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Sportstiefel Die Erfindung betrifft eine Verbesserung an dem. Sportstiefel
nach Patent 62o 568, bei dem eine aus dem Oberleder angeschnittene zweite
Decklasche vorgesehen ist. Bei Sportstiefeln ist es bekannt, einen Schaftinnenteil
anzuwenden, der die Decklasche für die Umschnürung an den Osenrändern des Außenschaftes
bildet und aus dem Oberleder mit angeschnitten ist. Bei Sportstiefeln dieser Art
kommen zwei und selbst drei Verschnürungen vor, nämlich eine untere zwischen Schnürhakenreihen
und ferner zwei obere seitliche Verschnürungen auf je einem und dem anderen
Seitenrand einer Decklasche. Diese liegt jedoch nicht zwischen den Kanten der Schnürhakenränder
des Schaftes, sondern übergreift ihn; auch ist die Lasche noch mittels eines Riemens
erfaßt. Demzufolge kann sich die Decklasche nicht zwischen den freien Kanten an
den Schnürhakenrändern des Schaftes einfügen, da sie über die Verschnürung hinweggreifen
muß. Dieser bekannte Stiefel benötigt demnach vier Hakenreihen und drei Verschnürungen.
Durch die untere Verschnürung wird der Rist unnötig belastet. Bei einem Straßenstiefel
ist es fernerhin bekannt, die Lasche mit dem Zuschnitt des Oberleders zugleich anzuschneiden,
jedoch wird sie von den Seitenrändern der Schnürhakenreihen des Schaftes von beiden
Seiten her überdeckt, so daß an der Spitze, der Lasche drei Schichten Oberleder
übereinanderliegen. Das erzeugt für Sportstiefel einen zu starken Druck und verursacht
eine unnötige Belastung des Ristes. Sodann wird ein Schaft für Straßenstiefel auch
aus mehreren Teilen hergestellt, wobei die an die Staublasche aus leichtem Futterleder
angenähte Zunge nur einen Teil der Schnüröffnung bedeckt, wie dies beim Derby- oder
Dolomitenschnitt bekannt ist. Die besonders angesetzten Schnürhakenstreifen greifen
dabei über die Lasche hinweg.
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Im Gegensatz zu diesen bekannten Zuschnitten ist gemäß der Erfindung
in weiterer Ausbildung des im Hauptpatent 620 568 behandelten Stiefels die
zweite Decklasche als zwischen den Kanten der die Schnürhaken tragenden Oberlederränder
frei verlaufende Zunge gestaltet, die von der
üblichen Verschnürung
an den Oberlederrändern mit übergriffen wird und den Raum zwischen ihnen glattliegend
ausfüllt. Bei einem derartigen Zuschnitt wird über die Decklasche hinweggeschnürt,
und zwar nur mit der einfachen üblichen Verschnürung mittels zweier Schn
' ürhakenreihen an den Schafträndern. Die Decklasche greift dabei auch nicht
über die Schnürhakenränder des -Schaftes hinweg, sondern legt sich zwischen sie
und schließt die von ihnen gebildete Öffnung ab. Die Lasche selbst ist ohne
jede Schnürmittel und fügt sich demzufolge glatt und schließend in die Öffnung
ein. Unter ihr liegt keine Verschnürung, so daß auch ein besonderer Druck auf den
Rist vollständig entfällt. Vielmehr nimmt die aus dem starken Oberleder bestehende
Decklasche den Druck der über sie hinweggreifenden Verschnürung auf und entlastet
dadurch den Rist, was besonders für Sport-bzw. Skistiefel sehr wichtig ist.
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Die Zeichnung stellt die Erfindung beispiels-. weise dar, und zwar
ist Abb. i eine Ansicht auf den Zuschnitt des Außenschaftes gemäß der Erfindung.
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Abb. 2 zeigt eine Oberansicht auf den fertigen Stiefel, und Abb.
3 zeigt ein anderes Ausführungsbeispiel eines solchen Zuschnittes, wie er
als Derbyzuschnitt üblich ist, und Abb. 4 die zugehörige Oberansicht auf den fertigen
Stiefel.
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Abb. 5 zeigt eine Seitenansicht des Stiefels mit einem Teilschnitt
nach Linie 5-5 in Abb. 4. Bei dem Zuschnitt des Außenschaftes d entsteht
zwischen den Schnürhakenrändernm ein Spalt lz, der auch bei dem fertigen Stiefel
bzw. bei dem Verschnüren mehr oder weniger vollständig bestehen bleibt und durch
den Ausschnitt eines ' zungenförmigen Streifens i aus dem Zuschnitt
d entsteht. Dieser Streifen i bleibt nunmehr als an der Wurzel mit dem Schaftzuschnitt
d verbundene äußere Decklasche bestehen und kann z. B. auch mit einem Futterstreifen
an der Innenseite bekleidet sein. Sie deckt bei dem fertigen Stiefel den Abstand
zwischen den beiden Schnürhakenrändern m ab und bildet demgemäß eine zweite Außenlasche
auf der vom Innenschaftteil gebildeten Innenlasche a, die wie im Hauptpatent an
den Seitenrändern mit dem Außenschaft verbunden ist. Es kann noch bei dem Zuschnitt
an der einen Schaftseite, z. B. innen, ein besonderer Streifen it angesetzt sein,
der der losen Decklasche i noch eine gewisse Führung gibt. Der Schaftinnenteil a
oder die äußere Decklasche können in bekannter Weise gepolstert sein. Die Decklaschen
der Schnüröffnung werden durch die sich außen darüberlege#de Verschnürung niedergehalten.
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Bei dem Beispiel in Abb. 3 und 4 erstreckt sich der Spalt it
noch mit seitlichen Ausläufern 1? in den Schaftzuschnitt d. Die Decklasche
i bleibt an der Wurzel mit dem Zuschnitt verbunden und ist bei dem fertigen Stiefel
auch auf der vom Innenschaftteil gebildeten Lasche a z. B. durch eine Steppnaht
befestigt. Auch hier kann die äußere Decklasche i oder die Innenlasche a eine Polsterung
1 tragen. Der Schaftinnenteil wird durch die aufgesteppte Decklasche i mitverstärkt,
und es wird eine doppelte Abdeckung der Schnüröffnung erreicht.