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Vorrichtung zum Wiederaufrauhen abgespielter Tennisbälle Die Erfindung
betrifft eine Vorrichtung zum Wiederaufrauhen abgespielter Tennisbälle. Nach dem
Patent 666428 werden für diesen Zweck eine oder mehrere Wände vorgesehen,
die abwechselnd kratzenartige Beschläge und z. B. blanke Metallstücke tragen. Durch
ein Halteglied mit Aussparungen werden die Bälle an die Kratzenwand gedrückt, so
daß bei Bewegung der Kratzenwand und des Haltegliedes in bezug aufeinander die Aufrauhwirkung
zustande kommt.
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Um eine durchgreifende Wirkung zu erzielen, müssen die Bälle. einerseits
hinreichend stark an die Aufrauhwände gedrückt werden, und andererseits ist Sorge
zu tragen für die Aufrechterhaltung einer relativen Bewegung zwischen den Kratzenwänden
und den Bällen.
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Bei dem obenbezeichneten Hauptpatent ist die einzelne Aussparung im
Halteglied beispielsweise als Teil eines Kreises ausgebildet, dessen Durchmesser
dem Balldurchmesser entspricht bzw. nur unerheblich größer ist. Wenn jetzt z. B.
dietrommelförmige Kratzenwand umläuft, so werden die Bälle je an die eine Seite
der Aussparungen gedrängt und finden dort Anlage sowohl an Flächen, die schräg zur
berührenden Aufrauhwand liegen und insofern geeignet sind, eine Keilwirkung auszuüben,
als auch an anderen Flächen, die im wesentlichen quer zur Bewegungsrichtung stehen
und lediglich eine den Ball zurückhaltende
Wirkung ausüben, und
zwar schon bevor ein Einkeilen des Balles zustande kommt. Es ist infolgedessen schwer
möglich,
daß der Ball zwischen dem Halteglied ,tti |
der Aufrauhwand eingeklemmt wird, unt |
besondere, wenn damit zu rechnen ist, dafAl |
zu verarbeitenden Bälle in ihren Duielir:@: |
rnessern voneinander abweichen, daß also auch kleinere Bälle in die Aussparungen
gelegt werden.
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Gemäß der Erfindung wird nun durch eine Überwindung dieser Schwierigkeiten
eine erhebliche Leistungsteigerung der Aufrauhvorrichtung ermöglicht, und zwar dadurch,
daß die Aussparungen des Haltegliedes den Bällen je zwei im Abstand voneinander
liegende Anlageflächen bieten, von denen die von der Aufrauhwan:d entfernt gelegene
so angeordnet ist, daß sie zusammen mit dieser Wand einen Keil bildet, in den der
jeweilige Ball bei der Bewegung der. Wand und des Haltegliedes in bezug aufeinander
hineingezogen wird, während die andere, also die wandnahe Anlagefläche, so gerichtet
ist, daß sie diesen Einzug des Balles begrenzt. Durch die Keilwirkung kann der erwünschte
Andruck des jeweiligen Balles an die Kratzenwand und gleichzeitig mit dem Andruck
an die wandferne Anlagefläche die nötige Reibungskraft erzielt werden, um die relative
Bewegung zwischen der Kratzenwand und dem Balle zu gewährleisten.
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Zur Anpassung an die Tatsache, daß die Tennisbälle mit verschiedenen
Durchmessern bei der Aufrauhmaschine anfallen, wird gemäß der Erfindung Vorsorge
getroffen, daß in einer einzelnen Aussparung nicht nur Bälle eines ganz bestimmten
Durchmessers, sondern verschiedener Durchmesser, d. h. also eines bestimmtenDurchmesserbereiches,
verarbeitet werden können. Zu diesem Zweck werden die Anlageflächen der Aussparungen
so angeordnet, daß der größte Ball des entsprechenden Durchmesserbereiches sich
schon bei loser Anlage innerhalb .des aus der Aufrauhwand und der wandfernen Anlagefläche
gebildeten Keiles befindet und daß andererseits der kleinste Ball bei Anlage an
der den Einzug begrenzenden wandnahen Anlagefläche im Keil ordnungsgemäß eingeklemmt
ist.
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Ein noch zuverlässigeres Arbeiten erhält man, wenn die wandnahe Anlagefläche
nachgiebig vorgesehen wird. Das geschieht gemäß der Erfindung derart, daß die besagte
Anlagefläche von einem zungenartigen Teil gebildet wird, der schwenkbar auf dem
Hauptteil des Haltegliedes sitzt und durch einen federnden Anschlag in seinem Schwenkausschlag
begrenzt ist.
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Um die Vorrichtung für einen möglichst großen Bereich von Balldurchmessern
verwendbar zu machen, werden verschiedene Aussparungen je für einen bestimmtenDurchmesserbereich
vorgesehen. An der Nicht-#anlageseite werden die Aussparungen so groß
sgebildet, daß der jeweils größte Ball mit |
iel gegenüber den Aufrauhwänden, d: h. |
Phpne Schwierigkeiten und Kraftaufwand, ein- |
gelegt werden kann.
