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Hochklappbare Schiffskoje oder Wandbett Die Erfindung bezieht sich
auf eine hochklappbare Schiffskoje oder ein Wandbett mit einer sich nahe bei der
einen Seite des Matratzentragrahmens befindenden und durch eine ortsfeste Unterstützung
getragenen Schwenkachse.
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Hochklappbare Wandbetten dieser Art sind bekannt. Außerdem werden
in letzter Zeit auch die Schiffskojen an Bord von Seeschiffen nach und nach auf
diese Weise hochklappbar gemacht, um so dem Wunsch vieler Passagiere zu entsprechen,
ihre Kajüte zugleich als Wohnzimmer benutzen zu können.
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Dabei hat man aber als eine große Schwierigkeit empfunden, daß man
beim Niederklappen des Tragrahmens immer dessen ganzes Gewicht auffangen und beim
Hochklappen dieses Gewicht wieder empordrücken muß. Im Hinblick auf die für Schiffskojen
übliche außerordentlich schwere Ausführung der verschiedenen Teile bildet dies einen
schwerwiegenden Nachteil, der noch vergrößert wird, wenn man zwei Kojen übereinander
anordnen will.
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Es sind bereits Ausführungen bekanntgeworden, bei denen das Gewicht
des Matratzentragrahmens bis zu einem gewissen Grad ausgeglichen wird, so daß beim
Hochklappen nicht das gesamte Gewicht des Rahmens gehoben werden muß. So ist z.
B. ein Faltbett bekannt, bei dem zwei Federn angebracht sind, die auf den Rahmen
Drehmomente ausüben, deren Drehrichtung verschieden ist. Die von den Federn ausgeübten
Drehmomente ändern sich zwar während des Hochklappens in ihrer Größe infolge Änderung
des wirksamen Hebelarmes während des Klappvorganges, wirken aber immer im gleichen
Drehsinn. Das Gesamtmoment ist so bemessen, daß eine Entlastungswirkung eintritt.
Eine andere bekannte Konstruktion eines Klappbettes weist zwei gleich große, im
gleichen Sinne wirkende Federn auf, die das Gewicht des Bettrahmens ausgleichen
sollen. Aber auch hier wirkt das Drehmoment immer im gleichen Sinn. Die bekannten
Konstruktionen weisen somit die Nachteile auf, daß einerseits bei zu großem entlastend
wirkendem Drehmoment die Gefahr besteht, daß das Bett zur Unzeit hochklappt, und
daß andererseits bei zu schwachem entlastendem Drehmoment die Entlastungswirkung
nicht ausreicht.
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Außerdem hat sich gezeigt, daß bei Schiffskojen die Art der Arretierung
des Tragrahmens in der niedergeklappten Endlage infolge der Anordnung von zwei Kojen
übereinander und der hohen Anforderungen hinsichtlich Schönheit und Behaglichkeit
ein besonderes Problem darstellt.
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Wenn man die Schiffskojen, wie bei hochklappbaren Wandbetten üblich
ist, mit niederklappbaren Beinen versieht, ist es möglich, zwei Kojen übereinander
anzuordnen, da die Beine der oberen Koje dann auf der unteren Koje ruhen müssen.
Außerdem können beim Hochklappen des Tragrahmens die Beine niemals so entfernt werden,
daß eine ebene Fläche entsteht.
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Bei anderen bekannten Konstruktionen wird der Matratzentragrahmen
in der niedergeklappten Endlage durch gekreuzte Kulissen oder durch an der Decke
bzw. an der oberen Koje befestigte Haken aufgefangen. Diese Konstruktionen werden
für Schiffskojen allgemein als unästhetisch betrachtet und sind deshalb nicht erwünscht.
Die Erfindung hat den Zweck, die genannten Nachteile zu beseitigen und eine Koje
zu schaffen, welche bequem und ohne Gefahr für unzeitiges Umklappen hoch- und niedergeklappt
sowie auch paarweise übereinander angeordnet werden kann und möglichst wenig zusätzliche
Teile aufweist. Weiter bezweckt die Erfindung die Herstellung eines hochklappbaren
Wandbettes entsprechender Konstruktion.
