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Relaisanordnung Viele der bekannten relaisartig wirkenden elektrischen,
auf steuernde Erregung bzw. physikalische Beeinflussungsgrößen, z..B. Licht, ansprechenden
Anordnungen leiden - hinsichtlich der Genauigkeit. des Ansprechens auf einen bestimmten
Wert der beeinflussenden Größe unter den Schwankungen anderer Betriebsgrößen, beispielsweise
der benötigten Netzspannung.
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Das gilt ganz besonders für die bisherige Verwendungsweise von. Glimmlampenrelais.
Insbesondere bei lichtelektrisch beeinflußten Glimmlampenrelais, wie sie z. B. bei
Beleuchtungsschaltern und optischen Raumschutzgeräten Verwendung finden, traten
eine Reihe von Mißständen auf, die eine praktische Verwendung solcher Geräte unmöglich
machten.
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Die Erfindung behebt diese Schwierigkeiten dadurch, daß wenigstens
zwei in ihren Ansprechwerten möglichst weitgehend übereinstimmenden Relais gleichzeitig
eine Grunderregung, z. B. die erregende Netzspannung, zugeführt wird, die eine bestimmte
Ansprechreihenfolge veranlaßt, daß weiterhin nur einem Teil; mindestens aber einem
Relais, eine steuernde Erregung zugeführt wird. Dabei kann diese steuernde Erregung
z. B. in der veränderlichen -Beleuchtung einer lichtempfindlichen Gasentladungsröhre
bestehen. Durch die steuernde Erregung wird beim Erreichen eines bestimmten Schwellwertes
durch die Beeinflussung der Ansprechempfindlichkeit die Ansprechreihenfolge der
Relais geändert. Diese Ansprechreihenfolge ist dann das Kriterium z. B. für die
Erreichung eines bestimmten Schwellwertes einer auf den lichtelektrisch empfindlichen
,Teil einwirkenden Beleuchtung.
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Die Erfindung ist iin folgenden vornehmlich an Beispielen von als
Relais wirkenden Glimmlampen beschrieben, bei denen eine .der: Glimmlampen in an
sich schon anderswo beschriebener Weise lichtelektrisch bezüglich des Wertes ihrer
Zündspannung empfindlich ist und deren Ansprechwert bei den bekannten Einrichtungen
von der Höhe der erregenden Netzspannung ohne besondere Maßnahmen stark abhängig
ist.
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Durch Parallelschaltung von Glimmstrekken verschiedener Lichtabhängigkeit
und durch derartige Ausbildung der Einrichtung, daß die Differenz der Zündspannungen
dieser Glimmstrecken maßgebend für das Ansprechen der Einrichtung ist, wird die
gewünschte
Spannungsunabhängigkeit der Einrichtung erreicht: Die
Ausführung erfolgt dabei in der Weise, däß die Reihenfolge, mit der die Glimmstrecken
zünden, maßgebend ist für das Ansprechen der Einrichtung oder daß in Abhängigkeit
von der auf die Einrichtung fallenden Helligkeit nur eine der Glimmstrecken zündet.
Der zeitliche Verlauf der an die Einrichtung gelegten Spannung muß dabei nur so
sein, daß diese von einem Minimalwert auf einen Maximalwert ansteigt bzw. von einem
Maximalwert auf einen Minimalwert abfällt, dann zum Minimalwert bzw. Maximalwert
zurückkehrt und dann von neuem ansteigt bzw. abfällt. Um die Ansprechwerte hochkonstant
zu halten, sind zweckmäßig schon anderswo beschriebene Maßnahmen zur völligen oder
teilweise wirksamen Entlastung der Zündelektroden von der Entladung vorgesehen,
wie bekannte besondere Zündspitzen und Vorwiderstände oder auch eine zweite von
der anormal sich ausbreitenden Glimmentladung gezündete Glimmstrecke oder auch eine
besondere lichtelektrische Elektrode, insbesondere von ringförmiger, die Arbeitselektrode
umgebender Gestalt.
