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Operationstisch Ein Operationstisch muß, um seinen Zweck erfüllen
zu können, derartig verstellbar sein, daß man damit den Körper des Patienten bzw.
dessen verschiedene Körperteile in jede für den Augenblick erforderliche Lage bringen
kann.
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Operationstische sind deswegen als Ganzes heb-, senk- und drehbar
und ihre vexschiedenen Teile, z. B. die Lagerplatten für die verschiedenen Körperteile,
.zueinander versteilbar.
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Es ist bekannt, die Platte eines Operationstisches in eine Anzahl
loser Einzelplatten zu unterteilen, die jede für sich verstellbar und miteinander
durch Gelenke @o. dgl. verbtmden sind. Es sind insbesondere Einstellvorrichtungen
bekannt, die durch am Tisch entlang laufende Einzelarme die Einstellung jeder einzelnean
Teilplatte ermöglichen; hierbei wurde durch Einstellung jedes Armes die ihm zugehbrige
Lagerplatte in die gewünschte Stellung gebracht. Auch sind Operationstische bekannt,
bei denen von ein und derselben Stelle aus durch eine gemeinsame Stellvorrichtung
über Spindeltriebe das Neigen in Längs- und Querrichtung erfolgt.
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Die Erfindung geht nun von einem in Längs- und Querrichtung verschwenkbaren
Operationstisch aus, dessen Tischplatte in zueinander einstellbare, durch Scharniere
verbundene Teilplatten unterteilt ist und bei dem die das Gesäß, die Bauchteile
und die Brust-und Schulterteile aufnehmenden drei Teilplatten durch eine gemeinsame
Stellvorrichtung betätigt werden. Die Erfindung selbst besteht darin, daß bei einem
derartigen Tisch die Stellvorrichtung aus einem oder mehreren den Tisch entlang
laufenden Armen besteht, @1i:e nur an zwei in bezug auf die Längsrichtung des Tisches
an beiden Seiten der Stütze des Tisches telegenen Punkten aufliegen, an denen die
Arme mit zwei der erwähnten drei Platten in Verbindung stehen und diese betätigen,
während die Einstellung der dritten Teilplatte durch die Bewegung der beiden erstgenannten
Teilplatten erzielt wird.
Der Operationstisch ,nach der Erfindung
ist in der Zeichnung, die beispielsweise eine Ausführungsform des Tisches nach der
Erfindung schematisch wiedergibt, näher beschrieben.
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Die Fig. i und 2 zeigen den Tisch, von unten und von der Seite gesehen.
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Die Fig. 3, 4, 5 und 6 zeigen in verkleinertem Maßstab und weitergehend
schematisiert den Tisch von " der Seite in verschiedenen Stellungen.
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Die Tischplatte besteht aus einer Anzahl Teilplatten 1, 2, 3, 4 und
5. Die Teilplatten sind miteinander durch die Gelenke 6, 7,-8 und 9 verbunden. Der
Tisch ruht auf einer zentralen Stütze i o, in der eine nicht dargestellte hydraulische
Hebe- und Senkvorrichtung angeordnet ist. Das Gelenk 8 zwischen den Teilplatten
3 und 4 ist mit einer Gleitklotzvorrichtung beliebiger, aber bekannter Art versehen.
Wenn diese Vorrichtung gelöst wird, erlaubt sie ein Biegen im Gelenk, aber solange
sie festgesetzt ist, verhindert .sie die Platten 3 und 4 daran, ihre Lage zueinander
zu verändern.
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Die Verstellvorrichtung für die Tischteilplatten 2, 3 und 4 besteht
aus zwei am einen Ende mit geeigneten Handgriffen versehenen Stellstangen oder Armen
i i, deren anderes Ende schwenkbar in Flanschen 12 gelagert ist, die ihrerseits
an der Unterseite des gegen die zentrale Stütze i o gewandten Endes der Teilplatte
2 angebracht sind. Die Flanschen haben eine derartige Länge, daß der Befestigungspunkt
für die Arme i i etwas niedriger zu liegen kommt als das Lager 13 in der Stütze
io, um, das der Operationstisch lotrecht zu seiner Längsrichtung geschwenkt wird.
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Die Arme i r sind ferner fest verbunden mit zwei Gleitklötzen 14 und
15. Von diesen Gleitklötzen ist der eine, 14, gleitbar und feststellbar mit der
Leitstange 16 verbunden, die ihrerseits bei 18 schwenkbar an der zentralen Stütze
io gelagert ist, und zwar niedriger als das Schwenklager i g in den Flanschen 12
für die Arme i i. Der andere Gleitklotz 15 ist in gleicher Weise gleitbar und feststellbar
mit einer Gleitführung 17 verbunden, die an der Unterseite der Teilplatte 4, und
zwar parallel zu dieser in der Längsrichtung des Tisches, angeordnet ist.
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Mit Hilfe der Arme i i, d. h. durch deren Heben und Senken an ihren
Handgriffen und durch dabei vorgenommenes Feststellen des einen oder des anderen
oder beider Gleitklötze an ihren Führungen. kann man die Teilplatten des Tisches
in jede bei den. verschiedener Operationen erforderliche Stellung bringen..
