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Selbsttätige elektrische Regelanordnung zur Überwachung veränderlicher
physikalischer Größen Es tritt häufig die Aufgabe auf, Regeleinrichtungen, die zu
ihrer Verstellung verhältnismäßig große Leistungen benötigen, durch die Änderungen
einer physikalischen Größe zu beeinflussen, die so gering sind, daß die Zwischenschaltung
eines empfindlichen Steuergliedes erforderlich wird. Es sind Regelanordnungen bekanntgeworden,
die zu diesem Zweck lichtempfindliche Zellen benutzen, die auf gittergesteuerte
Entladungsgefäße einwirken. Die zu überwachende bzw. für die Regelung maßgebende
physikalische Größe wirkt bei diesen bekannten Anordnungen auf die Stellung eines
Spiegels und dadurch auf die Richtung eines Lichtstrahles, der die Lichtzellen beeinflußt.
Eine hinreichend große Empfindlichkeit wäre bei dieser Anordnung nur dann zu erreichen,
wenn der Lichtstrahl sehr lang gemacht wird. Dies bedingt aber unerwünscht große.
räumliche Abmessungen sowie eine fühlbare Empfindlichkeit der Regelung auf Erschütterungen.
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Die Erfindung betrifft eine selbsttätige elektrische Regelanordnung,
die die gleiche Aufgabe, und zwar ebenfalls unter Vermittlung lichtempfindlicher
Zellen und gittergesteuerter Entladungsgefäße, löst, die jedoch nur sehr wenig Platz
beansprucht, sehr rasch wirkt, keinerlei Pendelungen unterliegt und weitgehend erschütterungsfest
ist. Dabei wird eine Empfindlichkeit erreicht, die die Anwendung auch zur Überwachung
der geringsten physikalischen Größenänderungen gestattet. Gemäß der Erfindung wirkt
das von den Änderungen der physikalischen Größe beeinflußte empfindliche Steuerglied
auf die Größe und die Phasenlage von Lichtimpulsen in bezug zu einer -Vergleichswechselspannung.
Die von den lichtempfindlichen Zellen in elektrische Ströme umgewandelten Lichtimpulse
bestimmen dann im Zusammenwirken mit der Vergleichsspannung die Bewegung der Regelvorrichtung
nach Größe und Richtung.
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Die Erfindung sei im folgenden an Hand der Zeichnungen in mehreren
Ausführungsbeispielen beschrieben; es ist Fig. r ein Schaltungsschema einer Regelanordnung
nach einer Ausführung der Erfindung; diese verwendet durch einen Verschluß gesteuerte
flackernde Neonlampen; Fig.2 und 3 sind die Theorie erläuternde Diagramme; Fig.
q. zeigt ein Schema mit einer einzigen Neonröhre,
Fig. 5 eine Abänderung
mit zwei Neonlampen und zwei lichtelektrischen Zellen, Fig.6 ein Schema einer Ausführung,
bei der eine synchron gehende Lichtunterbrechungsvorrichtung an Stelle der Blinkneonlampe
vorhanden ist; Fig.7 veranschaulicht eine von einem Galvanometer abhängige Blendeneinrichtung
mit einer schwingenden Verschlußvörrichtung bzw. das Licht zerhackenden Vorrichtung;
Fig. 8 bis i i sind die Wirkung veranschaulichende Diagramme.
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Die Vorrichtung nach Fig. z enthält eine Ganzwcllen- bzw: Doppelanodenlichtzelle
i i, die dem Licht geeigneter Lichtquellen ausgesetzt ist, z. B. eines Paares von
Neonröhren oder Bogenlampen 12, 13 über ein optisches System mit einem Paar
Sammellinsen 14, 15. Das optische System und die Lampen liegen so zueinander, daß
das Licht abwechselnd auf die lichtelektrischen Zellen geworfen wird. Das geschieht
dadurch, daß man die Lampen und das optische System so anordnet, daß das Licht nur
einer Anode jeder Lampe auf die lichtelektrische Zelle gelangt. In den Neonlampen
sind die Anoden, die der lichtelektrischen Zelle gegenüberliegen, mit verschiedenen
Klemmen derWechselstromleitungL1, L, verbunden, von der aus der Strom abgenommen
wird, so däß dieLampen abwechselnd glimmen, wenn sie positiv aufgeladen werden.
