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Verfahren zur Herstellung von -mit Versteifungseinlagen versehenen
Stehumlegekragen für Uniformen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
mit Versteifungseinlagen versehenen Stehumlegekragen für Uniformen.
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Für die Herstellung solcher Stehumlebekragen ist folgendes Verfahren
bekannt: Als Grundlage für :die Herstellung dient die genau zugeschnittene Versteifungseinlage
für den Ste'h'kragen, der in der folgenden B,er schreibang kurz mit Unterkragen
bezeichnet ist, die in der Regel aus mehrfach zusammen, gebügelten Lagen von geleimter
Leinwand, Leimleinen genannt, l>esteht. In Ausnahme--fällen ist für diesen Zweck
auch schon Vulkanfiber verwendet worden. Diese Einlage wird zunächst mit dem äußeren
Überzug und dann mit den Verschlußhaken und -äsen versehen. Dann !wird die Einlage
für den Umlegekragen, in .der Beschreibung Oberkragen genannt, vorbereitet und mit
dem Unterkragen durch -das Kragenfutter oder durch einfaches Zusammennähen verbunden.
Nun erfolgt die endgültige Formgebung der Einlage für den Oberkragen, und als letztes
wird der Oberstoff auf Ober- rund Unterkragen nach -denn in der Zivilschneiderel
üblichen Verfahren aufgebracht.
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Durch das Verfahren nach der Erfindung sollen ,dem :bekannten Verfahren
gegenüber die im folgenden aufgeführten Vorteile erreicht bzw. Nachteile vermieden
werden.
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r. Als Versteifungseinlage für den Unterkragen wurde 'bisher entweder
starkes oder doppeltes Leümlein@enoder in Ausnahmefällen Vulkanfiber verwandt. Leimleinen
hat den Nachteil (nur in seiner Verwendung für diesen Zweck), Üaß @es durch die
beim prak: tischen Gebrauch zur Wirkung kommende Wärme und Feuchtigkeit, welche
ihre Ursache teils in der natürlichen Körperausdünstung, teils aber fauch durch
@äußere Einflüsse, wie Regen, hat, rernveich t und dadurch der ge-
samte Kragen
seinen Halt verliert und unschön Wird. .Dadurch wird die Schönheit der ganzen Uniform
@erheblich beeinträchtigt und
ein schnellerer Ersatz nötig. Vulkanfiber
dagegen ist sehr hart und bricht sehr leicht, die Schnittkanten 'sind sehr scharf,
was die Lebensdauer des damit hergestellten Kragens durch schnelles Durchscheuern
des Oberstoffes verkürzt, außerdem ist @es sehr teuer und beeinfllußtdadurch den
Preis des Kragens ungünstig.
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2. Der .fertige Kragen muß sieh restlos hochklappen lassen, ohne daß
sich der Oberstoff dabei verschiebt, damit gegebenenfalls die AnbringLng von Tressen
an dem bereits fertigen Kragen mit der Nähmaschine erfolgen kann.
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3. Die Befestigung der Verschlußhaken -und -lösen soll unsichtbar
sein, .ohne besondere Stoffstücke zur Abdeckung der Annäh'stellen notwendig zu machen.
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q.. Die bei den bisherigen Ausführungen als Versteifungseinlage für
den Oberkragen hauptsächlich verwendete einfache Leinwand ist nicht stark genug,
die im praktischen Gebrauch vorhandenen :natürlichen Spannungen, die ihre Ursache
im Zuschnitt ;haben, dauernd so zu .überwinden, daß der Oberkragen, welcher am fertigen
Kleidungsstück allein sichtbar ist, auch bei längerem Tragen immer völlig glatt
bleibt, ohne faltig zu werden und sich über die obere Kante hochzuschieben, die
dadurch wulstig wird.
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5. Bei gleichzeitiger Erreichung aller in den Punkten i bis q. verlangten
Anforderungen, d. h. Erreichung der Vorteile und Vermeidung der Nachteile, muß der
Arbeitsgang so ,sein, daß der handelsübliche Preis nicht durch die für die Herstellung
not-, wendigen Arbeitszeiten überschritten wird.
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Gemäß dem Verfahren ;nach der Erfindung werden die ,aufgeführten Anforderungen
dadurch erreicht, .daß nach der Herstellung der auf ,der einen Seite mit dem Futterstoff
versehenen Versteifungseinlage, welche aus einer Verbindung von Leimleinen und Preßspan
besteht, für den Unterkragen und nach der Herstellung ,der auf der reinem Seite
mit dem Futterstoff versehenen Versteifungseinlage aus ,dünnem Leimleinen für ,den
Oberkragen zunächst der Oberstoff auf ;die Versteifungseinlage für den Oberkragen
aufgebracht, dann ;die Versteifungseinlage für den Unterkragen mit der Versteifungseinlage
für den Oberkragen vereinigt und erst dann der Oberstoff auf den Unterkragen aufgebracht
wird.
