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Lichtpausmaschine Zum Herstellen von Lichtpausen werden bisher vielfach
Pausapparate benutzt, bei welchen die Pausvorlage und das zu belichtende Papier
in einem feststehenden Rahmen eingespannt dem Licht der Sonne oder dem künstlicher
Lichtquellen ausgesetzt werden. Dabei können die Belichtungslampen feststehend angeordnet
sein oder mechanisch hin und her bewegt werden. Derartige Pausapparate sind nur
für verhältnismäßig kleine Leistungen geeignet.
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Für große Leistungen werden Pausmaschinen benutzt, welche im Gegensatz
zu den mit Unterbrechung arbeitenden Pausapparaten fortlaufend arbeiten. Die meisten
dieser Lichtpausmaschinen besitzen eine mehr oder weniger nach unten @durchgewölbte
Glasplatte, welche vielfach als Teil eines Zylinders ausgeführt ist und oberhalb
deren die Belichtungslampen angeordnet sind. Die Pausvorlage und das zu belichtende
Papier werden gemeinsam durch einen endlosen Gurt, der unter Spannung steht, unter
der Glasplatte entlang bewegt und gleichzeitig gegen die Glasplatte gepreßt. Da
das zu belichtende Papier in der Regel von einer Rolle als endloses Band zugeführt
und daher von der Maschine selbsttätig nachgezogen wird, bleibt die Tätigkeit des
die Maschine Bedienenden hauptsächlich darauf beschränkt, die Pausvorlagen so anzulegen,
daß das lichtempfindliche Papier möglichst restlos ausgenutzt wird, d. h. daß möglichst
wenig Abfall entsteht. Die Lichtpausmaschinen haben zwar den Vorteil, daß auf ihnen
je Zeiteinheit eine große Anzahl Pausen hergestellt werden kann, sie weisen jedoch
folgenden Nachteil auf Es ist vielfach erforderlich, von ein und derselben Vorlage
eine größere Anzahl von Pausen anzufertigen, wobei die Anzahl der erforderlichen
Pausen bei jeder Vorlage verschieden sein kann. Da nun bei den Lichtpausmaschinen
die Vorlagen an der einen Seite der Maschine aufgegeben und an der anderen Seite
wieder ausgeworfen werden, ist es erforderlich, die Vorlagen jeweils um die
Maschine
herum wieder zur Aufgabestelle zu bringen.
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Da währenddessen bereits wieder andere Vorlagen die Maschine durchlaufen,
ist es für das bedienende Personal schwierig, wenn nicht gar unmöglich; im Gedächtnis
ausein4-anderzuhalten, welche Anzahl von Pausen zu jeder Vorlage angefertigt werden
soll. Die Folge davon ist; daß meistens die Anzahl der Pausen nicht genau stimmt
und daß dann einzelne Pausen noch nachträglich angefertigt werden müssen, -während
andere zuviel angefertigte Pausen als Abfall erscheinen.
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. Es sind bereits Lichtpausmaschinen bekannt, die es ermöglichen,
von ein und derselben Vorlage nacheinander mehrere Abzüge zu machen, ohne die Vorlage
jeweils neu wieder einführen zu müssen. Bei diesen Maschinen ist ein rotierender
Glaszvlinder oder eine Glastrommel vorgesehen. Die Vorlage wird mit durchsichtigem
Kitt o. dgl. entweder unmittelbar auf der Glastrommel befestigt oder auf Glasplatten,
die sodann mittels Schrauben auf der Trommel befestigt werden. Der Nachteil dieser
bekannten Lichtpausmaschinen ist, däß das Entfernen der Vorlagen nur bei stillstehender
Maschine erfolgen kann und außerdem erheblichen Zeitaufwand erfordert. Diese Maschinen
sind daher für einen schnellen und fortlaufenden Betrieb nicht geeignet.
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Durch die Erfindung werden die Nachteile der bekannten Lichtpausmaschinen
beseitigt. DieErfindung betrifft eineLichtpausmaschine, bei welcher die Pausvorlage
und das zu belichtende Papier durch einen endlosen Gurt o. dgl. unter einem drehbar
gelagerten Glaszylinder vorbeibewegt werden, in welchem eine oder mehrere Lichtquellen
ortsfest anigeordnet sind. Gemäß der Erfindung wird der Glaszylinder mit einer steuerbaren
Greif-oder Klemmvorrichtung zum Festhalten der Vorlage ausgerüstet. Soll nach Herstellung
der erforderlichen Anzahl von Pausen eine neue Vorlage eingespannt werden, so braucht
man nur die Greif- oder Klemmvorrichtung zu öffnen, die erledigte Vorlage herauszunehmen
und die neue Vorlage an ihrer Stelle einzuspannen.
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Steuerbare Greif- oder Klemmvorrichtungen auf einer umlaufenden Trommel
sind zwar bereits bei Rotationsdruck- und Umdruckmaschinen bekannt, bei Lichtpausmaschinen
sind jedoch solche Vorrichtungen noch nicht angewandt worden. Bei einer bekannten
Lichtgausmäschine neuester Bauart ist zwar ein umlaufender Glaszylinder vorgesehen,
in diesem Falle soll aber die Drehbarkeit des Glaszylinders die sonst (bei feststehender
gewölbter Glasplatte) vorhandenen Reibungswiderstände zwischen dem Glas und den
unter diesem entlang bewegten Papieren oder dem Gurt beseitigen; steuerbare Greif-oder
Klemmvorrichtungen sind auch bei dieser Maschine nicht vorgesehen. Das Wesen der
Erfindung _ besteht demnach darin, für das Liehtpausverfahren bei Rotationsdruck-
oder -umdruckmaschinen bekannte Einzelheiten auszunützen und dadurch dieses Verfahren
zu verbessern und zu vervollkommnen.
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Die nach der Erfindung auf dem Glaszylinder der Lichtpausmaschine
vorgesehene Greif- oder Klemmvorrichtung wird zweckmäßig in einer Metalleiste angeordnet,
welche den Zylinderumfang des Glaszylinders durchbricht und in den den Glaszylinder
tragenden Flanschen befestigt ist. Da die Metalleiste das Licht der Belichtungsquelle
nicht durchläßt, ist es zweckmäßig, das zu belichtende Papier in Form von zugeschnittenen
Blätterei zuzuführen. Um die Papierzuführung auch in diesem Falle selbsttätig zu
bewirken, wird vorteilhaft eine Vorrichtung zum selbsttätigen Zuführen von einzelnen
Blättern vorgesehen; wie sie bei Rotationsdruck- und -um-druckmaschinen bekannt
ist. Der Antrieb dieser Vorrichtung erfolgt zweckmäßig von der Antriebswelle des
Glaszylinders aus. Es ist jedoch auch möglich, ein endloses Band für das zu belichtende
Papier zu verwenden.
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Die Kühlhaltung des Pauszylinders kann im Bedarfsfalle unter Verwendung
von Luftkühlung o. dgl. durch die Seitenteile des Pauszylinders erfolgen.
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Die Bauart der Lichtpausmaschine nach der Erfindung bietet den großen
Vorteil, daß der Paüsbetrieb weitgehend selbsttätig gestaltet werden kann. So ist
es z. B. vorteilhaft, die Lichtpausmaschine nach der Erfindung mit einer Vorrichtung
zum selbsttätigen Wechseln des Originals auszurüsten. Eine derartige Vorrichtung
ist bei Verwendung an Rotationsdruckmaschinen schon bekanntgeworden.
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Um bei motorischem Antrieb der Lichtpausmaschine mit dauernd laufendem
Motor arbeiten zu können, ist es zweckmäßig, die Belichtungsdauer entsprechend der
wechselnden Dichte der Vorlagen jeweils dadurch zu regeln, da.ß im Innern des Glaszylinders
angeordnete verstellbare Blenden zur Einstellung der Breite des Lichtkegels der
Lichtquelle in der Umfangsrichtung verstellt werden. Das Betätigungsglied für die
Blenden wird so ausgebildet und angeordnet, daß die Verstellung bei laufender Maschine
möglich ist: Es kann ferner die Möglichkeit vorgesehen -werden, nach Bedarf die
Lichtquelle während es Laufens der Maschine zu verstärken oder zu schwächen. Es
wird jedoch zweckmäßig sein, auch die Zahl der Umdrehungen desZylinders durchÜbersetzungen,
Widerstände o. "g1. zu regeln.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
ist in den schematischen Abbildungen dargestellt, und zwar zeigt Abb, i einen Ouerschnitt
einer Lichtpausmaschine nach der Erfindung in der Stellung nach erfolgtem Vorlagewechsel,
Abb. -2 einen Längsschnitt durch die Trommel und die Vorrichtung zum Vorlagewechsel,
Abb.3 dieselbe Maschine beim Vorlagewechsel im Ouerschnitt mit besonderer Darstellung
der Vorlage, Abb. ,4 eine Seitenansicht der Vorlagewechselvorrichtung, Abb. 5 und
6 eine Aufsicht auf Einzelteile der Maschine mit Darstellung des Steuerhebels in
zwei verschiedenen Stellungen.