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Die Erfindung besteht nun bei einer hochklappbaren Schiffskoje oder
einem hochklappbaren Wandbett mit einer sich nahe bei der einen Seite des Matratzentragrahmens
befindenden und durch eine ortsfeste Unterstützung getragenen Schwenkachse, wobei
der Tragrahmen an einem oder jedem der beiden Enden mit wenigstens zwei Federn verbunden
ist, welche derart an der Unterstützung befestigt sind, daß
die
eine Feder immer den Tragrahmen in die hochgeklappte Endlage zu ziehen sucht und
die andere Feder in der niedergeklappten Endlage des Trab rahmens der erstgenannten
Feder entgegenwirkt, -darin, daß die andere Feder als eine über eine Totpunktlage
hin bewegliche Kippfeder wirkt, die in der hochgeklappten Endlage des Tragrahmens
die erstgenannte Feder verstärkt. Auf diese Weise wird eine Koje oder ein Wandbett
geschaffen, die bzw. das sehr bequem und ohne Gefahr für unzeitiges Umklappen hoch-
und niedergeklappt werden kann.
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In der Zeichnung ist beispielsweise eine Ausführungsform einer Schiffskoje
gemäß der Erfindung dargestellt.
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Fig. 1 zeigt einen senkrechten Schnitt nach der Linie 1-I der Fig.
3 durch die Koje in hochgeklappter Stellung; Fig.2 zeigt einen senkrechten Schnitt
nach der Linie II-II der Fig. 3 durch die Koje in der niedergeklappten Stellung;
Fig.3 zeigt einen Teilschnitt der Koje nach der Linie 111-11I der Fig. 2.
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Die in der Zeichnung veranschaulichte Koje besteht vornehmlich aus
einem Tragrahmen 1 für die Matratze, welcher mittels Drehzapfen 2 an den beiden
kurzen Seiten gelenkig in ortsfesten Unterstützungen 3 ruht. Diese ortsfesten Unterstützungen
3 sind als senkrechte Platten ausgebildet, welche mittels Flansche 4 an der Wand
der Kajüte befestigt sind. Sie bilden gleichzeitig die Seitenwände des den Tragrahmen
in hochgeklappter Stellung schützenden Tragrahmenkastens und sind an ihrer Oberseite
durch eine waagerechte Deckplatte 5 miteinander verbunden.
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Aus der Zeichnung ist ersichtlich, daß die Schwenkachse des Tragrahmens
sich ganz nahe an dessen einen Längsseite 6 befindet. Durch diese Anordnung wird
die Möglichkeit ausgeschlossen, daß die Koje im Gebrauch durch Verlegung des Gewichts
einer darin liegenden Person von selbst hochklappt. Aus später zu erklärenden Gründen
ist die Schwenkachse weiter in der Mitte eines Quadrates mit der Höhe des Tragrahmens
als Seite angeordnet.
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In der hochgeklappten Lage des Tragrahmens stützt sich dieser gegen
einen oder mehrere Anschläge 7 an der Deckplatte 5 des schützenden Tragrahmenkastens
ab. Gegebenenfalls kann noch eine zusätzliche Verriegelungsvorrichtung angeordnet
sein. In der niedergeklappten Lage drückt der Tragrahmen mit einem oder zwei an
der Längsseite 6 befestigten Nocken 8 gegen eine gleiche Anzahl, an den ortsfesten
Unterstützungen 3 befestigter Anschläge 9 oder vielmehr gegen die Bolzenenden von
in diese Anschläge eingeschraubten Stellbolzen 10. Selbstverständlich müssen die
Nocken 8 und die Anschläge 9 eine genügende Festigkeit haben, um das durch das Gewicht
des Tragrahmens samt Last verursachte Drehmoment auffangen zu können. Die Stellbolzen
10 sind speziell angebracht, um nach Durchbiegung infolge längerer Benutzung die
Endlage des Tragrahmens genauer einstellen zu können.
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Die Koje ist auf diese Weise also vollkommen frei tragend und braucht
nicht zusätzlich mit Beinen, gekreuzten Kulissen oder Haken versehen zu werden.
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Am Ende jedes Drehzapfens befindet sich an der Außenseite der Unterstützung
3 ein kurzer Arm 11. welcher mit drei Stiften 12, 13, 14 versehen ist, an denen
Zugfedern 15, 16 und 17 befestigt sind. Die anderen Enden der Zugfedern sind fest
mit den aus dem Flansch 4 hervorragenden Nocken 18, 19, 20 verbunden. Von diesen
Nocken befinden sich die mi i 18 und 19 bezeichneten oberhalb des Drehzapfenlagers,
während der Nocken 20 sich unterhalb dieses Drehzapfenlagers befindet. Die Wirkung
dieser Zugfedern ist folgende: Die Federn 15 und 16 suchen den Matratzentrab rahmen
hochzuklappen und sind ausreichend dimensioniert, um das ganze Gewicht des Tragrahmens
einschließlich Matratze zu heben. Die Feder 17, welche weniger stark als die anderen
Federn ist, ist eine sogenannte Kippfeder, da sie bei einer bestimmten Stellung
des Armes 11 (etwa 45" in bezug auf d;e waagerechte Ebene) eine Totpunktlage einnimmt
und bei anderen Stellungen des Armes 11 denselben entweder nach oben oder nach unten
zu ziehen sucht.
