EP0189158A2 - Verfahren und Vorrichtung zur Abdichtung bestehender Mülldeponien oder kontaminierter Flächen - Google Patents
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- EP0189158A2 EP0189158A2 EP86100669A EP86100669A EP0189158A2 EP 0189158 A2 EP0189158 A2 EP 0189158A2 EP 86100669 A EP86100669 A EP 86100669A EP 86100669 A EP86100669 A EP 86100669A EP 0189158 A2 EP0189158 A2 EP 0189158A2
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abdichtung bestehender Mülldeponien oder kontaminierter Flächen.
- In der Vergangenheit wurden Mülldeponien häufig mit unzureichender Abdichtung zum Grundwasser hin oder überhaupt ohne Abdichtung errrichtet, so daß aus diesen mit dem Oberflächenwasser Schadstoffe in den Boden einsickern und in das Grundwasser gelangen können. Es ist daher heute eine vordringliche Aufgabe, bestehende Mülldeponien, die undicht geworden sind oder die überhaupt keine Abdichtung aufweisen, nachträglich zum Schutz des Grundwassers abzudichten.
- Darüber hinaus gibt es zahlreiche durch gefährliche Chemikalien und Schwermetalle kontaminierte Flächen, insbesondere in der Umgebung von Industrieanlagen mit entsprechenden gefährlichen Emissionen, die zum Grundwasser hin abgedichtet werden müssen, um dessen weitere Verseuchung zu verhindern.
- Es ist bekannt, Mülldeponien dadurch nachträglich abzudichten, daß diese von seitlichen Dichtungswänden, die in Schlitzwandbauweise erstellt werden können, eingefaßt werden, die bis in unter der Deponie befindliche dichtende Schichten niedergebracht werden. Dieses bekannte Verfahren versagt aber, wenn dichtende Schichten nicht vorhanden sind oder aber so tief liegen, daß diese durch die Dichtungswände nicht erreichbar sind.
- Sind dichtende Schichten nicht vorhanden oder erreichbar, wäre es möglich, den Boden unter der Mülldeponie in bergmännischer Weise durch Stollenvortrieb o.dgl. zu unterwandern und von den Stollen aus eine dichtende Sohlplatte einzuziehen, die gegen die die Mülldeponie einfassenden Dichtungswände abgedichtet ist. Ein derartiges Verfahren wäre aber außerordentlich aufwendig und teuer.
- Aufgabe der Erfindung ist es daher, Verfahren zur Abdichtung von bestehenden Mülldeponien vorzuschlagen, die sich mit einem geringeren Aufwand und daher in wirtschaftlicherer Weise mit geringeren Kosten durchführen lassen.
- Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß auf gegenüberliegenden Seiten der Mülldeponie oder der kontaminierten Fläche Baugruben oder Gräben mit Verbau ausgehoben werden, daß von einer Baugrube oder einem Graben zu der oder dem gegenüberliegenden durch den Boden unter der Mülldeponie oder der kontaminierten Fläche in einer etwa horizontalen Ebene nacheinander auf etwa zueinander parallelen und nebeneinanderliegenden Bahnen ein Schwert, ein mit einer Schneide versehenes Blech oder Gehäuse o.dgl. vorgezogen oder vorgedrückt werden, an die eine nachgezogene dichtende Folie angehängt ist oder die auf ihrer Rückseite mit Düsen zum Injizieren von aushärtendem, eine dichtende Schicht bildenden Material versehen sind, und daß die jeweils zuletzt eingezogene Folienbahn mit ihrem Randbereich mit dem Randbereich der zuvor eingezogenen Folienbahn dichtend verbunden wird.
- Um das Abdichtungsverfahren ausführen zu können, werden zunächst auf gegenüberliegenden Seiten der Mülldeponie Baugruben oder Gräben mit einem entsprechenden Verbau ausgehoben. Die Baugruben können dabei mit entsprechenden Abböschungen versehen werden. Falls erforderlich, können die Baugruben oder Ausgangsgräben durch einen entsprechenden Verbau gesichert werden. Weiterhin ist es möglich, die Baugruben zuvor oder danach durch Dichtungswände zu der Deponie oder der kontaminierten Fläche hin abzudichten. Die Folie oder die injizierte dichtende Schicht werden sodann dicht an die die Deponie einfassenden Dichtungswände angeschlossen, so daß diese mit den Dichtungswänden eine die Deponie oder kontaminierte Fläche einfassende Wanne bilden. Zum Einbringen der Folien sowie der diese einziehenden Einrichtungen werden die der Einfassung dienenden Dichtungswände mit entsprechenden Aussparungen versehen.
