-
Mehrschichtige für tageslichtähnliche elektrische Beleuchtung |
Es sind bereits mehrschichtige Glasreflektoren für tageslichtähnliche Beleuchtung
bekannt, deren der Lichtquelle abgewendete Oberfläche mit einem Spiegelbelag versehen
ist und deren der Lichtquelle zugewendete unebene Innenfläch? eine blaue Überfangschicht
aufweist. Dabei ist der auf der Außenfläche des .Reflektors angeordnete Spiegelbelag
noch mit einer Schutzschicht versehen.
-
Es ist ferner bekannt, bei Glasreflektoren für tageslichtähnliche
Beleuchtung zwischen dem auf der Außenseite mit in Mantellinien verlaufenden Prismen
versehenen Reflektor und der elektrischen Lichtquelle eine Blauglashülle einzuschalten
und das Ganze unten durch eine mattierte Glashülle abzudecken, um eine gute Mischung
des Lichtes zu erreichen.
-
Die Innenschicht des Reflektorbaustoffs beeinflußt hierbei die von
der Lichtquelle ausgehenden Strahlen so, daß ein Strahlengemenge, bestehend aus
unmittelbar von ihr ausgehenden ungebeugten, vermischt mit reflektierten, gefärbten
und gebrochenen oder gebeugten Strahlen, auf die zu belichtende Fläche geworfen
wird, wodurch eine diffuse, dem natürlichen Tageslicht ähnliche Beleuchtung entsteht.
-
Bei der bisherigen Ausführung solcher mehrschichtiger Glasreflektoren
ließ sich aber das angestrebte Ziel einer dem Tageslicht völlig gleichkommendenBeleuchtungswirkung
durch willkürliche Anwendung dieser Maßnahmen, d. h. trotz verschiedener Formgebung
und Maßverhältnisse in der Reflektorgestalt, etwa durch schematische Gleichheit
der lichtbrechenden Erhöhungen auf der Reflektorinnenfläche oder durch gleichbleibende
Anwendung einer stets gleichartig getöntenBlaufärbung in' der Überfangschicht, keineswegs
erzielen. Es hat sich vielmehr auf Grund zahlreicher Versuche herausgestellt, daß
diese Wirkung in den verschiedenen Einzelfällen nur eintritt, wenn ganz bestimmte
Voraussetzungen, die unter den jeweiligen Verhältnissen erheblich schwanken, eingehalten
werden.
-
Die Wirkung hängt insbesondere sehr davon ab, in welchen Beziehungen
a) die Stärke der Lichtquelle, b) der Abstand der Lichtquelle zur belichteten Fläche,
c) die Formgebung und Bemessung der der Lichtbrechung und Lichtstreuung dienenden
Unebenheiten und d) die Art und Stärke der Färbung des Reflektorbaustoffs zueinander
gehalten sind.
-
Bisher gab es keine Regel, welche diese Beziehungen zwischen den unter
a bis d
aufgeführten Faktoren innerhalb verschiedener Grenzen gültig festgelegt
hätte. Es fehlte weiter an einer allgemein erkannten Aufgabe, aus welcher sich das
Bedürfnis ergeben hätte, durch Ermittlung der Bezig,#iuigen der vier Faktoren a,
@b, c und@m;ttz;# einander festzustellen, ob sie von Eiill,Ü4 auf die Erzielung
eines Höchstmaßes tages=' lichtähnlicher Wirkungen und auf ., die Erzielung eines
Niedrigstmaßes an Stromverbrauch seien.
-
Der am einfachsten und naheliegendsten erscheinende Weg, eine stets
gleichbleibende, z. B. mittelkräftige Blaufärbung der Reflektorinnenfläche anzuwenden
und nur durch alleinige Veränderung der umfänglichen oder Höhenverhältnisse im Bau
des Reflektors Normen zur Feststellung allgemein anwendbarer Regeln für das technische
und wirtschaftliche Ziel der Herstellung bester tageslichtähnlicher Beleuchtungen
zu schaffen, führt, wie photometrische und praktische Versuche gelehrt haben, nicht
zum Erfolg. Es hat sich vielmehr gezeigt, daß, je nachdem kegelförmige, - kugelkalottenförmige,
ei-, Blocken-, tränen- oder zapfenförmige Gestaltung des Reflektors mit gleichartigen
Unebenheiten angewendet werden, auch bei Abstufungen der Maßverhältnisse hinsichtlich
Grundfläche und Bauhöhe, in technischer und wirtschaftlicher Hinsicht völlig verschiedene
Wirkungen zustande kommen.
-
Der weitere 'feg, durch Beibehaltung einer gleichen Blautönung, aber
durch Herausrücken der Glühlampe aus dem Brennpunkt des Reflektors heraus einen
Ausgleich im Sinne der Erzielung tageslicht',ihnlicher Beleuchtungen zu erzielen,
war gleichfalls nicht gangbar. Er führte insbesondere zu Schwierigkeiten baulicher
Art und zu einer entsprechenden Verteuerung in den Herstellungskosten. Außerdem
wichen die erwarteten Wirkungen von den wirklichen Ergebnissen erheblich ab.
