-
Verfahren zum Wiederaufrauhen abgespielter Tennisbälle Die Erfindung
betrifft Verfahren und Vorrichtung zum Wiederaufrauhen abgespielter Tennisbälle.
-
Bekanntlich ändert sich bei Tennisbällen schon nach verhältnismäßig
kurzer Benutzungszeit die Balloberfläche, so daß die Bälle in ihren Spieleigenschaften
gemindert werden und ein. sicheres Spiel .beeinträchtigt wird.
-
Es ist nun ein Verfahren zum Wie.deraufrauhen solcher abgespielter
Tennisbälle bekannt, bei dem Karden- oder Kratzenflächen auf die unter äußerem Antrieb
sich drehenden Bälle zur Wirkung gebracht werden. Beim Wiederaufrauhen von Tennisbällen
liegt nun die Aufgabe vor, eine allseitige und möglichst gleichmäßige Aufrauhwirkung
hervorzubringen.
-
Bei dem im vorstehenden erwähnten bekannten Verfahren bewegen sich
die zu bearbeitenden Bälle in einer Rollbahn, deren eine Wand: mit Kratzenbeschliä@gen
versehen ist; dabei drehen sich jedoch die Bälle bei einem einmaligen Durchlaufen
der Rollbahn nur um eine bestimmtes Achse. Beim Austritt aus der Rollbahn fliegen
sie gegen eine schräge Fläche und des weiteren zwischen zwei gegenüberstehenden
Flächen hindurch, an denen sie zusätzliche Drehimpulse zur Änderung ihrer Achsenlage
im Raum erhalten sollen. Von dort gelangen sie wieder zur Eintrittsstelle der Aufrauhrollbahn.
Eine nach .diesem bekannten Verfahrens hervorgebrachte Richtungsänderung der fraglichen
Achse, um welche sich der Ball in der Rollbahn dreht, ist jedoch rein zufällig.
Außerdem wirkt sich der beim Austritt der Bälle aus der Rollbahn vorhandene Drall
in einer Gleichhaltung der Drehachse aus.
-
Eine zuverlässige allseitige Bearbeitung nach diesem bekannten Verfahren
ist, wenn überhaupt, dann nur sehr schwer zu erzielen.
-
Die Erfindung ist nun dadurch gekennzeichnet, daß die Bälle durch
ihren äußeren Antrieb auch noch um Achsen gedreht werden, die quer oder geneigt
zu der dem jeweils aufgerauhten Umfange zugehörigen Achse liegen.
-
Dabei können sich die Aufrauhkräfte derart auf die Bälle auswirken,
daß sie auch noch Drehimpulse mit verschiedenen Achsen auf die Bälle herbeiführen:
Es ist auch möglich, während der im wesentlichen zwangsläufigen Führung der Bälle
in einer Rollbahn abwechselnd Aufrauhkräfte und Drehkräfte auf sie einwirken zu
lassen, welche letztere das Einstellen des Balles in verschiedene Achsenlagen bewirken.
-
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, die Bälle vor dem Aufrauhen
anzufeuchten oder anzufetten, was z. B. durch vorübergehendes Lagern in feuchten
Tüchern, durch leichtes Einfetten in Staubform oder auch durch Zuführen
von
Feuchtigkeit (Nebel) oder durch Verstauben von fetthaltigem Pulver während des Arbeitsganges
der Maschine geschehen kann.
-
Es ist an sich bekannt, Woll- und Halbwollgewebe .gleichmäßig zu feuchten,
damit keine Rauhstreifen, Rauhwolken, überhaupt keine ungleichmäßig gerauhten Flächen
entstehen.