- Wird auf Dichtungswände verzichtet, werden die abdichtenden Folien über die äußeren Abböschungen der Baugruben oder Gräben bis zur Erdoberfläche hochgezogen und dort gesichert. Die nach Beendigung der Dichtungsarbeiten noch vorhandenen abgedichteten Baugruben oder Gräben können anschließend noch mit Müll aufgefüllt werden, wodurch das Verfahren zusätzlich rentabler wird. Deponieseitig können die Abböschungen der Baugruben oder Gräben steiler ausgeführt werden, wobei sodann zur Befestigung der Abböschungen übliche Befestigungsmittel eingesetzt werden können.
- In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Schwert o.dgl. durch Rohre vorgezogen wird, die zuvor durch sogenannte Bodenraketen o.dgl. eingezogen werden.
- Die vorzugsweise an ihren vorderen Enden mit Schneiden versehenen Schwerter oder Lanzen bestehen aus Stahl und werden mit den hinteren Enden der Rohre verbunden, die durch in der gegenüberliegenden Baugrube o.dgl. angeordnete hydraulische Vorzugspressen, die an den schußweise vorgezogenen Rohren angreifen, vorgezogen werden.
- Die dem Einziehen oder Durchziehen der Schwerter o.dgl. dienenden Rohre können in üblicher Vortriebsweise mit sogenannten Bodenraketen o.dgl. eingebracht werden. Dabei handelt es sich um den Boden verdrängende steuerbare Rüttler, die durch die nachgeschobenen Rohre gesteuert werden können. Zum Einbringen der Rohre werden eventuell vorhandene, der Einfassung dienende Dichtungswände gegebenenfalls mit entsprechenden Aussparungen versehen.
- Die eingezogenen Rohre können nach einer ersten Verfahrensweise als Zugstangen verwendet werden, die beidseits an dem Schwert angreifen.
- Um das Durchziehen der Schwerter o.dgl. zu erleichtern, können diese während des Vorziehens in Vibration versetzt werden oder diesen können Stöße erteilt werten. Hierzu können Vibrationen oder Stöße erzeugende Aggregate mit den Schneiden verbunden sein, wobei für diese Aggregate hydraulische Antriebe vorgesehen werden können, die durch nachgezogene Schläuche oder durch die Rohre mit dem hydraulischen Medium gespeist werden.
- Auf die Schneiden und/oder auf die Folien können Gleitmittel gesprüht werden. Diese Gleitmittel können beispielsweise aus Betonit bestehen. Das Gleitmittel kann kontinuierlich mit dem Zugvorgang eingepreßt werden.
- Nach einer erfinderischen Ausgestaltung des Verfahrens ist vorgesehen, daß die eingezogenen Rohre einen aussteifenden vertikalen Steg aufweisen und in ihren Mänteln mit längsverlaufenden seitlichen Schlitzen versehen sind oder versehen werden, daß in die Schlitze mit den Enden der Schneiden verbundene Führungsschuhe eingesetzt und diese durch die entsprechenden Rohrhälften eingezogene Seile oder Stangen vorgezogen werden. Nach diesem Verfahren dienen also die Rohre lediglich der Führung der Führungsschuhe für die Schneide und der Aufnahme und dem Schutz der Zugorgane. Die mit den Schneiden versehenen Schwerter werden zwischen jeweils zwei Rohren vorgezogen, so daß die Deponie gleichsam bahnweise unterwandert wird. Sind an die Schneiden nachgezogene dichtende Folienbahnen angehängt, können die Rohre anschließend mit einer dichtenden Masse verfüllt werden, so daß die Längsränder der nacheinander eingezogenen Bahnen gegeneinander abgedichtet sind.
