DE671788C - Verfahren zur Herstellung von Diazoaminoverbindungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Diazoaminoverbindungen

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DE671788C DEC51499D DEC0051499D DE671788C DE 671788 C DE671788 C DE 671788C DE C51499 D DEC51499 D DE C51499D DE C0051499 D DEC0051499 D DE C0051499D DE 671788 C DE671788 C DE 671788C
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  • Verfahren zur Herstellung von lDiazoaminoverbindungen Nach einem bekannten Verfahren können Azofarbstoffe dadurch auf der Faser hergestellt werden, daß man Kupplungskompoiienten zusammen mit Diazoaminoverbindungen auf die Faser aufbringt und die so behandelte Faser dann einer Behandlung mit Säuredämpfen aussetzt. Hierdurch tritt Spaltung der Diazoaminoverbindung ein. Es wird hierbei die kupplungsfähige Diazoverbindung zurückgebildet, welche dann mit der Kupplungskomponente den Azofarbstoff bildet. Die hierfür angewandten Diazoaminoverbindungen können gemäß dein Stand der Technik unter anderem hergestellt werden durch Umsetzung von Diazov erbindungen solcher Amine, welche keine löslich machenden Gruppen enthalten, mit solchen Aminen der Benzolreihe, die eine oder mehrere Carboxylgruppen und eine oder mehrere Sulfonsättregruppen oder mindestens eine Sulfonamidgruppe enthalten.
  • Es wurde nun gefunden, daß Diazoaminoverbindungen von besonders wertvollen Eigenschaften dadurch erhalten werden, daß man Diazoverbindungen der beschriebenen Art auf solche primären oder sekundären Amine der Benzolreihe einwirken läßt, welche eine gegebenenfalls substituierte Sulfonamidgruppe und außerdem mindestens eine oder mehrere freie Carboxylgruppen enthalten. Falls eine der Carboxylgruppen zu einer Sulfonamidgruppe benachbart steht; können beide Gruppen über das Stickstoffatom miteinander verbunden sein. Die so erhältlichen Diazoaminoverbindungen vereinigen in sich die Eigenschaft, daß sie einerseits in ätzalkalischem Medium leicht löslich, dagegen andererseits aus Soda- oder bicarbönatalkalischein Medium relativ leicht abscheidbar sind. Ersteres ist von Bedeutung für die praktische Anwendung dieser Diazoaminoverbindungen im Zeugdruck, wobei sie in ätzalkalischein A-_Tedium aufgebracht werden; die relativ geringe Löslichkeit in soda- oder bicarbonatalkalischein Medium ermöglicht andererseits eine leichte Abscheidung aus den Lösungen, in denen sie hergestellt wurden. Beide Eigenschaften sind in der Regel bei solchen Diazoaminoverbindungen, die als wasserlöslich machende Gruppe Carboxyl- oder Sulfonsäuregruppen enthalten, nicht in dieser Weise vereinigt. Vor den Diazoaminoverbindungen, welche lediglich Sulfonamidgruppen als wasserlöslich machenden Rest enthalten, zeichnen sie sich durch ihre bessere Löslichkeit und Spaltbarkeit aus. Die neuen Diazoaininoverbindungen können in. manchen Fällen auch nach der umgekehrten Methode erhalten werden, indem- man ein primäres aromatisches Amin ohne löslich machende Gruppe mit der Diazoverbindun g eines solchen Aminobenzolderivates umsetzt, welche eine Sulfonamid-
    und mindestens eine oder mehrere Carboxyl-
    gruppen enthalten. Auch in diesem Fall kann
    eine der Sulfonamidgruppe benachbart
    stehende Carboxylgruppe mit dieser über,-
    Stickstoffatom verbunden sein.
    Die als Stabilisatoren in Betracht korri
    den Amine der Benzolreihe mit Sulfonarni'@
    und Carboxylgruppen sind zum Teil bekannt,
    zum Teil neu. Verbindungen dieses Typs können z. B. dadurch hergestellt werden, daß man a-Nitro-i - 3-dimethylbenzol mit Chlorsulfonsäure zu dem entsprechenden 4-Sulfochlorid umsetzt, dieses durch Reaktion mit Ammoniak oder einem Amin in das entsprechende 4-Sulfonamid umwandelt, die beiden Methylgruppen zu Carboxylgruppen oxydiert und die Nitrogruppe zur Aminogruppe reduziert. Ferner können als Stabilisatoren solche Derivate des Phenylglycins benutzt werden, welche durch Kondensation von Monochloressigsäure mit Aminosulfonämiden erhalten werden.