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Die Fig. i a und i b zeigen zwei Ausführungsbeispiele. Die beiden
Glimmlampen i und 2 in Fig. i a sind einander parallel geschaltet undliegen in Reihe
mit dem Widerstand 3 an der Wechselspännungsquelle 4. Durch das auf die Einrichtung
fallende Licht wird (auffallendes Licht ist in den Figuren durch Pfeile angedeutet)
nur die Zündspannung der Glimmlampe i beeinflußt. Die Zündspannungen der beiden
Glimmlampen sind so gewählt, daß im Dunkelzustande die Zündspannung der Lampe: kleiner
ist als die der Lampe i. Der Widerstand 3 und die Spannung 4 sind so bemessen, daß
im Falle der Zündung einer der beiden Lampen die Zündspannung der ersteren nicht
mehr erreicht werden kann. Beim Ansteigen der Wechselspannung wird also im Dunkelzustande
die Lampe 2 zünden, dagegen wird das Zünden der Lampe i verhindert. Steigt nun die
Helligkeit, so sinkt allmählich die Zündspannung der Lampe i, bis sie bei einer
bestimmten Helligkeit kleiner ist als die der Lampe 2, so daß beim Ansteigen der
Spannung 4 die Lampe i zündet, während die Lampe z gelöscht bleibt.
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An Stelle zweier voneinander getrennter Glimmlampen kann auch, wie
in Fig. i b dargestellt, nur eine Glimmlampe angewandt werden. Dies bietet den besonderen
Vorteil, däß Schwankungen in der Gaszusammensetzung in beiden Glimmstrecken gleichartig
wirksam sind und dadurch ein falsches Arbeiten der Einrichtung weitgehend vermieden
wird. Die Glimmlampe 5 der Fig. i b l besitzt zwei Glimmstrecken i und 2, die parallel
geschaltet sind und über den Widerstand 3 an der Spannung d: liegen. Die Wirkungsweise
dieser Glimmlampe entspricht der der Fig. i a. Zündet die Glimmstrecke i; so bleibt
die Strecke 2 gelöscht und umgekehrt. Die Glimmlampe ist dabei so bemessen, daß
im Dunkelzustand beispielsweise die Strecke i- eine geringere Zündspannung als die
Strecke 2 besitzt, während bei der kritischen Heiligkeit die Zündspannung der Strecke?,
unter die der Strecke i gesunken ist. Da es sich in- allen diesen Fällen nur um
äußerst geringe Zündspännungsünterschiede handelt, empfiehlt es sich aus fabrikatorischen
Gründen vielfach, die beiden Zündstrecken in bezug auf Material um Formgebung völlig
gleich zu machen: Um trotzdem im Dunkelzustand einen Unterschied in der Zündspannung
zu erhalten, ist es dann notwendig, durch besondere Maßnahmen, z. B. verschiedene
angelegte Spannungen, Vorbelichtungen o. dgl., den notwendigen Unterschied herzustellen.
Eine derartige Maßnahme ist weiter unten an Hand der Fig. 5 beispielsweise beschrieben
und dargestellt.
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Die für das richtige Arbeiten der Einrichtung notwendige Verschiedenheit
in der Lichtempfindlichkeit der beiden Glimmstrecken wird zweckmäßig dadurch erreicht,
daß die Helligkeit auf die beiden Glimmstrecken verschieden stark wirkt, indem z.
B. nur die eine Glimmstrecke belichtet wird. Weitere Mittel, um eine gewünschte
Lichtempfindlichkeit zu erhalten, bestehen in geeigneter Formgebung und Wähl des
Materials der Elektroden.
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Um bei Verwendung von Wechselspannung eine Gleichrichterwirkung zu
erhalten, bildet man zweckmäßig die Stromkreise für die Lampe oder die Lampen selber
so aus, daß die in der einen Phase gezündeten Lampen in der folgenden Phase gelöscht
bleiben. Hierdurch wird die Bestäubung der lichtempfindlichen Kathode von der Anode
her vermieden, wenn letztere als Kathode arbeitet. Eine weitere vorteilhafte Wirkung
besteht darin, daß in an sich bekannter Weise das Klappern des Relais vermieden
werden kann, ohne da13 die Verwendung von Spezialrelais notwendig ist. Dies kann,
wie in den vorigen Figuren schon dargestellt, in an sich bekannter Weise durch entsprechende
Formgebung der Elektroden oder auch durch geeignete Materialwahl, durch Vorschaltnng
vom. Troksengleichrichtern oder anderen richtungsibhängigen Widerständen. erfolgen.
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Es ist aber auch möglich, symmetrisch ausgebildete Glimmlampen nur
in der einen
Wechselstromphase zünden zu lassen, indem man ihnen
in ebenfalls an sich bekannter Weise richtungsabhängige Widerstände galvanisch oder
auch transfoxmatorisch parallel schaltet.
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In den Fig. 2 a und 2 b, sind hierfür zwei Ausführungsbeispiele angegeben.
Die Glimm-. lampen i und 2, von denen die eine belichtet und die andere unbelichtet
ist, arbeiten in gleicher Weise wie die Glimmlampen der Fig. i a. Sie liegen in
Reihe mit dem Widerstand 3 an der Wechselspannungsquelle 4. Parallel zu ihnen liegt
die durch entsprechende Formgebung der Elektroden polaritätsabhängige Glimmlampe
5, die durch den bei ihrem Ansprechen entstehenden - Spannungsabfall in dem Widerstand
3 ein Zünden der Glimmlampe i oder 2 verhindert. In dieser Phase muß ihre Zündspannung
selbstverständlich unter den Zündspannungen der beiden anderen Glimmlampen liegen,
in der entgegengesetzten Phase dagegen über ihnen. An Stelle der parallel geschalteten
Glimmlampe 5 tritt in Fig: 2 b der parallel geschaltete Transformator 6, in dessen
Sekundärkreis ebenfalls ein richtungsabhängiger Widerstand, im Ausführungsbeispiel
eine polaritätsabhängige Glimmlampe 7, liegt. Diese isst ih an sich bekannter Weise
so bemessen, daß sie in der einen Phase der Wechselspannung 4 zündet, in der anderen
dagegen nicht. Die dadurch bedingten verschiedenen Ströme in der Primärseite des
Transformators 6 während der beiden Phasen erzeugen derartige Spannungsabfälle in
dem Widerstand.3, daß die Glimmlampe i oder 2 nur während der einen Phase zünden
kann.
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In den bisherigen Ausführungsbeispielen wurde immer nur die eine positive
Halbwelle der Wechselspannung ausgenutzt, während die andere völlig unbenutzt blieb.
Es ist selbstverständlich bei derartigen Einrichtungen ganz allgemein möglich, auch
beide Halbwellen auszunutzen. Diese Ausnutzungsmöglichkeit ist nicht etwa auf einzelne
Fälle beschränkt. Bei derartigen, 'im Prinzip aus der Verstärkerröhrentechnik an
sich bekannten Schaltungen (sog. Gegentaktschaltungen) handelt es sich im Prinzip
darum, daß zwei von der Richtung der an sie gelegten Spannung abhängige-Einrichtungen,
z. B. Glimmlampen mit Zündspannungsunsymmetrie, derart an eine Wechselspannung gelegt
werden, daß die eine Einrichtung bei der einen, die andere bei der anderen Halbwelle
arbeitet. Dies kann bei sehr verschiedenartigen Schaltungen geschehen.. Nur der
Übersichtlichkeit halbes: wird hier ein Ausführungsbeispiel mit einfacher Glimmlampenform
gewählt. Zwei gleichartig ausgebildete Glimmlampen i und 2 in Fig. 3 liegen z. B.
mit ihren Anoden 3 und "4 an der Mitte der Sekundärwicklung des Gegentakttransformators
5. Die beiden Kathoden 6, 7 der Glimmlampe i sind an dem einen Ende der Sekundärwicklung
über einen Widerstand 8 bzw. die Relaiswicklung 9 angeschlossen, während die beiden
Kathoden io und i i der Glimmlampe 2 über den Widerstand 12 bzw. die Relaiswicklung
13 an dem anderen Ende der Sekundärwicklung liegen. In der gemeinsamen Zuleitung
von der Mitte der Sekundärwicklung des Gegentakttransformators zu den Anoden 3 und
4 liegt der Widerstand 14, dessen Aufgabe darin besteht, im Falle des Zündens einer
der Glimmstrecken das Zünden sämtlicher anderen Glimmstrecken zu verhindern. Die
Kathode 7 der Glimmlampe i und .die Kathode i i der Glimmlampe :2 sind die belichteten
Teile der Glimmlampe. Im Dunkelzustand liegt ihre Zündspannung über der der anderen
Kathode, während sie bei Überschreiten eines bestimmten Helligkeitswertes kleiner
als die der anderen Kathode wird. Die Wicklungen 9 und 13 liegen auf einem gemeinsamen
Relaiskern, und im Falle des Zündens der Glimmstrecken mit den Kathoden 7 und i
i wird das Relais während beider Halbperioden des Wechselstromes erregt. _ Die Zündspannungsunsymmetrie,
d. h. Zündung einer Glimmstrecke in nur einer Richtung, kann, abgesehen von schaltungstechnischen
Maßnahmen, auch hierbei durch geeignete Formgebung der Elektroden und durch entsprechende
Wahl der Elektrodenstoffe erhalten werden. .