- In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Rohre einen begehbaren Querschnitt aufweisen. Der Durchmesser der Rohre kann beispielsweise 1,6 m betragen. Die geschlitzten oberen und unteren Rohrschalen werden ebenfalls durch einen Mittelsteg abgestützt. Diese Rohre größeren Durchmessers werden vor ihrem Einziehen oder anschließend mit seitlichen Schlitzen versehen, die dann der Führung der Seitenteile der Schwerter während des Vorziehens dienen. Dadurch, daß die Rohre begehbar sind, kann der Vorzug beobachtet werden. Eventuelle Störungen können vorort behoben werden. Nach dem Durchziehen der Folien werden diese Rohre mit Beton oder einem anderen Dichtungsmaterial verpreßt.
- Die Folien können in Rollen in der den Ausgang bildenden Baugrube bereitgestellt und streifenweise nacheinander eingezogen werden, wobei die einzelnen Bahnen in der Ausgangsbaugrube miteinander verbunden werden. Zwischen den Folienlängsrändern der streifenweise eingezogenen Folien können Schläuche mitgezogen werden, durch die nach dem Einziehen die Folienränder miteinander verbindende dichtende Massen injiziert werden.
- Die Seitenränder der Folien können auch mit ineinandergreifenden schloßartigen Führungen versehen werden, die derart ausgebildet sind, daß in diese nach dem Einziehen dichtende Massen einge-drückt werden können.
- Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß die Schneiden auf ihrer Rückseite mit Injektionsdüsen versehen sind, aus denen in den Boden ein Material injiziert wird, das zu einer dichtenden Schicht aushärtet. Dieses Material besteht zweckmäßigerweise aus einem Zweikomponenten-Kunststoff, der erst nach der Vermischung der Komponenten hinter den Injektionsdüsen aushärtet. Diese Schicht kann gummielastischen Charakter aufweisen.
- Das Vorziehen des Schwertes kann nicht nur durch zwei endseitig mit diesem verbundene Rohre, sondern auch durch Stangen, Seile oder Ketten erfolgen. Hierzu werden in die zuvor eingezogenen oder eingedrückten Rohre Seile, Ketten oder Stangen verlegt, die dem Vorziehen des Schwertes dienen.
- Das Schwert kann auch in den der Führung dienenden Rohren durch Druckstangen oder Rohre vorgedrückt werden. Bei dem Vorziehen oder Vordrücken schlitzt das Schwert die vorzugsweise aus Kunststoff bestehenden Rohre auf, so daß die nachgezogene oder nachgeschleppte Folie mit ihren Rändern im Innern der Rohre liegt. Nachdem die Dichtungsfolien eingezogen worden sind, werden die Rohre mit einer Dichtungsmasse verfüllt, so daß die Ränder der eingezogenen Folien gegeneinander abgedichtet sind.
- Die Rohre selbst sind zweckmäßigerweise mit seitlichen Dünnstellen versehen, die beim Vorziehen des Schwertes von dessen Randbereichen aufgebrochen oder aufgerissen werden.
- Es ist auch möglich, die Rohre schußweise durchzudrücken, wobei die Länge der einzelnen Rohrschüsse entsprechend der Baugrubenbreite gewählt wird. Werden die Rohre ohne sogenannte Bodenraketen eingezogen, bestehen diese aus Stahl und werden durch Schlag- oder Vibrationsgeräte vorgedrückt. Dabei können die vorgedrückten Rohre den Boden verdrängen oder es kann auch ein offener Rohrquerschnitt vorgedrückt werden, so daß das Erdreich in Form einer liegenden Säule in den vorderen Rohrabschnitt eintritt. Die Säule aus dem gleichsam ausgeschnittenen Erdreich wird dann aus dem eingezogenen Rohr, sobald dieses die nächste Baugrube erreicht hat, ausgedrückt oder ausgespült. Das in Vorschubrichtung der Rohre liegende Erdreich kann auch durch Spülung ausgetragen werden.
- Schließlich ist es auch möglich, die Rohre durch Bohren einzuziehen.
