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Schwimmerregelung für Vergaser an Flugzeugmotoren Bei Vergasern für
Flugzeugmotoren ist es bekannt, den Schwimmer in zwei fest miteinander verbundene
Teilschwimmer aufzuteilen und diese an gegenüberliegenden Seiten der Brennstoffdüse
oder -düsen in Flugrichtung hintereinander und in untereinander verbundenen Schwimmerräumen
anzuordnen. Um zu vermeiden, daß sich beim Schrägstellen des Flugzeuges der Brennstoffspiegel
an der Düse senkt, wenn man dieselbe Brennstoffmenge im Schwimmerraum beläßt, oder
daß bei stärkerem Absinken die Zuleitung zur Meßdüse über den Brennstoffspiegel
gelangt, ist bei einer dieser bekannten Ausführungen vorgeschlagen worden, die Schwimmfähigkeit
der Teilschwimmer so zu bemessen, daß keiner von ihnen im voll eingetauchten Zustande
das zugehörige Brennstoffventil geschlossen zu halten vermag. Der Schwimmerauftrieb
eines Teilschwimmers soll also stets kleiner sein als die Schließkraft für den Nadelabschluß.
Es erfolgt somit eine relative Hebung des Flüssigkeitsspiegels, wenn der Vergaser
in der durch die Drehachse der Schwimmer gehenden Vertikalebene so weit in Flugachsrichtung
-gekippt wird, daß einer der Schwimmer völlig eintaucht. Der Brennstoffspiegel an
der Spritzdüse unterschreitet also nicht seine normale Lage. Diese Ausführung ist
insofern von Nachteil, als man bei ihr die Auftriebs- und Schließkraft des Schwimmers,
die man normalerweise zu heben sucht, absichtlich beschränkt, indem man die Schwimmergewichte
erhöht. Auch läuft ein so angeordneter Vergaser beim Überschreiten gewisser Neigungswinkel
im Sturzflug über, kann also darüber hinaus keine Absperrung des Brennstoffzulaufs
erzielen. Solche Flugzeugvergaser müssen aber sowohl in allen Lagen des Sturzfluges
absperren und voll öffnen als auch beim Steigeflug-bis zu hinreichendem Winkel absperren.
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Die Erfindung löst sowohl die bisherige als auch die neue Aufgabe.
Überdies wird hierbei die Schließkraft für die Nadel unter günstigeren Bedingungen
erzielt. Zu diesem Zweck wirken die beiden an gegenüberliegenden Seiten der Düsen
und Lufttrichter und in Flugrichtung hintereinander angeordneten, auf ein gemeinsames
Brennstoffzulaßventil wirkenden Einzelschwimmer mit voneinander unabhängiger Schwingbewegung
ständig beide in allen Lagen auf das den Brennstoffzutritt steuernde Ventil indirekt
über eine die beiden Schwimmer oder deren Tragarme gelenkig verbindende Stange ein.
Hierdurch kann nur eine in der Schwingebene der Einzelschwimmer
und
bezogen auf ihre Lage bei Normalleistung im Horizontalflug im Mittel gleichsinnige
Lagenänderung der beiden Einzelschwimmer die Lage der Nadel verändern und den Abschluß
der Nadel herbeiführen.
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Vorzugsweise sind dienerhalb die beiden Schwimmer je an einem doppelarmigen
Hebel angeordnet, wobei beide Hebel an den den Schwimmern entgegengesetzten Armen
mit der zwischen den beiden Gelenkpunkten auf die Brennstoffnadel einwirkenden Stange
verbunden sind.
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Hierbei läßt sich durch Verlegen des N adelangriffes an der Verbindungsstange
aus der Mittelebene zwischen den beiden Schwimmern heraus in Flugrichtung oder durch
Verlegen der Spritzdüse entgegen der Flugrichtung oder auch durch beide Maßnahmen
zugleich erreichen, daß bei Steige- und Gleitfluglagen des Flugzeuges der Spiegelanstieg
in Richtung der Spritzdüsenachse bis zur Absperrlage des Brennstoffes vermindert
werden kann.
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Vorteilhafte Wirkungen lassen sich auch erzielen, wenn die Schwingwinkel
der Einzelschwimmer durch Anschläge begrenzt werden. Hierbei können auch die Grenzen,
innerhalb welcher die Schwimmer ausschwingen können, verschieden groß gehalten werden
und die Anschläge selbst verstellbar ausgebildet sein.
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Eine solche vorteilhafte Anordnung ist z. B. die Begrenzung der Senkbewegung
des in Flugrichtung gesehen hinteren Schwimmers, während der vordere praktisch keine
Begrenzung seiner Bewegung nach oben oder unten erfährt. In einer stark geneigten
Sturzfluglage sinkt nämlich der Brennstoffspiegel im hinteren Schwimmerraum stark
ab und steigt im vorderen stark an. Um hierbei @ ein Absperren des Brennstoffes
und eine. Verhinderung des Überlaufes zu erreichen, rriüssen beide Schwimmer unverhältnismäßig
weit nach entgegengesetzten Richtungen ausschwingen können. Trotz noch so großer
Schwimmerraumvergrößerung kann man hierdurch aber für alle Sturzfluglagen keinen
Abschluß erzielen, denn über gewisse Vergrößerung der Schwimmerräume hinaus treten
praktisch bauliche Schwierigkeiten auf.
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Begrenzt man aber die Größe der Senkbewegung des hinteren Schwimmers,
bezogen auf seine horizontale Absperrlage (der Senkweg könnte sogar = o gemacht
werden), so. braucht der vordere Schwimmer im steigenden Spiegel nur um ein viel
geringeres Maß frei steigen zu können, damit er die Nadel zum Abschluß bringt. Die
Möglichkeit einer Absperrung des Brennstoffzulaufs ist bei solcher Anordnung in
jeder Sturzflug-Lage des Flugzeuges gesichert. Trotzdem kann bei voller Entnahme
an der Düse und demzufolge sinkendem Spiegel und Schwimmer im vorderen Schwimmerraum
in jeder Lage des Flugzeuges der Maschine die volle Brennstoffmenge zufließen.
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' Voraussetzung für die volle Belieferung der Maschine mit Brennstoff
in der Sturzfluglage ist die Anordnung des Brennstoffzuflusses zur Spritzdüse aus
dem tiefstliegenden Brennstoffvorratsraum, also dem vorderen Schwimmerraum, und
nicht etwa aus einem beide Schwimmerräume verbindenden Kanal. Zur Sicherung des
vollen Zuflusses zur Spritzdüse bei einer solchen Anordnung auch in der Steigefluglage
ist es besonders zweckmäßig, den Brennstoffzufluß so zu leiten, daß er in erster
Linie, wenn nicht überhaupt ausschließlich, zunächst dem vorderen Schwimmerraum
zuströmen mub und erst aus diesem in den hinteren Schwimmerraum abfließen kann.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in den Abb. i und 2 an einem Ausführungsbeispiel
veranschaulicht, und zwar zeigt» Abb. i die Schwimmeranordnung von einer
Seite gesehen, während Abb.2 die Draufsicht darstellt.
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Wie ersichtlich, sitzen die beiden in Flugrichtung hintereinander
angeordneten, in zwei untereinander verbundenen Schwimmerräumen liegenden Schwimmer
a je an einem zweiarmigen Hebel b, die auf einer gemeinsamen Achse c je für sich
drehbar gelagert sind. An ihren den SchSvimmerna gegenüberliegenden Enden sind die
Hebel b durch eine Stange d verbunden, die gelenkig in die Hebel eingreift. Hierbei
bestehen die Gelenke aus einer kugeligen Abdrehung e an den Enden der Verbindungsstange
d und einer an den Hebeln sitzenden Buchse f, in der die Kugel e geführt wird. In
dem Punkte g wirkt die Verbindungsstange auf die Schwimmernadel ein.