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Bei der Anwendung des Erfindungsgedankens unter Parallelschaltung
mehrerer Glimmstrecken tritt nun eine neue Schwierigkeit auf. . Bei einem längeren
Betriebe der Einrichtung wird die immer noch vorhandene Abnutzung der Elektroden;
insbesondere der Kathaden, der beiden Strecken dann verschieden groß. werden, wenn
die beiden Strecken bei jedem Ansprechvorgang verschieden lange brennen, insbesondere
aber dann, wenn die Ansprechvo:rgänge auf die beiden Glimmstrecken zahlenmäßig ungleich
verteilt sind. Dies wird bei längerem Betriebe auch dann eine Verschiebung des Verhältnisses
der beiden Zündspannungen mit sich bringen, wenn die Brennzeiten bei einem Ansprechvorgange
zwar nur sehr klein, das Verhältnis der beiden Brennzeiten.aber groß ist. Es muß
daher durch geeignete schaltungstechnische Mittel die Einrichtung so bemessen werden,
daß bei jedem Ansprechvorgang die Brenndauer für die beiden Glimmstrecken möglichst
gleich groß ist.
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In dem Ausführungsbeispiel nach Fig.4 ist diese Aufgabe erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß jedesmal beide Glimmstrecken gezündet
werden
und nur die Reihenfolge ihrer Zündung in Abhängigkeit von ihrer Belichtung geändert
wird. Die Zeit zwischen den beiden Zündeinsätzen ist dabei gegenüber der gesamten
Brenndauer verschwindend klein; die Brenndauer beider Glimmstrecken ist also fast
gleich groß, so daß dadurch kein nachteiliger Einfluß durch ungleichmäßige Abnutzung
der Elektroden ausgeübt wird. Gleichzeitig wird in dem Ausführungsbeispiel die lichtempfindliche
Glimmlampe nicht zur Steuerung von magnetischen Relais benutzt, sondern ihr zuerst
erfolgendes Ansprechen veranlaßt in an sich bekannter Weise die geeignete Zündung
eines weiteren Glimmlampenstromkreises: Dies hat auch den Vorteil; daß die Bemessung
des lichtempfindlichen Teils der Glimmlampe nicht mehr mit Rücksicht auf die Ansprechstromstärke
des Relais zu erfolgen braucht. Die Glimmlampe i mit der Anode 2 besitzt zwei Kathoden
3 und 4, von denen nur die erste vom Licht getroffen wird. Die Speisung der beiden
Kathoden erfolgt über die Primärwicklungen der Transformatoren 5 und 6 und die Widerstände
7 und B. Die Einrichtung ist nun so bemessen, daß im Dunkelzustand die Elektrode
4 vor der Elektrode 3 zündet. Die beiden in Reihe geschalteten Sekundärwicklungen
der Transformatoren 5 und 6 erzeugen dadurch zwei aufeinanderfolgende entgegengesetzte
Stromimpulse in dem Stromkreis der Glimmlampe 9; die in Reihe mit dem Relais io
an der Netzwechselspannung liegt.
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In der Fig.4a ist der Spannungsverlauf an den Klemmen der Glimmlampe
9 im Dunkelzustand dargestellt. Der aus dem Netz entnommenen Wechselspannung e überlagert
sich im Augenblick des Zündens der Kathode 4 ein entgegengesetzt gerichteter kurzzeitiger
Impuls il, dem bald darauf durch das Zünden der Kathode 3 ein gleichgerichteter
Impuls i2 folgt. Die Zündspannung der Glimmlampe 9 liegt dicht oberhalb des Scheitelpunktes
der Netzwechselspannung; diese Zündspannung wird durch das Zünden der Kathode 3
überschritten und damit die Glimmlampe 9 gezündet. Das Erlöschen des Stromes in
der Glimmlampe 9 erfolgt am Ende der positiven Halbwelle der Netz-Wechselspannung.
