DE67233C

DE67233C - Vorrichtung zum Verhindern des Zusammenstofsens von Eisenbahnzügen

Info

Publication number: DE67233C
Application number: DENDAT67233D
Authority: DE
Original assignee: L. BRUNET und L. BENET in Paris, 31 Boulevard Henri IV
Anticipated expiration: 1912-04-07

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT/Vl

KLASSE 20: Eisenbahnbetrieb.

Die Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einem auf der Lokomotive in unmittelbarer Nähe des Führerstandes aufgestellten Apparat mit einem Gestell A, das in der Mitte eine verticale Stange K trägt. An dieser Stange sind zwei Arme B² und S³ befestigt, welche bei der auf der Zeichnung dargestellten Stellung ungefähr 30 cm seitlich über die Lokomotive herausragen und in dieser Stellung durch Federn, die an der verticalen Stange befestigt sind, gehalten werden. Seitlich neben der Stange K sind die Stangen / angeordnet, von denen eine, durch den Arm B² beeinflufst, eine tief tönende Glocke in Bewegung setzt, während die andere, von dem Arm B³ bewegt, eine schrill tönende Glocke in Thätigkeit bringt. Gleichzeitig mit den Glocken kommen auch zwei Räder E¹ und E'² in Thätigkeit, bis die an denselben befestigten Arretirungshebel G in die Nuthen F einfallen. Die die Stangen J mit den Glocken und den Rädern E verbindenden Theile sind in dem das Gestell A tragenden Gehäuse J untergebracht.

An dem Umfang jedes Abzweiggeleises D ist ein Ständer C aufgestellt, welcher einen rechtwinklig zum Geleise stehenden festen Arm besitzt. Gegen diesen Arm stöfst nun beim Passiren dieser Stelle der Arm B² des auf der Lokomotive angeordneten Apparates und wird hierdurch um die verticale Stange K gedreht, was ein Ertönen der tiefen Glocke zur Folge hat. Durch dieses Zeichen wird der Lokomotivführer darauf aufmerksam gemacht, dafs er eine falsche Richtung einschlägt.

Ferner ist an Stelle des gewöhnlichen Abschlufstelegraphen ein Ständer B vorgesehen, an welchem ein drehbarer Arm angeordnet ist. Letzterer steht, sobald die vorliegende Strecke frei ist, parallel zum Geleise, dagegen rechtwinklig zu demselben,' wenn das Geleise nicht frei ist. Im letzten Falle stöfst beim Passiren dieses Ständers der Arm B³ des Apparates auf der Lokomotive gegen den Arm des Ständers B, worauf durch die Stange J und die Zwischenmechanismen die zweite, schrill tönende Glocke in Thätigkeit tritt.

Sollte während der Zeit, wo eine der Glocken ertönt, gerade ein zweiter Zug vorüberfahren und das hierdurch hervorgebrachte Geräusch das Hören des Signals unmöglich machen, so genügt ein einfaches Berühren der Griffe an den Rädern E¹ und E², um aus deren Stellung zu sehen, ob eine Glocke in Thätigkeit gewesen ist.

Schliefslich ist noch eine Verbindung N zwischen dem Gehäuse J und dem Raum, in welchem sich der Zugführer befindet, hergestellt, um auch diesem die Signale des Apparates zu übermitteln.

Claims

Patent-Anspruch:

Eine Vorrichtung zum Verhindern des Zusammenstofsens von Eisenbahnzügen, bestehend aus zwei um eine senkrechte Achse drehbaren, in verschiedenen Höhen auf der Lokomotive angebrachten und seitlich über dieselbe hinausragenden Armen B² und B³, welche durch

geeignete Zwischenmechanismen mit Glocken von verschiedener Tontiefe verbunden sind, und den neben den Geleisen einerseits bei jeder Abzweigung, andererseits vor jedem Bahnhof aufgestellten Ständern C und B, von denen der erstere C einen feststehenden Arm in der Höhe des Armes Br- trägt, welcher bei jedem Passiren der Abzweigungsstelle den Apparat in Thätigkeit treten läfst, während B in der Höhe des Armes Β^Ά einen drehbaren Arm besitzt, der bei freier Strecke parallel zum Geleise steht und den Apparat auf der Lokomotive nicht beeinflufst, behufs Sperrens des Geleises aber rechtwinklig zu diesem eingestellt wird und nun beim Passiren dieser Stelle die zweite Glocke ertönen läfst.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.