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Glas, insbesondere Kunstglas für Beleuchtungszwecke
Die Erfindung bezweckt, ein Glas, insbesondere ein Kunstglas für Beleuchtungszwecke zur Herstellung von lichtstreuenden Abdeckungen zu schaffen, die mit einer bestimmten Profilausbildung an beiden Seiten, eine Verbesserung der Lichtstreuung, der Lichtdurchlässigkeit, der Reflexionswirkung sowie der Brillanz und derLichtausbreitung in einer gewünschten Richtung durch die Lage der Profilierungen an beiden Seiten zueinander ermöglicht, wobei die Ausleuchtung möglichst der ganzen Fläche der Abdeckung und auch eine Zerlegung in viele einzelne Lichtflächen zur Vermeidung einer Blendwirkung trotz ho- her Lichtdurchlässigkeit, angestrebt wird.
Die angestrebten Effekte werden erfindungsgemäss erzielt durch die Vereinigung der Merkmale : a) die Anordnung von vorzugsweise durch Querrillen unterbrochenen Rippen mit halbkreis- oder kreisabschnittförmigem Querschnitt auf der der Lichtquelle abgekehrten Seite, b) die Ausbildung der Rippen an der Aussenseite mit hochglänzender Oberfläche, c) die Ausbildung der Rippen an der Aussenseite mit einer Rippenbreite zur Rippenhöhe in einer Ver- hältniszahl kleiner als 3, d) die Anordnung von lichtlenkenden Rillen mit Dreieckquerschnitt auf der der Lichtquelle zuge- kehrten Seite in einem Winkel zu den Rippen an der Aussenseite, der kleiner ist als 750 und grö- sser ist als 150.
Es sind Gläser für Beleuchtungszwecke bekannt, deren beide Seiten eine aus Rippen und Rillen bestehende Oberfläche aufweisen, wobei die der Lichtquelle zugekehrte Seite mit lichtlenkenden Rillen versehen ist, deren Richtung senkrecht zu der gewünschten Lichtausbreitung gewählt ist.
Mit den bekannten Rippenanordnungen und Rippenformen kann das erfindungsgemässe Ziel einer licht technischen und zugleich geschmacklichen Wirkung bei durchtretendem und auffallendem Licht nur zum Teil erreicht werden. Die bekannten Gläser vermitteln bei durchtretendem Licht den Eindruck einer in kleine Quadrate aufgeteilten Fläche, wobei jedes Quadrat je nach seiner Lage zur Lichtquelle als mehr oder weniger heller Lichtpunkt erscheint. Da die Rippen und Rillen an der Aussenfläche der Lichtquellenabdeckung zu den Rippen und Rillen an der Innenfläche senkrecht stehen, ergibt sich dadurch eine starke Schwächung des durchtretenden Lichtes von der Lichtquelle her, da der Lichtdurchlässigkeitsgrad bei Rippen und Rillen, die zueinander senkrecht stehen, am kleinsten ist.
Bei einem Einsatz für Fahrzeugscheinwerfer, der nach vorne hin einen freien Lichtaustritt ermöglicht ist es bekannt, Randstrahlen zwecks Vermeidung einer Blendwirkung zu zerstreuen, indem Rillen an der Innenseite mit einem flachenDreieckquerschnitt und eine Profilierung an der Aussenseite von geringer Tiefe vorgesehen sind. Es soll dabei keine Abdeckung der Lichtquelle zum Betrachter erfolgen, sondern eine Abdeckung und Zerstreuung der Randstrahlen.
Einzelheiten und Merkmale der Erfindung werden an Hand der Zeichnungen näher erläutert, welche eine beispielsweise Ausführungsform eines Glases schematisch veranschaulichen. Es zeigen : Fig. l eine Draufsicht, Fig. 2 einen Querschnitt, Fig. 3 eine Schrägansicht auf die Rückseite und Fig. 4a - dein Schema der Wirkungsweise in Draufsicht.
