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Einrichtungen zur Erzeugung von zwei oder mehr als zwei Verzögerungen eines Impulses mittels Entladungsröhren.
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Naturgemäss ist der Erfindungsgedanke auch für alle andern an sich bekannten Stromkreise, die irgendwelche Entladungsröhren enthalten können und die in Verbindung mit solchen Entladungröhren Relaxationsschwingungen zu erzeugen vermögen, anwendbar.
In der Zeichnung in Fig. l wird eine einfache Ausführungsform der Erfindung gezeigt, u. zw. zur
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eine Anordnung zur Erzeugung zweier abwechselnd jeweils aufeinanderfolgender Kipp-oder Relaxationsschwingungen verschiedener Zeitdauer.
Die Wirkungsweise der in Fig. 1 gezeigten Anordnung ist wie folgt : Nach selbsttätiger oder willkürlicher Einschaltung der Stromquelle 10 mittels des Schalters 11 zünden die Entladungsstrecken 1 und 2. Die Höhe der Spannung von 10 und die Werte der Impedanzen von 5 und 6 sind dementsprechend einzustellen. Mittels des Momentsehalters 8 wird der Kurzschluss der Impedanz 7 für die Dauer eines sehr kurzen Zeitraumes unterbrochen, so dass inzwischen die Löschspannung von 1 und 2 unterschritten wird. Damit ist der primäre Schaltimpuls durch Betätigung des Momentsehalters 8 gegeben. Nunmehr laden sich die Energiespeicher 3 und 4 über die Impedanzen 5 und 6 auf und entladen sich nach dem Erreichen der Zündspannung von 1 und 2 (welche der Einfachheit halber gleich gross angenommen wird) über diese Strecken.
Die Zeiträume zwischen dem gleichzeitigen Löschen der Entladungsstrecken 1 und 2 und deren zeitlich voneinander verschiedenem Wiederzünden ergeben die Schaltzeiten Tl bzw. T2. Die Grösse der Schaltzeiten wird im wesentlichen durch die Werte von 3 und 5 bzw. 4 und 6 bestimmt ; die Schaltzeiten sollen erfindungsgemäss voneinander verschieden sein. Die kräftigen Entladeströme durchfliessen auch die Schaltimpedanzen 9, welche gewöhnlich die Primärwicklungen von Relais darstellen werden und betätigen damit die gewünschten Schaltvorgänge.
Es ist dabei immer die Voraussetzung gemacht, dass die Anordnung im Betrieb steht, also der
Schalter 11 geschlossen ist. Bei der erstmaligen Zündung nach der Inbetriebsetzung werden nämlich die Impedanzen 9 auch schon von Entladeströmen durchflossen, was aber noch nicht als sekundärer Sehaltimpuls angesehen werden soll. Gegebenenfalls konnte dieser erste Stromimpuls nach der Inbetriebsetzung unschädlich gemacht werden, um eine Fehlschaltung auszuschliessen.
Nur kurz sollen beispielsweise einige der vielen naheliegenden Abänderungen der Schaltung (Fig. 1) angeführt werden. Schalter 8 kann so ausgebildet sein, dass er nur zum Zwecke des Löschen die Impedanz 7 kurzzeitig kurzzuschliessen erlaubt und sonst immer geöffnet bleibt. Die Impedanzen 7 und 9 können dann teilweise oder ganz identisch gemacht werden. Der Schalter 8 kann auch in Serie mit den Strecken 1 und 2 gelegt werden, so dass er als Momentöffnungsschalter zum Löschen von 1 und 2 dient. Schliesslich kann auch die Betätigung der Schalter 8 und 11 vereinigt werden. Die Widerstände 5 und 6 lassen sich durch Elektronenstreeken ersetzen.
Die Schaltimpedanz 9 kann aufgeteilt werden und kann zum Teil oder zur Gänze in die Zweige der Zuleitungen zu 3 und 4 gelegt werden. Die elektrische oder mechanische Wirkung der Schaltstösse ist dann durch die Wahl der Grösse der Impedanzen wählbar.
Ein primärer Schaltimpuls kann auch durch Anlegen einer Spannungsdifferenz über die Klemmen 12 an die Impedanz'1 erfolgen. Gleichfalls kann zur Erzeugung von Schaltimpulsen eine Spannungsquelle in Reihe mit 7 und 8 benutzt werden.
Die verzögerten Schaltimpulse an der vollständigen oder irgendwie beliebig aufgeteilten Impedanz 9 können ausser durch mechanische Relaiswirkung auch durch eine beliebige elektrische Kopplung oder durch andere Mittel, die auf elektrische Impulse ansprechen, abgenommen werden.