-
Eine Vorrichtung zum Ausüben des Verfahrens gemäß der Erfindung ist
dadurch gekennzeichnet, daß mehrere als Umdrehungskörper, z. B. Zylinder, geformte
drehbare Karden oder Kratzen gruppenweise angeordnet und gruppenweise in bezug aufeinander
und auf die Bälle bewegt werden, wobei jede Gruppe in einer besonderen Berührungsfläche
an den Bällen zur Einwirkung kommt. Weiterhin sind die Drehachsen der einzelnen
Kratzen, geneigt (in spitzen oder stumpfen Winkeln) zur Richtung der Bewegung von
Kratzengruppen und Bällen in bezug aufeinander angeordnet.
-
Durch die Bewegung der Bälle und Kratzengruppen in bezug aufeinander
werden die einzelnen Kratzen in Umdrehung versetzt. Infolge ider geneigten Lage
ihrer Achsen ergeben sich Komponente .der Aufrauhkräfte, die senkrecht zu der vorerwähnten
Bewegungsrichtung stehen und ein entsprechendes Drehen der Bälle hervorrufen.
-
Die Drehachsen der einzelnen Kratzen werden einzeln oder gruppenweise
verschieden bzw. entgegengesetzt geneigt angeordnet.
-
Die Verwendung von umlaufenden Walzen oder Trommeln, die mit Kratzenbeschlägen.
versehen sind, ist zwar für das Rauhen von Tuchen, z. B. für das Velourrauhen, bekannt.
Bei dieser Verwendungsart kommt es jedoch auf .die Erzielung verschiedener Anstriche
an, während demit Kratzenbeschlägen versehenen Rotationskörper gemäß der Erfindung
nicht nur zur Erzeugung verschiedener Anstriche, sondern auch zur Hervorbringung
von Bewegungskomponenten auf die zu rauhenden Bälle dienen, Welche eine Änderung
der Lage ihrer jeweiligen Drehachse, wie oben beschrieben, hervorbringen.
-
Ein einfacher Aufbau ergibt sich, wenn die einzelnen Kratzengruppen
mit ihren Drehachsen in gleichachsigen Rotationsflächen, z. B. in ebenen Ring-,
Zylinder- oder Kegelflächen, angeordnet sind, undzwar so, däß sie, von der gemeinsamen
Achse aus gesehen, die Bälle von außen berühren und auf sie einwirken. Die Bälle
werden zusammen mit einer oder mehreren umlaufenden Krätzengruppen in @bezug auf
eine oder mehrere feststehende Kratzengruppen bewegt. An die Kratzen werden sie
durch Federkräfte oder durch zentrifugale Kräfte in Verbindung mit Federkräften
gedrückt. Der bisher beschriebene Lösungsgedanke zum Erzeugen des kontinuierlichen
Wechsels der Achsenlage gründet sich auf der freien Beweglichkeit der einzelnen
Kratzenflächen. Wesentliche Vereinfachungen im Aufbau ergeben sich aus einem anderen
Lösungsgedanken, bei dem auf die freie Beweglichkeit der einzelnen Kratzenteile
verzichtet wird. Die verschiedenen Bewegungsimpulse werden auf .die aufzurauhenden
Tennisbälle dadurch hervorgebracht, daß senkrecht oder geneigt zueinander stehende,
auf .dieBälleeinwirkende Flächen vorgesehen sind, die in der Arbeitsrichtung abwechselnd
mit Kratzenbeschlägen und mit glatten Stücken versehen sind. Befindet sich nun .der
einzelne Ball an einer Kratzenfläche, so wirken Aufrauhkräfte auf ihn. Befindet
er sich im weiteren Verlauf aber an einem glatten Stücke, so wirken wesentlich geringere
Reibungskräfte. Eine weitere Vereinfachung liegt darin, daß nur eine mit Kratzenbeschlägen
versehene Fläche und senkrecht oder geneigt zu ihr eine andere mit Filzbelag oder
ähnlichem ausgerüstete Fläche angeordnet wird. Von dieser letzteren werden nur Reibungskräfte
auf den Ball ausgeübt. Werden die Bälle einerseits und diese Kratzen und filzbelegten
Flächen andererseits in bezug aufeinander bewegt, so wirken an den Kratzenflächen
auf den Ball Aufrauhkräfte und Reibungskräfte seitens der filzbelegten Fläche. Diese
Reibungskräfte werden im Verhältnis zu den Aufrauhkräften: klein sein, so daß letztere
entscheidend die Drehachse -des einzelnen Balles bestimmen. An den glatten Stücken
überwiegt die Reibungswirkung der Filzfläche gegenüber der Reibungswirkung des glatten
Stückes und bringt damit eine Drehung des Balles um eine wesentlich andere Achse
hervor. Wenn dieses sich im dauernden Wechsel ereignet, so kommt der einzelne Ball
auch in fortlaufend wechselnden Lagen mit den Kratzenflächen zur Bearbeitung.