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Für das Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1-3 ist ein Glas gewählt, dessen eine Seite eine hochglänzende Oberfläche und eine im wesentlichen rechteckige Musterung 2 aufweist, die im Querschnitt etwa halbkreisförmig ist und durch tiefeRillen l gebildet wird. Die Verhältniszahl von Rippenbreite zu Rip- penhöhe ist kleiner als 3. Auf der andern Seite des Glases sind parallel zueinanderliegende Rippen 3 bzw. Rippen 4 keilförmigen Querschnittes angeordnet, die senkrecht zu der gewünschten Ausbreitung des Lichtes angeordnet sind. Diese Ausbreitung ist durch Pfeile 5 angedeutet. Der Spitzenwinkel der im Querschnitt dreieckigen Rippen ist kleiner als 900 und vom Brechungsindex des verwendeten Materials abhängig.
In den Fig. 4a - d ist für ein auf beiden Seiten des Glases angeordnetes Rillenmuster veranschaulicht,
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kung ergeben.
Durch die Schrägstellung der Rillen mit dreieckigem oder trapezförmigem Querschnitt zwischen 150 und 75 gegenüber den Rippen auf der Aussenseite entstehen langgestreckte parallelogramm-bzw. rhom- bus ähnliche Figuren, die einerseits grosse Lichtflächen hervorrufen und anderseits bei weiterer Verschwenkung immer kürzer werden und eine breite Form annehmen. Auf diese Weise ist also die Möglichkeit einer Lichtlenkung bzw. eine Lenkung der Lichtstreuung nach einer bestimmten Richtung gegeben.
So wird beispielsweise für einen Beleuchtungskörper mit einer punktförmigen Lichtquelle und einer sich in vertikaler Richtung erstreckenden Abdeckung (z. B. aufrechtstehender Glaszylinder) eine Ausleuchtung der Abdeckung gemäss der Erfindung wie folgt, eintreten :
Die Aussenseite des Glases mit einem der vorerwähnten Ornamentmuster würde für sich allein eine Ausleuchtung erzielen, die sich lediglich auf die Lichtzerstreuung in einem bestimmten Lichtbereich (Lichtzone) um die punktförmige Lichtquelle erstrecken würde. Da jedoch die der Lichtquelle zugekehrte Seite des Glases mit keilförmigen Rippen ausgestattet ist, welche für den vorliegenden Fall zweckmässig unter etwa 150 gegenüber der Horizontalen angeordnet sind, so wird die Lichtausbreitung bzw.
Lichtstreuung in eine gegenüber der Lotrechten um etwa 150 geneigte Richtung gelenkt, so dass eine annähernd gleichmässige Ausleuchtung über die'gesamte Abdeckung (Glaszylinder) der Höhe und der Breite nach erreicht wird.
Bei Abdeckungen, die sich im wesentlichen in horizontaler Richtung erstrecken und denen eine punktförmigeLichtquelle zugeordnet ist, muss eine umgekehrte Anordnung getroffen werden. Die. keilförmigen Rillen an der Innenseite des Glases sind dann gegenüber der vertikalen Richtung z. B. um150 geneigt angeordnet, damit eine im wesentlichen horizontale Lichtlenkung stattfindet und die Lampenabdeckung in ihrer gesamten Längenerstreckung ausgeleuchtet wird.
Beim erfindungsgemässen Glas kommen somit die Effekte, nämlich der der Aussenglasmusterung hinsichtlich Brillanz und Lichtzerstreuung und der der Innenglasmusterung bezüglich Lichtlenkung und ebenfalls der Lichtzerstreuung zur gemeinsamen Wirkung. Durch diese Kombination der Effekte, also Lichterstreuung, Lenkung der Lic1hausbreitung. Reflexions- bzw. Brillanzwirkung und Lichtdurchlässigkeit wird die gleichmässige Ausleuchtung über die gesamte Abdeckung erzielt und eine Blendwirkung vermieden, dabei aber unter auffallendem Licht ebenfalls eine hohe Brillanz hervorgerufen. Es ergibt sich also nicht nur technisch, sondern auch geschmacklich eine gute Wirkung.
Im Rahmen der Erfindung ist es möglich, in den Rillengrund einen Farbauftrag einzubringen. Dieser Farbauftrag ergibt eine zarte, sowohl bei durchscheinendem als auch bei auffallendem Licht gut wirkende Färbung des Glases.