7) durch einen Betonpfropfen (14) großer Dicke verschlossen wird,
daß
— über diesen Betonpfropfen (14) eine Wassersäule von mehreren Metern Höhe eingefüllt wird
und daß
— in die Bohrungen (11,12,13) Rohre für die Vergasungsmittelzuleitung
einzementiert werden.
2. Verfahrer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Streckennetz (5) im unverritzten Gebirge noch mindestens eine separate, bis übertage
reichende Abluftbohrung(6) zugeordnet wird.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Vorrichten und Vergasen eines Kohleflözes in großer Teufe, mit
mindestens einem Schacht und einem davon ausgehenden Streckennetz, das unterhalb des zu vergasenden
Flözes aufgefahren wird und das über Bohrlöcher für die Vergasungsmittelzuleitung in Verbindung gebracht
und aus dem mittels Bohrlöchern das Gas zutagegebracht wird.
Ein derartiges Verfahren ist aus der US-PS 9 47 608 bekannt. Bei diesem bekannten Verfahren ergibt sich
das Problem, daß bei der Untertagevergasung eines Kohleflözes Gas in benachbarte Kohlefelder eintritt, die
für den Vergasungsvorgang vorbereitet werden. Insbesondere dann, wenn die Untertagevergasung in großer
Teufe erfolgt, geschieht der Vergasungsvorgang unter hohem Druck, so daß eine zuverlässige Abdichtung des
zu vergasenden Feldes erforderlich ist, da das Produktgas einen hohen Anteil an Kohlenoxid enthält.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile des bekannten Verfahrens zu vermeiden und
das Verfahren dahingehend weiterzuentwickeln, daß während der Untertagevergasung eines Kohleflözes in
benachbarten Kohlefeldern gearbeitet werden kann.
Die Lösung dieser Aufgabenstellung durch die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß zum Erhalten der
Befahrbarkeit des Streckennetzes zwischen dem Flöz und dem Streckennetz ein Mindestabstand von 40 m
verbleibt, daß das Streckennetz mit dem Flöz durch mindestens einen Blindschacht verbunden wird, daß von
diesem Blindschacht aus das zu vergasende Flöz durch Strecken oder Flözbohrungen aufgeschlossen wird, daß
danach der Blindschacht durch einen Betonpfropfen großer Dicke verschlossen wird, daß über diesen Betonpfropfen
eine Wassersäule von mehreren Metern Höhe eingefüllt wird und daß in die Bohrungen Rohre für die
Vergasungsmittelzuleitung einzementiert werden.
Durch das erfindungsgemäße Einhalten eines Mindestabstandes von 40 m zwischen Flöz und Streckennetz
wird sichergestellt, daß das Streckennetz auch während und nach dem Ausbrennen der Kohle im Flöz
ohne Gefahr durch die Bergleute begangen werden kann. Der vom Streckennetz zum darüberliegenden
Flöz führende Blindschacht, wird nicht nur durch einen Betonpfropfen verschlossen, sondern zusätzlich durch
einen hydraulischen Verschluß in Form einer Wassersäule von mehreren Metern Höhe abgedichtet, so daß
das unter hohem Druck stehende Gas weder durch den Querschnitt des Blindschachtes noch durch das diesen
Blindschacht umgebende Gestein, das sich beim Einbringen des Blindschachtes gelockert haben kann, in das
Streckennetz eindringen kann. Die das Streckennetz mit dem Flöz verbindenden Bohrungen sind überdies durch
in das Gebirge einzementierte Rohre ausgekleidet und somit vor Beginn der Untertagevergasung des jeweiligen
Flözes verschlossen.
Um die Belüftung des Streckennetzes ^u verbessern,
wird in Weiterbildung der Erfindung vorgeschlagen, dem Streckennetz im unverritzten Gebirge noch mindestens
eine separate, bis übertage reichende Abluftbohrung zuzuordnen, se daß die unterhalb jedes Vergasungsfeldes
liegenden Teile des Streckennetzes sicher bewettert werden können.
