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Einrichtung an elektrischen Fallbügelreglern Bei der elektrischen
Temperaturreglung werden für die Ermittlung der Temperatur in den meisten Fällen
Thermoelemente verwendet. Diese unterliegen insbesondere bei den höheren Temperaturen
einem natürlichen Verschleiß. Bei einer infolgedessen auftretenden Zerstörung geht
der Zeiger des Meßwerkes auf den Skalenanfang des Reglers zurück. Er zeigt also
eine zu niedrige Temperatur an, und der Regler schaltet die Energiezufuhr zum Ofen
ein, ohne sie wieder auszuschalten. Dabei besteht die Gefahr, daß der Ofeninhalt
überhitzt und unbrauchbar wird. Es kann sogar der Ofen selbst beschädigt werden.
Um das zu verhindern, ist es üblich, am Skalenanfang einen Kontakt anzuordnen, der
die Abschaltung der Energiezufuhr zum Ofen veranlaßt, sobald der Zeiger auf den
Skalenanfang zurückgeht. Bei der Inbetriebsetzung einer Ofenanlage, die von einem
mit einer solchen Einrichtung versehenen Regler geregelt wird, muß jedoch der dem
Skalenanfang zugeordnete Kontakt durch überbrückung unwirksam gemacht werden. Das
geschieht dadurch, daß ein zu ihm parallel liegender Schalter von Hand eingeschaltet
wird, und zwar so lange, bis der Zeiger infolge steigender Temperatur den Bereich
des Skalenanfangskontaktes verlassen hat. Damit das öffnen der Überbrückung nicht
vergessen wird, benutzt man 'für die Überbrückung Druckknopfschalter, die beim Loslassen
selbsttätig wieder öffnen. Dieses Verfahren ist häufig recht unbequem, da bei längerer
Anh.eizzeit der Schalter oft 5 Minuten und länger gedrückt werden muß.
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Man benutzt daher gelegentlich besondere Zeitschalter; die von einem
Uhrwerk oder Synchronmotor angetrieben werden und die nach Ablauf einer einstellbaren
Zeit die Schalteröffnung bewerkstelligen. Derartige Zeitschalter sind jedoch verhältnismäßigkompliziert
und darum teuer, so daß sie besonders bei kleinen Regelanlagen nicht angewendet
werden können.
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Es ist ferner eine Einrichtung bekannt, die in den Regler eingebaut
wird und die den Nullkontakt durch Verriegelung so lange
außer Betrieb
läßt, bis der Zeiger den Bereich des Nullkontaktes verlassen hat und in den Bereich
eines Fü;hlhehels kommt, der die Verriegelung des Nullkontaktes löst, so daß dieser
betriebsbereit wird und sehalten kann, ,sobald der Zeiger wieder auf den Skalenanfang
zurückgeht. Bei dieser Einrichtung genügt ein kurzzeitiges: Knopfdrücken; um die
Ofenanlage in Betrieb ,setzen zu können, ohne daß der Zeiger den Bereich des Nullkontaktes
verlassen 'hat. Dagegen haftet dieser Einrichtung der Mangel an, daß sie versagt,
wenn die Störung im Meßstromkreis bereits vor dem Inbetriebsetzen vorhanden war.
Der Zeiger muß nämlich erst einen gewissen Ausschlag machen, ehe er in den Bereich
des Fühlhebels kommt, der die Verriegelung des Nullkontaktes löst. Man muß daher
etwa nach 1/i Stunde nochmals nachsehen, ob der Zeiger tatsächlich :einen ausreichenden
Temperaturanstieg anzeigt.
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Dieser Nachteil wird gemäß der Erfindung dadurch vermieden, daß der
unter Vermittlung des Zeigers zur Auslösung der Schalterbetätigung dienende Anschlag
oder der dem gleichen Zweck dienende Taster von Hand aus dem Zeigerbereich herausführbar
angeordnet ist und mit dem Fallbügel oder Fallbügelantrieb über ein Vors.chubwerk
so in Verbindung steht, daß er nach einer oder mehreren Schaltperioden des Fallbügels
-,vi:eder in den Zeigerbereich zurückkehrt. Es wird also dadurch erreicht, daß der
ebenfalls durch kurzzeitiges Knopfdrücken außer Betrieb zusetzende Nullkontakt nicht
durch den Zeiger wieder betriebsbereit gemacht wird, ,sondern durch ein von dem
Fallbügel oder dessen Antrieb betätigtes Vorschubw erk, so daß die Herstellung der
Betriebsbereitschaft zeitabhängig ist. Er kann also erst nach Ablauf einer :einstellbaren
Zeit ansprechen, wobei @es gleichgültig ist, ob der Zeiger in, zwischen stehengeblieb:en
ist oder ausgeschlagen hat.