-
Ungeachtet einer freien Auswahl in der Anwendung verschiedener Raumformen
des zu schaffenden Reflektors, mit anderen Worten ungeachtet des Umstandes, ob dem
Reflektor die Form eines Kegels, Eies, Zapfens, einer Kugelkalotte, Glocke, Tulpe,
Träne o. dgl..erteilt wird, kann aber ein gangbarer Weg zur Aufstellung einer sowohl
die technischen als auch die wirtschaftlichen Bestleistungen berücksichtigenden
Regel in den Beziehungen der unter a bis d genannten Faktoren zueinander geschaffen
werden, wenn man diese Regel auf schwache Lichtquellen, d. h. auf solche bis zu
75 Hefnerkerzen und auf Abstände der Lichtquelle von der zu beleuchtenden Fläche
bis zu i m beschränkt.
-
Aus der vorstehend umrissenen Regel ergibt sich, daß diejenigen, bei
Scheinwerfern für Freiluft- oder Kinoaufnahmen schon bekannten, rückseitig verspiegelten,
innenseitig aber mit Unebenheiten versehenen Glasreflektoren das Ziel der Erfindung
nicht erreichen honntefi, weil sie nicht aus einem mehrschichtigen und innenseitig
nicht gefärbten Baustoff bestanden. Denjenigen innenseitig gefärbten, rückseitig
verspiegelten Glasreflektoren, welche für Fahrzeugbeleuchtungen schon bekannt wurden,
fehlt dagegen das Merkmal der auf der der Lichtquelle zugekehrten Fläche nötigen
Unebenheiten. Bei ihnen wurde also nur ein hartes, knalliges Licht reflektiert.
Den weiterhin bekanntgewordenen Vorschlägen, durch 'l'vlischen von vor der Reflektion
gefiltertem Licht mit ungefilterten Lichtstrahlen mittels Anwendung von Mattscheiben
tageslichtähnliche Wirkungen zu erzielen, steht infolge des Verschluckens eines
großen Anteils der Lichtstrahlen beize Passieren der Mattscheiben starker Stromverbrauch,
also ganz erhebliche Unwirtschaftlichkeit im Wege.
-
Alle diese Nachteile der bekannten Glasreflektoren werden durch die
Erfindung, vermieden, die sich bezieht auf einen mehrschichtigen Glasreflektor für
tagesliclitälinliclie elektrische Beleuchtung finit einem Spiegelbelag auf der der
Lichtquelle abgewendeten Oberfläche und mit einer blauen tberfangschicht auf der
der Lichtquelle zugewendeten unebenen Innenfläche für schwache Lichtquellen bis
zu 75 Hehierkerzen bei Abständen cler Lichtquelle von der zu beleuchtenden Fläche
bis zu i ni.
-
Es hat sich nämlich auf Grund zahlreicher photometrischer Messungen
und angestellter Vergleichsversuche ergeben, daß bei den angegebenen Lichtstärken
und Abständen der Lichtquelle von der zu beleuchtenden Fläche eine gangbare Regel
zur Erzielung sehr weicher und angenehmer tagesliclitälinlicher Beleuchtungswirkungen
bei geringstem Strombedarf aufstellbar ist, wenn gemäß der Erfindung die innere
überfanschicht schwachblau gefärbt ist und die Unebenheiten der Reflektorinnenfläche
waffelförmig aneinandergereihte, stark erhabene Erhöhungen von im Verhältnis zur
Reflektorinnenfläche kleinen Ausmaßen finit scharf und spitz zulaufenden Kanten
oder Graten, vorzugsweise in Prisinenfor m, bilden.
-
In den Fig. i und 2 der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des
erfindungsgemäß gestalteten Glasreflektors dargestellt, und zwar zeigt: Fig. i den
Längsschnitt durch einen kegelförmigen Kleinreflektor und Fig.2 den Querschnitt
durch ein Bruchstück der Reflektorwand.
Mit i ist darin die schwach
blau gehaltene Überfangschicht auf der Reflektorinnenfläche, mit :2 die farblose
Glasschicht der Reflektorwand, mit 3 der auf der Rückseite des Reflektors aufgebrachte
Spiegelbelag bezeichnet, der in bekannter Weise noc11 mit .einem schützenden, beispielsweise
gal'-vanisch aufgebrachten Metallüberzug 4. und einem als Schutz der Schichten 3,
q. dienenden Lack- oder Farbanstrich 5 versehen sein kann.
-
Die Zeichnungen lassen erkennen, daß die von der Überfangschicht i
abgedeckten Erhöhungen sich hier in Form waffelartiger, zahlreicher an.einandergereihter,
im Verhältnis zur Ausdehnungsfläche und zu .den Maßverhältnissen des Reflektors
aber kleiner Prisinen mit spitz bzw. scharf zulaufenden Seitenwänden 2" darstellen
und eine große Höhe haben.