Der Zweck der in Fig. 1 dargestellten Anordnung ist am allgemeinsten aufgefasst der, dass ein einziger Schaltimpuls nicht nur um einen in weiten Grenzen beliebigen Zeitabstand Tl verzögert werden kann, sondern auch mit einer beliebig einstellbaren Schaltdauer T2-Tl reproduzierbar ist, d. 11. der Schaltimpuls wird nach der Verzögerungszeit Tl durch den Zeitraum T2-Tlhindurch andauernd gegeben. Dabei müssen Anfang bzw. Ende dieses im allgemeinsten Falle sekundären Stromimpulses nach den Zeiten Tl bzw. T2 durch die verzögerten Stromimpulse auf an sich bekannte Art ausgelöst werden.
Eine Schaltungsanordnung zur Erzeugung zweier aufeinanderfolgender Kippschwingungen, welche damit die Möglichkeit gibt, die Summe zweier Verzögerungszeiten nutzbar zu machen zeigt Fig. 2 in prinzipieller Darstellung. Durch Einlegen des Schalters 11 laden sich die Kapazitäten 3 und 4 auf, wodurch bewirkt wird, dass die Strecken 1 und 2 zünden werden, u. zw. voraussetzungsgemäss zu verschiedenen Zeiten. Da Strecke 1 vor Strecke 2 zünden muss, denn im umgekehrten Falle würde Strecke 2 durch den von 3 über 9 fliessenden Zündstromstoss der Strecke j ! unter Umständen löschen, sind die Zeitkonstanten der mit den Strecken 1 bzw. 2 verbundenen Kreise dementsprechend zu wählen.
Der primäre Schaltimpuls verursacht nun ein Löschen der Strecke 2, da sowohl durch Anlegen einer Spannung an 7
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Die bisher angegebenen Schaltanordnungen arbeiteten nach dem Prinzip, sämtliche vorhandenen Entladungsstreeken, also wie der Einfachheit immer behandelt worden sind, deren zwei (1 und 2) bei der Inbetriebnahme der Anordnungen durch Schliessen eines Sehalters 11, erst zünden zu lassen, bis der primäre Sehaltimpuls zugeführt werden konnte ; dieser diente dann zum Löschen einer oder mehrerer
Strecken.
In der in Fig. 3 angegebenen Schaltanordnung findet ein von obigem abweichendes Prinzip Verwendung, nämlich folgendes, dass zur Inbetriebnahme der Anordnung nur eine von je zwei Entladungsstrecken zünden soll, während die andere erst durch den vorzugsweise mittels Schalter 8 betätigten Schaltimpuls nach der Zeit Tl zum Zünden gebracht werden soll. Dieser hiebei auftretende Zündstromstoss bewirkt ein Löschen der jeweilig gezündeten Strecke 2, weil an den Impedanzen ? bzw. 9 ein zusätzlicher Spannungsabfall auftritt, der die Spannung an den Entladungsstrecken unter die Löschspannung heruntersetzt. Hierauf bildet sich die Schaltzeit T2 aus.
Dieser Vorgang wiederholt sich selbsttätig immer wieder, stellt also demgemäss im Gegensatz zu den bei den Anordnungen nach Fig. 1 und 2 auftretenden Erscheinungen einen periodischen Vorgang dar. An einer Schaltimpedanz, die in Reihe mit 1 sowohl als auch mit 2 liegt, können die einzelnen Impulse nach den abwechselnd aufeinanderfolgenden Zeiten Tl und T2 abgenommen werden. Liegt jedoch die Schaltimpedanz nur in Reihe mit 1, 3 bzw. 2,4, so werden in dieser auch nur die Schaltimpulse nach den Zeiten Tl bzw. T2 auftreten.
Die in den Fig. 1-3 dargestellten Schaltungen können noch auf viele Arten abgeändert werden.
Diese Schaltbilder sollen immer nur die übersichtlichste Prinzipanordnung zeigen. So ist es z. B. durchaus möglich, dass die Impedanzen 3... 6 beliebig kombiniert werden können, also etwa zusammengezogen werden oder Teile einer einzigen Impedanz bilden können. Die Einregulierung der variabel ausgebildeten Teile der Impedanzen 3... 6 kann sowohl getrennt als auch mit gekuppelten Vorrichtungen zu gleicher Zeit erfolgen.
In den Fig. 1-3 wurde immer eine schematische Spannungsquelle 10 angegeben. Als solche können ausser Batterien von Primär-oder Sekundärelementen auch Maschinen oder Gleichrichter dienen. Für spezielle Zwecke ist vorzugsweise die Anwendung einer Batterie von liehtelektrisehen Zellen vorgesehen. Die Impedanzen 5 und 6 können dabei zum Teil oder gänzlich durch den inneren Widerstand der lichtelektrischen Batterie ersetzt werden.