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Der genaue Arbeitsgang ist folgender: Nach genauem Zuschnitt der Einlage
für den Oberkragen und für den Unterkragen werden diese zuerst an den Enden durch
Aufbügeln von dünnem Leimleinenstreifen zur Erhöhung der Haltbarkeit ver stäxkt.
Danach wird zunächst die Versteifungseinlage des Unterkragens, bestehend aus zusammengebügeltem
Leimleinen und Preßspan, mit den Verschlußhaken und -ölen versehren. Dann wird :die
Einlage für den Oberkragen, bestehend aus dünnem Leimleinen, zuerst mit . dem inneren
Überzug, Kragenfuttex genannt, durch Aufbügeln desselben verbunden. Das Kragenfutter
m@uß, weil @es auch gleichzeitig die Außenbekleidung ider Einlage des Unterkragens,
bilden soll, aus in der Farbe ,genau zum Oberstoff passenden Unterkragenfilz bestehen.
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Das Kragenfutter bleibt an der unteren Kante bei Kragen ohne Vorstoß
(Pasp,ol) ungefähr 3/,,cm von dieser entfernt und wird vollständig festgebügelt.
Brei Kragen mit Vorstoß reicht -das Kragenfutter ungefähr i cm `über die untere
Kante hinaus und wird nur bis ungefähr i1/2 cm von dieser entfernt fest angebügelt,
während der Rand zunächst noch lose bleibt. An der oberen Kante bleibt das Kragenfutter
so breit sfehen, daß damit noch die Versteifungseinlage für den Unterkragen bedeckt
werden kann, und wird zur besseren Haltbarkeit der Verbindung i mm auf der Oberkante
der Einlage durchgesteppt.
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,Jetzt erfolgt die Vereinigung des Oberstoffes, der bei dem fertigen
Kragen die Außenseite rund die dem Hals zugekehrte Innenseite völlig überzieht;
mit der Versteifungseinlage des Oberkragens durch Aufbügeln des Oberstofbes und
die Außenseite der Einlage ,auf ebener Unterlage.
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Bei Kragen ohne Vorstoß reicht der Oberstoff ungefähr g/4cm über die
untere Kante der Einlage und wird hier gleich um diese fertig umgebügelt. Bei Kragen
mit Vorstoß reicht der Oberstoff 1/2 cm über die untere Kante der Einlage; um später
als Nahtrand für den Vorstoß zu dienen..
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Erst jetzt, nachdem nun der Oberstoff fest mit der Einlage des Oberkragens
vzrbunden ist, kann die Vereinigung der vorbereiteten Einlage des Unterkragens mit
der des Oberkragens erfolgen. Dies geschieht dadurch, daß die Versteifungseinlage
des Unterkragens zwischen die überstehenden Teile von Oberstoff und Kragenfutter
geschoben wird und in einer Entfernung.von 1/2 cm von der Einlage des Oberkragens
auf das Kragenfutter aufgesteppt wird. Die Steppnaht befindet sich 3 mm von der
Oberkante der Unterk-agenehüage auf dieser. Das Kragenfutter, welches nun noch lose
über diese Einlage hängt, wird dann mit dünnflüssigem Leim aufgeklebt und durch
Steppen rings um die Kante völlig befestigt. Der dann noch überstehende Teil des
Kragenfutters wird bei Kragen ohne Vorstoß mit der Kante des Unterkragens gleich
verschnitten, ebenso bei Kragen mit Vorstoß an der unteren Kante, und
dann
,an den Vorderkanten mindestens i cm breit nach innern umgeklebt.
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Nachdem dann der vordere AbsChluß des Oberkragens genau geschnitten
ist, erfolgt nun bei Kragen mit Vorstoß die Anbringung desselben in bekannter Weisse,
bei Kragen ohne Vorstoß wird jetzt die vordere Abschluß.-kante fertiggemacht. Bei
Kragen mit Vorstoß -wird das Kragenfutter an der Unterkante und an den Vorderkanten
des Oberkragens beim Steppen des Vorstoßes mitgefaßt und .dann glatt verschnitten.
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Zuletzt wird der nach innen kommende Teil des Oberstoffes an den Vorderkanten
des Unterkragens über die Haken und Ösen. befestigt und auf die Innenseite des Unterkragens
,aufgeklebt, damit der Oberstoff an der Einlage seinen Halt findet. Zur Sicherheit
gegen Loslösen werden Unterkragen und Oberstoff unterhalb des oberen Randes mit
einer Siteppndht verbunden.