- Nach einem weiteren Verfahren werden gleichzeitig zwei Rohre eingezogen, die durch eine mitgeschleppte Folie verbunden sind, die den Zwischenraum zwischen diesen überbrückt. Dieses Verfahren setzt also im Gegensatz zu dem zuerst beschriebenen nicht voraus, daß zuvor Führungsrohre eingebracht wurden. Bei diesem Verfahren ragt das mit geringem Abstand neben einem bereits eingezogenen Rohr vorgezogene Rohr mit einem seitlichen stegartigen Fortsatz durch einen seitlichen Schlitz des bereits eingezogenen Rohres, so daß eine dichtende Verbindung zwischen diesen beiden Rohren hergestellt ist. Es werden also jeweils Rohre mit größerem Abstand und mit geringerem Abstand parallel zueinander vorgezogen, wobei der geringere Abstand durch stegartige Fortsätze überbrückt wird, die durch Schlitze in dem Mantel des bereits eingezogenen Rohres in dieses hineinragen. Der stegartige Fortsatz kann ein T-stegartiges Querstück aufweisen, das vorzugsweise entsprechend der Wand des Rohres gekrümmt ist, in das dieses eingezogen wird. Zweckmäßigerweise wird das T-stegartige Schloßteil in dem Rohr durch eine bodenraketenartige Vortriebseinrichtung oder durch Zugmittel vorgezogen oder durch Stangen oder Rohre vorgedrückt, so daß ein Verlaufen oder Verkanten vermieden wird.
- Der von den eingezogenen Folien überbrückte Abstand der Rohre kann etwa 1 bis 5 Meter betragen, je nach Beschaffenheit des Bodens.
- Nach einer erfinderischen Weiterbildung ist vorgesehen, daß die Bodenraketen an ihrer vorderen Stirnseite mit Druckwasserdüsen versehen sind. Die Druckwasserdüsen können aus Ringdüsen oder aber auch aus Einzeldüsen bestehen, die in einem bestimmten Muster angeordnet sind. Aus den Düsen wird Druckwasser mit einem Druck von vorzugsweise mindestens 200 bar ausgestoßen, das ein Druckpolster erzeugt, das die Bodenformation aufsprengt und Hohlräume schafft. Kleinere Bodenbestandteile werden nach außen gespült und insgesamt wird der Vortrieb der Rakete erleichtert, weil diese gleichsam in ein schwimmendes Polster hineinstoßen kann. Dadurch wird einmal der Vortrieb der Rakete erleichtert und zum anderen deren Zielgenauigkeit verbessert. Weiterhin läßt sich die mit Druckwasserdüsen versehene Rakete über größere Längen vortreiben, als dies ohne die Druckwasserdüsen möglich wäre. Im Vorschubswege der Raketen befindliche Hindernisse werden durch den Druckwasserstrahl zerkleinert und zerschnitten. Dem Druckwasserstrahl können schmierende Stoffe beigemengt werden. Diese schmierenden Stoffe können beispielsweise aus Betonit oder Polyglykolen bestehen. Es kann auch zweckmäßig sein, wasserentspannende Stoffe dem Druckwasser zuzusetzen.
- Nach einer weiteren erfinderischen Fortbildung ist vorgesehen, daß auch das die Folie schleppende Schwert an seiner Stirnseite mit einer Vielzahl von Düsen versehen ist, aus denen beim Vorziehen oder Vordrücken Hochdruckwasserstrahlen austreten, so daß der Boden aufgerissen wird und Hindernisse geteilt werden und sich das Schwert leichter durchziehen läßt.
- Werden keine Bodenraketen verwendet, sondern werden die Rohre unmittelbar durchgedrückt, ist es ebenfalls zweckmäßig, an der Vorderseite der Rohre Hochdruck-Jetstrahldüsen vorzusehen. Diese Hochdruckdüsen können ringförmig im Bereich der Ringschneide verteilt werden. Der oder die Hochdruckjetstrahlen lockern beim Vortrieb den Boden auf, so daß das Material leichter verdrängt werden oder leichter in das Rohr eintreten kann. Tritt das Material in das Rohr ein, braucht nur eine dem Volumen der Rohrwandung entsprechende Menge an Erdreich verdrängt zu werden.
- Werden die Rohre gleichzeitig mit den diese verbindenden Folien eingezogen, werden zwei zueinander parallele Bodenraketen eingesetzt, die durch das Schwert miteinander verbunden sind. Zweckmäßigerweise sind sowohl die beiden Bodenraketen als auch das Schwert an ihren Stirnseiten mit Hochdruckwasserdüsen versehen. Die Versorgungsleitungen werden durch die eingezogenen Rohre zugeführt.