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Bei der Bewegung des Tragrahmens und damit des Armes in einer bestimmten
Richtung, z. B. aufwärts, wird die Kippfeder also nach dem Überschreiten der Totpunktlage
mit den Federn 15 und 16 zusammenwirken, aber vor dem Überschreiten dieser Totpunktlage
gerade den von diesen Federn erzeugten Drehmomenten entgegenwirken. Zusammen ergibt
dies den folgenden Effekt: Wenn der Tragrahmen der Koje sich in der niedergeklappten
Lage befindet, wird das Gewicht des Trab rahmens ungefähr durch die Kraft der Federn
15 und 16 ausgeglichen. Infolge der nach unten gerichteten Wirkung der Kippfeder
17 wird der Tragrahmen aber mit einer gewissen Kraft in dieser Lage gehalten und
gegen die Anschläge gedrückt, so daß der Tragrahmen stabil liegenbleibt und nicht
durch Schwingungen des Schiffes beeinfiußt werden kann. Dies ist auch beim Machen
des Bettes von Bedeutung, da man nun nicht mehr Gefahr läuft, durch plötzliches
Hochklappen der Koje mit den Händen zwischen den Tragrahmen und den Schutzkasten
zu geraten und die Hände einzuklemmen. Will man aber den Tragrahmen hochklappen,
so genügt eine kleine Anstrengung, um die Kraft der Kippfeder 17 zu überwinden.
Sobald diese Feder bei weiterem Hochklappen ihre Totpunktlage passiert, wirkt sie
außerdem mit in senkrechter Richtung, so daß das Hochklappen dann weiter sehr leicht
vonstatten geht.
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In der hochgeklappten Endlage wird der Tragrahmen infolge der Gesamtwirkung
der Federn mit einer solchen Kraft gegen die Anschläge 7 gedrückt. daß ein leichtfertiges
Niederklappen vermieden wird. Wünscht man aber den Tragrahmen niederzuklappen, so
ist nur eine geringe Anstrengung notwendig um mit Hilfe des Tragrahmengewichtes
die Kraft dieser Federn zu überwinden. Außerdem wirkt die Kippfeder nach dem überschreiten
der Totpunktlage in derselben Richtung mit.
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Die Federn u. dgl. können durch an den Seiten angebrachte Platten
21 verkleidet werden. In der hochgeklappten Stellung der Koje ergibt sich eine durch
die Unterseite des Tragrahmens 1 gebildete Fläche, welche durch eine Schirmplatte
22 fortgesetzt werden kann. Wie aus der Zeichnung ersichtlich, schließt sich diese
Schirmplatte in beiden Endlagen des Tragrahmens demselben genau an, und zwar dank
der Tatsache, daß die Drehzapfen 2 sich in der Mitte eines Quadrates mit der Höhe
des Tragrahmens als Seite befinden.
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Die Federn brauchen nicht, wie die Zeichnung darstellt, an einem mittels
eines Drehzapfens 2 mit dem Tragrahmen 1 verbundenen Arm 11 befestigt zu sein,
sondern
können auch unmittelbar an einem außerhalb des Drehzapfens mit dem Tragrahmen verbundenen
Befestigungsstreifen angreifen. Dabei muß dann zwischen Koje und Unterstützung 3
ein Spalt vorhanden sein, um eine Bewegung des Tragrahmens zu ermöglichen.
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Es ist im Prinzip möglich, die beiden Federn 15 und 16 durch eine
einzige Feder zu ersetzen.
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Es ist aber nicht möglich, die beiden Federn 15 und 16 fortzulassen,
da die Kippfeder eine zu geringe Kraft hat, um den Tragrahmen allein heben zu können.
Dieser Rahmen würde also beim Herunterklappen mit zu großer Geschwindigkeit herunterfallen.
Ebensowenig ist es möglich, die Federn 15 und 16 beizubehalten und die Kippfeder
fortzulassen, da die Koje dann entweder zu leicht hochklappt, wobei sich die Gefahr
ergibt, daß Personen eingeklemmt werden, oder zu leicht niederklappt, so daß Personen
verletzt und die Anschläge infolge des Niederklappens mit zu großer Kraft beschädigt
werden können.
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Für die Herstellung eines hochklappbaren Wandbettes kann die gleiche
Konstruktion wie in der Zeichnung angewandt werden, aber in leichterer Ausführung.