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Eine weitere Steigerung der Aufrauhwirkung in bez,ug auf gleichmäßige
Bearbeitung der gesamten Balloberfläche wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht,
daß die aufeinanderfolgenden Kratzenbeschläge und gegebenenfalls auch die blanken
Metallstücke in Bewegungsrichtung mit ungleichen Längen ausgeführt werden.
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Während die blanken Metallstücke der Aufrauhwandungen an den Bällen
vorübergehen bzw. die Bälle an diesen, tritt eine Drehung der Bälle um eine im wesentlichen
waagerechte Achse ein, so daß die nachfolgende Aufrauhwirkung sich auf eine andere
Zone des Balles erstreckt. Nach dem Hauptpatent wird diese Drehwirkung u. a. dadurch
erzielt, daß die quer zur Aufrauhwand stehende Bodenfläche einen Filzbelag trägt
und mit Reibung auf den Ball einwirl,#t. Gemäß der Erfindung werden an Stelle dieses,
Filzbelags z. B. metallische Teile vorgesehen, die örtlich den blanken Metallstücken
an der Aufrauhwand zugeordnet sind und so in den Bereich der Bälle vorspringen,
daß sie diese berühren und zur Drehung bringen.
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Verstärkt wird die Wirkung noch dadurch, daß diese- vorspringenden
Teile mit Ecken ausgebildet sind, gegen welche die Bälle anlaufen.
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Die Drehung der Bälle um die jeweils entsprechende waagerechte Achse
wird gemäß der Erfindung des weiteren noch dadurch unterstützt, daß die blanken
Metallstücke an den Aufrauhwärnden mit ihrer Oberfläche hinter der Oberfläche der
Kratzenbeschläge zurückstehen. Dadurch ist die Möglichkeit gegeben, daß die Bälle
aus der keilförmigen Einklemmung zwischen der wandfernen Anlagefläche der Aussparungen
und der Aufrauhwand zurückspringen und hinreichend frei beweglich werden.
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Die Zeichnung stellt ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dar, und zwar zeigt die Abb. i einen senkrechten Schnitt durch die Aufrauhvorrichtung
nach der Linie I-II der Abb. z, die Abb. z stellt eine Draufsicht auf die Vorrichtung
bei abgenommenem Deckel dar, die Abb. 3 einen Schnitt durch ein Halteglied besonderer
Ausführungsform.
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Die Vorrichtung baut sich auf einen Grundrahmen i auf, der einen Arm
2 trägt. In
diesem Arm 2 ist eine Schraube 3 mit Flügelkopf 4. und
Preßscheibe 5 zum Befestigen der Vorrichtung an einer beliebig im Arbeitsraum gegebenen.
Platte, z. B. einem Tisch, vorgesehen. In einem Lagerteil 6 des Rahmens i ist eine
senkrecht verlaufende Achse 7 gelagert, und zwar durch eine Schraube 7" mit Spitze'gegen
Drehung gesichert. Die Achse 7 trägt den Deckel 8, der ebenfalls durch eine
Schraube g gegen Drehung gesichert ist, sowie das scheibenförmige Halteglied io,
das durch die Schraube i i ortsfest gehalten ist.
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Die die Arafrauhwirkung hervorbringenden Kratzenbeschläge 12 sitzen
auf der Mantelwand 13 eines trommelförmigen Körpers. Dieser ist mit seiner Bodenwand
14 an dem Körper eines Kegelrades 15 durch Schrauben 16 befestigt. Das Kegelrad
15 sitzt drehbar auf der Achse 7. Es steht in Eingriff mit dem Kegelrad 17 auf der
senkrecht zur Achse 7 verlaufenden Welle 18. An ihrem äußeren Ende trägt diese Welle
die Handkurbel ig. Von dieser aus geschieht der Antrieb. Statt Handantrieb kann
selbstverständlich auch ein Antrieb durch einen Motor vorgesehen werden. Außer den
Kratzenbeschlägen 12, die am Umfang je in verschiedener Längenerstreckung angeordnet
sind, sind an der Zylinderwand des Trommelkörpers noch blanke Metallstücke 2o vorgesehen.
Auch die einzelnen blanken Metallstücke haben verschiedene Längen. Die Metallstücke
2o sind an ihren unteren Enden eingebogen und gehen in vorspringende Teile 21 über.
Diese ragen mit ihren Ecken in den Bereich der aufzurauhenden Tennisbälle hinein.