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In den Abbildungen ist i der drehbar gelagerte Glaszylinder, gegen
welchen das zu belichtende Papier @ipd die Vorlage durch einen endlosen Gurt 2 gepreßt
werden. - Der Gurt 2 läuft über die ortsfest angeordneten Walzen 3, 4. und wird
durch die unter Gewichtsbelastung oder Federkraft stehende Walze 5 gespannt gehalten.
6 sind zwei im Innern des Glaszylinders i nebeneinander ortsfest angeordnete Belichtungslampen,
deren Lichtkegel durch die Blenden 7, 8 in seiner Breite in der Umfangsrichtung
der Trommel eingestellt werden kann, indem die Blende 7 mittels des Handrades 9
entsprechend verstellt wird. Die oberen Teile beider Blenden 7, 8, welche beim Verstellen
derselben übereinandergreifen, sowie die Blenden selbst werden zweckmäßig als Spiegelflächen
ausgeführt. Die Belichtungslampen 6 und die Blenden 7, 8 sind in den Lagerstutzen
io, ii des Maschinengestells 12 befestigt bzw. gelagert.
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Auf den Lagerstutzen i o, ii (Abb.2) sind :lie Flanschen 13, 1q.,
welche den Glaszylinder i tragen, gelagert. Der Umfang des Glaszylinders i ist an
einer Stelle unterbrochen, um einer gleichfalls an den Flanschen 13, 14 befestigten
Metalleiste 15 Platz zu bieten. In der Metalleiste 15 ist die Greiferwelle 16 gelagert,
auf welcher mehrere Greifer 17 befestigt sind. Am Ende der Greiferwelle 16, welche
über den Flansch 14 ein kurzes Stück hinausragt, ist ein Steuerarm 18 befestigt,
welcher zum Steuern der Greifer dient. i9 ist eine Feder, welche die Greifer normalerweise
geschlossen hält. Zum Steuern der Greifer dienen an der Seitenwand des Maschinengestells
12 schwenkbar angeordnete Kurvenstücke -2o.
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Die Kurvenstücke 2o können mittels des Handhebels 31 und der an diesem
vorgesehenen Rollen 3-2 und 33 in ihre Arbeitsstellung gebracht werden. Normalerweise
werden die Kurvenstücke 2o mittels Federn 3.-l. (Abb. d.) in ihrer Ruhelage gehalten.
Die Anordnung ist so getroffen (Abb. 5 und 6), daß der Hand-Hebel 31, wenn er in
Betriebsstellung gebracht wird, um ein geringes Maß axial zur Drucktrommel hin verschoben
wird. Dies kann z. B. dadurch erreicht werden, daß -der Hebel 31 in seinem unteren
Teil seitlich federnd ausgeführt wird, während er in seinem oberen Teil durch eine
an der Seitenwand der Maschine vorgesehene Kurve 35 entsprechend geführt wird. 36
ist ein an dem Flansch 1,4 der Glastrommel i befestigter Stift, welcher dazu dient,
den Handhebel 31 nach jedem Vorlagewechsel in seine Ruhelage zu bringen.
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Mit dem Handhebel 31 (Abb. 2 und d.) ist über das Gestänge 37 der
in Form eines Schachtes ausgeführte Anlegetisch 21 gekuppelt. Der Anlegetisch 21
ist in den Punkten 38 auf dem Gestell der Maschine schwenkbar gelagert.
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Die Vorlage ist in dem Schacht 21 gestrichelt angedeutet und mit 22
bezeichnet. 23 ist die untere Verschlußklappe für den Anlegeschacht 21. Gleichzeitig
mit dem Verschieben der Kurven 20 in ihre Arbeitsstellung, d. n. in die Stellung,
in welcher durch sie die Greifer 17 geöffnet werden, wird der Anlegeschacht 21 aus
der in Abb. i dargestellten Lage in seine stärker geneigte Lage nach Abb. 3 und
4 gebracht. In dieser Stellung des Anlegeschachtes 21 sind die an der Verschlußklappe
23 vorgesehenen Nocken 39 so nahe an den Umfang der Glastrommel i herangerückt,
daß sie in dem Weg der geöffneten Greifer 17 liegen ' und infolgedessen beim Vorbeigang
dieser geöffneten Greifer zur Seite geschoben werden und somit die Verschlußklappe
26 des Anlegeschachtes 21 geöffnet und die Vorlage 22 zum Herabfallen freigegeben
wird. Wenn die Rolle des Hebels 18 von dein Kurvenstück 2o abrollt, schließen sich
die Greifer 17, und die Vorlage wird auf der Trommel i festgehalten.