Es wird zwar die zweite Elektrode jeder Röhre in der anderen Halbperiode glimmen,
ihr Licht wird aber nicht auf die lichtelektrische Zelle gelangen. Demnach wird
bei aufeinanderfolgenden Halbperioden das Licht wechselnd durch die beiden optischen
Systeme zur lichtelektrischen Zelle gelangen.
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Um den- Aufprall des Lichtes auf die lichtelektrische Zelle zusteuern,
ist eine Blende 16 in den Strahlenkegeln des optischen Systems angeordnet, die durch
das bewegliche Element einer empfindlichen Meßvorrichtung 17, z. B. eines Galvanometers,
verstellt wird. In der Normal- oder Nullstellung des Galvanometers fängt es beide
Lichtkegel auf. Es wird dafür gesorgt, daß das Galvanometer 17 nach Maßgabe der
veränderlichen Menge oder des veränderlichen Zustandes, der gesteuert werden soll,
erregt wird. Das Galvanometer kann beispielsweise mit einem Thermoelement 18 in
der dargestellten Weise verbunden sein, wenn man Temperaturen messen, regeln oder
aufzeichnen will.
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Um die lichtelektrische Ganzwellenzelle iz zu erregen; kann ein Transformator
21 mit einer Sekundärwicklung 22 mit Mittelpunktsabgriff benützt werden. Die Klemmen
der Sekundärwicklung 22 sind durch Leiter 24,25 mit den Elektroden 26,
27 der Zelle verbunden, und Leiter 28, 29 führen von der Kathode der Zelle
und dem Mittelpunktsabgriff der Sekundärwicklung 22 zu einem Paar von Glühkathodenröhren
32 und 34. Diese Röhren 32 und 34 können als Steüergitterglimmröhren gestaltet sein.
Die Primärwicklung 23 des Transformators 2i wird unmittelbar von dem Netz L1, L2
erregt.
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Die Kathode 3o der lichtelektrischen Zelle i i ist mit den Gittern
der Röhren über einen Ohmschen Widerstand R1 verbunden, der größenordnungsmäßig
etwa ein Megohm oder mehr beträgt: Die Gitter sind unmittelbar durch einen dazwischenliegenden
Leiter 36 verbunden. Ein sehr hoher Widerstand R2 in Höhe von etwa io Megohm liegt
zwischen den Kathoden und Gittern der Röhren, so daß diese normalerweise eine hohe
negative Ladung erhalten, die einen Stromfiuß im Anodenkreis beider Röhren verhütet.
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Die Kathoden der Röhren sind über Leiter 37, 38 parallel geschaltet
und werden von einem Transformator 39 aus beheizt. Die Anoden der Röhren werden
von der Hauptwechselstromquelle so erregt, daß ihre Polaritäten in einem beliebig
gegebenen Augenblick entgegengesetzt sind; dabei wird jede wechselnd positiv und
negativ während der aufeinanderfolgenden Halbperioden des erregenden Wechselstrompotentials
sein. Man könnte dies erzielen, indem man die Anoden unmittelbar mit den beiden
Leitungsklemmen verbindet und einen Widerstand mit Mittelpunktsabgriff als gemeinsame
Rückleitung zu den Kathoden verwendet. Es wird aber bei der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ein getrennter Transformator 41 mit einen Mittelpunktsabgriff aufweisenden
Sekundärwicklung 42 zu diesem Zweck vorgesehen. Die Primärwicklung des Anodentransformators
41 wird von der Wechselstromleitung parallel zu der Primärwicklung des Kathodentransformators
39 über Leiter 43, 44 erregt. Die äußeren Klemmen der Sekundärwicklung des Anodentransformators
sind unmittelbar mit den Anoden der beiden Glühröhren 32, 34 verbünden.