  • Beispiel i Man diazotiert 1/1o Mol 4-Chlor-o-toluidin in üblicher Weise und bereitet gesondert eine Lösung von 26 g 2-Aminobenzol-4-sulfonamid-i-earbonsäure in ioo ccm Wasser unter Zusatz von Natronlauge bis zur mit f3-Naphtholgelb festgestellten stark alkalischen Reaktion. Zu dieser Lösung setzt man Zoo ccm einer 2o°/oigen Lösung von Nätriumacetat und gibt dann unter gutem Umrühren die Diazolösung hinzu. Nach kurzer Zeit erhält man einen reichlichen Niederschlag von gelben dicken Kristallen. Man macht mit Natriumbicarbonat alkalisch und filtriert nach i Stunde Umrühren die Dl;azoaminoverbindung ab, die zur Entfernung des Überschusses an Mineralsalzen mit reinem Wasser gewaschen wird. Die Verbindung entspricht der Formel Man kann sie ohne Gefahr bei 75 bis 8o° trocknen; sie löst sich in verdünnter Natronlauge vollständig auf.
  • Mit 2 - 3-Oxynaphthoesäure-o-phenetidid als Druckpaste auf die Faser gebracht, liefert sie bei Entwickeln im Essigsäure-Ameisensäure-Dampf ein volles Scharlach. -Die als Ausgangsprodukt verwandte 2-Aminobenzol-4-sulfonamid- i -carbonsäure kann hergestellt werden durch Umsetzung von 2-Nitrotoluol mit Chlörsulfonsäure, anschließende Behandlung mit Ammoniak, dann Oxydation mit Kaliumpermanganat und Reduktion der Nitrogruppe mit Eisen. Es stellt `# e Ibe Nadeln vom Zersetzungspunkt 237' .:Wenn man das 4-Chlor-o-toluidin durch das WM-Chloranilin ersetzt, so erhält man die entsprechende Verbindung, die im Natritimcarbonatmedium praktisch unlöslich ist, aber eine hervorragende Löslichkeit in verdünnter Natronlauge zeigt und in ähnlicher Weise für die Erzeugung von unlöslichen Farbstoffen auf der Faser gebraucht werden kann. Beispiel 2 lflo Mol 4-Chlor-o-toluidin werden in üblicher Weise diazotiert und in eine Lösung gegossen, die etwas mehr als 11,0 M012 Amino-3-methylbenzol-4-sulfonamid-i-carbonsäure in Form ihres Dinatriumsalzes enthält. Nach Zusatz eines Überschusses an Natriumacetat erhält man schnell einen vollständig unlöslichen hellgelben Niederschlag. Man macht nach und nach mit Natriumcarbonat alkalisch, filtriert nach einigen Stunden ab, wäscht mit Wasser und trocknet.
  • Die Diazoaminoverbindung stellt feine hellgelbe Kristalle dar, die in verdünnter Natronlauge vollständig löslich sind, und entspricht folgender Formel: Mit a - 3-Oxynaphthoesäure-o-toluidid als Druckpaste auf die Faser aufgebracht, liefert sie beim Entwickeln- im Essigsäure-Ameisensäure-Dampf ein volles Rot.
  • Die als Ausgangsprodukt verwandte 2-Amino-3-methylbenzol-4-sulfonamid- i-carbonsäure kann erhalten werden durch Umsetzung von Chlorsulfonsäure mit 2-Acetylamino-i - 3-xylol, Behandeln mit Ammoniak, Oxydation einer Methylgruppe mit Kaliumpermanganat und Verseifen mit Salzsäure. Es stellt gelbliche Nadeln vom Zersetzungspunkt 24o° dar.
  • Mit m-Chloranilin gelangt man zu der entsprechenden Verbindung, Sie ist in ähnlicher Weise zur Erzeugung von unlöslichen Azofarbstoffen geeignet.
