DE68265C - Puddelofen. Anlage zum Verarbeiten von dem Hochofen entnommenen flüssigen Roheisen unter Benutzung von Hochofengas als Brennmaterial - Google Patents

Puddelofen. Anlage zum Verarbeiten von dem Hochofen entnommenen flüssigen Roheisen unter Benutzung von Hochofengas als Brennmaterial

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DE68265C
DE68265C DENDAT68265D DE68265DA DE68265C DE 68265 C DE68265 C DE 68265C DE NDAT68265 D DENDAT68265 D DE NDAT68265D DE 68265D A DE68265D A DE 68265DA DE 68265 C DE68265 C DE 68265C
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Germany
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blast furnace
furnace
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puddle
iron
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DENDAT68265D
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e. bonehill in Hourpes s. Sambre, Belgien
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Expired - Lifetime legal-status Critical Current

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21CPROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
    • C21C3/00Manufacture of wrought-iron or wrought-steel

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
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  • Furnace Housings, Linings, Walls, And Ceilings (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 18: Eisenerzeugung.
Patentirt im Deutschen Reiche vom ιό. Mai 1892 ab.
Nach dem bisher bekannt gewordenen Verfahren wird das geschmolzene Roheisen direct aus dem Hochofen, in Formen aus Sand abgelassen, woselbst es bis zur Erkaltung liegen bleibt, um alsdann erst im Puddelofen von neuem geschmolzen und dadurch nach und nach in kohlenstoffärmeres Eisen verwandelt zu werden. Bei der vorliegenden neuen Anordnung wird jedoch besagter Procefs dadurch bedeutend vereinfacht, dafs das geschmolzene Eisen aus dem Hochofen direct in einen Behälter abgelassen wird, woselbst es einer solchen Temperatur ausgesetzt wird, dafs es in flüssigem Zustande verbleibt.
Fig. ι zeigt die neue Anordnung mit dem Behälter im Längsschnitt und Fig. 2 im Querschnitt. Fig. 3 stellt einen waagrechten Schnitt durch den oberen Theil des Behälters dar, während Fig. 4 einen Längsschnitt des Ofens nach Linie x-x der Fig. 5, und Fig. 5 einen Querschnitt durch den die Heizgase nach dem Behälter führenden Fuchs nach Linie y-y der Fig. 4 zeigt. Fig. 6 stellt einen waagrechten Schnitt in Höhe des Ofens geführt dar.
Die zur Heizung des Apparates dienenden Gichtgase gelangen aus dem Hochofen durch α in einen dieselben von schädlichen Stoffen befreienden Reinigungsapparat aus Eisenblech, welcher mit. einer Reihe von schräg über einander angeordneten geneigten Flächen versehen ist, auf welche das bei b eintretende Wasser in einer solchen Menge herunterfällt, dafs das Gas letzteres durchstreichen mufs, um bis auf den Boden des Apparates zu gelangen.
Bei c ist. das Gas genügend gewaschen, während das. herabgerieselte Wasser durch Röhre d wieder, ablaufen kann. Von c aus gelangen die Gase, durch eine auf- und absteigende Röhre in-den, Vertheilungskanal ti1. D und D1 sind zwei Lufterhitzungsapparate, welche die durch die Züge ■£ und L1 kommende Luft aufnehmen und erwarteten. Diese Heizkammern bestehen aus zwei mit feuerfesten Ziegeln ausgekleideten Kanälen, in welchen durch Zwischenräume ρ voneinander getrennte, aus Hohlziegeln aufgebaute Pfeilerg1 angeordnet sind. Vermittelst der Kanäle / und I1 und einer gewöhnlich mit einer Platte bedeckten Bodenöffnung ist zwecks Reinigung der Hohlräume in den Pfeilern q. ein Zugang zu den Zwischenräumen ρ geschaffen. /
Die in den Heizkammern D und D1 angewärmte Luft strömt durch die Röhren h und h1 nach den Kanälen g und g·1, wo sie sich mit den aus den Vertheilungsrohren i und i1 kommenden Gasen vereinigt, um dieselben vermittelst eines Düsenapparates mit fortzureifsen und. zu entzünden. Um diese Entzündung auf alle Fälle herbeizuführen, wird das Gasgemisch über Herde A A geleitet, woselbst ein genügend lebhaftes Feuer unterhalten wird. Von hier aus gelangt das entzündete Gasgemisch zu den Puddelherden B B, deren Anzahl je nach Anforderung beliebig gewählt werden kann und die entweder in gerader oder ungerader Richtung hinter und an eineinander oder auch von einander getrennt angeordnet sein können. !
Die Gase durchstreichen alsdann den Leitungskanal K, um das in den Behälter C direct aus dem Hochofen abgelassene flüssige Eisen ferner zu erwärmen, wodurch letzteres in dem flüssigen Zustand erhalten werden kann. Die Schichthöhe des flüssigen Eisens im Behälter C darf 25 cm nicht überschreiten.
Vom Behälter C aus strömen die Gase abwärts durch die Schieberöffnungen / bezw. J1 in die Regeneratoren D bezw. D1, um diese zu erwärmen, und alsdann durch den Schornstein ins Freie zu gelangen.
Der Arbeitsgang dieser neuen Anordnung ist folgender:
