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Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Ventilschläuchen bestimmter
Länge aus Kautschukdispersionen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum
Herstellen von Ventilschläuchen bestimmter Länge aus wässerigen Käutschukdispersionen
unter Verwendung mehrerer auf einem Rahmen parallel zueinander angeor dneter Tauchformen.
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Es ist ein Verfahren zum Herstellen von Kautschukblasen bekannt, bei
welchem die unvulkanisierten Werkstücke, aus denen die Blasen durch Aufblähen hergestellt
werden, in. größerer Anzahl auf Hohlkörper aufgeschoben, auf diesen vulkanisiert
und dann auf den gleichen Hohlkörpern aufgeblasen werden. Bei dem bekannten Verfahren
werden die so erzeugten Blasen von den Hohlkörpern dadurch entfernt, daß die Halteklammern
für die Blasen gelöst und dadurch die aufgeblasenen Körper von ihren Trägern gewissermaßen
abgeblasen werden. Weiterhin ist eine Vorrichtung zum Abstreifen von Kautschuksaugern
und ähnlichen Hohlkörpern durch Greifer bekannt, bei welcher die zweiteiligen Greifer
auf Längsschienen einer Wippe federnd verschiebbar und drehbar angeordnet sind.
Zweck einer solchen Anordnung ist, die Kautschuksauger durch die Greifer mitzunehmen
und sie nach dem Abziehen freizugeben. Es ist auch eine Vorrichtung bekannt, bei
der zum Herstellen eines Randwulstes an nahtlosen getauchten Kautschukhohlkörpern,
insbesondere Saugern, auf einem Wipprahmen zwei gegeneinander verschiebbare Leisten
vorgesehen sind, an welchen zweiteilige, die Tauchform umfassende federnde Finger
seitlich drehbar angebracht sind. Durch die Bewegungen des Wipprahmens und der Leisten
mit den Greifern werden Randwülste an den Endender Kautschuksauger hergestellt.
Diese Greifer können sich aber zum Herstellen der Randwulste nur zu einem kleinen
Teil bewegen, insbesondere können sie die fertigen Sauger nicht von den Trägern
abstreifen.
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Demgegenüber bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zum Herstellen
von nahtlosen getauchten Ventilschläuchen bestimmter Länge mit gleichbleibendem
oder konischem Ouerschnitt aus wässerigen Kautschukdispersionen unter Verwendung
einer Mehrzahl von Tauchformen, bei dem die Tauchformen durch eine Abstreifplatte
mit die Tauchformen eng umschließenden Durchbohrungen bewegt werden und die koagulierten
-Niederschläge entweder durch Bewegen der Abstreifplatte gegen den Tauchrahmen
oder durch Bewegen des Tauchrahmens gegen die Abstreifplatte von den Tauchformen
getrennt und dann vulkanisiert werden.
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Durch die Erfindung ist ein einfaches und wirksames Verfahren geschaffen,
das die gleichzeitige Herstellung einer verhältnismäßig
großen
Anzahl von Ventilschläuchen aus wässerigen Dispersionen ermöglicht.
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Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung
besteht im wesentlichen aus einer Anzahl auf einem Rahmen angeordneter Formkörper
und einer Abstreifplatte, die mit Durchbohrungen von solchem Durchmesser versehen
ist, daß sie eng um die genannten Formkörper passen.
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Bei dem Herstellen von Ventilschläuchen mit offenen Enden gemäß der
Erfindung können diese entweder z. B. dadurch gebildet werden, daß die äußersten
Enden der Formkörper durch Abwischen von nichtkoaguliertem oder halbkoaguliertem
Niederschlag befreit werden oder daß Formkörper verwendet werden, die mit einem
zugespitzten Ende versehen sind, und der auf ihnen befindliche frisch koagulierte
Niederschlag gegen eine Platte aus einem halbelastischen Werkstoff, z. B. Pappe,
gedrückt wird.
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Die Dispersionen umfassen natürliche oder künstliche wässerige Dispersionen
von Kautschuk oder ähnlichen Stoffen, wie beispielsweise Guttapercha, Balata, mit
oder ohne Zusatz wässeriger Dispersionen vön kautschukähnlichen Stoffen, künstlichem
Kautschuk, Mineralkautschuk oder Kautschukersatzstoffen, wieFaktis, Kautschukregenerat,
oder Kautschukabfall oder Öle, beispielsweise Rapsöl, oder vulkanisierte Öle oder
Celluloseester oder Proteine, beispielsweise Kasein.
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Die Kautschukdispersionen können, wie üblich, konzentriert und/oder
vorvulkanisiert und/oder mit Zusatzstoffen versetzt sein. Sie können auch mit Zusatzstoffen
versetzt und nachfolgend konzentriert werden.
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Als Zusatzstoffe kommen die bekannten Vulkanisationsmittel, Füllfarbstoffe
und Alterungsschutzmittel sowie Weichmacher in Betracht.
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Weiterhin können wässerige Dispersionen von künstlichem Kautschuk
mit oder ohne irgendeinen oder mehrere der obengenannten Zusatzstoffe benutzt werden.