  • Beispiel 3 Man diazotiert i8 g i-Methoxy-2-benzoylamino-4-chlor-5-aminobenzol mit 7 g Natriumnitrit in Gegenwart von 4o ccm Salzsäure (D = i,16). Da die Diazoverbindung wenig löslich ist, muß das Volumen.auf aoo ccm gebracht werden. Man stellt hiervon getrennt eine auf (Thiazolgelbpapier) schwach alkalische Lösung von 25 g 2-Amino-3-methyl-4-sulfamidbenzol-i-carbonsäure 'her und fügt 2o g kristallisiertes Natriumacetat hinzu. Man gießt die Diazolösung unter energischem Umrühren in die Lösung des Stabilisators und Mit 2 - 3-Oxynaphthoesäure-2'-methyl-4'-anisidid als Druckpaste auf die Faser gebracht, liefert sie beim Entwickeln im Essigsäure-Ameisensäure-Dampf ein volles Korinth.
  • Beispiel 4 16g i-Amino-2 - 5-dichlorbenzol werden ungefähr um o° herum mit 35 ccm Salzsäure (D =i,16) und 76 g Natriumnitrit diazotiert. Die Diazolösung wird in eine schwach alkalische Lösung von 30 g 2-Amino-(3-carbonsäure-4-sulfonsäure) -imidobenzol-i-carbonsäure, die man mit 30 g kristallisiertem Natriumacetat versetzt hat, eingegossen. Nach einigem Umrühren macht man mit Bicarbonat alkalisch und filtriert gelbe Kristalle ab, die folgender Formel entsprechen: Das Produkt kann, wie in den vorstehenden Beispielen beschrieben, zur Herstellung von Azofarbstoffen auf der Faser benutzt werden.
  • Die als Ausgangsprodukt verwandte 2-Amino - (3 - carbonsäure - 4 - sulfonsäure)-iinidobenzol-i-carbonsäure kann hergestellt werden durch Umsetzung von Chlorsulfonsäure mit 2-Nitro-i - 3-dimethylbenzol, Behandeln mit Ammoniak, Oxydation der beiden Methylgruppen mit Kaliumpermanganat und anschließender Reduktion mit Eisen und Essigsäure. Es stellt citronengelbe Nadeln vom Schmelzpunkt oberhalb 3oo° dar.
  • Beispiel 5 l/" Mol p-N itranilin diazotiert man in üblicher Weise und gießt die Diazolösung in eine schwach alkalische Lösung von etwas erhält hierbei einen voluminösen Niederschlag. Nach einigem Umrühren macht man mit Natriumbicarbonat alkalisch, rührt dann eine. weitere Stunde lang und filtriert. Die Diazoaminoverbindung ist in dein Reaktions-*inedium vollkommen unlöslich; sie löst sich jedoch vollständig in verdünnter Natronlauge auf. Sie entspricht der Formel mehr als 1/1o Mol 2-Amino-3-methylbenzol-4-sulfonamid-i-carbonsäure und einem Überschuß von Natriumacetat. Man erhält .unmittelbar eine reichliche orangegelb gefärbte Ausfällung. Man macht mit Natriumcarbonat alkalisch und filtriert nach einigen Stunden Umrühren die Diazoaminoverbindung folgender Formel ab Mit :2 - 3-Oxynaphthoesäureanilid als Druckpaste auf die Faser gebracht, liefert sie beim Entwickeln im Essigsäure - Ameisensäure-Dampf ein Orange.
  • Die Kristalle lassen sich leicht trocknen und sind in verdünnter kalter Soda mit blutroter Farbe vollkommen löslich. Die Umwandlung in die Diazoverbindung geschieht leicht unter dem Einfluß heißer verdünnter organischer Säuren.
  • Bei Ersatz des p-Nitranilins durch das m-Nitranilin erhält man die entsprechende m-Nitrodiazoaminoverbindung in Form von citronengelben Kristallen, die in kalter verdünnter Soda mit Orangefärbung sehr löslich sind.
