DE676249C - Herstellung von Sprengpatronen - Google Patents
Herstellung von SprengpatronenInfo
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- DE676249C DE676249C DEI55942D DEI0055942D DE676249C DE 676249 C DE676249 C DE 676249C DE I55942 D DEI55942 D DE I55942D DE I0055942 D DEI0055942 D DE I0055942D DE 676249 C DE676249 C DE 676249C
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F42—AMMUNITION; BLASTING
- F42B—EXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
- F42B3/00—Blasting cartridges, i.e. case and explosive
- F42B3/04—Blasting cartridges, i.e. case and explosive for producing gas under pressure
- F42B3/06—Blasting cartridges, i.e. case and explosive for producing gas under pressure with re-utilisable case
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
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- Bolts, Nuts, And Washers (AREA)
Description
Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Sprengpatronen, bei denen eine
gaserzeugende Ladung und ein Zündmittel zusammen in einem starren, druckfesten Behälter
eingeschlossen sind, aus dem die Gase nach einem ausreichenden Druckanstieg durch
Zerstörung einer Abscherscheibe o. dgl. freigegeben werden, um in einem Bohrloch ihre
Sprengwirkung auszuüben. Diese Abscherscheibe wird durch eine hohle Schraubkappe
mit Gasaustrittsöffnungen in ihrer Lage gehalten.
Eine solche Sprengpatrone besteht gewöhnlich aus einem langen, zylindrischen Stahl'S
mantel, der an beiden Enden mit Gewinde versehen ist. Das eine Ende wird durch einen
Schraubpfropfen geschlossen, der elektrische Verbindungen für die Hilfsmittel zum Zünden
der Ladung trägt. Das andere als Gasaustritt dienende Ende besitzt einen Ringsitz, gegen
den die Abscherscheibe durch die Schraubkappe gedrückt wird.
Die Pressungen, denen die Abscherscheibe vor ihrer Zerstörung zu widerstehen hat, sind
sehr hoch, z. B. 400 bis 800 atü, und man strebt an, noch höhere Drucke zu erzeugen.
Wenn die Abscherscheibe nicht gänzlich dicht auf ihrem Sitze liegt, tritt infolge des hohen
Druckes, der sich während der kurzen Zeit bis zur Entstehung des Abscherdruckes im
Innern der Patrone entwickelt, ein Entweichen von Gas durch die Stellen, an denen die Dichtung
unvollkommen ist, ein, so daß Gas um den Scheibenrand herum in das Gewinde der Schraubkappe dringt. Das unter hohem Druck 3·>
und mit erhöhter Temperatur entweichende Gas übt eine außerordentlich starke Anfressung
an dem Gewinde aus, namentlich wenn die Gase Feststoffe suspendiert enthalten ader wenn sie den Gewindewerkstoff chemisch
angreifen. Aus diesen Gründen benutzt man gewöhnlich eine dünne, ringförmige Dichtungsscheibe
aus verdichtetem Faserstoff o. dgl., um den Sitz und den Scheibenrand gasdicht
abzuschließen. Dieses Verfahren befriedigt jedoch nicht, denn die Abscherscheibe ist dabei
nicht mehr genau zwischen zwei Metallflächen gehalten, sondern der innere Überdruck
kann die Abscherscheibe vor ihrer Zerstörung etwas von dem verhältnismäßig weichen Dichtungsring abheben. Infolgedessen
besteht immer noch die Möglichkeit einer beträchtlichen Undichtigkeit, bevor das Frei;
geben der Gase erfolgt. Auch kann ein Verwerfen der Scheibe eintreten, so daß die Wirkung
der Vorrichtung unregelmäßig und un-
sicher wird. Diese Mängel verstärken sich um so mehr, je größer man den Durchmesser der
Abscherscheibe macht.
Erfindungsgemäß werden die Mängel -dä!4^
durch behoben, daß der mit der Ladung: ge-"" füllte Behälter, die Entleerungskappe und'dfp
Abscherscheibe durch einen zwischen der Ent" =
leerungskappe und der Abscherscheibe in ausreichender Menge angeordneten plastischen
ίο Werkstoff derart miteinander verbunden werden,
daß beim Einschrauben der Kappe wenigstens ein Teil des plastischen Werkstoffes jede
Lücke zwischen dem Ende der Schraubkappe und der Abscherscheibe ausfüllt und in die
Gewände eindringt.