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Das Halteglied io ist mit Aussparungen 22 versehen. Diese Aussparungen
sind so gestaltet, daß sie an der Seite, an der der Ball während des Umlaufens der
Trommel 13, 14 zur Anlage kommt, den Ball mit zwei deutlich voneinander getrennten
Anlageflächen 23 und 24. berühren. Das Flächenstück 23 ist schräg zur jeweiligen
Berührungsfläche des Balles und der Aufrauhwand 25 gerichtet. Nach der Zeichnung
stehen die Flächen 23 und 25 in einem Winkel a zueinander und bilden gewissermaßen
einen Keil, in den der Ball hineingezogen wird. Das Flächenstück 24. der Aussparung
verhindert, daß der Ball allzuweit in diesen Keil hineingezogen wird und die Aufrauhfläche
eine zerstörende Wirkung auf den Ball ausübt.
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Rechts unten ist in der Abb. 2 das Halteglied io in anderer Ausführungsform
gezeichnet. Das Flächenstück 24. ist am Halteglied io beweglich angelenkt. Es gehört
zu der um den Punkt 26 schwenkbaren Zunge ioa. Mit ihrem nach der Mitte der Trommel
zu gerichteten Ende legt sich die Zunge ioa gegen einen Anschlag. Dieser besteht
aus einem Bolzen 27, über den ein als Polster wirkender Gummiring 28 geschoben ist
(Abb. 3). Je nach der Größe des Balles wird das Polster mehr oder weniger zusammengedrückt,
und zwar bei kleinerem Balldurchmesser mehr, so daß die Anstrichfläche etwas nach
außen verlegt wird. Der Druckpunkt verschiebt sich bei der Anlage des Balles von
--q. nach 2q.'.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Durch Drehen der Kurbel
ig .wird über Welle 18, Kegelräder 17 und-i5 die Trommel 13, 14 in Umlauf versetzt.
Das Halteglied mit den eingelegten Bällen ist ortsfest gehalten, so daß die Trommelwandungen
eine Bewegung in bezug auf die Bälle ausführen. Um zu verhindern, daß die Bälle
in Drehung kommen und am Umfang eine der Trommelgeschwindigkeit fast gleiche Geschwindigkeit,
annehmen, ist die beschriebene Gestaltung der Aussparungen des Haltegliedes vorgenommen.
Die Bälle werden von den Kratzenbeschlägen mitgenommen und in den Keil a zwischen
den Flächen23 rarid25 eingeklemmt. Dadurch entsteht der nötige Andruck sowohl am
Kratzenbeschlag als auch an der wandfernen Anlagefläche 23. Durch den Andruck an
Fläche 23 wird eine Reibungskraft erzeugt, die bremsend auf das Umlaufen
des Balles wirkt und damit eine relative Bewegung der Trommel gegenüber dem Ballumfang
ermöglicht. Um Bälle mit gewissen Durchmesserunterschieden (i bis 2 mm) in derselben
Aussparung bearbeiten zu können, muß dafür gesorgt werden, daß der jeweils größte
Ball eines Durchmesserbereiches bei loser Anlage sich schon sicher innerhalb des
aus den Flächen 23 und 25 gebildeten Keiles befindet, so daß er bei weiterer Einwirkung
der Krätzenbeschläge in diesenKeil hineingeschoben werden kann. Andererseits muß
die Anschlagfläche 24 so weit zurückliegen, daß der kleine Ball des Durchmesserbereiches
bei Anlage an dieser Anschlagfläche noch richtig zwischen den Flächen 23 und 25
eingeklemmt ist. Der Ausgleich zwischen den verschiedenen Balldurchmessern, die
in einer Aussparung bearbeitet werden sollen, liegt in der mehr oder minder starken
Verformungsmöglichkeit der Bälle beim Einziehen in den besagten Keil oder entsprechend
den Abb.2 und 3 in der Nachgiebigkeit der Anschlagfläche 24.
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Um die Bälle bequem einlegen zu können, sind die Aussparungen nach
der Nichtanlageseite hin so groß ausgebildet, daß auch der jeweils größte Ball noch
Spielraum gegenüber den Kratzenbeschlägen hat. Die einzelnen Ausparungen im Halteglied
io sind für verschiedene Durchmesserbereiche ausgeführt,
so daß
Bälle eines verhältnismäßig großen Balldurchmesserbereiches in derselben Vorrichtung
bearbeitet werden können. Beim Umlaufen des Trommelkörpers 13, 14 kommen abwechselnd
die Kratzenbeschläge 12 und die blanken Metallstücke 2o zur Anlage mit den Bällen.
Die Oberflächen der blanken Metallstücke stehen gegenüber den Oberflächen der Kratzenbeschläge
12 zurück. Das hat zur Folge, daß die Bälle aus ihrer Keileinklemmung zurückspringen
und damit die Drehung um ihre jeweilige waagerechte Achse erleichtern.
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Diese Drehung wird durch die Ecken der vorspringenden Teile 21, die
auf die Bälle treffen, hervorgerufen, und zwar mit kräftigen Drehimpulsen.