  • Beispiel 6 3o g 2-Amino-3-methylbenzol-4-sulfonamidi-carbonsäure werden in einer aus 20o ccm Wasser, 22 ccm Natronlauge von 35° Be und 30 g kristallisiertem Natriumacetat bereiteten alkalischen Flüssigkeit aufgelöst. Man neutralisiert mit etwas Essigsäure bis zur Neutralität gegenüber Phenolphthalein und gießt schnell eine Diazolösung ein, die man auf übliche Art aus 16g i Amino-a # 5-dichlörbenzol bereitet hat. Nach i Stunde Verrühren bleiben nur noch Spuren des Diazokörpers in Lösung. Man neutralisiert alsdann die gebildete Essigsäure mit 309 Natr iumbicarbonat und verrührt mehrere Stunden lang. Die ausgefallene Diazoaminoverbindung wird auf der Pumpe filtriert und mit Wasser gewaschen. Sie bildet feine grünlichgelbe Kristalle, die in verdünnten Ätzalkalien sehr löslich, in Alkalicarbonaten dagegen praktisch unlöslich sind. Sie entsprechen der Formel Die Zersetzung durch heiße verdünnte organische Säuren geht rasch vor sieh.
  • Mit 2 # 3-Oxynaphthoesäure-o-anisidid als Druckpaste auf die Faser gebracht, liefert die Verbindung beim Entwickeln in Essigsäure-Ameisensäure-Dampf ein volles Scharlach.
  • Beispiel 7 14 g in-Nitranilin werden in üblicher Weise mit 30 ccm Salzsäure (D = i,r6) und 7 g Natriumnitrit dianotiert. Man gießt die Diazolösung in eine alkalische Flüssigkeit, die man aus i 5o ccm Wasser, 25 ccm Natronlauge von 35° Be, 30 g kristallisierten Natriumacetat und 30 g 2-Amino-(3-carbonsäure-4-sulfonsäure)-imidobenzol-i-carbonsäurebereitet hat.
  • Es erfolgt allmählich eine Ausfällung, die sich später verstärkt. Nach 3 Stunden Verrühren macht man mit Natriumbicarbonat alkalisch und beendet die Ausfällung mit Chlorkalium, die abfiltrierten hellgelben Kristalle bestehen aus der Diazoaminoverbindung, die anscheinend folgender Formel entspricht Diese Verbindung ist in verdünnten Alkalien sehr leicht löslich und läßt sich mit 1_eichtigkeit durch heiße verdünnte organische Säuren zersetzen. Mit 2 # 3-Oxynal)hthoesäureanilidals1)rticl;-paste auf die Faser gebracht, liefert sie beim Entwickeln im Essigsäure-Ameisensäure-Dampf ein Orange.
  • Beispiel 8 28,3 g i-Methyl-2-amino-5-chlorbenzol werden in üblicher Weise dianotiert und gesondert eine Lösung von Sog 3-Sulfonamidoi-phenylglycin (erhältlich aus i-Amino-3-benzolsulfonamid und Chloressigsäure) in .4oo ccm Wasser, dem man 8o g kristallisiertes Natriumacetat und 35 ccm. Natronlauge von 35° Be zugesetzt hat, hergestellt. Diese Lösung wird mit etwas Essigsäure gegenüber #,-Taphtholgelb neutral gemacht.
  • Man kühlt von außen mit einer Kältemischung und gießt die vorstehend erwähnte Diazolösung hinzu. Die Diazoaminoverbindung fällt nach und nach aus, und man kann nach -: Stunden Umrühren in der Lösung nur noch Spuren des Diazokörpers feststellen. Man neutralisiert mit ungefähr 4ogNatriumbicarbonat und rührt mehrere Stunden lang. Die Kristalle werden ohne weiteren Zusatz. abfiltriert. Die sich in Form von kaum gefärbten Kristallen abscheidende Diazoaminov erbindung entspricht wahrscheinlich der Formel Diese Verbindung ist in Wasser sehr wenig löslich, dagegen sehr löslich in verdünnten Alkalien. Die Ausbeute ist hervorragend gut. plan trocknet die Verbindung bei niedriger Temperatur.
  • Mit 2 # 3-Oxynaphthoesäure-5'-chlor-ä -toluidid als Druckpaste auf die Faser gebracht, liefert sie beim Entwickeln im Essigsäure-Ameisensäure-Dampf ein Rot.