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Die durch die Anordnung zu steuernde Vorrichtung besitzt zwei Wicklungen,
und zwar die Wicklung 45, die von der Wechselstromleitung durch- Leiter 46, 47 unmittelbar
erregt wird, und eine zweite Wicklung 48 (Ankerwicklung) ist durch Leiter 51, 52
zwischen Röhrenkathoden und Mittelpunktsabgriff der Sekundärwicklung 42 des Anoden-
j transformators 41 geschaltet: Die gesteuerte Vorrichtung kann beispielsweise ein.
Relais zur Steuerung eines Gliedes mit zwei Stellungen sein, z. B: eines Schalters
oder Ventiles. Ist das Galvanometer, wie oben i angenommen, von der Temperatur abhängig,
so kann der Schalter oder das Ventil die Zulassung
von Heizstrom
oder Brennstoff zur Aufrechterhaltung normaler und gewünschter Temperaturbedingungen
steuern. Im dargestellten Falle steuert das Relais einen Schalter 54, der verschiedene
Teile eines Widerstandes R3 kurzschließen kann. R3 liegt in Reihe mit einem Heizwiderstand
R4 eines Ofens 56, in welchem sich das Thermöelement 18 befindet.
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Das gesteuerte Glied kann ein Motor sein, der selbst unmittelbar auf
ein Steuerelement wirkt, oder kann eine Schreibfeder o. dgl. auf einer Registrierkärte
bewegen. Bei der Verwendung für die Aufzeichnung müssen Stillsetzmittel vorhanden
sein, wie im folgenden beschrieben, um die Betätigung des gesteuerten Gliedes zu-
unterbrechen, wenn "seine Bewegung proportional der Schwankung von Menge oder Zustand
ist, welche die Bewegung einleiteten. Bei der Verwendung zum Steuern oder Regeln
kann das ansprechende Glied von der einen Grenzlage zur anderen schwingen; das Element
bringt selbst den veränderlichen Zustand auf normal zurück, wodurch wiederum das
Galvanometer oder die ursprünglich beeinflußte Vorrichtung zurückgestellt werden,
so daß dann das ganze System in die Nullage gelangt.
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Die Wirkungsweise der Regelanordnung nach Fig. i ist folgende: Unter
normalen Verhältnissen ist der" zum Galvanometer gehörende Verschluß 16 so angeordnet,
daß beide Lichtkegel abgesperrt sind, und daß ihr Licht nicht auf die Kathoden 26,
27 der Zelle i i gelangt. Die Gitter der Vakuumröhren haben dann eine solche Vorspannung,
daß kein Strom in den Anodenkreisen fließt, wenn die Anoden wechselnd positiv geladen
werden. Es wird also, trotzdem eine Wicklung 45 der gesteuerten Vorrichtung unmittelbar
vom Netz erregt wird, die Ankerwicklung 48 zu dieser Zeit nicht erregt, und es wird
kein Drehmoment entwickelt. Ein anderer Zustand ist der, bei welchem die Gittervorspannung
so ist, daß ein Strom im Anodenkreis jeder Röhre 32, 34 immer dann fließt, wenn
die Anode positiv wird; in diesem Fall erhält die Ankerwicklung 48 der Vorrichtung
einen gleichen Impuls während jeder Halbperiode. Aber da es Gleichstromimpulse sind,
die immer in der gleichen Richtung verlaufen, und da das Feld der anderen Wicklung
45 ein Wechselfeld ist, ergibt sich, daß während jeder Halbperiode ein Drehmoment
in entgegengesetzter Richtung entsteht, und das Gesamtergebnis ist ein Drehmoment
gleich Null für die ganze Periode. Es sei nun angenommen, daß eine Änderung der
Temper aturverhältnisse eine Bewegung der Blende 16 nach rechts bewirkt und gestattet,
daß Licht der links liegenden Neonlampe 12 auf die Zelle ii fällt. Da jedes optische
System nur von einer Anode jeder Neonlampe Licht empfängt, so wird offenbar das
Licht, das auf die lichtelektrische Zelle von der linken Neonlampe 12 aus gelangt,
eine Folge von blitzartigen Beleuchtungen sein, die synchron mit der positiven Aufladung
der exponierten Anode 27 verlaufen.