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Die Zeichnung veranschaulicht den Gegenstand der Erfindung an zwei
Ausführungsbeispielen. Gemäß Abb. i bewegt sich der Zeiger i :eines nicht dargestellten
M.eßwerkes in bekannter Weise unterhalb einer festen An-Schlagbahn 2. Sobald er
in den Bereich des von einem Fallbügel 3 .periodisch auf und ab bewegten Tasters
q: kommt, wird :er gegen die Bahn 2 gedrückt und verhindert dadurch die weitere
Aufwärtsbewegung des Fallbügels. Hierdurch wird in ebenfalls bekannter Weise die
Betätigung einer Schaltröhre :eingeleitet.
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In der Nullstellung des Zeigers i hört die feste Anschlagbahn 2 auf
und ist durch ein verschiebbares Anschlagstück 5 ersetzt, das auf .seiner oberen
Kante sägezalinförmige Ausschnitte aufweist, in welche eine Blattfeder 6 :eingreifen
kann. Zur Außerbetriebsetzüng des Nullkontaktes: wird nun mittels eines von außen
zu betätigenden Handgriffs dieses Anschlagstück 5 seitlich in die strichpunktierte
Lage verschoben, so daß beim Aufwärtsgehen des Fallbügels 3 eine Betätigung des
Kontaktes nicht ausgelöst werden kann. Der periodisch durch ;ein Uhrwerk oder einen
Synchronmotor angetriebene Fallbügel3 verschwenkt jedoch bei seiner nächsten Hubperiode
einen Klinkenarm 7, der durch -eine Feder 8 gegen einen festen Anschlag 9 gezogen
wird, indem er mit einem Anschlagstift i o gegen die Blattfeder 6 drückt, die am
Klinkenarm 7 befestigt ist. Der Arm 7 wird dabei bis gegen die Anschlagschraube
i i verschw senkt, so däß bei der Rückwärtsbewegung des Armes 7 unter Einwirkung
der Feder 8 das Anschlagstück 5 durch die in die Zahnung eingreifende Blattfeder
6 mitgenommen wird und so allmählich wieder in seine ursprüngliche Lage gelangt.
Inzwischen dürfte im allgemeinen der Zeiger i infolge einer höheren Temperatur eine
andere Lage außer der Nullstellung eingenommen haben, so daß eine Bestätigung des.
Nullkontaktes nicht eintritt. Bleibt jedoch infolge eines; vorhandenen Fehlers in
der Anlage die Nullanzeige erhalten, so wird jetzt der Nullkontakt zwecks Auslösung
eines Warnsignals in Tätigkeit gesetzt.
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Ein anderes Ausführungsbeispiel zeigt Abb. 2. Die Anordnung zwischen
Zeiger, Anschlagbahn, Fallbügel und Tastglied ist die gleiche wie zu Abt. i. Das
bewegliche Anschlagstück 5' steht unmittelbar unter der Wirkung ,einer Feder 13
und wird bei seiner Ausschwenkung durch einen Klinkenhebel 17 festgehalten.
Die Anordnung ist hier so getroffen, daß der Fallbügel bei seinem Abwärtshub mit
dem Anschlagstift io einen Klixikenarm 14 abwärts bewegt, dessen Klinke in ein Steigrad
15 :eingreift. Mit dem Zackenrad ist .ein einstellbarer Arm i--, verbunden, der
beim Aufwärtsbewegen des Klinkenarmes 1L,. durch das Zackenrad 15 mitgenommen wird
und dabei gegen die Klinke 17 stößt. Diese gibt den beweglichen Anschlag 5' wieder
frei, so daß nunmehr der Nullkontakt wieder betriebsbereit wird.
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Durch die Einstellbarkeit des Armes 12 am Steigrad 15 ist die Möglichkeit
gegeben, die Zeitperiode bis zur Wiederinbetriebsetzung des Nullkontaktes einstellbar
zu machen.
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In Umkehrung der beschriebenen Anordnung kann auch das am Bügel 3
befestigte Taststück ¢ durch seitliches Schwenken oder Umklappen aus dem Zeigerbereich
herausgebracht und nach Ablauf der gewünschten Zeit wieder wirksam gemacht werden.
Ferner kann an Stelle des, Fallbügels der den Fallbügel
antreibende
Motor bzw. eine an ihm angebrachte Kurvenscheibe oder Zahnradübersetzung zur Rückführung
bzw. Entklinkung des Anschlagstückes 5 bzw. des beweglichen Taststüdkes q. benutzt
werden. An Stelle des Klinkenrades 15 mit der Klinke i q. kann auch ein durch
den Fallbügel ausgelöstes Umkehrwerk einfachster Bauart Anwendung finden.