  • Auf gleiche Weise kann man die entsprechenden Diazoaminoverbindungen des m-Chloranilins, i-1Vlethyl-2-amino-4.-chlorl)enzols, i-Amino-2 # 5-dichlorbenzols, i-Methoxy-2-amino-4-chlorbenzöls erhalten.
  • Beispiel 9 Man dianotiert in üblicher Weise :28,39 i-Methyl-2-äinino-4-chlorl)enzol und gießt die Diazoverbindung in eine Lösung, die man nach dem vorhergehenden Beispiel aus #5g i-Methyl-d.-sulfonamido-2-phenylglycin (erhältlich in ähnlicher Weise aus i-Methvl-2-amido-d.-benzolsulfonamid und Chloressigsäure) dargestellt hat. Es tritt nach und nach die Bildung eines reichlichen gelben Niederschlages ein, und nach 2 Stunden Rühren bleibt kaum noch Diazoverbindung in der Lösung. Man fügt nach und nach .a.o g Natriuinbicarbonat zu und rührt mehrere Stunden lang bei gewöhnlicher Temperatur. Man gießt dann in die Masse 70 ccm einer Natronlauge von 35° Be, worauf der Niederschlag in Lösung geht. Man filtriert zwecks Entfernung einer geringen Menge unlöslicher Stoffe ab und fällt nach Verdünnung bis auf ungefähr i 1 und Zusatz von Zoo g Kochsalz die Diazoaminoverbindung durch einen Kohlensäurestrom aus, bis die gegen Phenolphthaleinpapier alkalische Reaktion verschwunden ist. Nach einigen Stunden Umrühren werden die Kristalle abfiltriert und bei mäßiger Temperatur getrocknet. Die Verbindung entspricht wahrscheinlich der Formel Mit 2-3-Oxynaphthoesäure-o-phenetidid als Druckpaste auf die Faser gebracht, liefert sie beim Entwickeln im Essigsäure-Ameisensäure-Dampf ein Scharlach.
  • Man erhält auf die gleiche Weise Diazoarninoverbindungen mit m-Chloranilin, i-Methyl-2-ainino-5-chlorl)enzol usw. Beispiel 1o Man bereitet eine Lösung von 30 g i -3-Diniethyl-d.-sulfonamido-2-phenylglycin (erhältlich aus i - 3-Dimethyl-2-aminobenzol-q.-sulfonaniid und Chloressigsäure) in 30o ccm Wasser unter Zufügen von d.o g kristallisiertem Natriumacetat und 12 ccm Natronlauge von 35° Be. Man gießt in diese Lösung nach Erkalten eine Diazolösung ein, die man in üblicher Weise aus i4 g i-Methyl-2-aminod.-clilorbenzol hergestellt hat. Nach i Stunde l.tübren fügt man nach und nach 30 g Natriurnbicarbonat hinzu. Nach einigen Stunden ist die Auflösung des zunächst gebildeten Niederschlages vollständig. Man filtriert zur Entfernung geringer Mengen Zersetzungsprodukte und sättigt das Filtrat mit Kochsalz. Die Diazoaminoverbindung fällt zunächst teigförinig aus und kristallisiert dann nach und nach. Sie löst sich mit Leichtigkeit in verdünnten Alkalien.
  • Auf dieselbe Weise erhält man aus i - 3-Diinethyl-6-sulfonamido-d.-phenylglycin und i-Metlioxy-2-amino-4-chlorbenzol als diazotierbare Base die Diazoaminoverbindung folgender Formel: Mit 2 - 3-Oxynaphthoesäure-o-toluidid als Druckpaste auf die Faser gebracht, liefert sie beim Entwickeln im Essigsäure-Ameisensäure-Dampf ein Rot.
  • Mit i - 3-Dimethyl-6-sulfonamido-q.-phenylglycin kann man mit fast quantitativen AuS-beuten nach Diazoaminoverbindungen mit Dichloranilin und m-Chloranilin herstellen. Insbesondere läßt sich diese letzte Verbindung, die der Formel entspricht, mit verdünnten organischen Säuren bei mäßiger Temperatur glatt spalten. Beispiel ii 21,6 g 2-Aminobenzol-q.-sulfonamid-i-carbonsäure werden mit der ausreichenden Menge N;atronlauge (konz.) gelöst. 6, g g N atriumnitrit und etwas Eis werden zugegeben. In die Lösung gibt man auf einmal 2o ccm Salzsäure (D = i,ig). Die Diazotierung ist sofort beendet. Die Diazolösung wird filtriert und auf einmal eingegossen in eine Mischung aus 12 g p-Toluidin, ioo ccm Äthylalkohol, ioo ccrn Wasser und 2o g calc. Soda.
  • Die Diazoverbindung verschwindet augenblicklich, die Diazoaminoverbindung scheidet sich zum großen Teil aus der Lösung ab. Die Fällung wird durch Zugabe von Kochsalz v ervollständigt. Das Reaktionsprodukt wird abgesaugt und durch zweimaliges Waschen mit Alkohol vom unveränderten p-Toluidin gereinigt. Die so erhaltene wenig gefärbte Diazoaminoverbindung ist alkalisch gut löslich. Sie entspricht der Formel Mit 2-Oxycarbazol-3-cärbonsäure-p-chloranil.id als Druckpaste auf die Faser gebracht, erhält man beim Entwickeln im Essigsäure-Ameisensäure-Dampf ein kräftiges Braun.
  • Beispiel 12 11,7 g 2 # 5-Dichloranilin werden mit qo ccm 3o°%oiger Salzsäure und Wasser heiß gelöst und nach Abkühlung auf o° mit 5 g Natriumnitrit diazotiert. Die Diazolösung wird nach Filtration zugetropft zu einer neutralen Lösung des Mononatriumsalzes von 18,3 g 2-Menthylaminobenzol-5-sulfonamid-i-carbonsäure (erhältlich aus 2-Chlorbenzoesäure und Chlorsulfonsäure, Behandeln des entstandenen Sulfochlorids mit Ammoniak und Umsetzen des Sulfonamids mit Methylamin; fast farblose Kristalle vom Zersetzungspunkt 254°) in _ Zoo ccm Wasser, dem man 30 g wasserfreies Natriumacetat zugesetzt hat. Die Diazoaminoverbindung scheidet sich als hellbraunes Pulver ab; ihre Abscheidung wird durch Zusatz von Kochsalz vervollständigt. Die Diazoaininov erbindung entspricht folgender Forinel Mit 2 # 3-Oxynaphthoesäure-o-anisidid als Druckpaste auf die Faser gebracht, erhält man bei der Entwicklung im Essigsäure-Ameisensäure-Dampf ein klares volles Scharlach.
  • An Stelle der 2-Methylaminobenzol-5-sulfonamid-i-carbonsäure kann auch die 2-Methylaminobenzol-¢-sulfonamid-i-carbonsäure (erhältlich aus 2-Chlortoluol und Chlorsulfonsäure, Behandeln des Sulfochlorids mit Ammoniak, Oxydation des Sulfonamids mit Kaliumpermanganat und Umsetzung mit Methylamin) treten. An Stelle des Methylrestes können auch andere Alkylreste treten.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Diazoaminoverbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Diazoverbindung eines keine löslich machende Gruppe enthaltenden primären aromatischen Amins mit solchen primären oder sekundären Aminen der Benzolreihe kondensiert, die eine gegebenenfalls substituierte Sulfonamidgruppe und mindestens eine freie oder mehrere Carboxylgruppen aufweisen, von denen eine der Sulfonamidgruppe benachbart stehende mit dieser über das Stickstoffatom verbunden sein kann.
  2. 2. Abänderung des Verfahrens nachAnspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man ein primäres, keine löslich machende Gruppe enthaltendes aromatisches Amin mit der Diazoverbindung eines solchen primären Aminobenzolderivates kondensiert, das eine Sulfonamidgruppe und mindestens eine freie oder mehrere Carboxylgruppen enthält, von denen eine der Sulfonamidgruppe benachbart stehende mit dieser über das Stickstoffatom verbunden sein kann.
DEC51499D 1935-04-20 1936-04-01 Verfahren zur Herstellung von Diazoaminoverbindungen Expired DE671788C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE748715C (de) * 1939-06-12 1944-11-18 Verfahren zur Herstellung von festen Diazoverbindungen
US5863864A (en) * 1994-08-08 1999-01-26 Basf Aktiengesellschaft Preparation of saccharincarboxylic acids and -carboxylic acid esters

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