Für den Erfindungszweck geeignete plastische Stoffe lassen sich durch die Einverleibung
eines feinen inerten anorganischen Pulvers, wie feine Porzellanerde, Kreide, Blanc fixe,
in so viel eines plastischen Stoffes, daß dieser mit dem Pulver eine steife Paste bildet, leicht
herstellen. Gewünschtenfalls kann das plastische Mittel vor der Einverleibung geschmolzen
werden. Geeignete plastische Massen sind vorzugsweise nichttrocknende Fette oder öle,
pastenförmige oder weiche niedrigschmelzende Kohlenwasserstoffe, wie Bitumen oder Weichparaffin,
niedrigschmelzende Kunstwachse, z. B. Chlor-Naphthaline und Kautschuk oder
kautschukähnliche natürliche Gummi. Wässerige Pasten werden wegen der Gefahr der
Rostbildung möglichst vermieden.
Beim Herstellen des plastischen Werkstoffes werden das inerte anorganische Pulver
und der plastische Stoff in solchen Mengen miteinander vereinigt, daß die Paste unter
dem Druck, der beim Einschrauben der Schraubkappe in den Patronenzylinder angewendet
Wird, sich leicht herauspressen läßt und verteilt. Vorzugsweise soll die Paste sich
nicht klebrig anfühlen und soll in Form kleiner Stücke bei gewöhnlicher Temperatur unter
dem Einfluß ihres Eigengewichtes keine Anzeichen plastischen Fließens aufweisen.
Der Abdichtungsstoff läßt sich auf verschiedene Weise zur Anwendung bringen. Er kann während des Zusammensetzens der
Sprengpatrone auf die Absperrscheibe aufgebracht oder in einer geeigneten Gestalt für
sich eingeführt werden. Dabei läßt sich der Werkstoff als größeres Stück anwenden oder
aber zweckmäßig in Form von Scheiben oder Ringen geeigneter Größe und Dicke. Statt
dessen kann man auch die Abscherscheibe zusammen
mit einer bereits an der Scheibe haftenden Schicht des Dichtungsstoffes einführen.
Die erforderliche Menge an Dichtungsmittel hängt davon ab, wie groß die
Lücke zwischen der Stützfläche der Schraubfio
kappe und dem Boden des Gewindes ist. Man muß so viel von· dem Stoff aufwenden, daß
er diese Lücke vollständig ausfüllt, wenn die Kappe auf ihren Sitz festgeschraubt wird.
Bei einer normalen Sprengpatrone der beschriebenen Art mit einer Abscherscheibe von
r rund 48 mm Durchmesser und rund 5 mm
',JsJicke kann man diese Scheibe zusammen mit
•'einer Dichtstoffscheibe von gleichen Abmessungen einbauen.
Bei der Verwendung des Dichtungsmittels ergibt sich der wesentliche Vorteil, daß man
halbstarre Abdichtungsscheiben zwischen der Abscherscheibe und ihrem Sitz nicht mehr
braucht. Gewünschtenfalls kann man allerdings bei Sprengpatronen von großem Durchmesser
unter der Abscherscheibe eine gewöhnliche Dichtungsscheibe anordnen. Bei Sprengpatronen
der üblichen Größe ist dies jedoch nicht erforderlich. Bei diesen genügt die Verwendung
des Dichtungsstoffes gemäß der Erfindung oberhalb der Abscherscheibe bereits,
um Gasundichtigkeiten zu vermeiden. Das Abscheren der zerstörbaren Scheibe erfolgt
sauber und ohne wesentliches Verwerfen bei der Tätigkeit der Patrone. Die Sprengpatrone
arbeitet vielmehr hinsichtlich der Freigabe des Gases regelmäßiger und zuverlässiger, und die
Zahl der Schüsse, die man mit einer Patrone der beschriebenen Art abgeben kann, bevor
sich eine Anfressung der Gewinde bemerkbar macht, ist eine bedeutend größere als bisher.