- Wie bereits beschrieben, weist bei diesem Verfahren das neben einem bereits eingezogenen Rohr liegende Rohr einen auskragenden Steg mit einer schloßartigen Dichtungsmanschette auf, die die Verbindung zu dem danebenliegenden, zuvor eingezogenen Rohr herstellt und derart vorgetrieben wird, daß sie dessen Mantel in einem Schlitz durchsetzt.
- Die beiden durch eine Folie miteinander verbundenen Rohre lassen sich nicht nur durch Bodenraketen, sondern auch durch vorgedrückte Rohre einziehen.
- Nach einer erfinderischen Weiterbildung ist vorgesehen, daß durch horizontales Bohren Rohre eingezogen werden, die anschließend unmittelbar oder mittelbar dem Vorziehen des Schwertes o.dgl. dienen.
- Nach dieser Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens kann zunächst ein Rohr durch Bohren oder Vorbohren eingezogen werden, wobei mit dem Einziehen des nächsten Rohres ebenfalls durch Bohren oder Vorbohren gleichzeitig das Schwert mitgezogen wird, an das die nachgezogene Folie angehängt ist, die mit dem nächsten Rohr verbunden und mit einem profilierten Randbereich durch einen Schlitz in das Innere des zuvor eingezogenen Rohres greift. Dabei kann das Schwert in dem zuvor eingezogenen Rohr durch Seile oder Stangen vorgezogen oder durch Stangen vorgedrückt werden.
- Es ist möglich, zunächst die Bohrung vorzunehmen und das Rohr nachzuziehen. Zweckmäßig ist es jedoch, gleichzeitig mit dem Bohren die Rohre nachzuziehen, wobei dann das Bohrgestänge in dem Rohr verläuft. Die Rohre können aus Stahl, zweckmäßigerweise jedoch aus Kunststoff bestehen. Bestehen die Rohre aus Kunststoff, kann es zweckmäßig sein, daß der vordere dem Bohrkopf folgende Rohrabschnitt aus Stahl besteht.
- Nach einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, daß mit dem Bohren das jeweils folgende Rohr vorgezogen wird, das mit dem Schwert verbunden ist, wobei die andere Seite des Schwertes in dem zuletzt eingezogenen Rohr vorgezogen wird. Durch das Vorziehen der anderen Schwertseite in dem zuletzt eingezogenen Rohr wird ein Verkanten des Schwertes vermieden.
- Der in dem jeweils zuletzt eingezogenen Rohr vorgezogene profilierte Rand der Folie kann ein T-förmiges Profil aufweisen..
- Die mit dem jeweils letzten Rohr und dem mit diesem verbundenen Schwert eingezogene Folie kann mit dem Rohr verbunden sein oder aber auch durch einen Schlitz mit einem profilierten Rand in dessen Inneres greifen.
- Die zuletzt beschriebene erfindungsgemäße Variante ermöglicht durch Bohren ein besonders lagegenaues Einziehen der Rohre. Von besonderem Vorteil ist, daß gleichzeitig mit dem Bohren die Rohre eingezogen werden können, wobei das Bohrgestänge nach Erreichen der nächsten Baugrube aus dem Rohr herausgezogen werden kann. Vor dem Herausziehen kann der Bohrkopf abgenommen werden. Das Verfahren läßt sich auch deshalb besonders wirtschaftlich durchführen, weil mit dem Einziehen des jeweils letzten Rohres gleichzeitig das Schwert und die an dieses angehängte Folie vorgezogen wird, die bereits mit dem zuletzt eingezogenen Rohr verbunden ist.
- Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich auch im Grundwasser durchführen.
- Bei der zuletzt beschriebenen Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens kann es ebenfalls zweckmäßig sein, die Vorderseite des Schwertes mit Hochdruckwasserdüsen zu versehen, um das Gebirge und das Erdreich vor dem Schwert aufzubrechen und zu zerteilen.
- Bei dem zuletzt beschriebenen Verfahren wird also mit dem jeweils letzten Rohr gleichzeitig das Schwert und die Folie vorgezogen, wobei das jeweils vorhergehende Rohr der Führung und dem Vorzug der anderen Schwertseite dient. In dem vorhergehenden Rohr kann ein Führungskörper angeordnet sein, an dem die Stangen oder Seile angreifen und an dem die in das Rohr ragende Schwertseite angehängt ist.