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Das zu belichtende Papier wird in einem Stapel 2,4 auf die Maschine
gegeben. Der Stapel 24 wird zweckmäßig gegen etwa einfallendes Licht durch eine
Abdeckung 25 geschützt. 26 ist eine Gummiwalze, welche das jeweils oberste Blatt
27 des Stapels 24 selbsttätig in die Maschine führt. Diese Walze wird von der Antriebswelle
der Trommel i aus angetrieben und tritt im geeigneten Zeitpunkt jeweils selbsttätig
in Betrieb. Die Einzelheiten des Antriebes der Gummiwalze 26 sind in den Abbildungen
nicht dargestellt, da bei Druck-und Umdruckmaschinen verschiedene Arten des Papierzuführungsantriebes
bekannt sind und für die Durchführung der Erfindung jede der bekannten Antriebsarten
benutzt werden kann. Das die Maschine verlassende, belichtete Blatt ist mit 28 bezeichnet
und wird von einem einfallendes Licht abdeckenden Behälter
29 aufgenommen,
dessen hintere Wandung 30 als Verschlußkläppe ausgebildet ist.
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Die Arbeitsweise der beschriebenen Lichtpausmaschine ist folgende:
Zunächst werden die Greifer 17 durch Anheben des Steuerhebels i8 entgegen der Federkraft
i9 geöffnet. Sodann wird die einzulegende Vorlage mit ihrer vorderen Kante unter
die Greifer geführt und durch Freigeben des Steuerhebels i8 festgespannt. Wird nunmehr
die Glastrommel i in der Pfeilrichtung in Drehung versetzt, so legt sich die Vorlage
22 an den Umfang der Trommel. Gleichzeitig wird durch die mit der Trommel in geeigneter
Weise gekuppelte Gummiwalze 26 ein lichtempfindliches Blatt 27 zwischen den durch
die Walze 3 geführten Gurt 2 und die auf der Trommel i befindliche Vorlage 22 gebracht
und durchläuft zwischen Gurt und Trommel den Lichtkegel der Belichtungslampen 6.
Nach Durchlaufen der Belichtungsstrecke wird das belichtete Blatt28 in den Behälter29
geleitet. Da die Vorlage 22 auf der Trommel i mittels der Greifer 17 festgespannt
ist, können beliebig viele Pausen von derselben Vorläge nacheinander hergestellt
werden. Durch die selbsttätige Zuführwalze 26 wird jeweils im richtigen Augenblick
ein neues Blatt angelegt; so daß bei elektrischem Antrieb die Maschine beim fortlaufenden
Herstellen gleicher Pausen überhaupt keiner Bedienung bedarf.
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Soll nun, nachdem von einer Vorlage die genügende Anzahl Pausen hergestellt
worden ist, eine zweite Vorlage eingespannt werden, so wird diese bereits vorher
in den Anlegeschacht 21 eingelegt: In dem Zeitpunkt, in welchem der Vorlagewechsel
vorgenommen werden soll, werden die beiden Kurven 2o durch einen Handhebel 34 wie
vorher beschrieben, in die Arbeitsstellung gebracht, so daß das freie Ende des Steuerhebels
18 bei weiterer Drehung .der Trommel i erst auf die untere, dann auf die obere Kurve
2o aufläuft und die Greifer 17 jeweils geöffnet werden. Beim ersten Öffnen der Greifer
17 wird die eingespannte Vorlage 22. frei und schiebt sich bei weiterer Drehung
der Trommel i auf einen besonderen Anlegetisch bzw. den Deckel des Behälters 29
(Abb. 3). Auf ihrem weiteren Wege stoßen die nochmals geöffneten Greifer i j gegen
den an der Verschlußklappe 23 des Anlegeschachtes 2i befindlichen Nocken 39 und
öffnen die Verschlußklappe. Hierdurch wird die in dem Anlegeschacht 21 befindliche
neue Vorlage 22 freigegeben und fällt infolge ihrer Schwere in die geöffnete Greifvorrichtung
und wird hier, wenn sich die Greifer bei weiterer Drehung der Trommel wieder schließen,
mit ihrer vorderen Kante festgespannt. Nach erfolgtem Vorlagewechsel werden die
Kurvenstücke 2o wieder in ihre Ruhestellung gebracht. Nunmehr werden fortlaufend
Pausen von der neuen Vorlage angefertigt, bis zum Aufspannen einer neuen Vorläge
die Kurven 2o wieder in ihre Arbeitsstellung gebracht werden.