Schliesslich ist es für den Betrieb mit irgendwelchen Spannungsquellen auch noch möglich, die einzelnen Entladestreeken Jf, 2 usw. über 5,6 usw. an verschiedene Potentialstufen der gleichen Spannungquelle oder überhaupt an voneinander getrennte Spannungsquellen anzuschliessen. Diese können dann auch verschiedener Natur sein, so dass etwa die eine Entladungsstrecke beispielsweise von Sekundärelementen betrieben wird, während die andere vom Netzstrom gespeist wird. Dadurch ist es möglich, die Schaltimpulse in geeigneter Art und Weise zur Kontrolle der Netzspannung oder einer andern Spannungsquelle zu verwerten. Auf analoge Art ist eine selbsttätige Kontrolle und Aufzeichnung von Lichtstärkeschwankungen durchzuführen, wenn zumindest eine der Entladungsstrecken von einer Batterie lichtelektrischer Zellen betrieben wird.
Weniger übersichtlich wird die Überwachung von Lichtstärke- schwankungen, wenn eine oder mehrere lichtelektrische Zellen als Impedanzen oder als Entladungstrecken in einem der Kreise nach Fig. 1-3 verwendet werden.
Es wird als ein wesentliches Merkmal der Erfindung betrachtet, dass die Differenz oder die Summe zweier verzögerter Schaltimpulse zur selbsttätigen Belichtungszeitmessung und zur Betätigung von Objektiwerschlüssen verwertet wird. Proportional mit der Lichtstärke ändert sich auch die EMK. einer lichtelektrischen Batterie 10 in weiten Grenzen. Es muss nur vorgesorgt sein, dass diese EMK. bei der geringsten in Betracht kommenden Lichtstärke noch die Zündspannung der Entladungsstrecken überschreitet. Umgekehrt ist durch die Zellenanzahl und die Zündspannung auch die geringste Lichtstärke, bei welcher ein derartiger Verschluss noch betätigt wird, gegeben.
Der Aufladevorgang der Sammler 3, 4 erfolgt in den in Betracht kommenden Grenzen noch proportional mit der Zeit, das gilt insbesondere für die Differenz von Tl und T.
Anordnungen nach Fig. 1, welche die Differenz zweier Kippschwingungen nutzbar zu machen gestatten, können mit beliebig grossen Zeitkonstanten versehen werden. Daraus ergibt sich ausser der Zeitproportionalität der Differenzzeiten noch folgender Vorteil dieses Schaltungsprinzips für die selbsttätige Bedienung photographischer Verschlüsse gegenüber den einfachen Kippschwingungsschaltungen, die nur eine einzige Verzögerungszeit zu erzeugen gestatten : Die einzelnen Zellen der Batterie 10 brauchen nur eine minimale wirksame Oberfläche aufzuweisen, da auch bei geringer Lichtstärke die Ladezeiten im Vergleich mit den Belichtungszeiten so gross gewählt werden können, dass bei entsprechend geringer Stromabgabe von 10 zufolge hohem inneren Widerstand von 10 die Zündpannung noch erreicht wird.
Die Vorrichtung zur selbsttätigen Belichtungsmessung und Beliehtungsauslösung arbeitet nach diesen Ausführungen also derart (s. Fig. 1), dass nach Auslösung des primären Impulses zum Zeitpunkte
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Leitung zu 3 und 4 einzuschalten. Im ersteren Falle sind entgegengesetzte Bewegungen der Relaisanker möglich, im letzteren nur gleichsinnige. Bei vielen Arten von heute gebräuchlichen Zentralverschlüssen ist die letztere Art der Betätigung vollkommen ausreichend, da durch gleichsinnige Schaltbewegungen der Verschluss abwechselnd geöffnet oder geschlossen werden kann.
Um mit möglichst kleinen Spannungsquellen auskommen zu können, sollen gegebenenfalls auch in allen dem Erfindungsgedanken entsprechenden Einrichtungen an sich bekannte Methoden zur Verminderung des Kathodenfalles bei Entladungsröhren angewendet werden können. Insbesondere soll auch noch gegebenenfalls die Kombination lichtele1. -trischer Betriebsspannungen mit lichtelektrisch empfindlichen oder andern eine unselbständige Entladung herbeiführenden Kathoden zur selbsttätigen Veränderung der Schaltzeiten benutzt werden können.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Einrichtungen zur Erzeugung von zwei oder mehr als zwei Verzögerungen eines einzigen primären Impulses mittels Entladungsröhren, wobei jede einzelne Verzögerungszeit von einem Stromkreis ("Ver-
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Dauer zu erzeugen vermag, gewonnen wird und wobei gegebenenfalls die primären und die verzögerten sekundären Impulse durch Impedanzen als Schaltimpulse erhalten werden, dadurch gekennzeichnet, dass immer je zwei von solchen Stromkreisen mindestens eine Impedanz ganz oder teilweise gemeinsam haben und dass eine oder mehrere Impedanzen dieser Stromkreise derart angeordnet sind, dass die Differenzen
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werden können.