- Nach einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, daß die zuvor mit dem Bohren eingezogenen Rohre gezogen und mit dem Ziehen Stangen, Seile oder Ketten eingezogen werden, die zum Vorzug des Schwertes o.dgl. mit diesem verbunden werden. Zum Vorziehen der Ketten oder Seile dienen in üblicher Weise in den Zielbaugruben oder Zielstollen befindliche Winden.
- Zweckmäßigerweise wird der Vorzug- bzw. Vorschubweg für das Schwert o.dgl. und/oder die Bodenraketen o.dgl. durch Hochdruckflüssigkeitsstrahlen freigelegt.
- Das Schwert kann auch durch seitlich mit diesem verbundene Zugstangen oder Seile vorgezogen werden, die in den Rohren verlaufen, wobei die zuvor eingebrachten Führungsrohre vorher gezogen werden.
- Werden die Führungsrohre mit Bodenraketen eingezogen, kann sich der Fortschritt in unwirtschaftlicher Weise langsam vollziehen, wenn die Bodenrakete dichtere Bodenschichten durchdringen muß. Der Einsatz von Bodenraketen ist insbesondere auch dann nicht zweckmäßig, wenn der zu durchdringende Boden unterschiedliche Härten aufweist, weil die Bodenraketen bestrebt sind, auf den härteren Schichten gleichsam abzugleiten und in weichere Schichten auszuweichen. Die Bodenraketen haben daher häufig die Tendenz, schräg nach oben abzuweichen.
- Es ist daher zweckmäßig, die Führungsrohre durch horizontale Bohrungen einzuziehen. Selbst wenn durch diese Bohrungen keine vollständige Parallelität zweier Rohre erreicht werden sollte, läßt sich nach dem erfindungsgemäßen Verfahren das Schwert noch immer parallel zu der zuletzt eingezogenen Folie vorziehen, weil das Schwert die mit diesem verbundenen Zugmittel zwangsläufig zusammenführt.
- Eine Verdrängung des Bodens und dessen Verdichtung durch das durchzuziehende Schwert kann insbesondere bei dichten Böden unüberwindliche Schwierigkeiten bereiten, zumal auch an der nachgeschleppten Folie große Reibungskräfte mit dem Boden auftreten.
- Nach einer erfinderischen Weiterbildung ist daher vorgesehen, daß der in Vorzugsrichtung vor dem Schwert befindliche Boden durch mit Hochdruck injiziertes Wasser aufgelockert und aufgebrochen und das gelockerte Material anschließend mit Wasser oder Druckluft ausgespült wird.
- Zur Verminderung der Reibung der nachgeschleppten Folie mit dem Boden kann ein Gleitmittel eingedüst werden.
- Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch aus, daß das Schwert aus mindestens einer seitliche und zueinander parallele Führungsrohre verbindenden Platte besteht, die an ihrer einen Seite mit mindestens einer Hockdruck-Injektionsdüse versehen ist, die etwa rechtwinkelig oder spitzwinkelig in oder entgegen der Vorzugsrichtung zu dem benachbarten Führungsrohr angeordnet und die auf das gegenüberliegende Führungsrohr gerichtet ist.
- Weiterhin kann im mittleren Bereich des Schwertes eine auf das gegenüberliegende Führungsrohr gerichtete Spülwasserleitung münden, wobei das gegenüberliegende Führungsrohr vor dem Schwert auf seiner inneren Seite mit einer länglichen Eintrittsöffnung für Spülwasser und -gut versehen ist und wobei die vorn geschlossenen Führungsrohre an nachgezogene, seitlich mit der nachgeschleppten Folie verbundene Rohre angeschlossen sind, von denen in einem die Hochdruckwasser- und Spülleitungen verlaufen und von denen das andere der Spülwasser- und Spülgutabführung dient. Anstelle von Spülwasser kann auch Druckluft verwendet werden.