Aus »Bergbautechnik«, 1953, Seite 623, ist es zwar bekannt, für die Vergasung eines allerdings steil stehenden
Flözes in dessen Liegendem, aber parallel zur Feuerstrecke, eine weitere Strecke aufzufahren, aus der
Querschläge vorgetrieben werden. Diese Querschiäge dienen jedoch lediglich zur Aufnahme von Thermoelementen
und zur Entnahme von'Gasproben.
Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens wird nachfolgend anhand dreier Zeichnungen
erläutert. Von denen zeigt
F i g. 1 einen Vertikalschnitt durch eine Steinkohlenlagerstätte,
Fig.2 einen Horizontalschnitt in der Ebene X-Yder
F i g. 1 und
F i g. 3 eine Darstellung entsprechend der F i g. 2 für eine alternative Ausführung.
Die in Fig. 1 schematisch dargestellte Steinkohlen-Lagerstätte hat zwei Flöze 1 und 2, die mit dem oberen
Flöz 1 beginnend nacheinander vergast werden sollen. Zu diesem Zweck werden zwei nebeneinanderliegende
Schächte 3 und 4 abgeteuft, die als Eintrittsschacht und als Luftaustritt verwendet werden. Unterhalb des Niveaus
der abzubauenden Flöze 1 und 2 wird ein Strekkennetz 5 aufgefahren. Ausgehend von der Erdoberfläche
bis zum Ende des Streckennetzes 5 wird eine Abluftbohrung 6 vorgetrieben, die unabhängig von den
beiden Schächten 3 und 4 ist.
Gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel erfolgt die Vorbereitung für den Abbau durch Vergasung im Bereich
des Flözes 1 durch Treiben eines Blindschachtes 7 und Aufschließen einer Strecke 8, die sich über mehrere
100 m Länge im Flöz 1 erstrecken kann. Diese Strecke 8 verläuft in F i g. 1 im rechten Winkel zur dargestellten
Schnittebene und ist im Grundriß in F i g. 2 zu erkennen.
Diese im Flöz 1 verlaufende Strecke 8 dient als Aus-
laß für das Gas zwischen der Front des Abbaues durch
Vergasung und dem Fuß einer Bohrung 9, die ausgehend von der Erdoberfläche niedergebracht worden ist.
Sie bildet während des gesamten Abbaues eine Auslaßbohrung für das Produktgas.
Die für die Vergasung benötigten Vergasungsmittel werden über mindestens einen der Schächte 3 und 4 und
das Streckennetz 5 zu einem Querhieb 10 geleitet. Auch dieser Querhieb 10 liegt in der Schnittdarstellung der
Fig. 1 rechtwinklig zur Schnittebene. Die Vergasungsmittel
werden durch eine Reihe von Bohrungen 11 in das Flöz 1 eingeleitet Diese Bohrungen 11 sind ausgehend
vom Querhieb 10 nach oben ausgeführt und jeweils durch Futterrohre ausgekleidet, die in das Gestein
einzementiert sind. Beim Ausführungsbeispiel werden die Bohrungen 11 ergänzt durch weitere Bohrungen 12
und 13, die schräg verlaufen und zur Erzielung erster
Verbindungen innerhalb des Flözes 1 mittels des Rückwärtsbrennverfahrens
benötigt werden.
Vor dem Beginn des Vergasens wird ein Betonpfropfen 14 großer Dicke in den Blindschacht 7 eingebracht
Dadurch wird das Vergasungsgebiex vollständig vom Streckennetz 5 isoliert Um jegliche Ge-ahr eines
Durchtritts von Gas zu vermeiden, ist eine Wassersäule von mehreren Metern Höhe oberhalb dieses Betonpfropfens
14 eingefüllt Das Wasser dient als hydraulische und schützende Sperre zwischen dem Vergasungsgebiet und dem für Personal zugänglichen Streckennetz
5.