Das in Reihe mit der Lampe 9 liegende Relais io ist also im Dunkelzustande erregt.
Steigt die auf die lichtempfindliche Kathode 3 fallende Lichtmenge, so ändert sich
die Zündreihenfolge. Die in diesem Falle im Stromkreis der Glimmlampe 9 wirksame
Spannung ist in Fig.4b dargestellt. Durch das Zünden der Kathode 3 erhält die Lampe
9 einen Zündimpuls i2, wird aber sofort durch den beim Zünden der Kathode 4 entstehenden
Löschimpuls il wieder gelöscht, so daß das träge arbeitende Relais 8 überhaupt nicht
ansprechen kann.
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Ein anderes Ausführungsbeispiel unter Verwendung von Gasentladungsstromrichterii
zeigt die Fig. 5. Je nach der Reihenfolge des 'Zündens der beiden Glimmstrecken
i und 2, die entsprechend der Fig. i b ausgebildet sind, wird der eine oder andere
der beiden Stromrichter 3 oder ¢ gezündet. Dies erfolgt folgendermaßen: Die beiden
Glimmstrecken liegen über je einen Widerstand .5, 6 an der gemeinsamen Wechselspannung
7. Die Spannung zwischen den beiden Punkten 8 und 9 wird einem Spannungsteiler io
zugeführt. Die Mitte des .Spannungsteilers ist mit den Kathoden der beiden Stromrichter
3 und verbunden, während die beiden Enden des Potentiometers zu den Gittern i i
und 12 geführt sind. Sind beide Glimmstrecken gezündet oder gelöscht, sä besteht
zwischen den Punkten 8 und 9 der Schaltung kein Spannungsunterschied. Erst wenn
nur die eine Glimmstrecke gezündet ist, entsteht durch den Strom in dem Widerstand.
5 bzw. 6 ein Spannungsunterschied zwischen den Punkten 8 und 9, der aber nach Zünden
der zweiten Glimmstrecke sofort wieder ausgeglichen wird. je nach der Reihenfolge
dieser beiden Zündungen entsteht nun an dem Gitter i i des Stromrichters 3 oder
dem Gitter 12 des Stromrichters 4 ein positiver Zündimpuls. Es sei angenommen, daß
zunächst der Stromrichter 3 gezündet sei: Das Relais 13 ist darauf erregt und bleibt
dies auch, bis durch einen . entgegengesetzten Zündimpuls der Stromrichter 4 gezündet
wurde. Der Kondensator 14 entlädt sich im Augenblick des Zündens des Stromrichters
4 über die beiden Stromrichter 3 und 4 und löscht dadurch den Stromrichter 3. Auf
diese Weise wird das Relais 13 aberregt und das Relais 15 erregt. Dieser Zustand
bleibt wiederum erhalten, bis durch einen umgekehrten Impuls wiederum der Stromrichter
3 gezündet und damit dere Stromrichter 4 gelöscht wird. Die Abnutzung der beiden
Glimmstrecken i und 2 ist- wie in der vorhergehenden Figur praktisch völlig gleich
groß.
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In dem Ausführungsbeispiel der Fig.6 sind alle bereits anderswo beschriebenen
Maßnahmen zur Entlastung aller die Zündspannung bestimmenden Teile vorgesehen. Außerdem
wird, um Schwankungen in der Gaszusammensetzung der einzelnen Glimm-Lampen möglichst
unschädlich zu machen, nur eine Glimmlampe verwendet, in der sämtliche für die Durchführung
der Erfindungsgedanken notwendigen Glimmstrecken 1, z, 3 gemeinsam angeordnet sind.
Das Optimum
der Konstanthaltung der Einrichtungen nach der Erfindung
wird stets nur im Verein mit diesen Entlastungsmaßnahmen erreicht. Die Glimmstrecke
3 dient in der' in Fig. 2 a_ dargestellten Weise zur Verhinderung des Zündens der
Glimmstrecken i und 2 während der negativen Halbperiode der Netzwechselspannung,
indem ihr Glimmstrom in dem Widerstand q. einen genügend hohen Spannungsabfall erzeugt.
