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Verfahren zum Herstellen von aus mehreren Teilen -bestehenden hohlen
Glasgegenständen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von aus mehreren
Teilen bestehenden Glasgegenständen, insbesondere von hohlen Glasbausteinen, und
bezieht .sich im wesentlichen auf die bekannte Glas-auf-Glas-Verbindung zwischen
den Steinhälften, die in noch heißem Zustande der Steinhälften im unmittelbaren
Anschluß an das Formen der Steiih,älften, ,also unter Ausnutzung ider Herstellungswärme,
erfolgt.
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In weiterer Ausbildung dieses bekannten Verfahrens wird vorgeschlagen,
die Steinhälften an den zu verbindenden Stellen @ärtlich stark zu erhitzen, so daß
diese Teile plastisch genug werden, um sie miteinander zu verbinden, und zwar nicht,
wie bekannt, durch Flammen, sondern durch Eintauchen der Randteile der Steinhälften
in geschmolzenes Material (Metall), das am Glas nicht haftet und einen Siedepunkt
hat, der über der Erweichungstemperatur des betreffenden Glases liegt. Durch das
schnelle örtliche Erhitzen unter Vermeidung eines zu starken Erwärmens der übrigen
Teile wird ein Werfen und Reißen der Steinhälften verhindert.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in dien Fig.
i bis 5 dargestellt. Es zeigen: Fig. i einen Schnitt, aus welchem das Formen einer
Steinhälfte ersichtlich ist, Fig. a einen Schnitt, aus welchem eine weitere Verfahrensstufe,
nämlich das Erhitzen der zu verbindenden Glasteile durch Eintauchen in ein Bad aus
geschmolzenem Metall, hervorgeht,
Fig.3 einen Aufriß, der das Zusammensetzen
zweier Steinhälften unter Druck zeigt, Fig. q. einen Schnitt durch den zusammengesetzten
Stein; Fig.5 :eine perspektivische Ansieht des' fertigen Steines.
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Wie aus den Figuren hervorgeht, besteht der rechteckige Stein aus
zwei schalenförmigen Steinhälften 25, von denen jede aus einer abgemessenen Menge
geschmolzenen Glases hergestellt wird, das in eine Form 23 gebracht und in die gewünschte
Form durch einen Plunger 24 gepreßt wird.
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Jede Steinhälfte hat eine Bodenwand 25" und Seitenwände 25b, wobei
die genannte Bodenwand eine freie Fläche des fertigen Steines bildet. Beim Zusammensetzen
des Steines werden die Randteile 29 der Steinhälften 25 in der Weise miteinander
verbunden, daß eine hermetische Abdichtung 32 entsteht.
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Eine Glas-auf-Glas-Verbindung zwischen den Randteilen 29 der Steinhälften
kann dadurch erfolgen, daß die Steine im unmittelbaren Anschluß an ihre Herstellung
unmittelbar nach Entfernen aus der Form, wie bekannt, zusammengefügt werden, wobei
die Ränder noch heiß. und plastisch genug sind, um unter Druck zum Aneinanderhaften
gebracht werden zu können. Da ein einwandfreies Aneinanderhaften nur gewährleistet
ist, wenn, sehr schnell gearbeitet wird, damit die Ränder noch plastisch genug sind,
dann aber die Gefahr besteht, daß die Flächen der Steinhälften, da ebenfalls. noch
plastisch, sich verbiegen oder verformen, wartet man zweckmäßig, bis die Glassteinhälften
hart genug sind, um den Preßdruck auszuhalten, uni erhitzt :die zu vereinigenden
Ränder erneut bis zum Plastischwerden. Diese örtliche Erhitzung erfolgt nach der
Erfindung .durch Eintauchen der Ränder in ein Bad aus geschmolzenem Material, das
am Glas nicht haftet und genügend hoch :erhitzt werden, kann, um die Ränder in einen
plastischen Zustand zu bringen. Die Temperatur dieses Bades schwankt in gewissen
Grenzen und ist insbesondere abhängig vom Erweichun:gspunkt des betreffenden Glases,
der je mach der Glaszusammensetzung sich ändert. Das geschmolzene Material
26 kann beispielsweise Blei sein, das in einem Behälter 27 enthalten ist,
der Stützen 28 zur Aufnahme der Steinhälften beim Eintauchen der Ränder in das '-Bad
besitzt. Blei schmilzt zwar schon bei etwa 327°C, doch siedet :es :erst bei etwa
9oo° C, so daß: alle normalen Gläser, deren Erweichungspunkte etwa zwischen 6oo
bis 8oo° C liegen, in einem entsprechend erhitzten Bleibad bis zum Plastischwerden
wieder erhitzt werden können. Es hat sich gezeigt, daß .auf diese Weise die Ränder
schnell erhitzt werden können, ohne daß die Temperatur der Übrigen Teile der Steinhälften
wesentlich beeinflußt wird.
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Nach dem Erhitzen der Ränder werden die Steinhälften entfernt und
.übereinander in eine Form 3o unterhalb einer Preßvorrichtung 3 1 gebracht,
wie dies in Fig. 3 gezeigt ist. Der zusammengesetzte Stein kühlt sich schnell bis
zu dem Punkte ab, wo eine gute Glas-auf-Glas-Verbindung erfolgt.
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Der Stein wird dann, wie bekannt, in einen Kühlofen gebracht, um die
Spannungen zu entfernen und ,den Stein allmählich abzukühlen. Wenn die beiden Steinhälften
dicht miteinander verbunden worden sind, wird durch, :die Äbküuhlung der innere
Luftdruck stark verringert, so daß sich eine teilweise Luftverdünnung ergibt. Auf
diese Weise wird ein Stein erhalten, in welchem sich so lange keine Feuchtigkeit
ansammeln kann, als die dichte Verbindung zwischen den Steinhälften aufrechterhalten
bleibt.