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Wenn die Anoden der lichtelektrischen Zelle so angeschlossen sind,
daß die linke Anode 26 während der Halbperiode positiv ist, während welcher das
Licht auf die Zelle i i fällt, wird der Strom von der Anode 26 zur Kathode
30 über den Leiter 28 und die Widerstände R1, R2 zum Kathodenkreis der Röhren
fließen und dann über den Leiter 29 zum Mittelpunktsabgriff der Sekundärwicklung
22 des Lichtzellentransformators.
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Die an einen Punkt zwischen den Widerständen R1, R2 angeschlossenen
Gitter der Röhren 32 und 34 erhalten eine positive Vorspannung durch den Spannungsabfall
in dem hochohmigen Widerstand R2, der mit den Kathoden der Röhren verbunden ist.
Die Anschlüsse sind so erfolgt, daß die Anode in der oberen Röhre 32 während der
gleichen Halbperiode positiv geladen wird. Es fließt infolgedessen Strom im Anodenkreis
der oberen Röhre.
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Dieser Stromimpuls fließt notwendigerweise durch die Ankerwicklung
48 der gesteuerten Vorrichtung, wie durch den Pfeil angedeutet, da die Wicklung
in den Anodenkreis beider Röhren in die gemeinsame Verbindung zwischen Kathoden
und Mittelpunktsabgriff der Sekundärwicklung42 des Anodentransformators geschaltet
ist.
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Während der nächsten Halbperiode wird die andere Anode der linken
Neonlampe 12 glimmen; ihr Licht scheint aber nicht auf die Zelle i i, da ihre Fläche
nach der entgegengesetzten Seite gerichtet ist und nicht dem optischen System gegenüberliegt.
Infolgedessen nehmen die Gitter der Röhren 32, 34 wieder ihre normale negative Vorspannung
während der zweiten Halbperiode an, und es fließt kein Strom im Anodenkreis der
unteren Röhre 34, obgleich die Anode dann positiv geladen ist. Infolgedessen wird
während dieser zweiten Halbperiode kein Stromimpuls in der Ankerwicklung 48 der
gesteuerten Vorrichtung vorhanden sein.
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Während der folgenden Halbperiode wird die Wirkungsweise der ersten
Halbperiode in der geschilderten Weise wiederholt, und es geht ein weiterer Stromimpuls
durch die Ankerwicklung 48, wie durch den Pfeil angedeutet ist. Da nun mehrere Gleichstromimpulse
die Ankerwicklung 48 der gesteuerten Vorrichtung durchlaufen, und zwar zu einer
Zeit, während welcher die Wicklung 45 immer
in einer bestimmten
Richtung erregt wird, so wird ein resultierendes Drehmoment entstehen, das den Anker
in einer bestimmten Richtung treibt.
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Dieser Zustand ist graphisch in Fig: 2 veranschaulicht. Es bedeutet
darin F das Feld, das durch die Wicklung der gesteuerten Vorrichtung erzeugt wird,
welche unmittelbar an das Netz angeschlossen ist. Die Kurve I1 veranschaulicht Strom
und Licht der linken Neonlampe z2; 1, veranschaulicht den Strom durch die lichtelektrische
Zelle und die Spannung zwischen Gitter und Kathode der Glühlcathodenröhre, 1s den
Strom im Anker der gesteuerten Vorrichtung, und die X-Achse veranschaulicht die
Zeit. Die verlangte Regelung wird auf diese Weise selbsttätig bewirkt, und wenn
die Normalverhältnisse wieder eintreten, so geht auch das System in die Normalstellung
zurück.