Die Glimmstrecken i und 2 sind mit Entlastungsmitteln in anderswo beschriebener
Weise, und zwar völlig gleichartig, ausgebildet. Sie erhalten beide ihre Spannung
aus der Wechselspannungsquelle 5, und zwar die Glimmstrecke i über einen Vorschaltwiderstand
13 ohne Spannungsverlust, dagegen die Glimmstrecke :2 nach einem in dem Widerstand6
entstehenden Spannungsverlust. Die Größe dieses Verlustes wird wesentlich durch
die Größe des Kondensators 7 bestimmt. Der Zweck dieser .Maßnahme ist, im Dunkelzustande
stets der unbelichteten Glimmstrecke i einen Vorzug gegenüber- der belichteten .Glimmstrecke
2 zu geben, der erst durch das Steigen der Helligkeit auf der Kathode 8 der Glimmstrecke
2 wieder ausgeglichen wird. Die Wirkungsweise der Einrichtung ist an Hand des oben
Beschriebenen leicht zu erkennen. Im Dunkelzustand zündet zunächst die Glimmstrecke
i und erregt damit das Relais 9. Kurz danach zündet die Glimmstrecke 2 und erregt
damit das Relais io unter gleichzeitiger Löschung der Glimmstrecke i durch den Spannungsausgleich
des Kondensators i i. Das Relais io bleibt bei dieser Reihenfolge der Zündungen
dauernd angesprochen, während das Relais 9 nur die sehr kurzzeitigen Stromimpulse
zwischen den Zündungen der beiden Glimmstrecken erhält und dadurch: nicht erregt
wird. Erst wenn durch die Erhöhung. der Belichtung der Kathode 8 die Zündreihenfolge
zwischen den Glimmstrecken i und 2 sich umkehrt, kehren sich. gleichfalls die Verhältnisse
der Relais 9 und io um; das Relais 9 bleibt angesprochen, das Relais io bleibt aberregt.
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Eine Weiterentwicklung derartiger Einrichtungen besteht in der Anwendung
von periodisch unterbrochenem Licht, was in nicht weiter dargestellter, aber bekannter
Weise durch Anwendung einer von # einem Synchronmotor angetriebenen Lochscheibe
erreicht werden kann,; dieses Licht muß die halbe Frequenz der Spannungsquelle besitzen.
Die Einrichtung entsprechend der Pig.6 wird nach Fig.7 insofern abgeändert, als
der Kondensator i i fortfällt. Die beiden Relais 9 und io bleiben nun im Beharrungszustande,
d. h. wenn der den Raum schützende Lichtstrahl nicht unterbrochen ist, dauernd erregt,
da sie abwechselnd längere Stromstöße erhalten entsprechend der Frequenz des Wechsellichtes.
Der Widerstand q. der Einrichtung ist ferner so@ bemessen, daß nach dem Zünden der
einen Glimmstrecke die andere nicht mehr gezündet werden kann. Ist nun die Glimmstrecke
2 unbelichtet, dann zündet die Glimmstrecke i und hält die Glimmstrecke :2 gelöscht.
Das Relais 9 erhält einen längeren Stromimpuls. Ist dann die Glimmstrecke :2 belichtet,
so zündet diese und hält damit die Glimmstrecke i gelöscht. Das Relais io- ist erregt.
Diese beiden Vorgänge wechseln mit der Frequenz des Lichtes, und da diese genügend
groß ist, bleiben beide Relais in der Ruhe im angesprochenen Zustande. Sie arbeiten
mit ihren Ruhekontakten .i2 und 13 in Parallelschaltung auf die Alarmeinrichtung
1q. und halten den Stromkreis für diese geöffnet. Wird der Lichtstrahl längere Zeit
unterbrochen oder durch einen Lichtstrahl anderer Frequenz ersetzt oder erhalten
z. B. durch Einschaltung der Raumbeleuchtung beide Elektroden Licht, so spricht
wegen der Bevorzugung der einen Elektrode gegenüber der anderen stets nur die eine
an, so daß ein Relais aberregt wird und mit ihrem Ruhekontakt die Alarmeinrichtung
14 einschaltet. Eine noch bessere Sicherung der Räume ist mit diesen Einrichtungen
dadurch möglich, daß-beide in @dvesem Falle ih. gleicher Weise lichtelektrisch beeinflußb-aren
Elektroden mit Wechsellicht belichtet werden, und zwar derart, daß während der Belichtung
der einen die andere Elektrode unbelichtet ist und umgekehrt.