- In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Schwert und die Hochdruck- und Spülmediendüsen beidseits von einer Eintrittskammer zwischen sich begrenzenden Platten eingefaßt sind, die mit den seitlichen Führungsrohren verbunden sind und einen Abstand voneinander aufweisen, der kleiner ist als die Breite der Eintrittsöffnung in dem gegenüberliegenden Führungsrohr. Die eine Eintrittskammer bildenden Platten verhindern, daß der Boden oberhalb und unterhalb des durchgezogenen Schwertes durch das Injektions- und Spülwasser durchweicht wird.
- Zweckmäßigerweise sind die Schneiden der Platten bogen- oder keilförmig gekrümmt, so daß sie gleichsam Ablenkkanten für größere Gesteinsbrocken bilden, die die Eintrittsöffnung der Abführungsleitung verlegen könnten.
- Es können mehrere Hochdruckinjektionsdüsen übereinander angeordnet sein. Diese können auch in unterschiedliche Richtungen weisen.
- Auf der Rückseite des Schwertes sind zweckmäßigerweise mehrere auf die nachgeschleppte Folie gerichtete Düsen zum Zuführen eines Gleitmittels, vorzugsweise Betonit, angeordnet. Die Düsen können in fensterartigen Ausschnitten des Schwertes münden.
- Den Hochdruckinjektionsdüsen kann zum Schneiden und Aufbrechen des Bodens auch eine Wasser-Betonit-Mischung zugeführt werden, um den Reibwert des Bodens mit der nachgeschleppten Folie herabzusetzen.
- Die seitlichen Führungsrohre bilden die Führungselemente für das Schwert. Sie können unmittelbar durch die zuvor eingebrachten Rohre gezogen oder aber gelenkig mit Zugankern verbunden werden, über die sie vorgezogen werden.
- In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß vor dem Schwert Frässcheiben oder Schrämketten angeordnet sind, die ständig oder bedarfsweise der mechanischen Zerkleinerung des Bodens und dem Abbau größerer Gesteinsbrocken dienen.
- Zweckmäßigerweise wird in das nach dem Bohren zunächst verbleibende Schutzrohr, in dem die Bohrung erfolgt ist, eine Stange, ein Seil oder eine Kette eingezogen. Anschließend wird das Schutzrohr gezogen, so daß das Bohrloch in lockerer Schüttung zusammenfällt. Beim Einziehen des Schwertes kann auf eine Rückförderung des ausgespülten Gutes und des Wassers verzichtet werden. Dabei wird von der gegenüberliegenden Seite jeweils in das aufgelockerte Bohrloch, das durch Ziehen des Schutzrohres eine lockere Schüttung aufweist, durch den Hochdruckstrahl gespritzt, wobei eine Umlagerung des Materials und ein Freispülen der Schneide des Schwertes erfolgt, so daß sich die von diesem nachgeschleppte Folie gut einziehen läßt. Durch den durch das gezogene Schutzrohr aufgelockerten Bohrbereich wird eine Zone geschaffen, in die das verdrängte Material gespült werden kann, so daß sich das Schwert mit verringerter Reibung durchziehen läßt.
- Die Versorgungsleitungen zu dem Schwert brauchen nicht in einem nachgeschleppten Rohr angeordnet zu sein. Sie können auch in den als Zugelement dienenden Stangen bzw. in hohlen Seilen, die also durch Schläuche gebildet sind, angeordnet werden.
- Das Aufwickeln der Seile oder Ketten geschieht durch Winden, auf denen diese in der Weise aufgewickelt werden, daß eine schrägverlaufende Bohrung dadurch ausgeglichen wird, daß sich die Seile oder Ketten mit vorgezogenem Schwert in ihre richtige Lage ziehen.
- Zweckmäßigerweise sind die von dem Schwert o.dgl. nachgeschleppten Folien an ihren Rändern mit ineinandergreifenden schloßartigen Führungen versehen. Diese sind zweckmäßigerweise so flach ausgebildet, daß sich die Folien mit ihren aus schloßartigen Führungen bestehenden Rändern zu Rollen aufwickeln lassen, die sich in die Baugruben bzw. Stollen einbringen lassen. Da bei derartigen Folien die einzelnen Folien mit ineinandergreifenden Schloßelementen vorgezogen werden und in der Außenkante der zuletzt eingezogenen Folie eine Seite des Schwertes, und zwar vorzugsweise die Seite des Schwertes mit den Hochdruckdüsen, vorgezogen werden muß, muß nach dem Einziehen der Folie ein weiteres Zugelement vorhanden bleiben. Es wird also entweder ein Zugelement in dem Schloß verlaufend vorgesehen oder ein Zugelement wird neben dem Schloß in die Bohrung eingezogen, das anschließend dem Vorziehen der folienseitigen Seite des Schwertes dient.