Das Eisen gelangt aus dem Hochofen in Höhe der Anstichöffnung durch eine oben offene Rinne, aus welcher man Schlacken und sonstige Unreinigkeiten bequem entfernen kann, direct in den Behälter C.
Sobald nun einer der Puddelöfen geleert ist, sticht der Aufseher in die Oeffnung m, wie bei einem Cupolofen, das Eisen fliefst nun in den Kanal η und fällt durch den Trichter 0 in den Puddelofen. Ist letzterer gefüllt, so stopft der Aufseher die Oeffnungen des Behälters und des Ofens mittelst Lehmpfropfens wieder zu.
Wie bereits erwähnt, wird die durch einen der Züge L oder L1 einer der Heizkammern D oder D1 zugeführte Luft erwärmt und strömt sodann durch die entsprechende Röhre h oder h\ während welcher Zeit der andere Zug und die andere Röhre geschlossen bleiben.
Die erwärmte Luft wird zu beiden Seiten etwa mittelst des Düsenapparates in den an Rohr_/ angebrachten Röhren g und g"1 zweckmäfsig vertheilt, um den nöthigen Bedarf für jede Seite zu regeln. k
In der Zeichnung ist der Weg der mit dem Gase noch nicht gemischten, durch die Heizkammern strömenden· Luft mit einfachen Pfeilen bezeichnet, während der Weg des entzündeten Gasgemisches vom Herd A bis zum Schorn·^ stein E durch Pfeile mit Bart angedeutet ist.
Sobald die eine der beiden Heizkammern nicht mehr derart heifs ist, dafs sie die hindurchströmende Luft auf die gewünschte Temperatur bringen kann, schliefst man auf der betreffenden Seite den Zug L oder L1, sowie die Röhre h oder h1 und öffnet dagegen den Kanal J oder /', während man für die andere Heizkammer den Zug L oder L1, sowie die Röhre h oder hl öffnet und den Kanal J oder J1 schliefst.
Für die eine Heizkammer kommt die Luft demnach direct aus dem Freien und die andere wird zu gleicher Zeit von Heizgasen durchströmt, welche sie von neuem anheizen, um sodann durch den Schornstein zu entweichen, mit dem sie vermittelst der drehbaren Stellklappe j in ableitende Verbindung gebracht werden.
Die Vortheile dieses Ofens bestehen in folgendem : > :
1. Um Eisen im Gewicht von 275 kg zu puddeln, braucht man beim alten Ofensystem ιY2 Stunden, wovon s/i Stunden auf die Schmelzung und 3/4 Stunden auf die Umwandlung in Eisen kommen. Bei vorliegender Anordnung braucht man nur 3/4 Stunden, da das Eisen stets flüssig im Behälter C gehalten wird. Man kann daher mit diesem Ofen innerhalb derselben Zeit doppelt so viel erzeugen, als mit den bis jetzt bekannten.
2. Von den bei den alten Oefen zur Bedienung nöthigen zwei Arbeitern mufs der eine sich fast ganz allein nur mit der Feuerung beschäftigen, während bei der neuen Anordnung sie sich nur mit den Puddelöfen abzugeben haben, wodurch die Qualität des gepuddelten Eisens eine bessere werden kann.
3. Bei den bis jetzt angewendeten Puddelöfen braucht man, um eine gute Qualität zu liefern, zu je 1000 kg gepuddeltem Eisen etwa 1000 kg Kohle, während bei diesem Verfahren nur wenig Brennstoff nöthig ist und daher sich eine grofse Ersparnifs ergiebt.
4. Die Eisen-, Kohlen- und Ascheträger, die bei dem bis jetzt üblichen Verfahren nothwendig sind, kommen hierbei gänzlich in Wegfall und werden durch einen Heizer ersetzt, der sich mit dem Unterhalten der beiden Herdfeuer, sowie mit der Handhabung der Schieber zu den verschiedenen Kanälen und Zuglöchern zu befassen hat.
5. Die Reparaturen sind auf ein geringes Mafs beschränkt, da die Gase aus dem Hochofen viel weniger zerstörend wirken als die Kohlenflammen.
6. Der Verlust an Eisen, der durch die oxydirenden Kohlenflammen entsteht, wird bei diesem Verfahren um ein Beträchtliches herabgemindert, was andererseits auch von günstigem Einflufs auf die Qualität des Eisens ist.
7. Die allgemeinen Herstellungskosten werden bedeutend kleiner sein.
8. Durch die eigenartige Anordnung, nach welcher das flüssige Eisen direct aus dem Hochofen in den Behälter übergeführt wird, entsteht eine grofse Ersparnifs an Nebenarbeiten durch Wegfall der Eisenwägungen und der Handlangerdienste seitens der Giefser, wodurch eine verminderte Lohnauszahlung erzielt wird.
9. Die Besitzer von Walzwerken, die fern von Hochöfen liegen, werden grofse Transportkosten ersparen, da sie nur das gepuddelte Eisen wegzufahren haben, während die Schlacken an Ort und Stelle verbleiben können.
10. Das Anzünden der Oefen wird schneller und mit viel weniger Kosten, bewirkt als bei dem bis jetzt üblichen Verfahren.

Claims (1)

  1. Pa tent-An sp Rüc h:
    Puddelofen-Anlage, bei welcher in der Mitte über zwei Reihen Puddelöfen (B) ein Vorwärmofen (C) angeordnet ist, in welchem das aus dem Hochofen kommende flüssige Roheisen gesammelt und aus welchem letzteres nach Bedarf durch Oeffhungen (o) in der Decke der Puddelöfen (B) in diese übergeleitet wird, während die Verbrennungsproducte des Hochofengases und der erhitzten Luft zuerst die Puddelöfen und dann den Vorwärmofen durchstreichen.
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
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