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Um weiterhin den Einfluß von Zufälligkeiten der Vorionisation herabzusetzen,
ist es, vorteilhaft, .bei Glimmlampen mit zwei Glimmstrecken, bei denen entsprechend
den Fig. q. bis 8 immer eine Glimmstrecke zündet, das Füllgas so zu wählen, daß
der Einfluß der nach jedem Ziindvorgang zurückbleibender Restionisation groß ist
gegenüber den Zufälligkeiten der Vorionisation.
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Das im vorigen beschriebene Verfahren, um durch den Vergleich zweier
kritischer Werte (Zündspannungen) von Spannungsschwankungen der das Gerät betreibenden
Energiequelle unabhängig zu werden, ist nicht auf Glimmlampenrelaisanordnungen beschränkt,
sondern allgemein dort anwendbar, wo die von der überwachenden Größe abhängige Differenz
zweier kritischer Werte als dauernde Erregung zur Anzeige o. dgl. dient.
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Es seien hierfür zwei Ausführungsbeispiele gebracht.
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Die Schaltung der Fig. 8 entspricht weitgehend der der Fig. 6. Die
Kathode 8 ist jedoch unbelichtet. Die Einrichtung dient auch nicht zur Helligkeitsmessung,
sondern
zur Anzeige; ob die am Widerstand 6 liegende Gleichspannung
e einen bestimmten Wert überschritten hat oder nicht. Die Drossel -i2 dient nur
dazu, den Wechselstrom von der Gleichspannungsquelle fernzuhalten. Unterhalb des
kritischen anzuzeigenden Spannungswertes zündet die Glimmstrecke i vor der Glimmstrecke
2oberhalb des Wertes dagegen ist die Zündreihenfolge umgekehrt. Daher spricht auch
entweder das Relais 9 oder io an; somit kann das Überschreiten des kritischen Wertes
gekennzeichnet werden. Die Arbeitsweise ist im übrigen entsprechend der der Fig.
6.
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Die Fig. 9 zeigt in einem einfachen Ausführungsbeispiel eine weitere
Anwendung des Erfindungsgedankens, die Differenz zweier kritischer Werte als steuernde
Erregung zur Auslösung zu benutzen. An der Gleichspännungsquelle liegen die beiden
Relais I und II über die Trennkontakte Il und II, und den Vor schaltwiderständ W.
In Reihe mit dem Relais I liegt weiter noch -der Trennkontakt II, des Relais II
und in Reihe mit dem Relais II der Trennkontakt 13 des Relais I. Ferner besitzen
die Relais Kurzschlußkontakte I2 und II, mit denen sie sich in einen eine Abfallverzögerung
bewirkenden Kurzschlußkreis einschalten. Die Wirkungsweise ist folgende: In Abhängigkeit
von der Stromstärke i in der Vorerregungswicklung q, des Relais I ist die Ansprechstromstärke
des Relais I größer oder kleiner als die des Relais II. Bei Einschaltung der Gleiehspannungsquelle
durch einen der beiden Kontakte I1 oder II, spricht also das Relais mit der geringeren
Ansprechstromstärke zuerst an, legt sich in einen abfallverzögernden Kreis, schaltet
die Gleichspannungen und das andere Relais, das noch nicht angesprochen hat, ab.
Erst nach einer gewissen Zeit fällt es selber ab und stellt durch Schließung der
Kontakte I, und 13 bzw. II, und II, und durch Öffnen des Kontaktes I2 bzw: II, den
ursprünglichen Zustand wieder her. Solange der Strom i einen bestimmten Wert nicht
überschritten hat, spricht daher z. B. das Relais II immer wieder an, während das
Relais I immer nur dann betätigt wird; wenn der Strom i den kritischen Wert überschritten
hat. Die Größe der Gleichspannung ist ohne Einfluß auf das Ansprechen der Einrichtung;
evtl. vorhandene Spannungsschwankungen sind praktisch wirkungslos, solange nur die
Spannung über der Ansprechspannüng beider Relais liegt.