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Im nachfolgenden werden Beispiele angegeben, wie das Verfahren unter
Verwendung der in der beiliegenden Zeichnung beispielsweise schematisch wiedergegebenen
Vorrichtung gemäß der Erfindung ausgeführt werden kann. . Beispiel I 700
Stück Ventilschlauch können gemäß der Erfindung auf folgende Weise hergestellt werden:
Die Vorrichtung hat eine Stange oder einen Handgriff 6 und eine mit Löchern versehene
Abstreifplatte 2; zwischen der Stange oder dem Handgriff und der durchbohrten Abstreifplatte
2 ist ein an jedem Ende durchbohrter Tauchrahmen i vorgesehen, mit dem 7oo Tauchformen
5 verbunden sind, die dicht in die genannten Löcher passen. Die durchlöcherte Abstreifplatte
und die Stange oder der Handgriff 6 sind durch zwei Stoßstangen q., die durch die
durchbohrten Enden in dem Tauchrahmen i hindurchgehen, starr miteinander verbunden.
Die Enden der Stoßstangen q. zwischen der gelochten Abstreifplatte 2 und dem Rahmen
i sind genügend breit, um den Rahmen daran zu hindern, sich über eine vorher bestimmte
Entfernung hinausgehend gegen die gelochte Abstreifplatte --
zu bewegen, während
der größtmögliche Abstand, der gewöhnlich zwischen dem Tauchrahmen und der Stange
vorhanden ist, dadurch erreicht wird, daß die Teile der Verbindungsstangen zwischen
dem Rahmen und der Stange von Schraubenfedern 7 umgeben sind. In der Zeichnung ist
8 eine Unterlegscheibe, 9 ein weiterer Handgriff, und 11o sind Verstärkungsrippen
für den Tauchrahmen i, die ein Stück mit dem Rahmen bilden; 3 sind Führungsbuchsen,
welche die Stoßstangen umgeben.
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Die Tauchformen der oben beschriebenen Vorrichtung werden zunächst
in eine an sich bekannte koagulierende Flüssigkeit folgender Zusammensetzung eingetaucht:
Volumteile |
Wasser . . . . . . . . . . . . . . . 2o |
8o°%ige Essigsäure .......... 25 |
0,85o Ammoniaklösung ....... 5 |
Denaturierter Alkohol . . . . . . . . 30 |
und langsam zurückgezogen. Die unteren Enden der Tauchformen 5 werden auf einem
porösen Polster, beispielsweise ungeleimtem Papier, trockengewischt. Die Formen
5 werden dann über eine Tiefe von etwa 11,8 cm
30 Sekunden lang in eine Kautschukmilchmischung
der folgenden Zusammensetzung eingetaucht gehalten:
Gewichtsteile |
Kautschuk (als 6o °%igeKaut- |
schukmilch) ........... ioo |
Schwefel . . . . . . . . . . . . . . . 2 |
Zinkoxyd . ..... i |
Zinkdiäthyldithiocarbamat . i |
Mineralöl . . . . . . . . . 5 |
Gesamtfeststoffgehalt ...... 62°11o |
Ammoniakgehalt . . . . . . . . . o, i °/o NH3 |
und langsam zurückgezogen. Die unteren Enden -werden wieder reingewischt, wonach
die Niederschläge für einen Augenblick in die gleiche koagulierende Lösung eingetaucht
und zurückgezogen -werden. Die Vorrichtung wird dann in einer flachen Schale abgelegt,
so daß
die gelochte Abstreifplatte 2 -auf den. Kanten der Schale
ruht. Die Schale enthält Zinkstearatpulver und hat einen Drahtgazeboden, der vorübergehend
mit einer verschiebbaren Platte bedeckt wird.
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Nachdem die Niederschläge mit dein Zinkstearatpulver etwa
30 Sekunden in Berührung gewesen sind, werden sie durch Zurückziehen der
Tauchformen gegenüber den Niederschlägen von den Formen 5 abgestreift. Dann wird
die verschiebbare Platte herausgezogen, das Zinkstearatpulver wird durch das Drahtgitter
in eine andere Schale fallen gelassen, und die die 700 Stück Ventilschlauch
enthaltende flache Schale wird dann in einer Vulkanisierkammer bekannter Art angeordnet.
Beispiel II Bei dem Herstellen von Ventilschläuchen kann es erwünscht sein, die
in Beispiel I beschriebenen Abwischvorgänge vollständig wegzulassen. Dieses kann
dadurch erreicht werden, daß Tauchformen benutzt werden, die mit einem zugespitzten
Ende eines spitzen Winkels von etwa 6o° versehen sind. Die Eintauchvorgänge werden,
wie im Beispiel I beschrieben, ausgeführt. Das Öffnen des Endes der Niederschläge
wird jedoch auf folgende Weise ausgeführt. Kurz nachdem die Niederschläge aus der
koagulierenden Lösung entfernt worden sind, wird die Vorrichtung gegen eine Tafel
aus Pappe gedrückt, so daß die Spitzen der Formkörper über eine Tiefe von etwa 1,5
mm in die Pappe gedrückt werden. Durch dieses Verfahren werden die Enden der koagulierten
Niederschläge durchbohrt und die sich daraus ergebenden Öffnungen auf eine geeignete
Größe ausgedehnt. Die Niederschläge werden dann abgestreift und schließlich gemäß
Beispiel I fertiggestellt.