-
Die Verwendung von Filzbelag bei der Hervorbringung von Reibungsflächen
ist an sich bekannt.
-
In zweckmäßiger Ausbildung werden die Krätzenbeschläge, unterbrochen'
von blanken Flächen (z. B. Metallstücken usw.), auf der Innenwand eines trommelförmigen
Gehäuses und die mit Filz oder ähnlichem belegte'F1äche auf einer Stirnwand dieses
Gehäuses angeordnet.: Die Bewegung von Kratzenflächen und Bällen in bezug aufeinander
kann vorteilhaft dadurch erzeugt werden, .daß das trommelförmige Gehäuse von Hand
oder maschinell in Umlauf versetzt und die einzelnen Bälle durch ein mit entsprechenden
Ausschnitten versehenes Halteglied am gleichen Ort gehalten werden. Mit Hilfe dieses
Haltegliedes wer- .., den sie an die Kratzenfläche und filzbelegte
Fläche
gedrückt, und zwar so, daß der Andruck durch eigene Federwirkung der Bälle zustande
kommt.
-
Im Gegensatz zu der im obigen erwähnten bekannten Vorrichtung ist
durch die Anordnung des Haltegliedes gemäß der Erfindung der Vorteil einer abstandsweisen
Lagerung der Bälle gegeben.
-
Die Zeichnungen veranschaulichen vorteilhafte Ausführungsbeispiele
gemäß der Erfindung.
-
A#bb. I zeigt eine Vorrichtung gemäß der Erfindung, teils in Seitenansicht,
teilweise in senkrechtem Schnitt; Abb. :2 zeigt eine Draufsicht auf- den Unterteller;
Abb. 3 zeigt eine Draufsicht auf den Oberteller; Abb. .4 zeigt einen Längsschnitt
durch eine andere Ausführungsform entsprechend einem anderen Lösungsgedanken des
Erfindungsgegenstandes; Abb. 5 zeigt eine Draufsicht bei abgenommenenz Deckel dieser
Ausführungsform. Nach den Abb. i, 2 und 3 wird der Unterteller i durch einen Motor
:2 mit Hilfe einer Seilscheibe 3 in Umdrehung versetzt. In ihm ist ein Zwischenboden
4 angeordnet, der radiale Zwischenwände 5 trägt, welche den Raum über dem Zwischenboden
4 in mehrere Fächer einteilen. Am Rand des Untertellers sind die Karden oder Kratzen
6 drehbar auf Achsen 7 angeordnet, und zwar stehen diese Achsen schräg zum Untertellerradius
und zu seiner Rotationsfläche. Radius und Drehachse öder Rotationsfläche und Drehachse
weichen im Beispiel nach innen ab.
-
Der obere Teller 8 trägt in zwei Ringreihen die Kratzen 9 und io.
Die Drehachsen 7' der Kratzen 9 stehen gleichfalls schräg zum Radius und zur Rotationsfläche.
Ihre Neigung zum Radius ist entgegengesetzt zu derjenigen der Kratzen 6, so daß
also die Drehachsen der Kratzen 9 und die Radien nach der Mitte hin zusammenstreben.
-
Die Drehachsen 7" der Kratzen io, die auf kleinerem Trommeldurchmesser
angeordnet sind, liegen im Beispiel parallel zu deren Rotationsebene, aber ihre
Drehachsen streben nach der Mitte hin auseinander.
-
Der Oberteller 8 ist ündrehbar zur, Achse der Vorrichtung angeordnet
im Gegensatz zu dem Unterteller r, der; wie erwähnt, durch die Seilscheibe 3 auf
der Achse i i gedreht wird. Der obere Teller steht unter der Wirkung einer Feder
i2, die durch Niederschrauben der Mutter 13 gespannt werden kann. Der ', Oberteller
ist mit einer Einwurföffnung 14 für die Bälle versehen.
-
Bei Stillstand der Maschine werden die Bälle 15 durch die Einwurföffnung
14 in die durch die radialen Wände gebildeten Fächer geworfen. Durch die Drehung
des Untertellers i gelangen die Bälle unter der Wirkung der Zentrifugalkraft zwischen
die Kratzen des Ober- und Untertellers. Danach wird durch Niederschrauben der Mutter
13 die Feder 12 gespannt und damit der Andruck der Kratzen gegen die Bälle erhöht.
-
Die Abb. 4 und 5 zeigen eine Ausführung, bei der die einzelnen Kratzenflächen
keine Eigenbeweglichkeit besitzen. Sie sind auf der inneren Mantelfläche eines trommelförmigen
Gehäuses 2o angebracht, das durch Kettenrad 2 i, Kette 22 undKettenrad23 von einer
Handkurbel 24 aus in Umdrehung versetzt werden kann. Es kann auch der Antrieb durch
einen Motor unmittelbar erfolgen. Der Mantel des trommelförmigen Gehäuses ist innen
mit einem Lederbelag 25 ausgerüstet, auf dem die Stahlkratzen 26, unterbrochen durch
ein oder mehrere (im Beispiel 2) blanke - Metallbleche 27, angebracht sind. Die
untere Stirnwand des .trommelförmigen Gehäuses erhält innen einen Belag aus Filz
oder ähnlichem Rauhstoff. Die Bälle 29 werden durch ein Halteglied 30 schwach
oberhalb ihrer waagerechten Mittelebene in entsprechenden Ausschnitten erfaßt und
gegen die Kratzenfläche sowie die mit Filzbelag versehene untere Stirnwand gedrückt,
wobei sie federnd nachgeben. Das Halteglied 30 sitzt mit Hilfe einer Schraube
33 fest auf, der feststehenden senkrechten Achse 32. Damit werden die Bälle in gleicher
Ortslage gehalten. Der Andruck muß so stark sein,.daß'sich eine hinreichende Aufrauhwirkung
durch die Kratzenfläche ergibt. Er darf andererseits nicht zu groß sein, da sonst
die Bälle festgeklemmt werden und sich nicht drehen können. Diese durch Aufrauhkräfte
und durch die Reibungskräfte der Filzunterlage hervorgerufenen Drehbewegungen sind
beabsichtigt, um den Wechsel der Achsenlage hervorzubringen. Befindet sich der einzelne
Ball an den Kratzenflächen, so überwiegt die von den Aufrauhkräften ausgehende Drehwirkung.
Befindet er sich dagegen an einem blanken Metallbleche, so überwiegt die von der
Reibungswirkung der Filzunterlage hervorgerufene Drehung. Im Beispiel ist das Halteglied
mit sechs Ausschnitten vorgesehen, so daß sechs Bälle gleichzeitig bearbeitet werden
können. Selbstverständlich kann diese Zahl sowohl größer wie auch kleiner sein.
-
Das trommelförmige Gehäuse wird während der Bearbeitung durch einen
abnehmbaren Deckel 34 abgeschlossen.
-
Bei dem in der Zeichnung wiedergegebenen Beispiele hat sich eine Drehzahl
der Trommel von 6o bis .75 Umläufen in der'Minute als be- i sonders zweckmäßig zur
Erzielung eines wirksamen Aufrauhvorganges erwiesen.