- Zweckmäßigerweise sind die Folien mehrlagig zu Rollen gewickelt. Die Folien können mit einer netz- oder gitterartigen Bewehrung aus Stahlseilen oder hochfesten Kunststoff-Filamenten versehen sein. Weiterhin können die Folien sandwichartig beidseitig von mit der Rückseite des Schwertes verbundenen Stahlblechen zu ihrem Schutz eingefaßt sein.
- Mehrlagige Folien lassen sich trotz ihrer größeren Stärke besser wickeln. Bei ihrem Einziehen können die mehrlagigen Folien vorort randseitig verschweißt werden, so daß entsprechende Dichtungen entstehen. Der Zwischenraum zwischen den Folien und den Schweißnähten kann zusätzlich mit einer Kontrollflüssigkeit gefüllt werden, die als Leckage Anzeige verwendet werden kann.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigt
- Fig. 1 eine Draufsicht auf das Schwert,
- Fig. 2 einen Querschnitt durch die nachgezogene Folie mit diese seitlich begrenzenden Rohren und
- Fig. 3 einen Längsschnitt durch das Schwert längs der Linie A-A in Fig. 1.
- Das Schwert besteht aus kastenförmig miteinander und den seitlichen Führungsrohren 1, 2 verbundenen oberen und unteren Blechen 3, 4. Die Bleche 3, 4 sind an ihren Seiten mit den Führungsrohren 1, 2 verschweißt. Die Vorder- und Hinterseiten der Bleche 3, 4 sind in der aus Fig. 3 ersichtlichen Weise geschlossen.
- Die Vorderkante 5 der Bleche 3, 4 ist konvex bogenförmig gekrümmt und mit einer Stufe 6 versehen, in der die Spülwasserdüse 7 angeordnet ist, die mit der Spülwasserleitung 8 verbunden ist. Unmittelbar angrenzend an das linke Führungsrohr 1 ist die Hochdruckinjektionsdüse 9 angeordnet, die spitzwinkelig zu dem vorauslaufenden Teil des Führungsrohres 1 ausgerichtet und auf das gegenüberliegende Führungsrohr 2 gerichtet ist.
- Im hinteren Bereich des durch die Bleche 3, 4 gebildeten Kastens ist die mit den Austrittsdüsen 10 verbundene Leitung 11 angeordnet, die der Zuführung eines Gleitmittels, vorzugsweise Betonit, dient.
- Mit dem durch die Bleche 3, 4 gebildeten kastenförmigen Teil des Schwerts ist ein stegartiges Zugblech 12 verbunden, das mit Fenstern 13 versehen ist, in die in der aus den Fig. l, 3 ersichtlichen Weise die Betonitdüsen 10 münden. An das stegartige Blech 12 ist über klemmende Laschen 16 in der aus den Fig. 1 und 3 ersichtlichen Weise die nachgeschleppte Dichtungsfolie angeschlossen. Die Folie 17 ist mit seitlichen Kunststoffrohren 18, 19 verbunden, die an die seitlichen Führungsrohre 1, 2 des Schwertes angeschlossen sind. Das linke Rohr 19 nimmt die Leitungen 8, 11, 20 zur Zuführung des Betonits, des Spülwassers und des Hochdruckwassers auf.
- Das rechte Führungsrohr 2 ist mit einer länglichen Eintrittsöffnung 24 zum Abführen des Spülwassers und des ausgespülten Gutes versehen.
- Die vorderen Enden der Führungsrohre 1, 2 sind mit Muffen 25, 26 zum Anschluß von Zugelementen versehen.
Claims (10)
dadurch gekennzeichnet,
Priority Applications (1)
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Applications Claiming Priority (8)
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Publications (3)
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EP0189158A3 EP0189158A3 (en) | 1987-12-09 |
EP0189158B1 EP0189158B1 (de) | 1990-04-18 |
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ID=27433279
Family Applications (1)
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