DE674071C - Vorrichtung zum Messen des Vorschubweges von in einer Vorschubhuelse gelagerten Arbeitsspindeln an Werkzeugmaschinen, insbesondere von Bohrspindeln an Koordinatenbohrmaschinen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung

zum Messen des Vorschubweges von in einer Vorschubhülse gelagerten Arbeitsspindeln an Werkzeugmaschinen, insbesondere von Bohrspindein an Koordinatenbohrmaschinen.

Bei den mit solchen Maschinen ausgeführten Arbeiten ist es oft erforderlich, den Vorschub der Arbeitsspindel-mit großer Genauigkeit zu messen bzw. ein Loch von genau vorgeschriebener Tiefe zu bohren. Es sind Einrichtungen zur Messung des Bolirvorschubes bekannt, bei denen ein auf der Vorschubhülse befestigter Anschlag zur Messung, des Vorschubweges mit auf dem festen Spindelstock angeordneten Anschlägen zusammenwirkt. Bei Koordinatenbohrmaschinen sind aber Bohrspindel und Vorschubhülse zur genauen Lagerung und Führung gewöhnlich vollständig eingekapselt, so daß an der Vorschubhülse kein Meßanschlag angebracht werden könnte, ohne den Spindelstock über eine der gesamten Vorschubbewegung entsprechende Länge zu spalten.

Es ist auch schon bekannt, die Antriebsvorrichtung der Vorschubhülse auf ein Meßgerät einwirken zu lassen, indem dieser Antrieb eine Skalenscheibe in bezug auf einen festen Zeiger verdreht, und gemäß einem weiteren Vorschlag wurde auch schon der Zeiger einer Kreisskala von einem auf der Vorschubhülse rollenden Reibrad angetrieben. Die Spindelverschiebung kann aber auf einer Kreisskala nicht mit der gleichen Übersichtlichkeit verfolgt werden, wie es z. B. bei Beobachtung eines die gleiche Längsbewegung wie die Spindel ausführenden Meßgeräts der Fall ist, und die Längenmessung mittels Zeiger und Kreisskala ist nicht immer bequem und

zuverlässig und zur Erzielung höchster Meßgenauigkeiten auch weniger geeignet, während bei einem sich mit der Spindel in bezug auf einen festen Anschlag geradlinig verschiebenden Meßgerät von Parallelendmaßen Gebrauch gemacht werden kann, deren Benutzung für die hier in Frage kommende Genauigkeitslängenmessung das geeignetste Meßverfahren ergibt. Außerdem ist ein Reibradantrieb wegen der mit der Zeit sich ergebenden Abnutzung des Reibradumf anges zur Erzielung der bei einer Koordinatenbohrmaschine erforderlichen Genauigkeit nicht brauchbar.

Bei der Meßvorrichtung gemäß der Erfindung werden die genannten Nachteile dadurch umgangen, daß das in üblicher Weise in die Zahnstange der Vorschubhülse eingreifende Antriebsritzel mit der Zahnung eines gegenüber dieser Zahnstange parallel zur Vorschubhülse geführten Schiebers gekuppelt ist, dessen Bewegung· gegenüber einem am Spindelstock befestigten Meßgerät, gegebenenfalls unter Zwischenlagerung von Endmaßen, die Größe des Voxschubweges anzeigt. Zweckmäßigerweise greift das Antriebsritzel gegenüber seiner Eingriffsstelle mit der Zahnstange der Vorschubhülse unmittelbar in die Zahnung des Schiebers ein. In dieser Weise führt der Schieber die gleiche geradlinige Bewegung wie die Vorschubhülse der Spindel, nur in umgekehrter Richtung aus, so daß der Spindelvorschub bequem beobachtet werden kann, und dieser Schieber kann in einer außen am Spindelstock angebrachten Führung und an einer zur Ausführung der Messung leicht zugänglichen Stelle angeordnet werden, ohne daß der Spindelkopf einen Längsschlitz aufzuweisen braucht; es wird nur eine Öffnung benötigt, um den Eingriff des Antriebsritzels mit der Zahnung des Schiebers zu ermöglichen. Der Schieber ist außerdem keiner Beanspruchung unterworfen, und seine Führung wie auch der Schieberantrieb erfahren daher keine Abnutzung, so daß die Meßeinrichtung ihre Genauigkeit ständig beibehält.

Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes, und zwar einen senkrechten Schnitt durch den Spindelstock einer Bohrmaschine.

Im Bohrspindelstock 1 ist die Arbeitsspindel 2 dreh- und längsbeweglich angeordnet; an ihrem unteren Ende kann die Spindel ein Werkzeug aufnehmen, z. B. einen Spiralbohrer oder einen Fräser. Zur Erteilung der Längsbewegung an die Spindel· dient ein Antriebsritzel 3, welches in eine an der nicht drehbaren Vorschubhülse 11 der Spindel befestigten Zahnstange 4 eingreift. Dieser Eingriffsstelle gegenüber greift ,das Ritzel 3 in eine Zahnung 5 eines Schiebers 6 ein. Dieser Schieber gleitet längs einer außen am Spindelstock ι parallel zur Vorschubhülse 11 angeordneten Führung 7. Der Schieber 6 trägt einen Anschlag 8; am obern Ende der Führung 7 ist ein Gestell 9, das eine Meßuhr 10 trägt, verstellbar befestigt. Zwischen den Anschlag 8 und den Fühler der Meßuhr 10 können zum Zwecke der Messung der Verstellung des Schiebers 6 und somit des Vorschubweges der Spindel 2 Endmaße eingefügt werden. Die Meßuhr ergibt gleichbleibenden Meßdruck · und erlaubt auch, die Messung von sehr kleinen Verstellungen. Der Schieber 6 könnte auch eine Teilung und die Führung 7 einen Nonius aufweisen (oder umgekehrt), um die Verstellung des Schiebers 6 auch ohne Endmaße und ohne Meßuhr feststellen zu können.

Claims (2)

1. Patentansprüche:

   i. Vorrichtung zum Messen des Vorschubweges von in einer Vorschubhülse gelagerten Arbeitsspindeln an Werkzeugmaschinen, insbesondere von Bohrspindeln an Koordinatenbohrmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß das in die Zahnstange (4) der Vorschubhülse (11) eingreifende Antriebsritzel (3) mit der Zahnung (5) eines gegenüber, der Zahnstange (4) par- _9Q allel zur Vorschubhülse (11) geführten Schiebers (6) gekuppelt ist, dessen Bewegung gegenüber einem am Spindelstock befestigten Meßgerät (10), gegebenenfalls unter Zwischenlagerung von Endmaßen, die Größe des Vorschubweges anzeigt.
2. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Antriebsritzel (3) der Eingriffsstelle in die Zahnstange (4) der Vorschubhülse (11) gegen- χ₀ο über unmittelbar in die Zahnung (5) des Schiebers (6) eingreift.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen