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Einrichtungwzur Trägerstromübertragung über Starkstromleitungen Die
Erfindung bezieht sich auf Einrichtungen zur Trägerstromübertragung über Starkstromleitungen,
bei der die Trägerstromgeräte in bekannter Weise, z. B. durch Kondensatoren, an
die Leitung angeschlossen sind. Bei dieser Trägerstromübertragung besteht im allgemeinen
eine weitgehende Betriebssicherheit gegen Leitungsstörungen, da die Starkstromleitungen
an sich schon sehr sicher gebaut sind und auch durch die Elektrizitätswerke ständig
überprüft werden. Weiterhin ergibt sich eine große übertragungssicherheit auch dadurch,
daß im allgemeinen die Trägerstromübertragung auch nicht völlig unterbrochen wird,
wenn eine Phase der Starkstromleitung unterbrochen oder geerdet wird. Da die anderen
Phasen der Starkstromleitungen, auch wenn die Trägerstromgeräte nicht ,an sie gekoppelt
sind, sich an der Fortleitung der Trägerströme beteiligen, wird ein Teil der Energie
über die nicht unterbrochenen oder nicht geerdeten Phasen übertragen, der im allgemeinen
noch zur Nachrichtenübermittlung ausreicht. Man hat also bei Trägerstromübertragungen
über Starkstromleitungen eine sehr weitgehende Sicherheit, daß, die Verbindung zwischen
den Trägerstromgeräten in allen normalerweise auftretenden Betriebsfällen aufrechterhalten
wird, so daß weitere Maßnahmen, um diese Verbindung sicherzustellen, bisher nicht
notwendig erschienen.
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Der Erfindung liegt nun die Erkenntnis zugrunde, da,ß es auch bei
Trägerstromübertragung über Starkstromleitungen vorkommen kann, daß nicht nur einzelne
Phasen der Starkstromleitung unterbrochen oder geerdet werden, sondern daß ganze
Leitungsteile, sei es bei Reparaturen oder aus anderen Gründen, zeitweise unterbrochen
sind, so daß in diesem Fall eine Trägerstromübertragung über die Leitungen nicht
mehr möglich ist. Um ,auch für diese Fälle noch eine Verbindung der einzelnen Trägerstrontgeräte
zu ermöglichen,
wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, an den normalerweise
an die Leitung angeschlossenen Hochfrequenzteilnehmerstationen Umschalteinrichtungen
vorzusehen, die bei Ausfall eines oder mehrerer Leitungsabschnitte die Trägerstromgeräte
vor und hinter dem ausgefallenen Leitungsabschnitt auf Antennen umschalten, die,
gegebenenfalls durch zusätzliche Schaltmittel, auf die für die Nachrichtenübermittlung
vorgesehene Trägerfrequenz abgestimmt sind und so eine drahtlose Überbrückung des
betreffenden Leitungsabschnittes ermöglichen.
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Es sind zwar bereits Rundfunkempfänger bekannt, die von dem Empfang
drahtlos übertragener Nachrichten auf Drahtfunkbetrieb umschaltbar sind, wobei in
letzterem Falle das Netz der allgemeinen Stromversorgung zur Nachrichtenübermittlung
dient. Diese Empfänger sind aber nicht dazu bestimmt, Nachrichten, die sonst über
Draht empfangen wurden, bei Ausfall dieses übertragungsmittels drahtlos aufzunehmen
und gegebenenfalls mittels Drahtübertragung weiterzuleiten, sondern lediglich zum
wahlweisen Empfang verschiedener Programme auf verschiedenen Wellen, von denen eben
einige über Draht, andere drahtlos übertragen werden. Infolgedessen besitzen die
bekannten Anordnungen auch keine Sendeeinrichtungen, die einen Gegensprechverkehr
überhaupt erst möglich machen würden. Ferner ist eine Anordnung bekannt, bei der
ein lokaler Sender vorgesehen ist, der die über Starkstromleitungen empfangene hochfrequente
Energie mit einer neuen höheren Frequenz ausstrahlt. Auch diese Einrichtung ist
nicht für einen Gegensprechverkehr geeignet, vielmehr dient sie lediglich dazu,
die übertragenen Nachrichten überall in der Nachbarschaft solcher Verteilungspunkte
mit angeblich einfachen Empfangsgeräten :empfangen zu können. Tatsächlich sind aber
diese Empfangsgeräte, da sie eine doppelte Demodulation erfordern-, durchaus nicht
einfach aufgebaut. Im übrigen ist die bekannte Anordnung nicht auf drahtlosen Empfang
umschaltbar und kann daher auch aus diesem Grunde nicht als normale Station für
den Hochfrequenznachrichtenverkehr über Starkstromleitungen bezeichnet werden.
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Demgegenüber wird durch die Erfindung eine Anordnung angegeben, die
es ermöglicht, unter Verwendung der normalerweise für die trägerfrequente Nachrichtenübertragung
über die Starkstromleitung dienenden, mit Empfänger und Sender ausgerüsteten Stationen
im Bedarfsfalle einen drahtlosen Gegensprechverkehr durchzuführen, wobei als Trägerwelle
die gleiche Welle benutzt wird, die auch der Drahtübertragung dient. Für die bekannten
Trägerstromanlageil, bei denen für jede Gesprächsrichtung eine Trägerfrequenz benutzt
wird, wird zweckmäßig auch für jede Frequenz eine gegebenenfalls durch zusätzliche
Schaltmittel abgestimmte Antenne vorgesehen. Statt dessen kann jedoch eine bessere
Anpassung der Sender und Empfänger der Trägerstromgeräte manchmal auch dadurch erreicht
werden, daß je eine Antenne zur Aussendung und zum Empfang der Nachrichten vorgesehen
wird, die z. B. bei Wellenwechsel jeweils auf die verwendeten Frequenzen abgestimmt
wird. Da für die drahtlose Übertragung im allgemeinen eine höhere Sendeleistung
notwendig ist als für die Leistungsübertragung, wird es in vielen Füllen zweckmäßig
sein, bei der Umschaltung auf drahtlose Übertragung einen zusätzlichen Sendeverstärker
vorzusehen. Die Umschaltung auf drahtlose Übertragung erfolgt -zweckmäßig selbsttätig,
um sicherzustellen, daß auch in der Gegenstation die. Umschaltung gleichzeitig vorgenommen
wird, so daß die Verbindung jederzeit möglich ist.
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Die Umschaltung kann durch Aussendung bestimmter Kommandos, z. B.
bei Telephongeräten durch Aussendung bestimmter Wahlziffern, erfolgen, durch die
nicht wie sonst zwei Teilnehmer miteinander verbunden werden, sondern durch die
die Umschaltung vorgenommen wird. Weiterhin kann ein Alarmsignal. zur Herbeiführung
der Umschaltung oder die Umschaltung selbst auch dann selbsttätig erfolgen, wenn
nach einem Anruf die Rufrückmeldung in einem bestimmten, normalerweise ausreichenden
Zeitraum nicht eintrifft, so daß offenbar eine Unterbrechung der Verbindung vorliegt.
Schließlich ist noch zu beachten, daß die Zuleitung vom Kondensator zum Gerät ständig
mit Erde verbunden sein muß, damit der Kondensator sich nicht mit Hochspannung aufladen
kann. Für den Fall, daß diese Erdverbindung nicht in einem Leitungsabstimmfilter
ständig vorhanden ist, ist daher dafür zu sorgen, daß gleichzeitig mit der Umschaltung
auf drahtlosen Betrieb auch die Kondensatorzuleitungen geerdet werden. Um den Wirkungsgrad
der drahtlosen Übertragung zu erhöhen, können die Antennen zweckmäßig eine Richtwirkung
erhalten, da die Empfänger an bestimmten bekannten Orten stehen. Gleichzeitig mit
der Einschaltung von Zusatzverstärkern muß gegebenenfalls auch die Selektivität
der Empfänger erhöht werden.
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Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt,
wobei in Abb. i die Umschaltung auf zwei Antennen erfolgt, von denen jede für eine
Trägerfrequenz bestimmt ist, während in Abb. 2 eine Antenne als Sendeantenne und
eine zweite
;ständig als Empfangsantenne verwendiet wird.
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In Abb. i ist das Trägerstromgerät G normalerweise über das Leitungsabstimmfilter
F und den Kopplungskondensator C an die Starkstromleitung L angeschlossen. Bei Betätigung
des Umschalters u1 wird nun das Gerät von der Leitung abgeschaltet und an die beiden
Antennen A1 und A2 angeschlossen. Dabei ist die Antenne Ai mit Hilfe des Filters
F, auf die Frequenz f,' abgestimmt, so daß sie entweder zur Aussendung oder zum
Empfang dieser Frequenz benutzt werden kann. Durch dis Filter F, wird die Frequenz
f2 gesperrt, so daß diese nur zur Antenne A2 gelangt, die durch' F2 auf die Frequenz
f2 .abgestimmt ist. Die Abstimmung der Antennen kann naturgemäß auch durch die Umschaltung
im Leitungskreis des Gerätes vorgenommen werden, so daß das Gerät in dem einen Fall
an die Leitung und in dem anderen Fall an die Antennen angepaßt ist. Mit Hilfe des
Schalters u2 kann gleichzeitig noch ein Zusatzverstärker V_ eingeschaltet werden,
durch den die Sendeleistung für den drahtlosen Betrieb. erhöht wird.
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In vielen Fällen ist .es zweckmäßiger, als Sendestation eine große
-Antenne zu verwenden, während als Empfangsantenne eilte normale Antenne ausreichend
ist. Um mit nur einer großen Antenne auszukommen, wird gemäß Abb.2 der Sender des
Gerätes ständig an diese Antenne angeschlossen, die für die jeweils ,auszusendende
Frequenz abgestimmt wird, während der Empfänger nach Umschaltung auf drahtlosen
Betrieb ständig an die Empfangsantenne angeschlossen ist.
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In Abb.2 erfolgt also die Umschaltung durch die Schalter ttl und tt...
Durch u2 wird der Sender S gegebenenfalls über den Zusatzverstärker VZ an die Sendeantenne
AS angeschaltet, während der Empfänger E an die Empfangsantenne AE gelegt
wird. Bezüglich der Anpassung und der Abstimmung auf die einzelnen Frequenzen gilt
auch hier das zu Abb. i Ausgeführte.