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_Funklehranlage Bei den bisher bekannten Funklehranlagen wurden ausschließlich
niederfrequente Wechselströme zur Erzeugung der Morsezeichen angewendet. Diese wurden
mit Hilfe einer der bekannten Summerschaltungen hervorgebracht und über eine größere
Zahl von Leitungen vom Sender zum Empfänger gesandt. Die Anzahl der Leitungen entsprach
den in Betracht kommenden Wellenlängen. Die Wahl dieser Leitungen erfolgte durch
Kipp-oder Stufenschalter. Wahlweise konnten die gleichen Leitungen auch zur Übertragung
von Sprache dienen. Die bei den normalen Feldfunkgeräten üblichen Bedienungsgriffe
und Einstellmöglichkeiten waren bei den oben beschriebenen Lehrgeräten mehr oder
weniger als Attrappen ausgebildet. Die den üblichen Handgriffen der Feldfunkgeräte
entsprechenden Bedienungsweisen wurden durch Leitungsumschaltung nachgebildet. Die
Nachteile solcher Geräte sind im wesentlichen folgende: z. Es sind eine große Anzahl
von einzelnen Verbindungsleitungen und dementsprechend komplizierte Anschluß- und
Umschalteeinrichtungen erforderlich. Dies macht die Anlagen sehr teuer, umständlich
in der Bedienung und nur für ortsfesten Einbau geeignet.
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z. Die Anzahl der an das Leitungssystem anschließbaren Sender und
Empfänger ist von der Anzahl der installierten Verteilungsstellen abhängig.
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3. Die beim Funklehrbetrieb möglichst anzustrebende Übereinstimmung
mit der Wirklichkeit läßt sich auf diesem Wege nur sehr bedingt erreichen. Insbesondere
ist die Abstimmung des Empfängers, also das Aufsuchen der gewünschten Leitung, verhältnismäßig
einfach und nicht geeignet, dein Funkschüler
die für das Abstimmen
eines Hochfrequenzempfängers erforderliche Geschicklichkeit und Übung anzuerziehen.
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Eine vom Sender unabhängige Einstell= möglichkeit der Tonhöhe am Empfänger
@s>,@ nicht möglich. Gerade eine solche Einstee-;'. möglichkeit ist aber für die
Einpfangssiched heit der Funktelegraphie ein wesentliches Moment.
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Die Nachteile der bekannten niederfrequenten Funklehranlagen werden
gemäß der Erfindung dadurch vermieden, daß für die Übertragung bzw. Erzeugung der
telegraphischen und/oder telephonischen Zeichen hochfrequente Wechselströme (Wechselströme
der im drahtlosen Verkehr üblichen Frequenz) dienen und daß Sender und Empfänger
an einen statisch geschirmten, praktisch keine Strahlungsenergie aussendenden oder
von außen aufnehmenden Leiter angeschlossen sind. Weiterhin ist es zweckmäßig, sämtliche
Geräte statisch abzuschirmen.
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Die Sender und Empfänger selbst sind mit normalen Hochfrequenzschaltungen
ausgeführt, die in sinngemäß vereinfachter Form schaltungsmäßig den normalen Funkgeräten
entsprechen, selbstverständlich aber besonders auf der Senderseite vereinfacht und
für beträchtlich geringere Leistungen bemessen sind. Daraus ergeben sich zwangsläufig
auch praktisch die gleichen Bedienungsweisen, wie sie beim Feldfunkgerät vorhanden
sind. Der Schüler hat insbesondere hinsichtlich der Abstimmung seniler- und empfängerseitig,
hinsichtlich der vom Sender unabhängigen Einstellbarkeit der Tonhöhe am Empfänger
- ein sehr wichtiges Moment -sowie hinsichtlich der übrigen Bedienungsgriffe, wie
Betriebsartenschalter, Antennenkopplung und Umschaltung, Rückkopplung usw., die
gleichen Maßnahmen zu treffen wie beim richtigen Feldfunkgerät.