Wie aus F i g. 2 hervorgeht, ist das Vergasungsgebiet
in seinem unteren Bereich durch die Strecke 8 begrenzt, die mittels konventioneller Bergbautechniken aufgefahren
ist. Die F i g. 2 ist ein Schnitt durch die Ebene X-Yan
der Decke des Flözes 1. Die Ausgangsposition für die Vergasungsfront wird durch eine Strecke 15 oder Bohrung
gebildet, die im Flöz 1 ausgehend von der Strecke 8 ausgeführt ist.
In der in F i g. 3 gezeigten alternativen Ausführung zu F i g. 2 wird das Vergasungsfeld in seinem unteren Bereich
durch eine Bohrung 8a großer Länge begrenzt, die durch das F.öz 1 gebohrt ist Die Ausgangsposition für
die Vergasungsfront wird durch Herstellen von Kanälen 15a durch Rückwärtsbrenntechnik erzeugt, die zwischen
dem Ende der Bohrung 8a und dem Ende der schrägen Bohrungen 13, 12 und Ha ausgeführt sind.
Durch letztere wird Luft mit hohem Druck zum Herstellen der Kanäle 15a durch Ausbrennen der Kohle eingeleitet.
Bei beiden Ausführungen wird der Abbau des Flözes 1 durch die Bohrungen 11a, 11£>, Uc, lld und He begrenzt,
die vom Querhieb 10 ausgehen. In der ersten Phase des Abbaues werden Vergasungsmittel durch die
Bohrung 1 ia zugeführt. Der Beginn des Abbaues erfolgt somit an der Bohrung 11a. Die Produktgase, die sich
entlang der Vergasungsfront bilden, welche durch die Strecke 15, eine entsprechende Bohrung oder durch die
Kanäle 15a zwischen den Enden der Bohrungen 11a, 12 und 13 gebildet wird, werden zum Fuß der Bohrung 9
geführt, die als Auslaßbohrung für Produktgas dient
Mit Fortschreiten des Abbaues verschiebt sich die Vergasungsfront. Diese Verschiebung kann in einem gewissen
Maß kontrolliert werden, indem das Einleiten der Vergasungsmittel von der Bohrung 1 la hin zur Bohrung
1! b verschoben wird. Die Ausbeutung des Flözes 1 wird im Umschaltverfahren weitergeführt, wobei nacheinander
die Bohrungen 116, lic, 11J und lleals Einlaßbohrungen
für die Vergasungsmittel benutzt werden.
Nachdem der Abbau *ies Flözes 1 abgeschlossen ist,
werden dieselben Vorkehrungen für den Abbau des Flözes 2 getroffen. Die Bohrungen Ha bis He können wieder
für den Abbau dieses zweiten Flözes verwendet werden. Dabei wird ein Betonpfropfen in den Bereich
dieser Bohrungen Ha bis He zwischen den beiden Flözen 1 und 2 vorgesehen. Weiterhin wird die Rohrauskleidung
in dem Bereich abgeschnitten, in dem die Bohrungen 11 a bis 11 e das Flöz 2 schneiden.
Bei dem voranstehend beschriebenen Abbauverfahren kann die Ausdehnung der Lagerstätte 5 bis 10 Hektar
betragen, wobei die auf der Erdoberfläche vorzunehmenden Vorbereitungsarbeiten gering sind. Dieser
Vorteil ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn in Regionen mit großer Bevölkerungsdichte gearbeitet
werden muß oder wenn ein Abbau von Steinkohlelagerstätten, die sich unterhalb des Meeresbodens befinden,
vorgenommen werden soll.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
1. Verfahren zum Vorrichten eines Kohleflözes für die Untertagevergasung in großer Teufe, mit minde- s
stens einem Schacht und einem davon ausgehenden Streckennetz, das unterhalb des zu vergasenden Flözes
aufgefahren wird und das über Bohrlöcher für die Vergasungsmittelzuleitung in Verbindung gebracht
und aus dem mittels Bohrlöchern das Gas zutagegebracht wird, dadurch gekennzeichnet,
daß zum Erhalten der Befahrbarkeit des Streckennetzes
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