DE67895C - Am Mauerwerk zu befestigende Richtlatte - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAM

Dieses namentlich für die Herstellung von Mauerwerk im Rohbau geeignete. WeVkzeug soll dazu dienen, das Aufführen weit von einander entfernter Ecken und vorspringender Theile (ohne besondere Anwendung von Senkblei und Setzwaage) unabhäng von einander vorzunehmen und gleichzeitig eine Controle darüber zu gewähren, dai's die in gewisser Höhe selbstständig aufgeführten Pfeiler in waagrechter Lage genau mit einander übereinstimmende Schichthöhen erhalten.

Eine solche an dem betreffenden Theile des Mauerwerks befestigte Richtplatte ist auf der beiliegenden Zeichnung mit α bezeichnet. Diese ist vorzugsweise mit zwei sich kreuzenden Wasserwaagen b und einem Mafsstab. c versehen und nimmt an ihrem unteren Ende in waagrechter Richtung eine Schiene d auf, welche beim Ausführungsbeispiel an dem einen Ende d¹ hakenförmig umgebogen ist. Auf dem durch die Aussparung b¹ der Richtlatte α hindurchgeschobenen Ende der Schiene d ist ein mit einer Zinke e^l ausgerüsteter Schieber ' e, welcher mit seiner Nase e² in die Curvennuth/¹ eines Handhebels/ eingreift, verschiebbar. Der letztere dreht sich um einen an der Schiene d befestigten Zapfen g in einer senkrechten Ebene. Beim Ausführungsbeispiel ist dieser Zapfen als Schraube gestaltet, welche sowohl durch die Schiene d als auch die beiden durch die Gabelung des Handhebels f am unteren Ende entstehenden Theile reicht. Dieser gegabelte Theil des Handhebels f ist in Bezug auf den Drehzapfen g des letzteren derart excentrisch geformt, dafs die' Umrifsfläche f'² den Schieber e dem Haken d¹ der Schiene d zu nähern vermag. Läfst man daher den Haken d^l um die freie Ecke eines eingemauerten Steines greifen, nachdem man zuvor die Zinke e^l des Schiebers e in die nächste senkrechte Fuge des Mauerwerks A gesteckt hat, so kann man die Schiene d und die damit verbundene Richtlatte α dadurch festspannen, dafs man den Handhebel aus der Stellung Fig. 3 in diejenige Fig. ι dreht. Das Beharren der' erwähnten Theile in dieser Lage wird dann mittelst der Flügelmuttern g^! und h bewerkstelligt,, von denen die erstere auf dem Drehzapfen g des Hebels f sich befindet, die zweite aber einem durch eine Bohrung der Schiene d und dem concentrisch zum Drehzapfen g angeordneten Schlitz f^z des gabelförmigen Theiles vom Handhebel f reichenden Schraubenbolzens h angehört. Im Gegensatz zu diesem concentrisch en Schlitze/³ ist die Curvennuth f¹ excentrisch zur Achse des Zapfens g angeordnet, und zwar derart, dafs sie als Aequidistante zu der Fläche f'² des Handhebels verläuft. Hierdurch wird erreicht, dafs beim Drehen des Handhebels aus der Stellung Fig 1 in diejenige Fig. 3 der Schieber e dem Drehzapfen g genähert, also der zwischen d^l und e¹ eingeklemmte Stein freigegeben wird. Auf der Schiene d, welche nach dem Vorstehenden gewissermafsen als Träger der Richtlatte a dient, ist mittelst einer Schraube i ein in der Richtung der Richtlatte α angeordneter Bügel k befestigt, durch dessen Enden auf die Richtlatte einwirkende Stellschrauben / geführt sind. Mit Hülfe dieser Stellschrauben und der Wasserwaagen b ist man daher im Stande, die

Richtlatte α genau senkrecht in der durch die Schiene d bestimmten Ebene einzustellen. Die Einstellung der Latte in einer ebenfalls senkrechten, zu der letzteren aber rechtwinkligen Ebene wird mittelst einer in einem Fatter m der Richtlatte spielenden Stellschraube η bewirkt. Eine Verschiebung der Richtlatte in senkrechter Richtung zu hindern, ist der Zweck eines Dornes o, welcher, durch dieselbe reichend, in eine der waagrechten Fugen des Mauerwerks hineingetrieben wird.

Anstatt den Handhebel f mit Schubcurven auszurüsten, kann man denselben auch mittelst einer Lenkstange mit dem Schieber e kuppeln, ohne aus dem Rahmen der Erfindung zu schreiten.

Die einzelnen Theile sind mit der Richtlatte, welche zu leichterer Controle mit einer Theilung versehen ist, in solcher Weise verbunden, dafs dieselbe rechts und links, in besonderen Fällen auch waagrecht befestigt werden kann, und ist zu letzterem Zwecke noch eine besondere Wasserwaage b¹ angebracht.

Je nach der Zahl der gleichzeitig zu mauernden Ecken oder vorspringenden Theile einer Mauer werden gleichzeitig mehr oder weniger der beschriebenen Richtlatten benutzt.

Wie die Fig. 4. und 5 veranschaulichen, kann man anstatt eines Curvenscheiben- bezw. eines Hebelanzuges auch einen Schraubenanzug benutzen. In diesem Falle wird die Schiene d mit einem Gewindezapfen d² ausgerüstet, auf welchem eine Mutter D spielt. Die letztere ist drehbar, aber unverschiebbar in einer an die Stelle des Schiebers e tretenden Hülse E gelagert, welche theils die Schiene d, theils den Gewindezapfen d- derselben umschliefst. An dem nach aufsen vorstehenden Theil der Mutter D ist zum Zweck des Drehens derselben ein Bügel D¹ um eine senkrecht zum Gewindezapfen liegende Achse drehbar befestigt, wobei dieser Bügel von einer solchen Länge ist, dafs er nach der einen oder der anderen Seite des Gewindezapfens hin um diese Achse gedreht werden kann. Hierdurch wird es möglich, die Mutter in beiden Richtungen beliebig weit zu verstellen. Ist nämlich die Mutter D so weit gedreht, dafs der Bügel D¹ senkrecht steht, gleichviel, ob nach unten oder nach oben hin zeigend, so kann man den letzteren in einer senkrechten, durch die Achse des Gewindezapfens gelegten Ebene um i8o° drehen, alsdann auch denselben in einer zu der eben erwähnten senkrecht stehenden Ebene um i8o° in demselben Sinne weiter drehen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine Richtlatte, welche mittelst einer Schiene mit gegen die Aufsenfläche des Mauerwerks sich legenden bezw. in eine Fuge desselben eintretenden, gegen einander verstellbaren Haken bezw. Zinken an demselben befestigt wird, dadurch gekennzeichnet, dafs die Schiene d durch eine Aussparung a^l der Richtlatte α geschoben ist und oben und unten waagrechte Druckschrauben // hat, um unter Benutzung des Hakens d¹ derselben als Widerlager, die Richtlatte in einer zur Aufsenfläche des Mauer- . werks parallelen Ebene verstellen zu können, während die Stellung der Richtlatte in einer senkrechten, mit der letzteren einen rechten Winkel einschliefsenden Ebene mittelst einer Druckschraube η geregelt wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.