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Tritt eine Temperaturveränderung in einer solchen Richtung ein, däß
der Verschluß 16 des Galvanometers nach links bewegt wird, so fallen jetzt die Lichtstöße
der Neonlampe 13 auf die Zelle z i, und die Wirkung ist genau die gleiche,
wie vorher beschrieben, nur daß die Gleichstromstöße, die durch die Ankerwicklung
48 des Motors oder Relais gehen, um i8o elektrische Grade verschoben sind. Infolgedessen
liegt das damit zusammenwirkende Feld jeweils in entgegengesetzterRichtung, wenn
die Gleichstromstöße durchgehen. Das sich ergebende Drehmoment ist daher ebenfalls
entgegengesetzt gegenüber dem früheren gerichtet, und die gesteuerte Vorrichtung
arbeitet in umgekehrter Richtung. In Fig. 3 ist die entsprechende Beziehung des
Ankerstromes zum Feld wiedergegeben.
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Da auch die Größe des Ankerstromes sich nach Maßgabe .der Lichtmenge
ändern wird, die durch den Verschluß hindurchgeht, so wird also durch dessen Bewegung
nicht allein die Richtung, sondern auch die Geschwindigkeit des Arbeitens des Motors
bestimmt.
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Man kann auch eine der Neonlampen auslassen und die gleiche Wirkung
mit einer einzigen Neonlampe erreichen. Zu diesem Zweck kann man in dem optischen
System einen Reflektor 61 für eine der Linsen so anordnen, daß das Licht von beiden
Elektroden einer einzigen Neonlampe aufgefangen und in Gestalt getrennter Strahlenkegel
auf die Zelle geworfen wird, wie Fig. q. andeutet.
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Es kann auch die Ganzwellezelle i i durch ein Paar einzelner Lichtzellen
62, 63 ersetzt werden, die richtig gegeneinander abgestimmt sind, und deren Kathoden
durch einen gemeinsamen Leiter verbunden sind, wie Fig: 5 zeigt.
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An die Stelle der Neonlampen können auch gewöhnliche Glühlampen treten,
die aus dem Wechselstromnetz über besondere Hilfseinrichtungen so gespeist werden,
daß sie abwechselnd kurzzeitig aufleuchten. Hierzu werden den Glühlampen zweckmäßig
Ventile mit eindeutiger Durchläßrichtung vorgeschaltet, die durch die einzelne Lampe
jeweils nur die eine oder die andere Halbwelle des Wechselstromes fließen lassen.
Es werden vorteilhaft Glühlampen mit geringer Wärmeträgheit des Glühfadens verwendet,
damit die Lampe auch tatsächlich am Ende der hindurchfließenden Stromhalbwelle bis
zum Beginn der nächstfolgenden Stromhalbwelle gleichen Vorzeichens erlischt. Diese
Wirkung kann durch eine wärmeableitende Gasfüllung der Glühlampen unterstützt werden.
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Bei einer anderen in Fig. 6 und 7 gezeigten Schaltungsanordnung braucht
nur eine einzige Quelle 7 1 unveränderten Lichtes, eine lichtelektrische
Zelle 72 und eine Vakuumröhre 73 verwendet zu werden. Hier wird eine den Lichtstrahl
zerhackende Vorrichtung aus einem Verschlußteil75 an einem polarisierten Glied 76
synchron mit dem Wechselstrompotential durch einen vom Netz erregten Elektromagneten
77 in Schwingung versetzt. Gewünschtenfalls kann ein polarisierter Synchronmotor
die den Lichtstrahl zerhackende Vorrichtung betreiben. Diese liegt zwischen der
Lichtquelle 71 und der Lichtzelle 72 in einem Lichtkegel, der durch eine Rahmenblende
78 begrenzt wird. Da der schwingende Verschluß 75 normal im Querschnitt des Lichtkegels
hin und her geht, so beeinflußt er in diesem Falle die Gesamtlichtmenge, die auf
die Zelle 72 fällt, nicht und bewirkt infolgedessen auch nicht, daß elektrische
Impulsströme sie durchfließen.