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Da die Höchfrequenz über Leitungen geführt wird, kann, wie erwähnt,
die Betriebsleistung sehr klein gehalten werden, so daß sich daraus schon die gewünschte
Einfachheit im Schaltungsaufbau ergibt. Einer der größten Vorteile besteht auch
darin, daß zur Bedienung einer beliebigen Anzahl von Sendern und Empfängern nur
eine einzige Antennenleitung erforderlich ist, wobei allerdings zu beachten ist,
daß die Wellenlängen der Sender einander nicht zu sehr benachbart sind, da sonst
Mitnahmeerscheinungen auftreten können. Im übrigen kann man die Mitnahme durch lose
Ankopplung weitgehend unterbinden. Ein weiterer Vorteil besteht in der Möglichkeit,
den Lehrfunkbetrieb beliebig zu stören, beispielsweise durch Ankoppeln eines Rundfunkempfängers
oder Störsenders an die Antenne. Da sämtliche Geräte zweckmäßig für Batteriebetrieb
eingerichtet sind, kann die Anlage leicht ortsveränderlich ausgeführt «=erden. Es
können alle Geräte mit 2-Volt-`.'@öliren ausgerüstet sein, die wahlweise aus #.A
'.
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Batterie oder aus einem 1N etzanschluß-@#.&erät gespeist werden
können. Sie kann im Gegensatz zu den bekannten niederfrequenten Anlagen u. a. im
Freien oder in Gaskellern aufgestellt werden. Die unter Umständen etwas höheren
Kosten der Hochfrequenzsender und -empfänger gegenüber dein reinen V iederfrequenzsende-
und -empfangsgerät werden durch den Fortfall des Leitungssv stems bei weitem ausgeglichen.
Hinzu konnnt noch die für den Schüler praktische Identität zwischen Lehrgerät und
dein wirklichen Gerät.
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Die Abbildungen dienen zur Erläuterung des Erfindungsgedankens, und
zwar zeit die Abb. i eine Funklehranlage, die Abb. 2 das Grundschaltbild des Sende-
und Empfangsgeräts.
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In der Abb. i sind an die abgeschirmte Ringleitung i die als kombinierte
Geräte gezeichneten Sende- und Empfangsgeräte bis 7 angeschlossen. Die Geräte -
bis 5 sind auf Ringverkehr auf der Welle x geschaltet, und zwar ist das Gerät q.
auf Sendebetrieb geschaltet, wie aus dem Umschalter 8 zu sehen ist. Die Geräte 2,
3 und 5 sind mittels der Umschalter 9, io und i i auf Empfang geschaltet und nehmen
die vorn Sender des Gerätes q. ausgehenden Impulse, die z. B. von dem Funklehrer
oder auch einem Funkschüler ausgesendet werden, auf. An die gleiche Ringleitung
i sind die Geräte 6 und 7 geschaltet, die gleichzeitig einen Gruppenverkehr auf
der Welle y ausführen können, was durch die ausgezogen und gestrichelt gezeichnete
Stellung der Umschalter 12 und 13 zum Ausdruck gebracht werden soll. Versuche haben
ergeben, daß bis zu 2o Geräte zusammengeschaltet werden können, ohne daß durch Mitnahme-
o. dgl. Erscheinungen Störungen auftreten.
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Die Abb.2 zeigt das Grundschaltbild des Sendeempfangsgerätes. Die
Röhre 20 ist die Steuerröhre des Senders, und zwar ist eine Schirmgitterspannungsmodulation
gewählt. Die Röhre 26 ist die eigentliche modulierende Röhre. Selbstverständlich
sind auch irgendwelche anderen bekannten i\Iodulationsverfahren anwendbar. Für Telegr
aphiebetrieb wird die Morsetaste 21 betätigt, nachdem mittels eines (im Schaltbild
nicht gezeichneten) Betriebsartenschalters der ausschließlich für Telegraphie erforderliche
Schaltzustand eingestellt ist.
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Für Besprechung, des Senders (Telephonie) wird die Sprechtaste 24
mittels des Betriebsartenschalters
eingelegt. Über diese Sprechtaste
24 wird einmal der Kreis des Mikrophons 25 geschlossen. Ferner wird die richtige
Vorspannung an das Schirmgitter gelegt und die Antenne mittels eines Relais auf
die Senderseite geschaltet. Bei Loslassen der Sprechtaste schaltet sich die Antenne
auf den Empfänger, und das Mikrophon ist auf »Aus« geschaltet.
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Der Empfänger 27 ist in der üblichen Weise geschaltet. Falls sehr
viele Sender an die gleiche Ringleitung angeschlossen sind, ist es zu empfehlen,
die Empfänger in Überlagerungsschaltung auszuführen.
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Die Frontplatten der Lehrgeräte sind den Frontplatten der wirklichen
Funkgeräte sinngemäß angepaßt, so daß der Schüler späterhin, ohne Fehlbedienungen
vorzunehmen, das richtige Gerät betätigen kann, da ja die gleichen Maßnahmen wie
beim Lehrgerät zum gleichen Ergebnis führen.