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Verfahren zur Herstellung von Durohydrochinon Durohydrochinon hat
man bisher ausschließlich durch Reduktion von D@urochinon hergestellt, und zwar
sind folgende Reduktionsmittel angewendet worden: a) Zinkstaub und Eisessig oder
Natronlauge (Nef, Annalen der Chemie, B-d.237, S.6). Dias erhaltene Produkt zeigte
den Schmelzpunkt 21o°; b-) Zinkstaub und Natr onlauge (von P e c h -inann, Berichte
der .deutschen chemischen Gesellschaft, Bd. 21, S.1421) ergab gleich. falls ein
Produkt vom Schmelzpunkt 21o°; c) Phenylhydrazin (Otto und v. Pechmann, Berichte
der deutschen chemischen Gesellschaft, Bd.22, S.2116, Anmerk.), Schmelzpunkt nicht
angegeben; d) Anilin (Rügheimer und Hankel, Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft,
Bd.29, S.2174), Schmelzpunkt 2oo°; ,e) Zilznchloriir (C o n a n t und Fieser, Journal
of the American ChemicaI Society, Bd.45, S. 2200), Schmelzpunkt 226 bis 227".
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Die stark voneinander abweichenden Angaben über den Schmelzpunkt des
nach dein verschiedenen Verfahren verhaltenen Durohydrochinons zeigen, daß nach
diesen Verfahren nicht ganz reine Präparate erhalten werden. Der Schmelzpunkt des
reinen Durohydrochinons liegt bei: 233 bis 23q." (unkorr.). Die Ausbeuten nach den
angeführten Verfahren sind offenbar unbefriedigend; in der genannten Literatur ist
nur im Fall d) eine Ausbeute angegeben. Sie beträgt o,9o bis o,95 g D'urohydroChinon
aus 2:g Durochinon, d. i. 44 bis 47 0/0 der Theorie.
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Die bekannten Verfahren zur Gewinnung von Durohydrochinon sind auch
aus dem Grunde insbesondere zur Darstellung grö
ßerer Mengen wenig
geeignet, weil die Aufarbeitung der Reaktionsgemische, insbesondere die Trennung
des Endproduktes, vom Überschuß und .den Umsetzungsprodukten der Reduktionsmittel
umständlich ist. Da die Lösungen des Durohydrochinons gegenLuftsauerstoff sehr empfindlich
sind, wäre ein einfacheres Verfahren zur Herstellung dieser Verbindung auch schon
aus diesem Grunde erwünscht.
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Es gelang, ein Verfahren zur Herstellung von Durohydrochi.non. durch
Reduktion von Durochinon aufzufinden, das die :denkbar einfachste Abscheidung der
Reaktionsteilnehmer vom gewünschten Endprodukt gestattet und nach dem man bei gleichzeitiger
Verdoppelung der bisherigen Ausbeuten (man erreicht ohne Schwierigkeiten Ausbeuten
von 8o bis 95% der Theorie) ein sehr reinesi Produkt erhält, :das nach einmaligem
Umkristallisieren den Schmelzpunkt der reinen Verbindung (233 bis 234° unkorr.)
zeigt.
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Das Verfahren nach der Erfindung besteht darin, Durochiuon in an sich
bekannter Weise meinem organischen Lösungsmittel der Reduktion mit Wasserstoffgas
in Gegenwart eines Hydrierungskatalysators zu unterwerfen. Als Katalysatoren, können
die hierfür bekannten Präparate benutzt werden. Es werden sowohl Edehnetallkatalysatoren
als auch solche aus der Reihe der unedlen Metalle erfolgreich angewendet, wie z.
B. Raney-Nickel, Palladiumkohle, Platinkohle und Platinoxyd. Als Lösungsmittel lassen
sich z. B. Alkohol, Toluol, Äther, Eisessig und verdünnte Essigsäure verwenden.
Erhöhte Temperaturen und erhöhter Druck können angewendet werden, sind aber zur
Erreichung des gewünschten Zieles nicht notwendig. Deshalb wird man vorzugsweise
bei gewöhnlicher Temperatur und gewöhnlichem Druck arbeiten.
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Im allgemeinen kommt bei dem Verfahren nach der Erfindung die Wasserstoffaufnahme
nach dem Verbrauch -der theoretischen Menge Wasserstoff von selbst zum Stillstand.
Die erforderliche Katalysatormenge ist außerordentlich gering. 2 g Durochinon werden
z. B. bei Verwendung von 5 mg Palladium glatt reduziert. Durch Schütteln in einer
Wasserstofatmosphäre ohne -Katalysator wird die gewünschte Reduktion nicht erzielt;
dagegen gelingt sie unter Umständen auch mit einem vergifteten Katalysator.
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Beispiele i. Eine Lösung von Zog Durochmon in 11/"l Alkohol wird nach
Zusatz von o, 5 g i o %iger Palladiumkohle bei Rammtemperatur mit Wasserstoff geschüttelt.
Nach etwa 40 Minuten ist die Lösung entfärbt und die Wasserstoffaufnahme zum Stillstand
gekommen. Die Lösung wird unter Luftausschluß vom Katalysator abfiltriert und in
einer Kohlendioxydatmosphäre im Vakuum zur Trockne verdampft. Der Rückstand wird
aus Toluol umkristallisiert. Man erhält i g g farblose Nadeln vom Schmelzpunkt 233
bis 234°. Die Ausbeute entspricht 940,'o der Theorie.
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2. Zog Durochinon werden in 11 96%igem Eisessig gelöst und
nach Zusatz von 0,5g Platinoxyd bei 6o" mit Wasserstoff geschüttelt, solange Aufnahme
des Wasserstoff--s stattfindet. Die Wasserstoffaufnahme entspricht der Theorie.
Die heiß und unter Luftausschluß vom Katalysator abgetrennte Lösung wird nach -den
Angaben des Beispiels i weiterverarbeitet. Ausbeute 18 g Durohydrochinon
vom Schmelzpunkt 233 bis 23q°, entsprechend 89% der Theorie.
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3. Eine Lösung von 8,2g Durochinon in 5oo # ccm Alkohol-wird nach
Zusatz von 5 g feuchtem Raney-Nickel bei Raumtemperatur mit Wasserstoff geschüttelt.
Nachdem ,die Wasserstoffaufnahme zum Stillstand gekommen ist, wird .der Katalysator
unter Luftausschluß abfiltriert und mit luftfreiem Alkohol nachgewaschen. Das Filtrat
wird in einer Kohlendioxydatmosphäre im Vakuum zur Trockne verdampft und der Rückstand
aus Äthylal umkristallisiert, wobei 6 g farblose Nadeln .vom Schmelzpunkt 233 bis
23q.° erhalten werden.