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Die Rahmenblende 78 ist beweglich, wie Fig. 7 zeigt, und mit dem beweglichen
Glied 79 eines Galvanometers verbunden, so daB dessen Bewegung, die durch bestimmte
Zustandsänderungen verursacht wird, die Rahmenblende 78 verstellt und den Lichtkegel
verschiebt. In der Normalstellung des Galvanometers 79 liegt die Rahmenblende 78
so, daß die Vorrichtung 75 völlig im Lichtkegel schwingt. Wenn der Verschluß 75.
also nach links schwingt, wächst das Licht auf der rechten Seite ebensoviel, wie
es auf der linken Seite abnimmt, und insgesamt erhält die lichtelektrische Zelle
die gleiche Lichtmenge. Für Maximalempfindlichkeit soll eine bestimmte Beziehung
zwischen der Größe der Galvanometerblende78 und der Schwingungsweite der Vorrichtung
75 bestehen. Nimmt man diese als Einheit an, so soll die Länge des beleuchteten
Feldes, d. h. die Breite des Kegels, die durch die Vorrichtung 78 umgrenzt wird,
gleich 3 sein. Die seitliche Breite der Blende soll auch eine Einheit sein,
ebenso
sollen die Schwingungsweite der Vorrichtung 75 und die Hubgrenze für die Vorrichtung
78 eine Einheit betragen.
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Gemäß Fig. 6 führt der Polarisierkreis für die Zelle 72 vom positiven
Pol einer Batterie 81 oder sonstigen Stromquelle über eine Leitung 82 zu der Anode
83 der Lichtzelle 72, und von der Kathode 84 über einen Leiter 85, durch einen hohen
Widerstand RB und dann über den Leiter 86 zum negativen Batteriepol zurück. Die
Zelle 72 steuert unmittelbar eine Vakuumröhre 73, deren Kathode von der Sekundärwicklung
88 eines Transformators erregt wird, deren Mittelpunktsabgriff 89 über einen Vorschaltwiderstand
R7 mit dem Leiter 86, dem Minuspol der Batterie 81 und dem Widerstand Ra verbunden
ist. Die positive Klemme des Widerstandes Ra ist mit dem Steuergitter der Röhre
73 verbunden, wodurch die Gitterspannung und der Strom im Anodenkreis nach Maßgabe
des Spannungsabfalles im Widerstand gesteuert werden. Es kann, wie dargestellt,
eine einzige Stromquelle 81 benutzt werden, um die Anoden sowohl der lichtelektrischen
Zelle 72 als auch der Röhre 73 zu speisen.
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Die in Tätigkeit gesetzte Vorrichtung kann beispielsweise aus einem
Relais der Induktionsscheibenart bestehen, das zwei Wicklungen aufweist, oder es
kann einen Dynamometertyp eines Relais oder Motors darstellen. Eine Wicklung 93
ist mit dem Anodenkreis der Röhre über einen Transformator 9q. gekoppelt. Die andere
Wicklung 95 ist durch Leiter 96, 97 unmittelbar mit dem Wechselstromnetz verbunden,
von dem sie ständig erregt wird.