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Das Einstellen der Teilplatten in verschiedene Lagen soll im folgenden
unter Bezugrahme auf die Fig. 3 bis 6 erläutert werden. In diesen Figuren sind deutlichkeitshalher
nur die Teilplatten 2, 3 und 4, die das Gesäß, die Bauchteile und die Brust- und
Schulterteile des Patienten. aufnehmen, gezeigt. Die Teilplatten i und 5, die Beine
und Kopf des Patienten, als verhältnismäßig leichte Teile aufnehmen, können mit
der jeweils nächstbelegenen Teilplatte auf beliebige geeignete Weise verbunden sein
und sind für die Erfindung ohne Bedeutung.
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Als Ausgangslage für jede Bewegung ist die in Fig.2 gezeigte Stellung
der Tischplatte gedacht. In dieser Figur ist der untere Teil der Gleitvorrichtung
erkennbar, der deutlichkeitshalber in Fig. i fortgelassen worden ist.
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Sollen alle Teilplatten auf einmal, d. h. wie eine einzige feste Platte
geschwenkt werden, um z. B. die Stellung nach Fig. 3 zu erhalten, so stellt man
den Gleitklotz 15 an seiner Führung 17 fest, so, daß keine Verschiebung dieser beiden
Teile zueinander stattfinden kann, während man die Feststellvorrichtung für den
Gleitklotz 14 löst, so daß dieser frei längs seiner Gleitstange 16 gleitet. Die
Teilplatten 2, 3 und 4 bilden nun zusammen eine Platte, die an beiden Enden mit
einer steifen Stange verbunden ist, so daß die Einzelplatten ihre Lage zueinander
nicht verändexn können, sondern gezwungen werden, als eine einzige Platte jeder
Bewegung der Arme i i zu folgen. Drückt man also die Handgriffe der Arme nach unten,
erhält man die in Fig.3 gezeigte Lage. Während der Schwenkbewegung gleitet der Gleitklotz
14 frei vor und zurück längs seiner Gleitstange 16.
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Wünscht man hingegen die in den Fig.4 und 5 gezeigten Stellungen,
so, löst man die Feststellvorrichtung des Gleitklotzes 15, während man den Gleitkl
atz 14 auf der Leitstange 16 so feststellt, daß sein Abstand von dem Befestigungspunkt
18 der Leitstange in der Stütze io festgelegt wird. Hebt oder senkt man nun die
Arme 11, so. schwingen die Stange 16 und damit der Gleitklotz 14 und der Punkt 20
um den Punkt 18. Der Schivenkungsradius für die Bewegung des Gleitklotzes um den
Punkt 18 herum ist kürzer als sein Schwenkungsradius um das Lager der Arme i i in
den Flanschen 12, d. h. dein Punkt i g. Hierdurch entsteht beim Schwenken eine Spannung
in der Längsrichtung der Arme zwischen dem Befestigungspunkt des Klotzes 14 an den
Armen und deren Lagerung in den Flanschen 12, also zwischen den Punkten 2o und i
g. Der Lagerpunkt i g der Arme ist zusammen mit den Flanschen 12 und der Teilplatte
2 um das Gelenk 7 herum beweglich, während der Punkt 20 festliegt. Die vorerwähnte,
in der Längsrichtung der Arme entstehende
Spannung bzw. die dadurch
hervorgerufene Reaktionskraft in den Armen verschiebt sonnt den Punkt i9 nach der
einen oder anderen Seite bzw. schwenkt die Teilplatte 2 um das Gelenk 7 nach der
einen oder anderen Seite je nach der Art der in den Armen entstehenden Spannung.
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Hebt man die Arme i i, so entsteht in ihnen eine Druckspannung. Der
Punkt i9 und mit ihm der Flansch 12 werden - im Verhältnis zu den Figuren in der
Zeichmung gesehen -nach links gepreßt, und man erhält die in Fig.4 gezeigte Stellung
des Tisches. Brei Senkung der Armei i entsteht in ihnen eine Zugspannung mit einer
zu der soeben genannten Betätigung entgegengesetzten Wirkung, d. h. der Punkt 19
wird in Richtung auf die Stütze io hin gezogen und die Stellung nach Fig. 5 erzielt.
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Hierbei ist zu beachten, daß vornehmlich beim Einstellen des Tisches
in die in Fig.4 gezeigte Lage die Platte 2 infolge ihrer Steuerung an der Innenseite
durch die hinabragenden Flanschen 12 in paralleler Ebene zu ihrer Ausgangslage gesenkt
wird im Gegensatz zu dem bekannten bereits erwähnten, mit einem dreiarmigen Trägerstück
arbeitenden System..
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Will man schließlich die in Fig.6 veranschaulichte sog. Gallenstellung
des Operationstisches erreichen, hat man die beiden Gleitklötze 14 und 15 festzustellen
rund die Stellschrauben des Gelenkes 8 zu lösen. Hebt man nun die Arme i i, so bewirkt
die Druckspannung zwischen den Punkten 2o und i9, daß sich der Tisch sowohl im Gelenk
7 als auch im Gelenk 8 biegt, wie die Fig. 6 @es zeigt.
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Die Bauart kann selbstverständlich. in mannigfacher Weise abgewandelt
werden sowohl bezüglich der Ausgestaltung und Lage der verschiedenen Stangen in
dem Stangensystem als auch bezüglich der Länge und Lage der Flanschen 12 wie .auch
der Bauform der Gleitklötze usw., ohne daß der Leitgedanke für die Erfindung verlassen.
oder ihr Rahmen überschritten wird.