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Schuhwerk
1)ie vorliegende Erfindung bezieht sich auf |
Schuhwerk nach Art der Halbstiefel, das sich be- |
sonders für die Verwendung als Arbeits-, Wander-, |
.'Marsch- oder Sportstiefel eignet. |
Die bisher hergestellten Halbstiefel lassen sich |
nur scli%\cr ausziehen, wenn eine Verwundung oder |
sonstige Verletzungen eine; Fußes eintreten, and |
in de» meisten Fällen muß das Oberleder des |
Stiefels mit einem scharfen Instrument zerschnitten |
werden, ehe der Fuß herausgezogen werden kann, |
N\-as zu weiteren Verletzungen führen kann. |
Zur Vermeidung dieser Nachteile ist gemäß 'der |
\orliegen den Erfindung der Stiefel so gebaut, daß |
er sehr schnell vom Fuß entfernt werden kann, |
wenn dieser z. 13. z@visc`hen schweren Gegenständen |
eingeklemmt ist, etwa zwischen Eisenbahnschienen, Weichen u. dgl.
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Zu diesem Zweck besteht der Schaft des - erfindungsgemäßen Stiefels
aus mindestens zwei getrennten, Schaftleder genannten Teilen, wobei eines dieser
Teile das andere Teil wenigstens teilweise durch Überschlagen seiner Ernden umfaßt.
Das teilweise über dem anderen Schaftleder liegende Schaftleder ist mit wenigstens
einem Binderiemen versehen, der um die beiden Leder geschlungen wird und sie an
das Bein drückt, wobei er vorzugsweise durch eine Schnalle geschlossen gehalten
wird.
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Bei einer besonders vorteilhaften Ausführung der Erfindung trägt das
umfaßte Sdhaftleder
wenigstens eine Öse, durch welche der Binderiemen
gesteckt wird.
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Die Zeichnungen stellen ehre Ausführungsform des Stiefels dar. Es
zeigt l7ig. i einen Stiefel gemäß der Erfindung, der vollständig geschlossen ist,
Fig. 2 eine Seitenansicht desselben Stiefels in geöfnetetn Zustande, Fig. 3 eine
Draufsicht auf den offenen Stiefel. Solche Stiefel können natürlich aus irgendeiner
Lederart oder aus sonstigem geeigneten Material hergestellt werden.
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Der erfindungsgemäße Stiefel hat einen aus zwei Teile» > und 2, die
Schaftleder genannt werden, bestehenden Schaft. Das Schaftleder 2 ist umfangreicher
als das Schaftleder i und umfaßt dieses teilweise vorn und hinten, wenn ,cler Stiefel
geschlossen ist. Das umfassende Schaftleder 2 ist mit mindestens einem Binderiemen
3 versehen, der durch eine Schnalle :4 geschlossen gehalten wird, nachdem die beiden
Leder über dem Bein zusammengezogen worden sind.
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Um nun zu vermeiden, daß beim Arbeiten oder sonstigen Anstrengungen
der Binderiemen sich nach oben verschiebt und so die Schaftleder nicht mehr fest
am Bein hält, ist am Leder i eine Öse 5 in beliebiger Weise befestigt, durch welche
der Riemen gehalten wird. Die beiden Schaftleder i und 2 sind vorn vollständig getrennt
voneinander. An ihren unteren Teilen sind sie da, wo sie nicht übereinanderliegen,
mit Ösen, Schnallen oder Haken od. d@gl. versehen, durch,die sie miteinander verbunden
werden können.
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Am hinteren Teil des Stiefels bleiben die beiden Schaftleder 1 und
2 getrennt voneinander, und zwar vorzugsweise oberhalb der Hinterkappe 9 des Stiefels
von einem Punkt aus, der in der Zeichnung finit 6 bezeichnet ist.
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Der Stiefel entspricht, wie in der Zeicbnung gezeigt ist, im allgemeinen
der mit Derby bezeichneten Schuhart; die Schaftleder i und 2 sind nämlich am Oberleder
7 angenäht, wobei die Verbindung gegebenenfalls noch durch Hohlniete 8 verstärkt
werden kann. Er kann auch ähnlich sein wie die Type Richelieu und das Oberleder
auf dem Schaftleder befestigt haben, oder wie irgendeine andere Schuhart.
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Das Oberleder kann, wie in der Zeichnung dargestellt, glatt ausgeführt
sein oder mit einem aufgesetzten Kappenteil versehen sein. Es kann alles auch eine
feste Spitzenkappe aus Leder oder anderem Material angeordnet sein, und das Oberleder
kann eine Zunge oder Lasche tragen. Die Hinterkappe kann entweder zwischen dem Schaft
und einer Innenhülle oder Futter liegen oder zwischen dem Schaft und einer äußeren
Hülle, wie z. B. die Einfassung 9 der Schaftleder in der Zeichnung, oder innen oder
außen am Schaft angenäht sein.
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Der Zusammenbau des Stiefels kann auf verschiedene Weise erfolgen
und wird im vorliegenden Fall vorzugsweise durch Nähen nach des Methode Goodyear
oder Kneip od. dgl. durchgeführt. Die Sohlenpartie kann nach einem gemischten Verfahren
nach Bluke, Good'year od. dgl. hergestellt werden.
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An Hand der Zeichnungen und obigen Erklärungen ist leicht zu verstehen,
daß eine solche Stiefelart sehr leicht vom Fuße entfernt werden kann. Man braucht
nur die Verschlüsse, wie Schnallen 4, Schnürriemen oder andere vorgesehene Bindemittel,
zu lösen, die beiden Schaftleder i und 2 bis auf die Hinterkappe herunterzuklappen
(Fig. 3), und der Fuß kann ebenso leicht herausgezogen werden wie aus, einem einfachen
Pantoffel oder einem Holzschuh.
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Ein solcher Stiefel ist daher besonders als Arbeits-, Wander-, Marsch-
oder Sportstiefel geeignet, .da er im Fall eines Unglücks, einer Verletzung, Quetschung
od. dgl. sehr schnell ausgezogen werden kann. Außerdem ist er sehr bequem und wärmend.