Beispiele für geeignete Zusammensetzungen der Dichtungsstoffe:
Die Massen 1 bis 3 finden in loser Form,
ähnlich den Kitten, Verwendung. In Scheiben- oder Ringform sind sie wegen ihrer geringen
Festigkeit nicht besonders geeignet.
r. Bariumsulfat ....... 300 Gewichtsteile
Lanolin 100 -
2. Feine Kreide ....... 250
Weichparaffin 50 -
chloriertesNaphthalin-
wachs 10
3. Feine Kreide 5 -
Rohlanolin 1 Gewichtsteil
Massen zur Herstellung von Formkörpern:
4. 7 Teile eines Gemisches von 33 °/0 Montanwachs,
24% Balata und 430/0 ge~
räuchertem Kautschuk werden mit /Teilen
Weichparaffin erhitzt, sodann werden 20 Teile Porzellanerde und 1 Teil Kreide
eingeknetet. Man läßt das Gemisch einige Tage reifen und walzt es dann aus, um
daraus Scheiben oder Ringe auszustanzen.
5. 12 Teile Kreppkautschuk werden mit 32 Teilen Weichparaffin heiß bearbeitet,
bis ein homogenes Gemisch entstanden ist, dem man dann 56 Teile Kreide oder Porzellanerde einverleibt.
Die nachstehenden Massen zeichnen sich durch ihre niedrige Entzündbarkeit
aus:
6. Rohlanolin io Teile
Bitumen 50 -
Präzipitatkreide 140
7. Gemisch aus Chlor-
naphthalinen 5
weiches Bitumen S0
t0 Präzipitatkreide 80 -
Zur Erläuterung der Anwendung des neuen Dichtungsmittels ist in der Zeichnung beispielsweise
ein Teil der Patrone dargestellt. Es zeigt
Abb. ι ein Patronenende mit lose eingelegter Dichtstoffscheibe und lose aufgeschraubter
Kappe,
Abb. 2 ein Patronenende mit fertig eingeschraubter Entleerungskappe.
Der druckfeste Metallkörper 1 der Sprengpatrone enthält die Abscherscheibe 2 und trägt
die mit Löchern für den Gasaustritt versehene Entleerungskappe 3, die gleichzeitig dazu
dient, xlie Abscherscheibe 2 im Patronenkörper ι festzuhalten. Beim Zusammenbau der
Vorrichtung legt man beispielsweise die neue Dichtungsscheibe 5 oben auf die bereits eingelegte
Abscherscheibe 2 (Abb. 1). DieKappe3 ist nur so weit eingeschraubt, daß sie die Dichtungsscheibe
5 gerade berührt. Wird nun die Kappe 3 (Abb. 2) niedergeschraubt und angezogen, so drückt sie den plastischen Werkstoff
der Dichtungsscheibe 5 in den schmalen Ringraum 4 und in die Gewindegänge hinein.
Dadurch wird ein zuverlässiger, gasdichter Abschluß erreicht.
Claims (2)
1. Verfahren zum Verschließen von Sprengpatronen mittels einer zur Freigabe
der Sprenggase bei einem hohen Überdruck dienenden metallischen Abscherscheibe, die durch eine eingeschraubte Entleerungskappe
auf ihrem metallischen Sitz in dem Patronenkörper festgehalten wird, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Einsetzen
der Entleerungskappe in den Patronenkörper auf die Rückseite der Abscherscheibe eine genügende Menge eines nicht
erhärtenden plastischen Dichtungsstoffes aufgelegt und durch Festschrauben der Kappe ein Teil des Dichtungsmittels nach
außen gedrängt und in einen das untere Kappenende umgebenden Ringraum sowie in die Gewindegänge hineingepreßt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das plastische Dichtungsmittel
vorher in Scheibenform auf der Rückseite der Abscherscheibe befestigt wird und beide Scheiben als Einheit in
die Gewindebohrung eingeführt werden, worauf man die Kappe einsetzt und festschraubt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB810580X | 1935-09-13 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE676249C true DE676249C (de) | 1939-05-31 |
Family
ID=10519925
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEI55942D Expired DE676249C (de) | 1935-09-13 | 1936-09-11 | Herstellung von Sprengpatronen |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
BE (1) | BE417094A (de) |
DE (1) | DE676249C (de) |
FR (1) | FR810580A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE942318C (de) * | 1953-01-14 | 1956-05-03 | Ici Ltd | Sprengpatrone mit Druckgas erzeugender Ladung |
-
0
- BE BE417094D patent/BE417094A/fr unknown
-
1936
- 1936-09-11 DE DEI55942D patent/DE676249C/de not_active Expired
- 1936-09-12 FR FR810580D patent/FR810580A/fr not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE942318C (de) * | 1953-01-14 | 1956-05-03 | Ici Ltd | Sprengpatrone mit Druckgas erzeugender Ladung |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR810580A (fr) | 1937-03-24 |
BE417094A (de) |
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