DE669307C

DE669307C - Verfahren zur Abscheidung von Diacetylen aus acetylenhaltigen Gasen

Info

Publication number: DE669307C
Application number: DER84016D
Authority: DE
Inventors: Dr Walter Grimme; Dr Heinrich Tramm
Original assignee: Ruhrchemie AG
Current assignee: Ruhrchemie AG
Priority date: 1932-02-06
Filing date: 1932-02-06
Publication date: 1938-12-21
Also published as: FR748193A

Description

Verfahren zur Abscheidung von Diacetylen aus acetylenhaltigen Gasen Bei der Herstellung von Acetylen aus Kohlenwasserstoffen durch Erhitzung, beispielsweise unter Vakuum, und bei kurzer, Aufenthaltsdauer der Kohlenwasserstoffe im Erhitzungsraum bildet sich in vielen Fällen gleichzeitig mit dem Acetylen in kleinerer oder größerer Menge Diacetylen. Die Anwesenheit von Diacetylen erschwert oft die Weiterverarbeitung solcher Gase in außerordentlichem Maße und macht seine Entfernung notwendig. Es sind- Verfahren zur Entfernung von gasförmigen Verunreinigungen aus Acetylen bekannt, das durch Zersetzung von Calciumcarbid mit Wasser erhalten wurde. Die Auswaschung wurde in diesen Fällen mit Lösungsmitteln vorgenommen, die für Acetylen ein sehr beschränktes Lösungsvermögen haben. Bei dem Verfahren gemäß Erfindung handelt es sich dagegen um die Abtrennung von Verbindungen aus Acetylen, die dem letzteren in ihrem chemischen Aufbau sehr .ähnlich sind. Daher ist eine Verwendung von Lösungsmitteln, die für beide Arten der zu trennenden Stoffe eine große Löslichkeit zeigen, erforderlich. Zwar ist, nachdem die vorliegende Erfindung bereits zum Patent angemeldet war, ein Verfahren zur Abscheidung von Diacetylen aus acetylenhaltigen Gasen bekanntgeworden, nach welchem das Auswaschen des Diacetylens unter solchen Bedingungen vorgenommen werden soll, unter denen das Lösungsvermögen für das Diacetylen relativ groß und für das Acetylen aber relativ klein ist.
Demgegenüber beruht die beanspruchte Arbeitsweise auf einem völlig anderen Arbeitsprinzip; denn die Abtrennung des Diacetylens soll mit einem Acetylenlösungsmittel unter solchen Bedingungen durchgeführt werden, unter denen das Lösungsmittel sowohl für das Acetylen als auch für das Diacetylen ein großes Lösungsvermögen besitzt. Lediglich die angewandte Menge des Lösungsmittels soll bei der Vorwäsche entsprechend beschränkt sein. Bei, der Behandlung des acetylenhaltigen Gases mit einer beschränkten Menge Waschflüssigkeit wird das Diacetylen praktisch vollständig ausgewaschen, während nur wenig Acetylen in Lösung geht. Die Gewinnung des Acetylens kann dann anschließend mit größeren Mengen der gleichen Flüssigkeit, gegebenenfalls bei tieferen Temperaturen erfolgen. Während es zweckmäßig erscheint, die Auswaschung von Acetylen aus acetylenhaltigen Gasen bei möglichst niedrigen Temperaturen vorzunehmen, weil die Löslichkeit des Acetylens mit sinkender Temperatur außerordentlich rasch ansteigt, werden beim vorliegenden Verfahren Temperaturen bevorzugt, die nicht allzuweit unterhalb des Gefrierpunktes des .Wassers liegen. Das Diacetylen kann in -der Lösung weiterverarbeitet werden oder auch aus der Lösung durch Aus-: frieren oder durch Erhöhung der Temperattwi l zweckmäßig unter Verminderung des Druclf@ isoliert werden. Das dabei evtl. entweichen mitgelöste Acetylen kann für sich aufgefangen werden oder auch dem Ausgangsgase wieder zugeleitet werden. Letztere Maßnahme empfiehlt sich, wenn das Acetylen noch Diacetylen enthält. Das Lösungsmittel kann nach der Isolierung des Diacetylens wieder für die Waschung verwendet werden.
Beispiel Ein trockenes Gasgemisch, das neben Wasserstoff, Methan und Stickstoff i o ß'o Acetylen und o, 5 ajo Diacetylen enthält, wird durch eine intensiv wirkende Waschvorrichtung geführt, in der es mit auf - 2o° gekühltem Aceton gewaschen wird. Für i m3 stündlichen Gasdurchsatz werden 5 1 Aceton angewandt. Nach Aufnahme von etwa 2o 1 Acetylen in 5 1 Aceton im. Lauf der ersten Betrieb,sstunde ist das Waschmittel für Acetylen gesättigt, während die Aufnahme von Diacetylen ungeschwächt weitergeht. Das geivaschene Gas ist praktisch diacetylenfrei, bis ungefähr g 5 1 Diacetylen in der Acetonlösung aufgenommen sind.
Beim Anwärmen einer auf diese Weise mit Diacetylen angereicherten Lösung bis auf Zimmertemperatur -entweicht anfänglich etwas Acetylen, während der Rest des Acetylens und das gesamte Diacetylen erst beim Abpumpen bei schwach vermindertem Druck oder beim Durchleiten eines Stickstoffstromes ¢s der Lösung in Freiheit gesetzt wird.
P"'>!Das vorliegende Verfahren bietet den Voroil, daß an sich sowohl die Abtrennung des Acetylens als auch die vorhergehende Abscheidung der Verunreinigungen mit dem gleichen Lösungsmittel unter gleichen Bedingungen durchgeführt werden kann. Hierdurch werden einmal Verunreinigung des Gases mit weiteren Reagenzien vermieden. Auch erweist sich der Aufwand besonderer Energien zur Herbeiführung eines Wechsels der physikalischen Bedingungen, unter welchen die Behandlung des Gases bei anderen Verfahren stattfindet, hier als überflüssig. Ferner gelingt es, auf die vorbeschriebene Art mit außerordentlich kleinen Mengen an Lösungsmittteln auszukommen.

Claims

PATI.NTANSPRUCIi: -- -Verfahren zur Abscheidung von Diacetylen aus auf thermischem oder elektrischem Wege erhaltenen acetylenhaltigen Gasen, dadurch gekennzeichnet, daß. eine getrennte Vorwasche des Gases mit Acetylenlösungsmitteln vorgenommen -wird, bei der mit einer gegenüber der für die Acetylenauswaschung notwendigen Lösungsmittelmenge wesentlich beschränkten Menge Lösungsmittel gewaschen wird.