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Wenn im Betrieb die Menge oder der Zustand, der das Galvanometer 17
beeinflußt, darauf so wirkt, daß es die Rahmenblende 78 nach rechts bewegt, wie
Fig. 8 zeigt, so wird bei Bewegung der schwingenden Vorrichtung 75 nach rechts das
auf die Zelle fallende Licht keine Veränderung erfahren, weil die vom Licht getroffene
Fläche auf der einen Seite um so viel größer wird, wie die auf der anderen Seite
kleiner wird. Demnach werden während dieser Halbperiode Licht und damit Strom durch
die Zelle 72 gleich bleiben, wie Fig. g graphisch zeigt, in welcher die Kurve M
die Schwingbewegung des Verschlusses 75 und die Kurve I den Zellenstrom darstellen.
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Während der nächsten Halbperiode bewegt sich der Verschluß 75 nach
links, und da er sich über den linken Rand des Lichtkegels hinausbewegt, wie Fig.
8 zeigt, wird die vom Licht bestrahlte Fläche und damit die Lichtmenge anwachsen.
Die Zelle 72 wird einen anwachsenden Impulsstrom fließen lassen, wie Fig.9 zeigt,
wodurch der Spannungsabfall im Widerstand R6 wächst. Das vergrößert die positive
Gittervorspannung der Röhre 73, die ihrerseits das Fließen eines stärkeren Stromimpulses
im Anodenkreis gestattet. Die Schwankung des direkten Stromes im Anodenkreis der
Röhre 73 und der Primärwicklung des Transformators 9 induziert einen Stromimpuls
in der Sekundärwicklung des Transformators und erregt die angeschlossene Wicklung
93 des Induktionsscheibenrelais. Der Stromstoß verursacht einen Drehmomentstoß,
der bestrebt ist, die Scheibe 99 in einer bestimmten Richtung zu treiben, und zwar
nach Maßgabe der Richtung des Feldes, das in diesem Augenblick durch die andere
Relaiswicklung 95 durch den Strom des Wechselstromnetzes erzeugt wird.
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Während der umgekehrten Schwingung des Verschlusses 75 nach rechts
bleibt die Lichtmenge nach obigem gleich, und bei erneuter Schwingung nach links
wird ein neuer Stromimpuls in der Relaiswicklung induziert und ein neues Drehmoment
hervorgerufen.
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In dieser Weise wird eine Folge von solchen Impulsen erzeugt, die
alle in der gleichen Richtung für eine bestimmte Lagenänderung der Rahmenblende
78 fließen, weil sie synchron mit jeder zweiten Halbperiode des Wechselstromes aus
dem Netz eintreten. Das bewegbare Glied 99 wird so bewegt, daß es entweder Kontaktpaare
ioi oder rot schließt, um dadurch irgendeine gewünschte Regelung zu verursachen.
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Wenn das Galvanometer durch entgegengesetzte Änderungen der steuernden
Zustände beeinflußt wird, so wird die Rahmenblende 78 dadurch nach links bewegt,
wie Fig. io zeigt. In diesem Falle bleibt das Licht konstant, wenn der schwingende
Verschluß 75 nach links geht, und es wächst, wenn er nach rechts geht. In diesem
Fall läßt die Lichtzelle 72 Stromstöße durch, die um 18o° in Phase zu den Verschlußsch'wingungen
verschoben sind, wie Fig. i i andeutet. Die Stromstöße, die nacheinander von der
Röhre 73 aus an der zugeordneten Relaiswicklung induziert werden, werden dann ebenfalls
um i8o° in Phase gegenüber dem Feld verschoben, das durch die zweite vom Wechselstromnetz
erregte Wicklung erzeugt wird, und das bewegbare Relaisglied wird nun in umgekehrter
Richtung gegenüber dem zuerst betrachteten Zustand bewegt und bewirkt selbsttätig
die erforderliche Regelung durch ein beliebiges Ventil, einen Schalter oder sonstige
zugeordnete Vorrichtungen. Es ist klar, daß bei jedem der obigen lichtempfindlichen
Systeme der vom Galvanometer beeinflußte Verschluß durch einen Spiegel ersetzt werden
kann, wenn man das Licht reflektieren und nicht absperren will.